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Neuheiten der Mobilfunkbranche

Die Mobilfunkmesse in Barcelona gilt längst als Leitausstellung der Branche. Neuheiten und Trends werden hier gezeigt und nicht mehr auf der CEBIT. Der einzige Wermutstropfen für die Veranstalter: Apple ist auch in diesem Jahr nicht dabei.

Von Andreas Kolbe |
    Lichteffekte wie beim Popkonzert, Showgirls und laute Musik. Weltneuheiten zum Auftakt der Mobilfunkmesse in Barcelona. Was hier gezeigt wird, steht in sechs bis acht Wochen im Geschäft. Schneller, größer, brillanter: ein Feuerwerk neuer Smartphones! Computer, Handy und Fernseher wachsen zusammen…

    "Unsere Kunden wollen ihre Videos, ihre Musik und Spiele zuhause erleben, auf dem Fernseher und dem PC. Aber auch unterwegs auf ihren Handys. Sie wollen attraktives Design und leistungsfähige Geräte."

    Sagt der designierte Sony-Chef Kazou Hirai. Der japanische Elektronikriese meldet sich im Handygeschäft zurück. Das vor zehn Jahren gegründete Gemeinschaftsunternehmen mit dem schwedischen Ausrüster Ericsson ist mangels Erfolg endgültig Geschichte.

    "Wir schlagen jetzt ein neues, spannendes Kapitel auf. Die Trennung von SonyEricsson ist gerade mal zehn Tage her. Und schon sind wir 100 Prozent Sony."

    Zwei neue Smartphones hat Bert Nordberg, der Chef der Sony-Handysparte im Gepäck. Ein High-End-Gerät, dass es mit dem iPhone von Apple aufnehmen soll, und ein Einsteigergerät für unter 300 Euro. Beide laufen mit der Android-Software von Google.

    Damit liegt Sony voll im Trend. Das kostenfreie Betriebsystem des amerikanischen Suchmaschinenbetreibers läuft inzwischen auf jedem zweiten weltweit verkauften Smartphone, Tendenz steigend.

    Neue Anbieter nutzen es, um in den Handymarkt einzusteigen - zum Beispiel der chinesische Ausrüster Huawei, Spartenchef Richard Yu.

    "Auf der Messe in Las Vegas vergangenen Monat haben wir das dünnste Smartphone vorgestellt. Jetzt präsentieren wir das schnellste der Welt. Unsere Marke Huawei ist nicht so bekannt. Aber unsere Produkte sind die besten!"

    Selbstbewusst präsentiert sich auch Handy-Weltmarktführer Nokia. Noch immer verkauft das Unternehmen mehr Telefone als alle anderen, doch vor allem günstige und einfache Geräte in aufstrebenden Schwellenländern.

    Bei den anspruchsvollen Smartphones haben die Finnen allerdings den Anschluss verpasst. Nun sollen vier neue Geräte mit Windows-Software den Durchbruch bringen. Die vor einem Jahr verkündete Partnerschaft mit Microsoft sei ein voller Erfolg, so Nokia-Chef Stephen Elop.

    "Das war ein sehr schwieriges Jahr für Nokia - aber auch ein sehr erfolgreiches. Und da werden wir dranbleiben. Wir werden weiter Gas geben und neue Produkte auf den Markt bringen. Wir werden unsere Kunden erfreuen. Jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr."

    Der Mobile World Congress läuft noch bis Donnerstag. Zum Gipfeltreffen der Mobilfunkbranche werden bis zu 60.000 Besucher in Barcelona erwartet. Nur einer fehlt: der Computer-Konzern Apple, der die Branche umgekrempelt hat wie kein anderer. Er bleibt Messen wie dieser traditionell fern.