Dienstag, 05. Mai
+++Das Medikament Remdesivir des US-Unternehmens Gilead könnte am Donnerstag in Japan zur Behandlung von Covid-19-Patienten zugelassen werden. Gesundheitsminister Katsunobu Kato sagt, an diesem Tag komme ein Prüfungsausschuss des Ministeriums zu Beratungen zusammen. Die US-Lebensmittelbehörde FDA hatte Remdesivir vergangene Woche eine Notzulassung erteilt. Über den Stand der Entwicklung von neuen Wirkstoffen informieren wir Sie hier.
+++ In den USA will das Weiße Haus die Coronavirus-Arbeitsgruppe unter Vizepräsident Mike Pence einem Zeitungsbericht zufolge in den kommenden Wochen auflösen. Die "New York Times" berichtet, die Task Force werde eingestellt, da die USA auf die erste Phase der Öffnung des Landes zusteuerten, die Präsident Donald Trump nach den Ausgangssperren der vergangenen Wochen anstrebe, zitiert das Blatt einen Insider.
+++ In Großbritannien sind inzwischen mehr Menschen an einer Coronavirus-Infektion gestorben als in jedem anderen europäischen Land. Bis Ende April gab es nach Regierungsangaben über 29.400 Todesfälle. Das sind mehr als in Italien. Weltweit verzeichnen nur die USA mehr Todesfälle durch das Virus. Die britische Statistikbehörde nennt sogar noch höhere Zahlen. Demnach gab es bislang mehr als 32.300 Todesfälle, bei denen Covid-19 entweder bestätigt oder vermutet wurde.
+++ Nordrhein-Westfalen kündigt an, dass Bewohner von Alters- und Pflegeheimen ab kommendem Sonntag wieder Besuch von Familienangehörigen und Freunden bekommen dürfen. Es seien aber strenge Auflagen vorgesehen, erklärte das Landesgesundheitsministerium.
+++ Die Bayern dürfen sich von Mittwoch an wieder nach Belieben mit ihren Kindern, Geschwistern und Großeltern treffen. Die bisherige Ausgangsbeschränkung werde dann in eine "Kontaktbeschränkung" umgewandelt, sagt Ministerpräsident Markus Söder. Grundsätzlich bleibe es aber beim Abstandsgebot und - außerhalb der Familie - der Beschränkung auf eine Kontaktperson. Auch Besuche in Alters- und Pflegeheimen sollen wieder möglich sein, die Spielplätze werden geöffnet. Nach wochenlanger Zwangspause dürfen auch Gaststätten und Hotels schrittweise wieder öffnen: Außenbereiche am 18. Mai, Speiselokale im Innenbereich am 25. Mai, Hotels am 30. Mai.
+++ Die Kontrollen an den deutschen Grenzen bleiben mindestens bis zum 15. Mai bestehen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, sind Reisende aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark sowie Italien und Spanien betroffen.
+++ An der Infektion mit dem Coronavirus sind inzwischen weltweit mehr als 250.000 Menschen gestorben. Das geht aus Zahlen der Johns-Hopkins-Universität hervor. Davon entfielen mehr als 145.000 Todesopfer auf Europa. Warum die Dunkelziffer viel höher liegen könnte, erklären wir in diesem Stück.
+++ Im Deutschen Ethikrat gibt es Skepsis hinsichtlich einer schnellen Wiederaufnahme der Fußball-Bundesliga. Ethikrat-Mitglied Augsberg sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", er sei verwundert, dass auf diese Debatte so viel Energie verwendet werde. Der Rechtsprofessor nannte es ein "Beispiel für geschicktes Lobbying". Wie es mit Sportverein und Fitnessstudio in der Corona-Krise weitergehen kann, können Sie hier nachlesen.
+++ Die SPD-Vorsitzende Esken geht davon aus, dass der Schulunterricht bis auf weiteres nur in Schichten sowie in kontrollierbaren kleinen Gruppen möglich sein wird. In diesem Stück haben wir eine Übersicht über die Pläne der einzelnen Bundesländer, wann die Schulen wieder öffnen.
+++ In der Türkei hat Präsident Erdogan eine schrittweise Lockerung der Einschränkungen angekündigt. Demnach dürfen Senioren sowie Kinder und Jugendliche künftig an festgelegten Tagen vier Stunden lang ihre Wohnungen verlassen. Bislang galt für diesen Personenkreis eine strikte Ausgangssperre. Die aktuellen Zahlen der Infizierten europaweit können Sie hier nachlesen.
+++ Israel hebt die Beschränkung auf, nach der sich die Menschen nur in Ausnahmefällen mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause entfernen dürfen. Großeltern könnten unter der Beachtung von Distanzregeln wieder besucht werden. Netanjahu appellierte an die Bevölkerung, sich weiter an die Hygienevorschriften zu halten.
+++ In Griechenland sollen Restaurants, Cafés und Hotels im Juni unter Auflagen wieder eröffnet werden können. Der griechische Ministerpräsident Mitsotakis äußerte die Hoffnung, der Tourismusbranche doch noch Teile der Urlaubssaison zu ermöglichen.
Montag, 04. Mai
+++ In Mecklenburg-Vorpommern werden die Corona-Maßnahmen im Tourismus-Sektor stufenweise aufgehoben.
Darauf haben sich am Abend in Schwerin Vertreter von Landesregierung und Gastgewerbe in der gemeinsamen "Task Force Tourismus" verständigt. Danach können wegen der geringen Corona-Neuinfektionen schon in der Woche vor Pfingsten auch Auswärtige wieder Urlaub an der Ostsee machen.
Ministerpräsidentin Schwesig sagte nach den Beratungen, zunächst würden im gesamten Bundesland die Gaststätten am Samstag, 9. Mai, unter strikten Hygieneauflagen für Einheimische geöffnet, am 18. Mai auch Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Zum 25. Mai solle dann das seit Mitte März geltende Einreiseverbot für Touristen aus anderen Bundesländern aufgehoben werden.
+++ Die Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark bleiben bestehen. Bundesinnenminister Seehofer verlängerte die Maßnahmen bis zum 15. Mai.
+++ Nach Einschätzung der US-Gesundheitsbehörde CDC könnte sich die Corona-Krise in den Vereinigten Staaten weiter zuspitzen. Die "New York Times" berichtet von einem internen Dokument der Behörde, in dem eine Zunahme neuer Coronavirus-Fälle bis Anfang Juni von derzeit 25.000 auf rund 200.000 pro Tag prognostiziert wird. Die Zahl der Todesfälle könnte demnach von derzeit 1.750 auf etwa 3.000 pro Tag steigen. Die Regierung in Washington wies die Prognosen zurück.
+++ Die EU hat bei einer internationalen Geberkonferenz zur Erforschung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus 7,4 Milliarden Euro gesammelt.
Der Betrag lag damit nur knapp unter dem ausgegebenen Ziel von 7,5 Milliarden. Die Europäische Kommission sagte eine Milliarde Euro zu. Deutschland stellte 525 Millionen zur Verfügung.
+++ Der Braunschweiger Epidemiologe Krause bezweifelt, dass sich zehn mal mehr Menschen mit dem Corona-Virus infiziert haben, als bislang bekannt. Die Daten aus dem Zwischenergebnis der Heinsberg-Studie könnten nicht einfach auf ganz Deutschland übertragen werden, sagte Krause in einer Videokonferenz mit Journalisten. Er wäre in dieser Frage eher zurückhaltend.
Der Leiter der Untersuchung, Streeck, räumte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur ein, dass es sich bei den Zahlen um Schätzungen handele. Virologen der Universität Bonn hatten in der Studie die Vermutung geäußert, dass die Dunkelziffer in der untersuchten Gemeinde Gangelt um den Faktor 10 größer ist als die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle. Übertragen auf ganz Deutschland wären damit nach derzeitigem Stand mindestens 1,6 Millionen Menschen infiziert. Mehr zu unentdeckten Infizierten: Wie hoch die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen ist.
+++ Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat seinen Stürmer Kalou nach Verstößen gegen das Hygienekonzept der Deutschen Fußball-Liga suspendiert.
Der Verein habe entschieden, Kalou mit sofortiger Wirkung vom Trainings- und Spielbetrieb zu suspendieren, heißt es in einer Mitteilung von Herta BSC. Kalou hatte sich und andere Spieler am Montagmittag gefilmt. In dem Facebook-Video war unter anderem zu sehen, wie er einen Mitarbeiter und Spieler des Vereins mit Handschlag begrüßt.
+++ Die Zahl der Virus-Toten in Italien ist nach Behördenangaben deutlich höher als bislang gemeldet.
So habe es zwischen dem ersten offiziell registrierten Covid-19-Toten in Italien am 21. Februar und Ende März 39 Prozent oder 25.354 mehr Verstorbene im Land gegeben als im Durchschnitt der vorangegangenen fünf Jahre, teilt das Statistik-Amt Istat einem Reuters-Bericht zufolge mit. Davon seien von den Behörden aber nur 13.710 auf das Virus zurückgeführt worden, die übrigen rund 11.600 hingegen nicht. Der Großteil von ihnen stamme aus dem Norden Italiens und damit aus dem am stärksten betroffenen Landesteil.
+++ Einen Tag vor dem Autogipfel von Industrie und Bundesregierung haben Umweltverbände einen Verzicht auf mögliche Kaufprämien für Autos in der Corona-Krise gefordert. Den Konzernen dürften nach Jahren der falschen Flottenpolitik nicht einfach so Steuermittel hinterhergeworfen werden, erklärte der BUND-Vorsitzende Bandt.
Er verlangte Fördermittel für öffentliche Verkehrsmittel und den Fahrradverkehr. Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Resch, kritisierte Kaufprämien als eine ungerechte Bevorzugung der Automobilbranche. Dadurch würde die Klimakrise verschärft.
+++ Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat erneut vor Betrügern im Zusammenhang mit den Corona-Soforthilfen gewarnt.
Mit Hilfe einer falschen E-Mail-Adresse wird demnach versucht, an Daten von Nutzern zu kommen. Die Adresse "corona-zuschuss@nrw.de.com" stamme nicht von der Landesregierung. Offizielle Mail-Adressen des Landes endeten immer auf nrw.de. Ähnliche Betrugsfälle gebe es auch in anderen Bundesländern.
Die Opfer werden aufgefordert, ein Formular auszufüllen und sollen teilweise bereits erhaltene Soforthilfen zurückerstatten. Das Geld wird der Darstellung der nordrhein-westfälischen Landesregierung zufolge dann auf Konten der Täter gelenkt. Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) sagte in Düsseldorf, Betrug zu Lasten von existenzbedrohten Kleinunternehmen, Freiberuflern und Soloselbstständigen sei in dieser Zeit besonders verwerflich.
Rund um Ostern hatte es bereits Betrugsversuche mit gefälschten Webseiten gegeben.
+++ Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt erste Lockerungen an. Ab Mitternacht wird das Verbot der Reisen zwischen mehreren Städten aufgehoben. Ausgenommen sind Berichten zufolge jedoch Istanbul, Ankara und Izmir. Am kommenden Wochenende sollen Senioren und Unter-20-Jährige zeitweise ihre Wohnungen und Häuser wieder verlassen dürfen. Ab dem 11. Mai dürfen Einkaufszentren, Friseure und Bekleidungsgeschäfte öffnen. Universitäten sollen den Lehrbetrieb am 15. Juni wieder aufnehmen.
Man wisse noch nicht, wie lange die Pandemie anhalten werde, warnte Erdogan. Deshalb müssten einige Maßnahmen wie etwa das Tragen von Masken, Abstands- und Hygieneregeln beibehalten werden.
+++ Israel lockert ebenfalls die Regeln. Laut Regierungschef Netanjahu wird die Beschränkung aufgehoben, nach der sich die Menschen nur in Ausnahmefällen mehr als 100 Meter von ihrem Zuhause entfernen dürfen. Großeltern könnten unter der Beachtung von Distanzregeln wieder besucht werden. Netanjahu appellierte an die Bevölkerung, sich weiter an die Hygienevorschriften zu halten.
+++ In Griechenland sollen Restaurants, Cafés und Hotels im Juni unter Auflagen wieder eröffnet werden können. Der griechische Ministerpräsident Mitsotakis äußerte die Hoffnung, der Tourismusbranche doch noch Teile der Urlaubssaison zu ermöglichen.
+++ Auch Finnland plant weitere Lockerungen. Vom 1. Juni an sollen Restaurants und öffentliche Dienste wie Bibliotheken und Sporteinrichtungen wieder öffnen, kündigt Innenministerin Ohisalo einem Reuters-Bericht zufolge an. Auch die erlaubte Größe von Versammlungen werde dann von höchstens zehn auf maximal 50 Personen erweitert. Notwendige Reisen in Länder des Schengen-Raums würden ab dem 14. Mai wieder zugelassen. Die Notstandsregeln blieben aber in Kraft. In der vergangenen Woche hatte die Regierung beschlossen, die Schulen ab dem 13. Mai wieder zu öffnen.
+++ Einen Tag vor den Gesprächen zwischen Regierung und Automobilindustrie über mögliche Hilfe für die Branche erhöhen Niedersachsen, Bayern und Baden-Württemberg den Druck auf den Bund.
Wie Bayerns Ministerpräsident Söder in München mitteilte, verständigten sich die drei Länder auf einen Forderungskatalog zu Kaufprämien. Demnach soll es nach ihrem Willen 4.000 Euro zusätzlich für den Kauf von Plug-in-Hybriden, Elektro- und Wasserstoffautos geben. Für den Kauf hochmoderner Verbrenner wollen die Länder eine Kaufprämie von 3.000 Euro. Für die Rückgabe älterer Autos mit Euro-3 oder Euro-4-Norm soll zudem eine Abwrackprämie von 1.000 Euro gezahlt werden. In den drei Bundesländern gibt es mehrere Automobilhersteller.
Die stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Bartol, Miersch und Post lehnten Kaufprämien dagegen ab.
+++ Die Corona-Tests bei den 36 Clubs der Fußball-Bundesliga und 2. Bundesliga sind in insgesamt zehn Fällen positiv ausgefallen.
Wie die Deutsche Fußball Liga mitteilte, wurden neben den Spielern auch die Trainerstäbe sowie die Physiotherapeuten der Clubs untersucht. Von insgesamt 1.724 Corona-Tests seien dabei zehn positiv ausgefallen. Die Isolation der betroffenen Personen sei bereits in die Wege geleitet worden, hieß es weiter. Zudem würden etwaige Infektionsketten nachverfolgt.
Neben den beiden Testwellen, die Teil des Hygienekonzepts der DFL sind, wurde in Abstimmung mit dem Bundesarbeitsministerium nun auch ein verpflichtendes Trainingslager unter Quarantäne-Bedingungen vor einer möglichen Fortsetzung des Spielbetriebs integriert.
Sobald das Mannschaftstraining gestartet wird, sind zudem unabhängig von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs zwei Tests pro Woche in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Ob und wann die Spielzeiten der beiden Ligen mit Partien ohne Zuschauer fortgeführt werden, ist nicht nur in der Politik umstritten.
+++ Zum Beginn der internationalen Geberkonferenz für die Bekämpfung der Corona-Pandemie hat Deutschland 525 Millionen Euro zugesagt.
Bundeskanzlerin Merkel sagte bei der Videoschaltung im Internet, das Coronavirus sei eine globale Herausforderung, die nur mit internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden könne. Leider seien nicht alle Staaten zur Kooperation bereit. Die Europäische Kommission sagte eine Milliarde Euro zu. Ihre Präsidentin von der Leyen erklärte, mit dem Geld sollten Impfungen, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen gegen das Virus finanziert werden. Die Medikamente müssten für jeden Menschen erhältlich und erschwinglich sein. UNO-Generalsekretär Guterres bezifferte die Kosten für die Entwicklung der Impfstoffe und Arzneien auf rund 40 Milliarden Euro.
Ziel der Konferenz sind Zusagen von zunächst insgesamt 7,5 Milliarden. Angesprochen sind neben Staaten und internationalen Organisationen auch Finanzinstitutionen und Stiftungen. Die Konferenz wird von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Saudi-Arabien mitorganisiert.
+++ In Österreich hat die Arbeitslosigkeit im April wegen der Corona-Krise einen neuen Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.000 Menschen. Das teilte der Arbeitsmarktservice (AMS) mit. Die Arbeitslosenquote kletterte im April um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Betroffen waren alle Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern.
+++ Die Linke im Bundestag kritisiert die Zusammensetzung des Corona-Kabinetts der Bundesregierung. Der Fraktionsvorsitzende Bartsch sagte der Nachrichtenagentur AFP, man merke an den bisherigen Entscheidungen, dass zwar das Innen- und Verteidigungsministerium vertreten seien, nicht aber diejenigen Ressorts, die für Familie, Senioren, Soziales und Arbeit zuständig seien. Bartsch sprach von einem "verheerenden Signal" und falschen Prioritäten. Familien, Kinder und die wirtschaftlichen und sozialen Existenzen gehörten in den Fokus. Das sogenannte Corona-Kabinett unter Leitung von Bundeskanzlerin Merkel befasst sich derzeit zwei Mal pro Woche mit dem Krisenmanagement während der Corona-Pandemie.
+++ Virologen der Universität Bonn vermuten, dass sich in Deutschland rund zehnmal mehr Menschen mit dem Coronavirus angesteckt haben als bisher bekannt. Das ist ein Ergebnis der sogenannten Heinsberg-Studie, die derzeit in der nordrhein-westfälischen Gemeinde Gangelt durchgeführt wird. Den Angaben zufolge könnte die Dunkelziffer bunddesweit um den Faktor 10 größer sein als die Zahl der offiziell gemeldeten Fälle. Das wären nach derzeitigem Stand mindestens 1,6 Millionen Infizierte. Die Wissenschaftler gehen sogar von bis zu 1,8 Millionen Ansteckungen aus. 22 Prozent der Menschen in Gangelt, bei denen das Coronavirus nachgewiesen wurde, zeigten keinerlei Krankheitssymptome.
Weitere Informationen zur Dunkelziffer haben wir hier zusammengestellt.
+++ Die Ehrenpräsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Mascher, hat dazu aufgerufen, Menschen mit Behinderung in der Corona-Krise nicht zu vergessen. Man laufe Gefahr, dass die Errungenschaften der Inklusion aus den letzten 20 Jahren über Bord gingen, sagte sie in München. Momentan seien Menschen mit Behinderung quasi unsichtbar. Weil sie häufig zu den Risikogruppen zählten, befänden sie sich in häuslicher Quarantäne, könnten oft ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen oder seien von restriktiven Besuchs- und Ausgangsverboten betroffen.
+++ Das Pharmaunternehmen Roche bringt im Mai einen Antikörper-Test auf den Markt, mit dem es möglich sein soll, Infektionen mit dem Coronavirus Sars-Cov-2 nachzuweisen. Der Schweizer Arzneimittelhersteller werde dafür mehr als 400 Millionen Euro in den deutschen Standort Penzberg investieren, sagte der Roche-Vorsitzende Franz auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) und Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU). Geplant ist demnach eine neue biochemische Produktionsanlage. Der Freistaat beteiligt sich mit 40 Millionen Euro an den Kosten für das neue Forschungszentrum.
Über laufende Antikörperstudien berichten wir auch in unserem Stück "Warum Deutschland (bisher) so gut durch die Corona-Krise kommt".
+++ Einer der ersten aus Italien nach Deutschland eingeflogenen Corona-Patienten kann wieder nach Hause. Nach sechswöchiger intensivmedizinischer Behandlung sollte der 57-Jährige aus Bergamo am Montagmittag das Universitätsklinikum Leipzig verlassen, wie die Klinik mitteilte. Er und ein weiterer Patient waren am 24. März als erste Covid-19-Kranke aus Italien nach Deutschland gebracht worden. Der zweite Patient, ebenfalls ein 57-Jähriger aus Bergamo, starb an seiner Erkrankung.
+++ In Portugal ist nach dem Ende eines sechswöchigen Corona-Ausnahmezustands die strikte Ausgangssperre gelockert worden. Kleinere Geschäfte mit einer Fläche von bis zu 200 Quadratmetern durften wieder öffnen. In öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften gibt es aber eine Maskenpflicht. Auch Sport im Freien ist nun wieder erlaubt. Einige Strandabschnitte wurden geöffnet, um verschiedene Wassersportarten zu ermöglichen. Ab dem 18. Mai dürfen Cafés und Restaurants ihren Betrieb zum Teil wieder aufnehmen. Auch Schulen und Kindertagesstätten sind dann wieder offen.
+++ Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Deutschland hat sich auf 163.175 erhöht. Das Robert Koch-Institut verzeichnete einen Anstieg um 679 im Vergleich zum Vortag. 6.692 Infizierte sind den Angaben zufolge gestorben. Das waren 43 mehr als gestern. Rund 132.700 Covid-19-Patienten gelten als genesen.
Weitere Einzelheiten gibt das RKI am Vormittag bekannt. Hier halten wir Sie regelmäßig über die Entwicklung der Corona-Pandemie in den einzelnen Bundesländern auf dem Laufenden.
+++ In Deutschland treten heute zahlreiche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Kraft. Vielerorts dürfen die Menschen unter anderem wieder zum Friseur gehen; allerdings müssen Sicherheits- und Hygieneregeln eingehalten werden. Auch Gottesdienste sind unter Auflagen wieder erlaubt. In einer Mehrheit der Länder werden zudem Museen, Bibliotheken und Zoos geöffnet, teils auch Spielplätze und Sportstätten. Viele Kinder und Jugendliche können heute erstmals seit Wochen wieder zur Schule gehen. In Sachsen-Anhalt werden auch Zusammenkünfte von bis zu fünf Menschen erlaubt, die nicht alle in einem Haushalt leben.
+++ Der nordrhein-westfälische Familienminister Stamp kann sich einen Alleingang seines Bundeslandes bei der Öffnung von Kitas vorstellen. Sollte Bundeskanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten am Mittwoch keinen einheitlichen Öffnungskurs beschließen, lasse man sich nicht noch eine Woche vertrösten, sagte der FDP-Politiker im Podcast "Morning Briefing" des Journalisten Steingart. Die Situation von Familien und Kindern in der Corona-Krise sei in den vergangenen Tagen und Wochen zu kurz gekommen.
+++ Für 183 aus Seenot gerettete Migranten endet die zweiwöchige Quarantäne an Bord einer italienischen Fähre. Laut einem Bericht der Zeitung "Avvenire" dürfen die Menschen, die allesamt negativ auf das neuartige Coronavirus getestet wurden, das Schiff heute in Palermo verlassen. Unter den Flüchtlingen befinden sich 44 unbegleitete Minderjährige.
+++ In Brasilien ist die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen auf mehr als 100.000 gestiegen. Das teilte das Gesundheitsministerium in Brasilia mit. Demnach sind bisher 7.025 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Experten gehen davon aus, dass die tatsächlichen Ansteckungszahlen höher sind, weil in Brasilien nur erkrankte Menschen auf das Virus getestet werden.
+++ China meldet weiterhin nur einen sehr geringen Anstieg von Corona-Infektionen. Wie die Behörden mitteilten, gab es innerhalb von 24 Stunden nur drei neue Fälle. Sie seien alle auf Einreisen aus dem Ausland zurückzuführen. Neue Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen wurden nicht bekanntgegeben. Offiziell verzeichnet China seit dem Ausbruch der Pandemie 4.633 Tote und knapp 83.900 Infektionen.
+++ US-Präsident Trump rechnet noch in diesem Jahr mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus. Er sei zuversichtlich, dass man bis Ende des Jahres einen solchen Impfstoff haben werde, sagte Trump auf einer Veranstaltung in Washington. Er räumte ein, dass Experten seine Einschätzung in Zweifel ziehen könnten; er spreche aber aus, was er denke.
Wir haben hier zusammengefasst, warum die Suche nach dem Impfstoff so schwierig ist.
+++ Großbritannien will auf der heute von der EU-Kommission ausgerichteten Geberkonferenz zur Finanzierung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das Coronavirus 441 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
Das teilte Premierminister Johnson in London mit. Die Suche nach einem Mittel gegen die Krankheit Covid-19 sei das dringlichste gemeinsame Bestreben der Gegenwart. Großbritannien gehört zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern. Die aktuellen Zahlen zu den Corona-Infektionen in Europa können Sie hier nachlesen.
Unser Archiv:
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Die Entwicklungen von Mittwoch, 29. April, und Donnerstag, 30. April, lesen Sie hier: Newsblog zu Covid-19
Die Entwicklungen von Montag, 27. April, und Dienstag, 28.April, lesen Sie hier: Newsblog zu Covid-19
Die Entwicklungen von Donnerstag, 23. April, und Mittwoch, 22. April, lesen Sie hier: Newsblog zu Covid-19
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