Archiv

Newsblog zu Covid-19
+++ Coronavirus: Entwicklungen von Mittwoch, 18. März, bis Donnerstag, 19. März +++

An dieser Stelle finden Sie unser Archiv zu den Entwicklungen in der Coronavirus-Krise vom 18. März 2020.

    Eine Boeing 737 über dem Flughafen von Chicago
    US-amerikanische Staatsbürger sollen aus dem Ausland zurückgeholt werden / Archivbild (ZUMA Wire/H. Rick Bamman)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Donnerstag, 19. März
    +++ Volkswagen hat wie angekündigt mit dem Ende der Spätschicht damit begonnen, die Produktion in den deutschen Pkw-Werken vorübergehend einzustellen. Zehn Arbeitstage lang sollen keine Autos oder Bauteile mehr gefertigt werden.
    +++ Die USA raten ihren Bürgern von allen Auslandsreisen ab. Das Außenministerium in Washington gab einen weltweiten Reisehinweis der höchsten Stufe vier heraus. Amerikaner, die sich im Ausland aufhalten, wurden zur Rückkehr aufgefordert.
    +++ Das Filmfestival von Cannes wird im Mai nicht stattfinden. Die Veranstalter teilten mit, man prüfe eine Verschiebung in den Sommer.
    +++ Kanada schließt seine Grenze zu den USA. Ab dem morgigen Freitag seien alle nicht notwendigen Reisen in beide Richtungen untersagt, erklärte Premierminister Trudeau.
    +++ Bund und Länder wollen nach einem Medienbericht an diesem Sonntag über mögliche Ausgangsbeschränkungen für Deutschland beraten. Das berichtet der Südwestrundfunk unter Berufung auf den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Kretschmann. Es hänge von der Bevölkerung ab, ob man schärfere Maßnahmen ergreifen müsse. Hintergründe zum Für und Wider von Ausgangssperren lesen Sie hier: Was hilft im Kampf gegen das Coronavirus – Durchseuchung oder totale soziale Distanzierung?
    +++ In Italien sind nach jüngsten offiziellen Angaben inzwischen mehr Menschen an Covid-19 gestorben als in China. Der Zivilschutz in Rom gibt die Zahl der Todesopfer in Italien jetzt mit 3.405 an. In Bergamo wurden die Leichen von Verstorbenen mit einem Konvoi aus Militärlastwagen abtransportiert.
    +++ Die Zahl der Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 ist auch in Deutschland offenbar weiter gestiegen. Die amerikanische Johns Hopkins Universität, die weltweit Daten über das Coronavirus sammelt, meldet aktuell 43 Todesopfer aus Deutschland. Die jüngste Angabe des Robert-Koch-Instituts liegt noch bei 20 Toten. Die unterschiedlichen Zahlen erklären sich dadurch, dass die beiden Institute verschiedene Quellen nutzen und zu unterschiedlichen Zeiten aktualisieren.
    +++ In der Pflegebranche werden wegen der Corona-Epidemie die Standards gesenkt. Bundesgesundheitsminister Spahn gab bekannt, dass unter anderem die verpflichtenden Personalschlüssel für die Pflege bis auf Weiteres ausgesetzt werden. Damit soll sichergestellt werden, dass der Betrieb in Heimen weiter läuft, auch wenn weniger Beschäftigte zur Arbeit kommen können. Kontrollen des sogenannten Pflege-Tüv finden vorläufig nicht statt.
    +++ Die Bundesregierung rechnet damit, dass deutsche Unternehmen infolge der Corona-Epidemie für rund 2,15 Millionen Beschäftigte Kurzarbeit beantragen werden. Das geht aus einem Verordnungsentwurf hervor. Die Kosten für die Bundesagentur für Arbeit werden auf mehr als zehn Milliarden Euro beziffert.
    +++ In Spanien ist die Zahl der Menschen, die an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben sind, innerhalb von 24 Stunden um fast 30 Prozent gestiegen. Das Gesundheitsministerium in Madrid registrierte 767 Todesopfer.
    +++ Das Bundesgesundheitsministerium hat nach Angaben eines Sprechers zehn Millionen Atemschutzmasken an die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Bundesländer verteilt. Von dort aus sollen sie unter anderem an Praxen, Bereitschaftsdienste und Stellen für Testabstriche weitergegeben werden. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, erklärte, die Versorgungslage sei teilweise noch kritisch. Mit der neuen Lieferung seien die schlimmsten Engpässe aber wohl behoben.
    +++ Italiens Krankenschwestern und Pfleger haben in einem eindringlichen Video-Appell auf die dramatische Lage in den Kliniken des Nordens hingewiesen. Diese werden durch Covid-19-Kranke überrannt. "Es gibt nicht einmal mehr Zeit zu weinen", heißt es. Es fehlten Material und Menschen. Die Mitarbeiter seien am Ende ihrer Kräfte. Die Ansteckungsrisiken für Helfer seien riesig: "Wir sind in Dauergefahr."
    +++ Frankreich sperrt alle Mittelmeer-Strände. Auch die Insel Korsika ist betroffen, wie die Präfekten der südfranzösischen Verwaltungsregionen Provence-Alpes-Côte d'Azur, Okzitanien und Korsika mitteilten. Trotz der geltenden Ausgangssperre hielten sich immer noch zu viele Menschen auf den Stränden auf, kritisierten sie.
    +++ Mehrere Bundesländer drohen inzwischen mit Ausgangssperren. Der saarländische Ministerpräsident Hans kritisierte, dass sich viele Menschen nicht an die Empfehlung hielten, zuhause zu bleiben. Wenn sich das nicht ändere, bleibe nur noch eine Ausgangssperre. Auch der baden-württembergische Regierungschef Kretschmann warnte vor schärferen Maßnahmen und Sanktionen, wenn nicht alle ihr Verhalten umstellten. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet sagte, jeder Einzelne habe es in der Hand, Ausgangssperren zu verhindern. Als Erster hatte Bayerns Ministerpräsident Söder eine Ausgangssperre im ganzen Freistaat ins Gespräch gebracht. Im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel und in Mitterteich in der Oberpfalz besteht sie schon. Das bedeutet, dass man nur noch zur Arbeit oder zur Erledigung der wichtigste Alltagsgeschäfte aus dem Haus gehen darf.
    Die FDP würde Ausgangssperren wegen der Corona-Krise nach eigenen Angaben mittragen. Das machte der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Buschmann, im Deutschlandfunk deutlich [Audio]. Dagegen meinte der niedersächsische Ministerpräsident Weil von der SPD, ein solcher Schritt brächte keinen wesentlichen gesundheitlichen Zusatzeffekt, sofern die geltenden Einschränkungen konsequent eingehalten würden.
    +++ Die Bundesregierung plant ein Hilfspaket von insgesamt mehr als 40 Milliarden Euro für Solo-Selbstständige und Kleinstfirmen. Das erfuhr der Deutschlandfunk aus Regierungskreisen. Das Hilfspaket soll zügig auf den Weg gebracht werden.
    +++ Nach jüngsten Angaben des Robert Koch-Instituts haben sich inzwischen rund 11.000 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus infiziert. Dies entspricht demnach einer Zunahme von etwa 2.800 Fällen innerhalb eines Tages. 20 Menschen seien bislang gestorben. Die US-amerikanische Johns Hopkins-Universität geht bereits von rund 12.300 Infizierten und 28 Todesopfern in Deutschland aus. Der Grund für die unterschiedlichen Zahlen ist, dass teilweise andere Quellen und Zeitpunkte der Erfassung genutzt werden. Wie sich das Interview in Europa ausbreitet, können Sie hier nachlesen.
    +++ In Indonesiens Hauptstadt Jakarta werden für zwei Wochen die islamischen Freitagsgebete untersagt. Auch andere religiöse Versammlungen dürften nicht stattfinden, teilen die Behörden mit. Indonesien ist weltweit das Land mit der größten muslimischen Bevölkerung. Allein in Jakarta leben rund zehn Millionen Menschen. Wie das Coronavirus die Islamische Welt beeinflusst, können Sie hier genauer nachlesen.
    +++ Die Ausgangssperre in Italien wegen der Coronavirus-Pandemie muss nach Einschätzung von Regierungschef Conte verlängert werden. Es sei unvermeidbar, die verhängten Maßnahmen wie die Schließung von Schulen und Unternehmen über den 3. April hinaus andauern zu lassen, sagte Conte der Zeitung "Il Corriere della Sera". In Italien gelten bereits seit einer Woche landesweit drastische Beschränkungen.
    Auch die Regierung in Frankreich erwägt, die Ausgangssperre im Land zu verlängern. Dies sagte Innenminister Castaner dem Sender Europe 1.
    +++ Die Europäische Zentralbank hat ein Notfallprogramm aufgesetzt, mit dem der Euro gestützt werden soll. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise aufzufangen, stellt die EZB 750 Milliarden Euro bereit. Mit dem Geld sollen staatliche und private Wertpapiere aufgekauft werden, teilte EZB-Präsidentin Lagarde mit.
    Bundeswirtschaftsminister Altmaier hofft, dass die Börsen und Märkte das Notprogramm positiv aufnehmen. Altmaier sagte im Deutschlandfunk, es sei eine sehr weitreichende Maßnahme, die zum Ziel habe, das Vertrauen internationaler Finanzmärkte zu stärken. Man müsse verhindern, dass der Euroraum insgesamt in eine Schieflage gerate.
    +++ Die italienische Senatorin Garavini hält die Einschätzung von Bundeskanzlerin Merkel zur Coronakrise für richtig. Garavini sagte im Deutschlandfunk [Audio], die Lage sei tatsächlich sehr ernst. Man dürfe die Gefahr durch das Virus nicht unterschätzen, da es sehr ansteckend sei. Deutschland müsse ernsthaft überlegen, ob nicht auch strengere Maßnahmen wie eine Ausgangssperre nötig seien, betonte die Politikerin der sozialdemokratischen PD.
    +++ Russland meldet den ersten Todesfall durch das Coronavirus. Eine 79-jährige Frau mit Vorerkrankungen sei in einem Krankenhaus in Moskau an Lungenentzündung verstorben. In Russland gibt es bislang 147 bestätigte Fälle.
    +++ Die zentralchinesische Stadt Wuhan meldet zum ersten Mal seit dem Ausbruch des Coronavirus keine neuen Infektionen. Die Behörden gehen nach Angaben der staatsnahen Zeitung "China Daily" davon aus, dass sie die Sperrung der 11-Millionen-Metropole Ende des Monats aufheben können. Wuhan ist seit Monaten von der Außenwelt abgeriegelt. Dort war das neuartige Coronavirus Ende 2019 erstmals aufgetreten.
    +++ Die Coronavirus-Krise erfordert es, dass die Menschen viel Zeit zuhause verbringen müssen. Eine Möglichkeit, die Langeweile etwas zu vertreiben, ist das "Hörspiel und Feature"-Portal unseres Senders - mit vielen unterhaltsamen und informationen Hör-Angeboten:
    +++ China liefert der Europäischen Union große Mengen Schutzmasken und Testsets. Das teilte EU-Kommissionschefin von der Leyen nach einem Telefonat mit dem chinesischen Regierungschef Li Keqiang mit. Auf Twitter sprach sie von zwei Millionen Stück Mundschutz, 200.000 sogenannten N95-Masken und 50.000 Virus-Tests. Zugleich wies von der Leyen darauf hin, dass die EU dabei sei, eigene Produktionskapazitäten für Schutzausrüstungen hochzufahren. Das werde allerdings noch einige Wochen dauern.
    +++ Die EU-Staaten wollen etwas gegen die Staus an den Grenzen wegen der Coronakrise unternehmen. Störungen sollten so gering wie möglich gehalten werden, vor allem für wichtige Gütertransporte, hieß es vom derzeitigen EU-Vorsitzland Kroatien. An den Übergängen von Deutschland nach Polen sowie von Österreich nach Ungarn beispielsweise staute sich der Verkehr auf einer Länge von bis zu 60 Kilometern.
    +++ Die gesetzlichen Krankenkassen haben den rund 27.000 Pflegeheimen und Pflegediensten in Deutschland Hilfe Krise zugesagt. Sämtliche Kosten würden erstattet, die durch die Ausbreitung des Coronavirus entstünden, heißt es. Diese Finanzmittel würden unbürokratisch zur Verfügung gestellt.
    +++ Österreich kontrolliert seit Mitternacht die Grenze zu Deutschland. Wie das Innenministerium in Wien mitteilte, dürfen dann nur noch Personen einreisen, die ein ärztliches Zeugnis vorlegen und nachweisen können, dass sie nicht mit Sars-CoV-2 infiziert sind. Die Maßnahmen gelten zunächst bis zum 7. April. Deutschland hat mit den Grenzkontrollen an den Übergängen zu Österreich bereits am Montag begonnen, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
    +++ Australien und Neuseeland schließen ihre Grenzen für Nichtstaatsbürger.
    Mittwoch - 18. März
    +++ Das österreichische Bundesland Tirol wird ab Mitternacht unter Quarantäne gestellt. Landeschef Platter teilte auf seiner Facebook-Seite mit, die jeweilige Gemeinde dürfe nur dann verlassen werden, wenn es um die Deckung der Grundversorgung oder um die Daseinsfürsorge ginge - oder darum, zur Arbeit zu gelangen.
    +++ Der Dow Jones verliert 6,3 Prozent. Das US-Börsenbarometer verlor rund 1.300 Punkte und schloss mit knapp 19.900.
    +++ Das Parlament in Portugal hat die Ausrufung des Ausnahmezustands gebilligt. Er soll noch am Abend verhängt werden.
    +++ Die Zahl der Infizierten in Deutschland ist auf fast 12.000 gestiegen - ein Anstieg von knapp 30 Prozent innerhalb eines Tages.
    +++ Israel hat seine Grenzen für Ausländer geschlossen.
    +++ Die EU-Kommission befürchtet, das Internet könne wegen der verstärkten Nutzung von Streamingdiensten verstopfen. Die Arbeit im Home-Office würde in dem Fall darunter leiden.
    +++ Große Anbieter von E-Scootern und Elektrofahrrädern haben den Betrieb eingestellt. Voi rät seinen Kunden, Handschuhe zu benutzen.
    +++ Afrika muss sich nach Einschätzung der WHO "auf das Schlimmste" vorbereiten. In vielen Ländern habe man gesehen, dass sich die Ausbreitung des Coronavirus ab einem gewissen Umkehrpunkt rasant beschleunige.
    +++ Deutschland weitet seine Einreisebeschränkungen für EU-Bürger auch auf Flüge und den Schiffsverkehr aus. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, dürfen auch EU-Bürger künftig nicht mehr per Flugzeug oder Schiff aus Österreich, Spanien, Italien, der Schweiz, Luxemburg und Dänemark nach Deutschland reisen. Wer aus einem EU-Staat kommt, darf aber noch auf einem deutschen Flughafen landen, wenn er von dort aus weiter in sein Heimatland reist.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel hat in einer Fernsehansprache an die Vernunft und Disziplin der Bürger appelliert, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Jeder und jede Einzelne müsse sich jetzt an die Regeln halten, betonte sie. Die Coronakrise sei die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg. Zugleich versicherte die Kanzlerin angesichts vieler taumelnder Unternehmen und Sorgen über die Versorgung der Bevölkerung: "Der Staat wird weiter funktionieren, die Versorgung wird selbstverständlich weiter gesichert sein und wir wollen so viel wirtschaftliche Tätigkeit wie möglich bewahren." Es ist das erste Mal in ihrer mehr als 14-jährigen Amtszeit, dass sich Merkel außerhalb der Silvester-Ansprache im Fernsehen direkt an die Bevölkerung wendet.
    +++ Österreich kontrolliert ab Mitternacht wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus die Grenze zu Deutschland. Das bestätigte das österreichische Innenministerium in Wien.
    +++ Deutschland hat sich nach Angaben von Gesundheitsminister Spahn Zugriff auf die als mögliches Coronavirus-Medikament gehandelte Arznei Chloroquine gesichert. "Wir haben für die Bundesrepublik Deutschland bei Bayer bereits größere Mengen Chloroquine reserviert", sagte er den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
    +++ Der Verein Frauenhauskoordinierung ruft die Politik dazu auf, auch in der Corona-Krise dringend einen Schutz von Frauen und ihrer Kinder vor Gewalt sicherzustellen. In einem Appell heißt es, für von Gewalt betroffene Frauen seien die Quarantänemaßnahmen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit besonders schwierig. Sie könnten sich nicht bei Freunden und Verwandten in Sicherheit bringen. Umso wichtiger sei es, dass Frauenhäuser und Beratungsstellen Schutz und Beratung auch für eine mögliche steigende Zahl gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder sicherstellen könnten.
    +++ Bundesregierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen dafür sorgen, dass den Beschäftigten im Zusammenhang mit der Corona-Krise keine größeren Lohneinbußen entstehen. Arbeitsminister Heil sagte in Berlin, er werde dazu in der kommenden Woche einen Gesetzentwurf vorlegen. Nach Angaben des SPD-Politikers geht es um Eltern, die in Zeiten geschlossener Schulen ihre Kinder betreuen müssen und nicht arbeiten können. Sie sollen künftig über längere Zeit Lohn bekommen, den sich die Arbeitgeber anschließend vom Staat zurückholen können.
    +++ Die Türkei schließt offenbar wegen des Coronavirus ihre Grenzen zu Griechenland und Bulgarien. Das berichtet die Nachrichtendagentur AFP unter Berufung auf die Agentur DHA. Demnach gilt die Maßnahme ab Mitternacht. Die türkische Regierung hatte die Grenzen geöffnet, um Druck auf die EU auszuüben. Tausende Flüchtlinge wollen seitdem an den Grenzübergängen nach Europa gelangen.
    Migranten warten an der türkisch-griechischen Grenze. Die Grenze ist mit Stacheldraht gesichert.
    Migranten an der türkisch-griechischen Grenze (picture alliance / NurPhoto / Achilleas Chiras)
    +++ Im Zuge der Grenzkontrollen zur Eindämmung des Corona-Virus sind innerhalb der ersten beiden Tage rund 21.000 Ausländer zurückgewiesen worden. Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mitteilte, verweigerten die Bundespolizisten am Montag etwa 15.000 Menschen die Einreise. Gestern waren es rund 6.000.
    +++ Die Bundesregierung will mit einem Wettbewerb digitale Lösungen für Gesellschaftsprobleme in der Corona-Krise finden. Eine Regierungssprecherin sagte in Berlin, für den sogenannten Hackathon am kommenden Wochenende könnten alle Bürger sowie Ministerien bis Freitagmorgen ihre Fragen einreichen. Anschließend könnten sich Entwickler einzelner Themen annehmen, indem sie virtuell zusammenarbeiteten.
    +++ Saudi-Arabien will wegen der Coronavirus-Pandemie nächste Woche einen virtuellen G20-Sondergipfel abhalten. Dabei soll es um ein abgestimmtes Vorgehen gegen die Pandemie und den wirtschaftlichen Folgen gehen. Saudi-Arabien hat derzeit den G20-Vorsitz inne.
    +++ In München ist das erste vom Auswärtigen Amt gecharterte Flugzeug mit gestrandeten Urlaubern gelandet. Die Rückholaktion ist laut Ministerium in vollem Gange.
    +++ Der Deutsche Fußball-Bund wird seine Regional- und Landesverbände in der Coronavirus-Krise "strukturell und finanziell" unterstützen. Einen entsprechenden Beschluss habe das DFB-Präsidium gefasst, sagte DFB-Präsident Fritz Keller. Details nannte Keller zunächst nicht.
    +++ Die Weltarbeitsorganisation ILO befürchtet, dass wegen der Coronavirus-Pandemie fast 25 Millionen Jobs verloren werden könnten.
    +++ Wegen der Corona-Krise stoppt nun auch der Autohersteller Porsche seine Produktion. Nach Angaben des Unternehmens werden ab kommender Woche die Werke Zuffenhausen und Leipzig zunächst für zwei Wochen geschlossen. BMW will voraussichtlich bis zum 19. April seine Werke in Europa und Südafrika herunterfahren.
    +++ Experten erwarten eine hohe Dunkelziffer bei Coronavirus-Infektionen. Forscherinnen und Forscher der Columbia Universität kommen in einer Simulation zu einer dramatischen Zahl. Wir haben mal nachgefragt, was der neueste Stand zu dem Thema ist: hier.
    +++ In Deutschland gibt es immer mehr Drive-In-Teststationen für das Coronavirus. Vorbild ist Südkorea, wo damit Ausgangssperren verhindert wurden. Näheres dazu: hier.
    +++ Der Eurovision Song Contest findet dieses Jahr nicht statt. Die Europäische Rundfunkunion in Genf teilte mit, es sei unmöglich, die Live-Veranstaltung im Mai in Rotterdam wie geplant durchzuführen. Man werde darüber beraten, ob der Gesangswettbewerb im kommenden Jahr am gleichen Ort nachgeholt werden könne.
    +++ Deutschland setzt einem Medienbericht zufolge die humanitäre Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Ausland aus. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums der Funke Mediengruppe. Das Ministerium habe "angesichts der Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie" das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) angewiesen, das Resettlement-Verfahren mit der Türkei und die Resettlement-Verfahren des Bundes für Menschen in humanitären Notlagen "bis auf Weiteres auszusetzen".
    +++ Die Deutsche Telekom unterstützt das Robert-Koch-Institut (RKI) bei der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie mit Handydaten. Dazu soll das Unternehmen der Behörde bereits einen Teil seiner Kundendaten in anonymisierter Form zugänglich gemacht haben, wie der "Tagesspiegel" berichtet. RKI-Chef Lothar Wieler verteidigte die Nutzung der Telekom-Mobilfunk-Daten gegen datenschutzrechtliche Bedenken. Man brauche die Informationen, um die Wirkung der von der Regierung beschlossenen Instrumente zu analysieren. Die Telekom betonte via Twitter, dass sie keine individuellen Handydaten weitergebe.
    Der Bundesdatenschutzbeauftragte Kelber hält es für vertretbar, dass die Deutsche Telekom in der Corona-Krise anonymisierte Handydaten an das Robert Koch-Institut weitergibt.
    +++ NRW-Familienminister Stamp schließt eine Ausgangssperre in Deutschland nicht aus: "Das wird von der Disziplin der Bürgerinnen und Bürger abhängen". Gegebenenfalls müssten das aber die Bundesländer koordiniert regeln. Hierzu sei Ministerpräsident Laschet im permanenten Austausch mit den anderen Bundesländern. Das Bundesjustizministerium dementierte einen Medienbericht, dass die Bundesregierung bereits an den juristischen Vorbereitungen einer Ausgangssperre in Deutschland arbeite.
    +++ In Deutschland kommt angesichts der Spekulationen über Ausgangssperren in der Coronakrise offenbar zunehmend Angst vor Plünderungen auf. Wie "Der Spiegel" berichtet, haben Kliniken und Supermärkte ein wachsendes Bedürfnis nach Absicherung. Firmen scheinen sich Sorgen zu machen, dass die Maßnahmen zur sozialen Isolierung noch weiter verschärft würden und manche Kunden darauf aggressiv reagierten, sagte eine Sprecherin des Bundesverbands der Sicherheitswirtschaft. Die Firma Kötter Security bestätigte diese Beobachtungen. Auf der für die linke Szene zentralen Internetplattform "de.indymedia.org" kursiert seit zwei Tagen ein Beitrag unter dem Titel "Covid 19 und Militanz". Darin ergeht unter anderem die Aufforderung: "Stellt euch auf Ausgangssperren ein. Unterlauft sie." An anderer Stellen heißt es konkret: "Organisiert Flashmobs, Aufstände, Plünderungen."
    +++ Großbritannien sieht weiterhin von Schulschließungen ab. Allerdings wächst im Land der Druck auf die Regierung Johnson. Mehr als 675.000 Menschen haben auf der Internetseite des Parlaments eine Petition unterzeichnet, mit der die Regierung aufgefordert wird, den Unterricht auszusetzen.
    +++ Frankreich verstärkt Kontrollen wegen der Ausgangssperre. Bis heute Morgen hat es den Angaben zufolge rund 10.000 Kontrollen gegeben. Wer gegen die Vorgaben der Ausgangssperre verstößt, muss ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro zahlen. Bei schweren Verstößen gebe es eine Geldstrafe von 375 Euro.
    +++ Rückholaktion der Bundesregierung für im Ausland gestrandete Urlauber ist in vollem Gange. Eine Sprecherin der Charterfluggesellschaft Condor erklärte in Frankfurt am Main, die eingesetzten Maschinen seien voll besetzt. In einigen Zielländern wie beispielsweise der Dominikanischen Republik hatte es zunächst geheißen, dass gar keine Flugzeuge aus Europa mehr landen dürften. Inzwischen habe man die Hindernisse aber beseitigt. Das Unternehmen kündigte an, in den nächsten Tagen rund 50.000 Bundesbürger zurückzuholen. Viele Piloten und Flugbegleiter hätten sich freiwillig für die Aktion gemeldet..
    +++ Auf mehr als 50 Kilometer stauen sich Lastwagen und Pkw auf der A4 vor der Grenze Polens. Hintergrund sind die eingeführten Grenzkontrollen. Die Regierung in Warschau öffnete wegen des Staus vier weitere Übergänge für den Verkehr: in Frankfurt (Oder)-Slubice, Küstrin und Görlitz. Der Übergang in Guben wird nur für Pkw.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel will die Bevölkerung am Abend in einer Fernsehansprache über die Maßnahmen der Bundesregierung gegen die Coronakrise informieren. Die aufgezeichnete Ansprache werde im ZDF nach der heute-Sendung und in der ARD nach der Tagesschau gegen 20.15 Uhr ausgestrahlt, hieß es in Regierungskreisen.
    +++ Russland hat wegen der Corona-Krise eine Schließung aller Schulen beschlossen. Die Maßnahme gelte ab kommendem Montag für drei Wochen, teilten die Bildungsbehörden in Moskau mit. In Russland gibt es bislang 114 bestätigte Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2.
    +++ Bayern hat den Beginn der Abiturprüfungen verschoben. Sie sollen nun am 20. Mai statt wie bisher geplant am 30. April starten. Wegen der Einstellung des Unterrichts bis nach den Osterferien gebe es nicht genügend Vorbereitungszeit, heißt es.
    +++ In Deutschland gibt es nach Angaben der amerikanischen Johns Hopkins Universität inzwischen 9.360 bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Die Zahl der Toten ist demzufolge auf 26 gestiegen. Weitere Informationen über die Ausbreitung des Virus in Europa finden Sie hier.
    +++ Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband schlägt Alarm. In vielen Betrieben herrsche pure Verzweiflung, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Hartges, im Deutschlandfunk. In dieser Situation brauche es direkte finanzielle Zuwendungen durch den Staat und nicht nur Kreditzusagen.
    +++ Das Coronavirus bedroht Behinderten-Werkstätten, Jugendzentren, Altenclubs und andere soziale Einrichtungen, warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband. Er fordert sofortige und umfassende Finanzhilfen für gemeinnützige Einrichtungen. Andernfalls stehe in relativ kurzer Zeit eine Welle von Insolvenzen bevor.
    Behinderte Mitarbeiter in einer Werkstatt der Bethel-Stiftung in Bielefeld
    Betroffen sei das gesamte Spektrum sozialer Arbeit von Werkstätten für Menschen mit Behinderung bis hin zu Senioren-Einrichtungen, heißt es. (imago/epd)
    +++ Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, hält Ausgangssperren zur Eindämmung der Corona-Pandemie für falsch. Der deutsche Radiologe verwies gegenüber der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf auf das Beispiel Italien. Dort habe sich die Ausbreitung des Corona-Virus innerhalb des Ausgehverbots überhaupt nicht verlangsamt.
    +++ Die deutschen Kliniken fordern eine rasche Zulassung von Pflegekräften aus dem Ausland. Die Gesundheitsämter sollten Ad-hoc-Genehmigungen für ausländische Pflegekräfte aus anderen Ländern erteilen, wenn sich diese bereits in Deutschland befänden, heißt es von der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Die Genehmigungen könnten dann später geprüft und das formale Verfahren nachgeholt werden.
    +++ Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben versichert, alle Kosten zu tragen, die im medizinischen Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie entstehen. Kliniken und Ärzte würden mit der erforderlichen Liquidität versorgt, so der GKV-Spitzenverband. Auf diese Weise wollten die Kassen "den Menschen, die sich jetzt in vorderster Reihe um die Patienten kümmern, den Rücken freihalten".
    +++ In Brasilien hat ein Abgeordneter ein neues Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Jair Bolsonaro eingereicht. Bolsonaro habe gegen die Coronavirus-Schutzanweisungen des Gesundheitsministeriums verstoßen, sagte der Politiker Leandro Grass von der ökologischen Partei "Rede". Bolsonaro hatte das Coronavirus mehrfach als "Fantasie" bezeichnet und den Medien Hysterie vorgeworfen. Noch am Sonntag rief er seine Anhänger zu Demonstrationen auf, obwohl auch da schon in Brasilien strikte Infektionsschutzmaßnahmen galten. Bolsonaro machte zudem mit seinen Anhängern Selfies und schüttelte Hände. Weil er Kontakt mit einem Infizierten gehabt hat, müsste er sich nach allgemein geltenden Regeln in Quarantäne aufhalten. Es ist bereits das zehnte Amtsenthebungsverfahren, das gegen den Rechtspopulisten eingereicht wurde.
    +++ EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen erklärt, die europäische Politik habe das Coronavirus unterschätzt. Politiker seien diesbezüglich keine Experten, sagte von der Leyen in "Bild Live". Nun aber habe man verstanden, dass Maßnahmen nötig seien, die vor zwei oder drei Wochen noch drakonisch angemutet hätten.
    +++ Der Umweltverband WWF Deutschland bietet kostenlos Unterrichtsmaterialen zu den Themen Natur- und Klimaschutz an. Kinder und Eltern könnten diesen während der Zeit der Kita- und Schulschließungen nutzen.
    Dienstag - 17. März
    +++ Nach dem Absturz zum Wochenstart haben sich die Aktienmärkte am Dienstag leicht erholt. Der Deutsche Aktienindex in Frankfurt am Main legte um gut zwei Prozent auf 8.939 Punkte zu.
    +++ Die Stadt Halle hat wegen der Corona-Pandemie den Katastrophenfall ausgerufen. Damit könnten wirksamere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus getroffen werden, teilte Oberbürgermeister Wiegand mit.
    +++ Laut Bundeskanzlerin Merkel ist die Bargeldversorgung in Deutschland weiterhin gewährleistet. Es gebe keinerlei Anzeichen, dass Geld knapp werden könnte. Merkel rief darüber hinaus dazu auf, nicht die vielen Gerüchte zu glauben, die im Umlauf seien.
    +++ Die Europäische Union hat zur Eindämmung der Corona-Pandemie ein 30-tägiges Einreiseverbot verhängt. Deutschland werde dies sofort umsetzen, sagte Bundeskanzlerin Merkel im Anschluss an einen Videogipfel mit den anderen EU-Staats- und Regierungschefs.
    +++ Belgien erlässt eine Ausgangssperre. Die Regelung solle morgen Mittag in Kraft treten und bis zum 5. April gelten, sagte Regierungschefin Wilmès in Brüssel. Die Bürger dürfen ihren Angaben zufolge in dieser Zeit nur noch zum Supermarkt, zur Apotheke oder zur Bank gehen.
    +++ Etwas skurril: Der österreichisch-amerikanische Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger hat ein Video bei Facebook veröffentlicht. Darin füttert und kuschelt er mit einem Esel und einem Pony, während er seine Mitbürger in Kalifornien dazu aufruft, zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer zuhause zu bleiben und sich nicht in die Öffentlichkeit zu begeben:
    +++ Um die Folgen der Corona-Epidemie für die Wirtschaft abzumildern, hat nun auch Großbritannien Hilfen für Unternehmen in der Höhe von 330 Milliarden Pfund zugesagt.
    +++ Dänemark verbietet Versammlungen von mehr als zehn Menschen. Die Regelung gelte laut Ministerpräsidentin Frederiksen ab Mittwoch 10.00 Uhr. Alle Restaurants, Bars, Cafes, Nachtclubs, Fitness-und Sonnen-Studios sind bis zum 30. März geschlossen.
    +++ In Norwegen befinden sich bis zu 8.000 Mitarbeiter von Krankenhäusern in Isolation. Das berichtet der Fernsehsender TV2.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bei Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion von der Einnahme von Ibuprofen ohne ärztlichen Rat abgeraten. Die WHO-Experten prüften derzeit die Auswirkungen des entzündungshemmenden Medikaments, sagte WHO-Sprecher Christian Lindmeier in Genf. In der Zwischenzeit raten man aber, eher Paracetamol als Ibuprofen zu nehmen. Dies gelte jedoch nur für die Einnahme ohne ärztlichen Rat, betonte er.
    Eine Tablette mit dem Wirkstoff Ibuprofen liegt auf einer Medikamentenschachtel. 
    Ibuprofen - der Zusammenhang mit Covid-19 ist unklar. (dpa / Patrick Seeger)
    +++ Die italienische Polizei hat im Zuge der landesweiten Ausgangssperre Hunderttausende Menschen kontrolliert. Bis gestern seien mehr als 830.000 Menschen überprüft worden, teilte das Innenministerium mit. Mehr als 35.000 von ihnen wurden angezeigt.
    +++ Die Bundesregierung hat sich mit den Ländern auf einen Notfallplan für Krankenhäuser geeinigt. Unter anderem sollen Rehabilitations-Einrichtungen, Hotels und größere Hallen so umgerüstet werden, dass Kranke dort versorgt werden können.
    Schleswig-Holstein will sich mit Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen abstimmen. Tourismusminister Buchholz sagte dem NDR, dass auch Personen aus Hamburg nicht an die Nordsee, Ostsee oder an die Binnenseenfahren dürften.
    +++ Ab morgen (Mittwoch, 18. März) dürfen keine Touristen mehr nach Schleswig-Holstein. Das habe die Landesregierung beschlossen, teilte der zuständige Minister Buchholz (FDP) soeben mit.
    +++ Die EU-Staaten sollen freie Hand bekommen, Firmen jeweils bis zu einer halben Million Euro direkte Finanzhilfe zur Verfügung zu stellen. Das hat die EU-Kommission vorgeschlagen. Die Staaten dürften demnach auch Garantien für Kredite abgeben und Zinsen subventionieren.
    +++ Das internationale Tennisturnier French Open wird in den September verschoben.
    +++ Das Internationale Olympische Komitee hält dagegen an der Austragung der diesjährigen Sommerspiele in Tokio fest. In einer Mitteilung hieß es, bis zum Beginn der Wettbewerbe Ende Juli seien noch mehr als vier Monate Zeit. Zum jetzigen Zeitpunkt seien deshalb keine drastischen Maßnahmen erforderlich.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation WHO fordert von den Regierungen Europas weitere Anstrengungen, um die Corona-Pandemie einzudämmen. Europa sei das Epizentrum des Ausbruchs, sagte der regionale WHO-Chef Kluge. Ausnahmslos jedes Land müsse nun mutige Schritte unternehmen, um die Ausbreitung zu verlangsamen. Was genau damit gemeint ist, ließ Kluge offen, es geht aber darum, soziale Kontakte weiter einzuschränken.
    +++ Berlin will für Covid-19-Patienten ein eigenes Krankenhaus auf dem Messegelände errichten. Nach Angaben von Gesundheitssenatorin Kalayci soll es Platz für bis zu 1.000 Patienten bieten und in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr entstehen. Die SPD-Politikerin sagte nach einer Sitzung des Senats, das Krankenhaus solle Engpässe in der gesundheitlichen Versorgung vermeiden und auch Notfallbeatmungspatienten aufnehmen können.
    +++ Der CDU-Politiker Friedrich Merz ist postitiv auf das Coronavirus getestet worden.
    +++ Die Fußball-EM wird um ein Jahr auf 2021 verschoben. Einem entsprechenden Vorschlag der Europäischen Fußball-Union haben die nationalen Ligen sowie die Europäische Clubvereinigung ECA zugestimmt.
    +++ Die US-Regierung will laut "Washington Post" Wirtschaftshilfen in Höhe von 850 Milliarden Dollar zur Verfügung stellen. Demnach sind allein für die Luftfahrtbranche 50 Milliarden Dollar vorgesehen.
    +++ In Polen ist die gesamte Regierung wegen der Ansteckung eines Ministers unter Quarantäne. Alle Regierungsmitglieder hätten inzwischen einen Coronavirus-Test vornehmen lassen, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit.
    +++ Bayern legt einen Nothilfefonds für kleine Unternehmen auf, um die wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise abzumildern. Bayerns Wirtschaftsminister Aiwanger kündigte an, dass das Geld aus diesem Fonds noch in dieser Woche zur Verfügung gestellt werde und abgerufen werden könne.
    +++ An den Grenzübergängen zwischen Polen und Deutschland haben sich lange Schlange gebildet. Die Wartezeiten an den deutsch-polnischen Übergängen haben sich seit gestern deutlich verlängert. Die meiste Geduld müssen Menschen gerade vor dem Grenzübergang Jedrzychowice an der A4 bei Görlitz aufbringen Durch die Kontrollen hat sich die Wartezeit auf mehr als 18 Stunden erhöht. Um eine Verbreitung des Virus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an den Grenzübergängen zu Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Litauen wieder Kontrollen eingeführt.
    +++ Als Folge des Coronavirus bekommt die Bundesagentur für Arbeit BA zur Zeit viele Anfragen zur Kurzarbeit. Der Beratungsbedarf sei um "ein zigfaches gestiegen", sagte eine BA-Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters. Wieviele Betriebe mit Beratungsbedarf tatsächlich Kurzarbeit anmelden, kann die BA noch nicht sagen.
    +++ Ein katholischer Pfarrer aus dem Ruhrgebiet reagiert mit einem Aufruf auf das Gottesdienstverbot wegen der Corona-Epidemie. Christoph Wichmann von der Pfarrei St.Pankratius in Oberhausen rief auf der Website der Gemeinde dazu auf, abends um 19 Uhr eine Kerze anzuzünden, diese auf die Fensterbank zu stellen und dann das Vaterunser zu beten. "Wir wollen ein neues Gemeinschaftserlebnis schaffen. Die Botschaft ist: In alle Zweifel hinein stehen wir als Christen zusammen", sagte Wichmann der Nachrichtenagentur dpa.
    Eine Hand zündet eine Kerze an.
    Kerzen statt Gottedienst: Dazu ruft ein Pfarrer aus Oberhausen auf. (picture alliance / dpa / Franziska Gabbert)
    +++ Bundeswirtschaftsminister Altmaier rechnet wegen des Coronavirus mit einer länger anhaltenden Krise. Der CDU-Politiker sagte der RTL/Ntv-Redaktion, er gehe davon aus, dass man sicherlich noch im April und im Mai mit den Folgen zu tun haben werde. Es werde in dieser Zeit auch noch eine "erhebliche Zahl von Neuinfektionen" geben. Gelder, Kredite und Bürgschaften müssten jetzt schnell und praxisorientiert bereitgestellt werden. Man habe nicht Wochen, sondern Tage, damit das alles stehe. Die Bundesregierung hatte ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, um Jobs und Firmen zu schützen.
    +++ Die Lufthansa arbeitet nach eigenen Angaben an Plänen für eine Luftbrücke zur Warenversorgung. Konzernchef Spohr sagte der Bild-Zeitung, man werde alles dafür tun, um die Lieferketten für die Versorgung der Bevölkerung aus der Luft aufrechtzuerhalten.
    +++ In Ischgl gilt eine geschlossene Bar als regelrechte Virenschleuder. Denn auch nachdem ein Barmitarbeiter positiv getestet wurde, blieb diese zunächst offen. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter betonte mehrfach, in Ischgl und ganz Tirol seien alle Maßnahmen gegen den Coronavirus rechtzeitig getroffen worden. Das Krisenmanagement steht nun in der Kritik, wie Korrespondentin Andrea Beer berichtet.
    +++ Wegen der Corona-Pandemie öffnet eine Supermarktkette in Australien ihre Läden am Morgen vorerst eine Stunde pro Tag ausschließlich für Senioren. Täglich zwischen 07.00 und 08.00 Uhr morgens dürften nur über 60-Jährige und Menschen mit Behinderung die Woolworths-Märkte besuchen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die Einzelhandelskette will Menschen, die in der Corona-Krise zu den Risikopersonen gehören, damit ein entspannteres Einkaufen ermöglichen.
    Ein Mann mit einer Atemschutzmaske fährt mit seinem Fahrrad an der Harbour Bridge und dem Opera House in Sydney vorbei.
    Vorsichtsmaßnahmen gegen die Ansteckung mit dem Coronavirus in Australien (picture alliance/AA/Steven Saphore)
    +++ Das Risiko für eine Ansteckung mit dem Corona-Virus ist nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts gestiegen. Der Präsident des Instituts, Wieler, sagte, man stufe die Gefahr jetzt als "hoch" ein. Grund sei die Dynamik der Pandemie. Es gebe vermehrt Alarmsignale selbst von gut ausgestatteten Kliniken. Die Zahl der schweren Erkrankungen steige. Als Konsequenz verlangt das Robert Koch-Institut eine schnelle Vorbereitung der Kliniken auf eine wachsende Zahl von schwer Erkrankten. "Wir erwarten von allen Hospitälern, dass sie ihre Intensivkapazitäten mindestens verdoppeln", sagt RKI-Chef Lothar Wieler. Eine von fünf Infektionen werde einen schweren Verlauf nehmen.
    +++ Wegen der Corona-Pandemie hat die Bundesregierung eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Das sagte Außenminister Heiko Maas in Berlin. Bisher hatte das Auswärtige Amt nur von nicht notwendigen Reisen ins Ausland abgeraten. Außerdem startet die Bundesregierung eine Rückholaktion für gestrandete Urlauber. Dazu werden 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Reiseanbieter sollen von der Regierung beauftragt werden, Flüge zu starten.
    Zum Thema kostenlose Stornierung schreibt das Auswärtige Amt: "Letztendlich ausschlaggebend ist nicht die Reisewarnung des Auswärtigen Amts, sondern die juristische Frage, ob außergewöhnliche, unvermeidbare Umstände vorliegen. Dies ist im Einzelfall zu klären. Wenn Sie Ihre bereits gebuchte Urlaubsreise nicht mehr antreten möchten, müssen Sie sich direkt mit Ihrem Reisebüro bzw. Reiseveranstalter in Verbindung setzen und eventuelle Alternativen diskutieren (Umbuchung?)."
    +++ Der VW-Konzern will die Produktion in zahlreichen Werken wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus vorübergehend aussetzen. An den allermeisten Standorten solle an diesem Freitag (20. März) die letzte Schicht laufen, erklärte der Betriebsrat in Wolfsburg. Während im Bürobereich bei VW Abstandsgebote wegen der Corona-Epidemie gälten, arbeiteten die Kollegen in der Produktion Schulter an Schulter, heißt es in einem Brief des Betriebsrates. "Die Beschäftigten haben sich und uns Betriebsräte gefragt, warum sie dieses deutlich höhere Ansteckungsrisiko tragen müssen", schrieb Betriebsratschef Bernd Osterloh. Der Betriebsrat habe gegenüber dem Vorstand diese "Zweiklassengesellschaft" kritisiert.
    +++ Auf Twitter trendet #ShutDownGermany. Kommen die Ausgangssperren auch in Deutschland? NRW-Gesundheitsminister Laumann sagte im Deutschlandfunk, die Schließung von Schulen, Grenzen, Geschäften und weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens seien noch erträglich und gerechtfertigt. Wenn sich alle an die neuen Maßnahmen hielten, könnte man um weitere Verschärfungen wahrscheinlich noch herumkommen.
    +++ Auch Airbus hält die Produktion in seinen Werken in Spanien und Frankreich für die nächsten vier Tage an. In dieser Zeit sollten die Arbeitsplätze auf die neuen Vorgaben zur Hygiene, Reinigung und dem nötigen Abstand zwischen den Mitarbeitern umgerüstet werden, teilt der Flugzeugbauer mit. Zugleich solle die Effizienz unter den neuen Arbeitsbedingungen verbessert werden. Wo immer möglich, sollten die Mitarbeiter in diesen Ländern von zu Hause arbeiten. Zu den deutschen Werken äußerte sich Airbus nicht. +++
    +++ Angesichts der Corona-Krise fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund Sonderregelungen für Geringverdiener. "Wenn nur 60 oder 67 Prozent des Lohnausfalls bei Kurzarbeit ersetzt werden, bedeutet das für viele Beschäftigte erhebliche Einkommensverluste. Da müssen Auffanglösungen her", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. +++
    +++ Der Einzelhandel schlägt angesichts der bevorstehenden Schließungen von Geschäften Alarm. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert von der Bundesregierung "sofort Direktzahlungen", um eine Welle von Insolvenzen abzuwenden, wie HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagte. "Alle Kosten laufen ja weitestgehend weiter, die Löhne, die teuren Mieten, Rechnungen müssen bezahlt werden." +++
    +++ Während viele Unternehmen in immer größere Nöte geraten, profitiert der weltgrößte Online-Händler: Amazon will einem starken Anstieg der Bestellungen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus mit einer Einstellungsoffensive begegnen. Das Unternehmen kündigte am Montag an, in den USA 100.000 zusätzliche Voll- und Teilzeitkräfte für Lager und Auslieferung anzuheuern, um die gestiegene Nachfrage bewältigen zu können. Zudem will Amazon die Stundenlöhne für Beschäftigte in den USA, Kanada und Europa erhöhen. Dafür will der Konzern über 350 Millionen Dollar aufwenden. +++
    +++ Der Vorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Fiedler, hat die Grenzkontrollen im Zusammenhang mit dem Coronavirus kritisiert. Man müsse Sorge dafür tragen, dass die Sicherheitsbehörden einsatzbereit blieben, sagte Fiedler im Deutschlandfunk (Audio-Link). Zusätzliche Risiken müssten vermieden werden. Die Kontrollen seien für die Polizisten aber nicht ungefährlich. Die Beamten hätten zudem keine Kompetenzen, bestimmte Krankheitssymptome zu erkennen. Fiedler betonte, Bundesinnenminister Seehofer habe nicht erklären können, dass der massive Polizeieinsatz sinnvoll sei. +++
    An der Grenzübergangsstelle Goldene Bremm im Saarland steht ein Polizist und hebt die Kelle.
    An der Grenzübergangsstelle Goldene Bremm im Saarland (imago images / Becker&Bredel)
    +++ In Frankreich gilt wegen der Corona-Pandemie ab heute eine Ausgangssperre. Ab Mittag dürften die Menschen nur in dringenden Fällen - etwa für den Arztbesuch oder den Weg zur Arbeit - das Haus verlassen. Wie Präsident Macron in einer Fernsehansprache ankündigte, gilt die Anordnung für mindestens zwei Wochen. Verstöße sollen bestraft werden. Macron betonte, Frankreich sei im Krieg mit dem Virus. +++
    +++ Führende US-Technologieunternehmen - darunter Microsoft, Facebook, Alphabets Google und Twitter- kündigen ihre Zusammenarbeit an, um Fehlinformationen über das Coronavirus auf ihren Plattformen zu unterbinden. Die Unternehmen, zu denen auch LinkedIn, Reddit und YouTube gehören, wollen in Abstimmung mit staatlichen Gesundheitsbehörden auf der ganzen Welt arbeiten, um auf ihren Plattformen Nutzer über wichtige Updates zum Corona-Virus zu informieren. +++
    Hier unser Archiv:
    Newsblog zum Coronavirus / Covid-19: Entwicklungen von Montag, 16. März bis Dienstag, 17. März 2020
    Die Entwickung von Sonntag, 15. März, können Sie in unserem archivierten Newsblog hier nachlesen.
    Die Entwicklung von Freitag, 13. März, bis Samstag, 14. März hier, die Entwicklungen von Mittwoch, 11. März, bis Donnerstag, 12. März, hier.