Neurodermitis, - das heißt: Die Haut schuppt - und juckt unerträglich. Besonders quälend sind dabei Ekzeme an Händen und Füßen, die sich durch das Kratzen schnell entzünden und verkrusten, so dass die Patienten mitunter nicht mehr richtig zugreifen oder laufen können. Kurzfristige Besserung bringen bislang Kortison-Präparate. Oder eine intensive Bestrahlung mit UV-Licht, wodurch sich aber das Risiko stark erhöht, Jahre später an Hautkrebs zu erkranken. Ein Teufelskreis also, den auch Kerstin Bock durchlitten hat. Vor 10 Jahren bemerkte sie erste Ekzeme an ihren Händen.
Also überall Bläschen, rote Stellen, Eiterbläschen, und wenn die aufplatzen, dann juckt das ja auch und nachts kratzt du und es suppt. und macht, und ich hatte schon die stärkste Salbe, die es auf dem Markt gibt in Deutschland. Und die hatte auch nicht mehr angeschlagen.
Und auch die Bestrahlung mit UV-Licht half bei ihr nur für kurze Zeit. Erst die neue UV-freie Lichttherapie brachte innerhalb von nur vier Wochen eine anhaltende Besserung. Wie aber wirkt diese Bestrahlung ganz ohne UV-Licht? Ähnlich wie bei Allergien wird der Juckreiz bei Neurodermitis durch ein überaktives Immunsystem ausgelöst. Es produziert mehr Entzündungszellen als vom Körper zur Abwehr von Krankheitserregern benötigt werden. Und diese Entzündungszellen greifen nun - anstelle von Bakterien und anderen Krankheitserregern - körpereigene Hautzellen an. Mit der neuen Lichttherapie werden diese Entzündungszellen direkt bestrahlt und vernichtet, erklärt Prof. Jean Krutmann vom Institut für Umweltmedizinische Forschung an der Uni Düsseldorf.
Man weiß, dass Entzündungszellen, die aus dem Blut stammen und in die Haut der Patienten einwandern, dort Selbstmord begehen, wenn die Haut mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird. Und man weiß auch, dass die Auslösung dieses Selbstmordes darauf beruht, dass eine bestimmte photochemische Reaktion in der Haut ausgelöst wird. Diese photochemische Reaktion lässt sich, zumindest theoretisch, auch mit sichtbarem Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge auslösen.
Und zwar mit Licht aus dem grünen und dem blauen Bereich des Sonnenspektrums. Das wiederum hat der Berliner Arzt Dr. Jan Wilkens in über 10-jähriger Forschungsarbeit herausgefunden.
Wir haben ausgehend von Untersuchungen an Entzündungszellen festgestellt, dass die Behandlung eine ganz stark entzündungshemmende Wirkung hat, und dass wir in der Lage sind, diese Entzündungszellen ganz gezielt auszuschalten und alle anderen Zellen, alle anderen Hautzellen nicht, die sonst mitgeschädigt werden, durch andere Wellenlängen, insbesondere durch die ultravioletten Wellenlängen, diese Wellenlängen kommen nicht vor, so dass wir hier vermutlich ein nebenwirkungs-freies Verfahren entwickelt haben.
Um Neurodermitis wirksam behandeln zu können, muss sichtbares Licht in einer hohen Dosierung und mit starker Intensität eingesetzt werden. Anstatt nun das Licht wie bei einem Laser punktförmig zu bündeln, hat Wilkens ein Gerät mit ganz speziellen Farbstoffzellen entwickelt. Diese Farbstoffzellen können normales Licht in das gewünschte Therapie-Licht umformen. Dann leuchten sie breitflächig und verstärkt in genau der Farbe, mit der Neurodermitis behandelt werden kann.
Bislang sind mit diesem Verfahren mehr als 200 Patienten mit sehr schweren Ekzemen an Händen und Füßen behandelt worden. Die ganze Therapie sieht innerhalb eines Monats zwölf Bestrahlungen vor, die immer etwa 30 Minuten dauern. Dabei spüren die Patienten eine leicht Wärme auf der Haut. Und vor allem lässt das Jucken schnell nach, erzählt Kerstin Bock.
Dann wurd's erst schlechter, und zwischendurch hat auch der ganze Körper doll reagiert, also die Lymphdrüsen sind angeschwollen, aber dann hat man gemerkt, es wurde eben immer besser. Das Ergebnis ist für mich sehr gut. Wenn es so bleibt, wäre ich damit sehr zufrieden. Damit könnte ich leben.
Prof. Krutmann hat die Wirkung dieses Gerätes an der Hautklinik der Uni Düsseldorf unter wissenschaftlichen Bedingungen getestet. Das Ergebnis ist verblüffend.
Da kam es bereits nach zwei Wochen zu einer 50-prozentigen Besserung der Hautveränderungen. Und nach weiteren zwei Wochen waren die Hautveränderungen nahezu vollständig abgeheilt. Wir haben auch Nachbeobachtungen durchgeführt. Und das sieht es so aus, dass bei der Mehrzahl der Patienten der therapeutische Erfolg auch noch nach drei Monaten nachweisbar ist. Und das ist eine ganz wichtige Beobachtung, denn es zeigt zum ersten Mal überhaupt, dass es möglich ist, eine Phototherapie beim Menschen durchzuführen, ohne dass man UV-Strahlen benutzen muss.
Und Patienten, die Dr. Wilkens in Berlin mit dieser UV-freien Lichttherapie behandelt hat, sind selbst nach einem Jahr noch ohne Beschwerden.
Da gehen wir davon aus, dass die Wirkung ähnlich lange anhält wie eine De-Sensibilisierung zum Beispiel gegen Pollen, so dass wir hier den Namen Lichtimpfung geprägt haben.
Offen ist aber noch, wie lange diese "Lichtimpfung" wirkt.
Prof. Krutmann geht davon aus, dass sie sich bei einem Wiederauftreten des Ekzems auch als Langzeit-Therapie bewähren wird.
Denn Untersuchungen an der Universitätsklinik Mainz haben ergeben, dass diese UV-freie Lichttherapie nach heutigen Erkenntnissen keinerlei schädliche Wirkungen hervorruft: weder an der Haut, noch an der Erbsubstanz in den Hautzellen. Die durch die UV-Bestrahlung bekannte krebserzeugende Wirkung bleibt bei dieser Licht-Impfung also aus.
Dr. Wilkens in Berlin vermutet, dass diese Licht-Therapie ähnlich wirkt wie eine Desensibilisierung zum Beispiel gegen Pollen - und spricht von einer "Licht-Impfung". Offen ist noch, wie lange sie wirkt. Untersuchungen an der Universitätsklinik Mainz haben ergeben, dass diese UV-freie Lichttherapie nach heutigen Erkenntnissen keinerlei schädliche Wirkungen hervorruft: weder an der Haut, noch an der Erbsubstanz in den Hautzellen. Die durch die UV-Bestrahlung bekannte krebserzeugende Wirkung bleibt bei dieser Licht-Impfung also aus.
Das hängt zum Beispiel damit zusammen, dass Entzündungszellen in bestimmten Hauttiefen sitzen. Bei Schuppenflechte sitzen sie besonders tief. Und man kann sich dann so vorstellen, dass wir an dem Gerät dann eine Farbstoffzelle tauschen, wie eine Druckerpatrone, und dann verschiedene Erkrankungen mit einem Gerät behandeln können.
Also überall Bläschen, rote Stellen, Eiterbläschen, und wenn die aufplatzen, dann juckt das ja auch und nachts kratzt du und es suppt. und macht, und ich hatte schon die stärkste Salbe, die es auf dem Markt gibt in Deutschland. Und die hatte auch nicht mehr angeschlagen.
Und auch die Bestrahlung mit UV-Licht half bei ihr nur für kurze Zeit. Erst die neue UV-freie Lichttherapie brachte innerhalb von nur vier Wochen eine anhaltende Besserung. Wie aber wirkt diese Bestrahlung ganz ohne UV-Licht? Ähnlich wie bei Allergien wird der Juckreiz bei Neurodermitis durch ein überaktives Immunsystem ausgelöst. Es produziert mehr Entzündungszellen als vom Körper zur Abwehr von Krankheitserregern benötigt werden. Und diese Entzündungszellen greifen nun - anstelle von Bakterien und anderen Krankheitserregern - körpereigene Hautzellen an. Mit der neuen Lichttherapie werden diese Entzündungszellen direkt bestrahlt und vernichtet, erklärt Prof. Jean Krutmann vom Institut für Umweltmedizinische Forschung an der Uni Düsseldorf.
Man weiß, dass Entzündungszellen, die aus dem Blut stammen und in die Haut der Patienten einwandern, dort Selbstmord begehen, wenn die Haut mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird. Und man weiß auch, dass die Auslösung dieses Selbstmordes darauf beruht, dass eine bestimmte photochemische Reaktion in der Haut ausgelöst wird. Diese photochemische Reaktion lässt sich, zumindest theoretisch, auch mit sichtbarem Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge auslösen.
Und zwar mit Licht aus dem grünen und dem blauen Bereich des Sonnenspektrums. Das wiederum hat der Berliner Arzt Dr. Jan Wilkens in über 10-jähriger Forschungsarbeit herausgefunden.
Wir haben ausgehend von Untersuchungen an Entzündungszellen festgestellt, dass die Behandlung eine ganz stark entzündungshemmende Wirkung hat, und dass wir in der Lage sind, diese Entzündungszellen ganz gezielt auszuschalten und alle anderen Zellen, alle anderen Hautzellen nicht, die sonst mitgeschädigt werden, durch andere Wellenlängen, insbesondere durch die ultravioletten Wellenlängen, diese Wellenlängen kommen nicht vor, so dass wir hier vermutlich ein nebenwirkungs-freies Verfahren entwickelt haben.
Um Neurodermitis wirksam behandeln zu können, muss sichtbares Licht in einer hohen Dosierung und mit starker Intensität eingesetzt werden. Anstatt nun das Licht wie bei einem Laser punktförmig zu bündeln, hat Wilkens ein Gerät mit ganz speziellen Farbstoffzellen entwickelt. Diese Farbstoffzellen können normales Licht in das gewünschte Therapie-Licht umformen. Dann leuchten sie breitflächig und verstärkt in genau der Farbe, mit der Neurodermitis behandelt werden kann.
Bislang sind mit diesem Verfahren mehr als 200 Patienten mit sehr schweren Ekzemen an Händen und Füßen behandelt worden. Die ganze Therapie sieht innerhalb eines Monats zwölf Bestrahlungen vor, die immer etwa 30 Minuten dauern. Dabei spüren die Patienten eine leicht Wärme auf der Haut. Und vor allem lässt das Jucken schnell nach, erzählt Kerstin Bock.
Dann wurd's erst schlechter, und zwischendurch hat auch der ganze Körper doll reagiert, also die Lymphdrüsen sind angeschwollen, aber dann hat man gemerkt, es wurde eben immer besser. Das Ergebnis ist für mich sehr gut. Wenn es so bleibt, wäre ich damit sehr zufrieden. Damit könnte ich leben.
Prof. Krutmann hat die Wirkung dieses Gerätes an der Hautklinik der Uni Düsseldorf unter wissenschaftlichen Bedingungen getestet. Das Ergebnis ist verblüffend.
Da kam es bereits nach zwei Wochen zu einer 50-prozentigen Besserung der Hautveränderungen. Und nach weiteren zwei Wochen waren die Hautveränderungen nahezu vollständig abgeheilt. Wir haben auch Nachbeobachtungen durchgeführt. Und das sieht es so aus, dass bei der Mehrzahl der Patienten der therapeutische Erfolg auch noch nach drei Monaten nachweisbar ist. Und das ist eine ganz wichtige Beobachtung, denn es zeigt zum ersten Mal überhaupt, dass es möglich ist, eine Phototherapie beim Menschen durchzuführen, ohne dass man UV-Strahlen benutzen muss.
Und Patienten, die Dr. Wilkens in Berlin mit dieser UV-freien Lichttherapie behandelt hat, sind selbst nach einem Jahr noch ohne Beschwerden.
Da gehen wir davon aus, dass die Wirkung ähnlich lange anhält wie eine De-Sensibilisierung zum Beispiel gegen Pollen, so dass wir hier den Namen Lichtimpfung geprägt haben.
Offen ist aber noch, wie lange diese "Lichtimpfung" wirkt.
Prof. Krutmann geht davon aus, dass sie sich bei einem Wiederauftreten des Ekzems auch als Langzeit-Therapie bewähren wird.
Denn Untersuchungen an der Universitätsklinik Mainz haben ergeben, dass diese UV-freie Lichttherapie nach heutigen Erkenntnissen keinerlei schädliche Wirkungen hervorruft: weder an der Haut, noch an der Erbsubstanz in den Hautzellen. Die durch die UV-Bestrahlung bekannte krebserzeugende Wirkung bleibt bei dieser Licht-Impfung also aus.
Dr. Wilkens in Berlin vermutet, dass diese Licht-Therapie ähnlich wirkt wie eine Desensibilisierung zum Beispiel gegen Pollen - und spricht von einer "Licht-Impfung". Offen ist noch, wie lange sie wirkt. Untersuchungen an der Universitätsklinik Mainz haben ergeben, dass diese UV-freie Lichttherapie nach heutigen Erkenntnissen keinerlei schädliche Wirkungen hervorruft: weder an der Haut, noch an der Erbsubstanz in den Hautzellen. Die durch die UV-Bestrahlung bekannte krebserzeugende Wirkung bleibt bei dieser Licht-Impfung also aus.
Das hängt zum Beispiel damit zusammen, dass Entzündungszellen in bestimmten Hauttiefen sitzen. Bei Schuppenflechte sitzen sie besonders tief. Und man kann sich dann so vorstellen, dass wir an dem Gerät dann eine Farbstoffzelle tauschen, wie eine Druckerpatrone, und dann verschiedene Erkrankungen mit einem Gerät behandeln können.