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Der Tag der Anschläge von Brüssel

Am Morgen des 22. März 2016 kam es in Brüssel zu Explosionen am Flughafen und in der U-Bahn. Mehr als 30 Menschen wurden getötet, über 200 verletzt. Die Chronologie der Ereignisse des Tages können Sie in unserem Newsblog nachlesen.

    Polizisten und Soldaten durchsuchen am Flughafen Zaventem die Fahrzeuge von Flughafen-Mitarbeitern.
    Überall in Belgien gelten seit den Anschlägen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. (dpa-Bildfunk / EPA / Olivier Hoslet)
    Aktuelle Entwicklungen nach den Anschlägen in Brüssel finden Sie hier.
    Der Rückblick auf den Tag der Anschläge in Brüssel:
    +++ Die Trauer und Anteilnahme ist weltweit groß. Auch im Netz teilen viele Menschen ihre Gefühle und ihre Solidarität.
    +++ Der Gemeinde-Brügermeister von Zaventem hat Angaben zum Tatherhang gemacht. "Sie kamen per Taxi mit ihren Koffern, darin waren die Bomben versteckt", sagte Francis Vermeiren der Nachrichtenagentur AFP.
    +++ Bundesinnenminister Thomas de Maizière bekräftigte in den Tagesthemen seine Forderung nach einem besseren Datenaustausch.
    +++ Lufthansa streicht am Mittwoch alle Flüge von und nach Brüssel

    +++ Züge der Deutschen Bahn fahren wieder nach Belgien
    +++ Hier nochmal ein grafischer Überblick über die verschiedenen Anschlagsorte in Brüssel:
    Übersichtsgrafik zu den Terroranschlägen in Brüssel vom 22.03.2016.
    Übersichtsgrafik zu den Terroranschlägen in Brüssel vom 22.03.2016. (picture-alliance / dpa-Grafik)
    +++ Die Hochgeschwindigkeitszüge des Thalys sollen morgen wieder fahren. Das Unternehmen teilte mit, der Verkehr werde mit wenigen Ausnahmen sichergestellt. Die Züge fahren unter anderem von Nordrhein-Westfalen über Brüssel nach Paris. Auch der Eurostar, der zwischen Brüssel und London verkehrt, sollen morgen wieder planmäßig unterwegs sein.
    +++ Weltweit drücken Menschen den Belgiern ihre Anteilnahme aus. Als sichtbares Zeichen erstrahlt in Paris der Eiffelturm in den belgischen Nationalfarben. In Berlin wird das Brandenburger Tor in den Farben schwarz, gelb und rot beleuchtet.
    +++ Bei einer Razzia in Brüssel sind Fahnder in einem Haus offenbar auf eine weitere Bombe und eine Flagge der Terrorgruppe IS gestoßen. Die Razzia fand demnach in der Brüsseler Gemeinde Schaebeek statt. Außerdem seien "chemische Produkte" sichergestellt worden, so die Staatsanwaltschaft.
    +++ Über die Zahl der Toten und Verletzten in Brüssel gibt es weiter unterschiedliche Angaben. Unterschiedlichen Berichten zufolge ist aber davon auszugehen, dass mehr als 30 Menschen bei den Angriffen auf den Flughafen und eine U-Bahn-Station getötet wurden und es mehr als 200 Verletzte zu beklagen gibt. Diese vorläufige Bilanz hatte auch das Krisenzentrum am Nachmittag gezogen.
    +++ Nach Einschätzung der belgischen Staatsanwaltschaft haben sich im Brüsseler Flughafen Zaventem zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Als dritter Attentäter wird ein Mann vermutet, von dem ein Fahndungsfoto veröffentlicht wurde (s.u.).
    +++ Nachdem der Zugverkehr in Belgien wieder angelaufen ist, hat es zeitweise lange Schlagen in der belgischen Hauptstadt gegeben. Die Behörden rieten den Menschen dazu, ihre Reise wenn möglich auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben.
    +++ Nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft werden an verschiedenen Orten im Land Razzien durchgeführt.
    +++ Die belgische Polizei fahndet konkret nach einem Mann im Zusammenhang mit den Anschlägen am Flughafen Zaventem. Er trägt auf dem Fahndungsfoto eine helle Jacke und einen Hut.
    +++ Der internationale Flughafen Zaventem bleibt noch bis mindestens Mittwoch 12.00 Uhr geschlossen. Das teilte das nationale Krisenzentrum mit.
    +++ Eine weitere positive Nachricht aus Brüssel: Hotels der Stadt lassen Betroffene der Anschläge am Dienstag kostenlos übernachten. Das Angebot gelte auch für Angehörige, erklärte der Hotelverband der belgischen Hauptstadt.
    +++ Der Nahverkehr in Brüssel kommt langsam wieder in Schwung. Auch Busse fahren wieder.
    +++ Am Brüsseler Flughafen wurde eine dritte Bombe entschärft. Sicherheitskräfte hatten sie entdeckt.
    +++ Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erstmals persönlich zu den Anschlägen in Brüssel geäußert. Sie sei bestürzt über das, "was die Terroristen den Menschen in Brüssel angetan haben, was Terroristen uns allen angetan haben". Gleichzeitig betonte sie die Entschlossenheit, mit der die internationale Gemeinschaft gegen den Terrorismus vorgehen müsse: "Unsere Kraft liegt in unserer Einigkeit", so Merkel. Belgien werde alle Unterstützung von Deutschland erhalten.
    +++ Die belgischen Behörden haben ein Bild einer Überwachungskamera von mutmaßlichen Verdächtigen herausgegeben. Die Polizei hat das Bild auf Wunsch der Generalstaatsanwaltschaft veröffentlicht.
    Das Bild einer Überwachungskamera im Flughafen von Brüssel zeigt drei Männer, die die Ermittler als Terrorverdächtige einstufen.
    Das Bild einer Überwachungskamera im Flughafen von Brüssel zeigt drei Männer, die die Ermittler als Terrorverdächtige einstufen. (picture alliance / dpa / Belga)
    +++ Der Brüsseler Flughafen wird nach Angaben der Geschäftsführung auch morgen noch geschlossen bleiben.
    +++ In Brüssel haben die Behörden teilweise Entwarnung gegeben. Menschen könnten Wohnungen, Schulen und Büros wieder verlassen, so das Krisenzentrum. Bürger sollten aber wachsam bleiben.
    +++ Das nationale Krisenzentrum hat neue Informationen über die Zahl der Verletzten bei den Anschlägen bekanntgegeben. Demnach wurden am Flughafen in Brüssel etwa 100 Menschen verletzt, in der U-Bahn-Station Maalbeek etwa 130. Einige U-Bahn-Linien nehmen in Brüssel langsam wieder den Betrieb auf, wie das belgische Krisenzentrum darüber hinaus mitteilte.
    +++ Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters hat sich die radikalislamische Miliz Islamischer Staat (IS) zu den Anschlägen in Brüssel am Dienstag bekannt. Das melde eine Nachrichtenagentur, die der Terrorgruppe nahestehe.
    +++ In sozialen Medien bekundeten viele Nutzer ihre Anteilnahme nach den Anschlägen. Zum Beispiel unter den Twitter-Hashtags #JeSuisBruxelles (Ich bin Brüssel) und #PrayForBelgium (Beten für Belgien). Auch Karikaturen beschäftigen sich mit den Anschlägen und haben unter anderem das berühmte Wahrzeichen Brüssels, das Manneken Pis, und die belgischen Comichelden Tim und Struppi als Motiv.
    +++ Nach den Anschlägen mit mindestens 34 Toten verhängt die belgische Regierung eine dreitägige Staatstrauer. Das meldete der Sender RTBF. In Deutschland ist für morgen Trauerbeflaggung an obersten Bundesbehörden angeordnet worden. Es soll ein Zeichen der Anteilnahme und Solidarität mit dem belgischen Volk sein, teilte das Innenministerium mit. Über einige Reaktionen in Deutschland auf die Brüsseler Anschläge berichtete Frank Capellan im DLF.
    +++ Nach Einschätzung unserer Brüssel-Korrespondentin Anette Riedel vermeiden es die Menschen in Brüssel weitgehend, auf die Straßen zu gehen. Man sehe viel Polizei und Militär auf den Straßen, berichtete sie im Deutschlandfunk.
    +++ US-Präsident Obama hat die Anschläge in Brüssel verurteilt. Bei einer Rede während seines Staatsbesuchs in Kuba sagte er, seine Regierung sei bereit, "alles Notwendige" zu unternehmen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Welt müsse sich vereint gegen die "Geißel des Terrorismus" stellen.
    +++ Mit kleineren Ausnahmen soll der Zugverkehr in Brüssel ab 16 Uhr wieder aufgenommen werden. Das teilte die Betreibergesellschaft SNCB mit.
    +++ Bei dem Bombenanschlag am Brüsseler Flughafen sind nach neuen Angaben 14 Menschen getötet worden. Außerdem gebe es 96 Verletzte, sagte Feuerwehrsprecher Pierre Meys am Dienstagnachmittag der Nachrichtenagentur AFP. Dabei handele es sich allerdings weiterhin um eine vorläufige Bilanz. Bei einem weiteren Anschlag im U-Bahnhof Maelbeek im EU-Viertel der Stadt wurden nach Angaben des Brüsseler Bürgermeisters Yvan Mayer "wahrscheinlich etwa 20 Personen" getötet und 106 weitere verletzt.
    +++ Das belgische Atomkraftwerk Tihange 70 Kilometer von Aachen entfernt wird nach den Anschlägen in Brüssel evakuiert, berichtet die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf den lokalen Polizeichef. Der Betreiber Electrabel dementierte, dass es sich um eine Evakuierung handele. Als Vorsichtsmaßnahme würde nur nicht notwendiges Personal aus dem Kraftwerk abgezogen, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Gleiches gilt für das andere belgische Atomkraftwerk in Doel.
    +++ Am Flughafen in Brüssel hat die belgische Armee ein verdächtiges Paket gefunden, das in Kürze unschädlich gemacht werden soll, teilte das Krisenzentrum via Twitter mit.
    +++ Die belgische Regierung hat vor einer womöglich noch immer existierenden Gefahr durch Attentäter in der Hauptstadt Brüssel gewarnt. "Wir fürchten, dass Personen noch auf freiem Fuß sind", sagte Außenminister Didier Reynders am Dienstag dem Fernsehsender RTBF.
    +++ Bundespräsident Joachim Gauck hat dem belgischen König sein Beileid ausgesprochen. "Das ist schrecklich, was dort gerade passiert, und es trifft uns alle, weil es die Hauptstadt Europas getroffen hat", so Gauck während seiner China-Reise in Schanghai.
    +++ Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat bislang keine Informationen, dass Deutsche unter den Opfern der Terroranschläge von Brüssel sein könnten. Es gebe bisher auch keine Hinweise auf einen Deutschland-Bezug der Täter, sagte de Maizière.
    +++ Bei dem Angriff auf eine U-Bahn-Station nahe der EU-Zentrale sind mindestens 15 Menschen getötet und 55 weitere verletzt worden. Das sagte der Sprecher der Transportbehörde, Guy Sablon. Am Brüsseler Flughafen sind elf Menschen getötet und 81 verletzt worden. Das sagte Gesundheitsministerin Maggie De Block, wie die Nachrichtenagentur Belga berichtete. Der Terror hat das Leben in der belgischen Hauptstadt fast vollständig zum Stillstand gebracht, berichtet Kai Küstner.
    +++ Bei der Explosion in einer weiteren Metrostation nahe der Rue de la Loi handelt es sich laut lokalen Medien anscheinend um kontrollierte Sprengungen eines Bombenentschärfungskommandos der Polizei gehandelt.
    +++ Der belgische Ministerpräsident Charles Michel bestätigt, dass es bei den Anschlägen viele Tote und Verletzte gegeben hat. Konkrete Opferzahlen nannte er nicht. Michel spricht von einem "schwarzen Tag" für sein Land.
    Übersichtskarte zu den Explosionen am Brüsseler Flughafen
    Übersichtskarte zu den Explosionen am Brüsseler Flughafen (dpa)
    +++ Belgien die Sicherheitsvorkehrungen an den Atomkraftwerken des Landes verstärkt, berichtet die Nachrichtenagentur Belga. Die Regierung beorderte zusätzliche Soldaten in die Hauptstadt.
    In Brüssel werden nach dem Anschlag auf eine Metro-Station Straßen evakuiert. Die Bevölkerung wird aufgefordert, zu Hause zu bleiben.
    In Brüssel werden nach dem Anschlag auf eine Metro-Station Straßen evakuiert. Die Bevölkerung wird aufgefordert, zu Hause zu bleiben. (dpa / picture alliance / BELGA PHOTO LAURIE DIEFFEMBACQ )
    +++ Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga hat es eine weitere Explosion gegeben. Sie habe sich am Dienstagvormittag nahe der Rue de la Loi ereignet - das ist in der Nähe der U-Bahnstation Maelbeek, in der es bereits eine Explosion mit mindestens zehn Toten gegeben hatte.
    +++ Das Auswärtige Amt in Berlin richtet einen Krisenstab ein. Noch ist unklar, ob auch Deutsche unter den Opfern sind. Ein Ministeriumssprecher sagte: "Die deutsche Botschaft in Brüssel bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob auch Deutsche von den Explosionen betroffen sind." Im DLF sagte Terrorexperte Rolf Clement, dass die deutschen Sicherheitsbehörden jetzt erstmal die Informationen, die sie aus Belgien erhalten haben, analysieren werden.
    Passagiere werden nach dem Terroranschlag in Brüssel aus dem Airport-Terminal evakuiert.
    Passagiere werden nach dem Terroranschlag in Brüssel aus dem Airport-Terminal evakuiert. (dpa / picture allaince / Olivier Hoslet )
    +++ Viele europäische Länder reagieren mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen auf die Anschläge in Brüssel. Das niederländische Militär erhöht die Sicherheitsvorkehrungen an den Landesgrenzen.
    +++ Die Feuerwehr spricht in einer vorläufigen Bilanz von insgesamt 21 Opfern an beiden Orten. Die Zahl der Opfer könne sich aber noch erhöhen, weil die Lage angesichts der vielen Trümmerteile unübersichtlich sei. DLF-Korrespondent Jörg Münchenberg berichtet aus Brüssel:
    Anschläge an der Brüsseler U-Bahn (22.3.2016)
    Rauch steigt auf nach den Anschlägen in der Brüsseler U-Bahn. (afp / Seppe Knapen)
    +++ Der belgische Staatsanwalt nimmt Anti-Terror-Ermittlungen auf. Der Sender RTBF berichtet unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft, es habe sich um einen Selbstmordattentat gehandelt.
    +++ Das Auswärtige Amt mahnt nach den mutmaßlichen Terroranschlägen zu besonderer Vorsicht. In einem Sicherheitheitshinweis heißt es: "Reisende in Brüssel werden dringend gebeten, sich in der Stadt nur mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen." Zugleich rief das Auswärtige Amt dazu auf, größere Menschenansammlungen zu meiden und Weisungen der belgischen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Ministerium richtete auch eine Notfallnummer für Fragen ein: 030 / 5000-3000.
    +++ Der Eurostar hat seinen Verkehr von und zu Brüssel eingestellt. Die Deutsche Bahn stellt den Zugverkehr zwischen Aachen und der belgischen Hauptstadt ein. Züge von Frankfurt über Köln nach Belgien endeten schon in Aachen, sagte ein Bahnsprecher. Das werde voraussichtlich den ganzen Tag so bleiben.
    +++ Bei der Explosion in einer U-Bahnstation der belgischen Hauptstadt gab es Medienberichten zufolge auch Tote. Die EU-Kommission forderte alle Mitarbeiter auf, in den Gebäuden oder zu Hause zu bleiben. Alle Metro-Stationen sind geschlossen.
    +++ Bei den Explosionen am Flughafen hat es nach Medienberichten mindestens elf Tote gegeben. Dort wurden nach Angaben der Feuerwehr mindestens 35 wurden teilweise schwer verletzt. Passagiere wurden aus der Halle evakuiert und das Krisenzentrum rief Flugreisende auf, nicht zum Flughafen zu kommen.
    Nach Angaben von Augenzeugen ereigneten sich die beiden Detonationen kurz nacheinander. Nach der ersten Explosion hätten die Anwesenden die Flucht ergriffen, berichteten zwei Personen der Nachrichtenagentur Belga.
    Auf im Internet und bei Twitter verbreiteten Fotos ist Rauch über dem Gebäude zu sehen.
    Evakuierung des Brüsseler Flughafens.
    Evakuierung des Brüsseler Flughafens. (OLIVIER HOSLET/dpa)
    Vor den Explosionen haben Zeugen Schüsse gehört. Eine Person habe etwas auf Arabisch gerufen, berichteten mehrere Menschen vor Ort der Belga.
    Der Sender Sky News in London meldete, eine Explosion habe sich in der Nähe des Schalters der Fluggesellschaft American Airlines ereignet. Ein Teil des Daches der Abflughalle stürzte ein. Der Bahnverkehr zum Flughafen wurde eingestellt, Flüge nach Brüssel werden umgeleitet. Die Nachrichtenagentur Belga meldet, vor den Explosionen seien Schüsse abgefeuert worden.