Franziskus wandte sich weiter gegen Bestrebungen, den christlichen Glauben ohne Bindung an die Kirche zu leben. Es sei "nicht möglich, Christus zu lieben, aber ohne die Kirche", so der Papst. Die Kirche sei der Ort, wo die Menschen Jesus Christus begegnen könnten, erklärte der Papst. Der Glaube sei keine abstrakte Lehre oder eine Philosophie, sondern die Begegnung mit dieser Person. Die Kirche setze Jesu Wirken fort. Dies geschehe vor allem durch die Sakramente. Deshalb werde die Kirche in der katholischen Tradition als "Mutter" bezeichnet, führte Franziskus aus.
Als Vorbild für eine Kirche, die sich auf der Pilgerschaft befinde, bezeichnete Franziskus die Gottesmutter Maria. Sie sei "die erste und vollkommene Jüngerin Jesu".
"Die Menschen müssen Brüder sein"
Die katholische Kirche feiert am 1. Januar das Hochfest der Gottesmutter Maria. 1967 erklärte Papst Paul VI. den Neujahrstag auch zum Weltfriedenstag. Die päpstliche Botschaft hierzu war bereits vorab im Dezember schriftlich veröffentlicht worden. Darin hatte Franziskus zum Kampf gegen "moderne Formen der Sklaverei" aufgerufen.
Alle Völker, Kulturen und Religionen müssten gemeinsame Anstrengungen dazu unternehmen. Die Menschen dürften nicht mehr Knechte, sondern müssten Brüder sein, forderte der Papst im Neujahrsgottesdienst.
Dank an deutsche Sternsinger
Drei Sternsinger aus dem Bistum Fulda hatten in der Neujahrsmesse im Petersdom mitgewirkt. Nach dem Gottesdienst dankte der Papst allen Sternsingern im deutschsprachigen Raum für ihren Einsatz. Zum Abschluss des Angelus-Gebets auf dem Petersplatz wünschte er ihnen auf Deutsch "Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr".
Bei seinem Silvester-Gottesdienst im Petersdom hatte der Papst auf die Flüchtigkeit des Lebens hingewiesen. "So sehr wir es mögen, von so vielen Feuerwerken umgeben zu sein, dem Anschein nach bewundernswert, aber in Wirklichkeit nur einige Minuten andauernd", sagte er während seiner Predigt.
(bor/jama)