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Newsblog zu Covid-19
+++ Die Entwicklungen vom 5. April +++

In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch Instituts mehr als 95.900 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Militärische Transportflugzeuge der Bundeswehr sollen nur im Notfall medizinische Atemmasken nach Deutschland bringen. Die Forderungen nach gemeinsamen europäischen Schulden angesichts der drohenden Weltwirtschaftskrise reißen nicht ab. Die wichtigsten Entwicklungen in unserem Newsblog.

05.04.2020
    Einem Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr Köln wird im dritten Infektionsschutzzentrum der Stadt Köln mit einem Stäbchen ein Abstrich für einen Test auf den Coronavirus entnommen.
    Test auf das Coronavirus (dpa / Henning Kaiser)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Sonntag, 5. April
    +++ Der britische Premierminister Johnson ist wegen seiner Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus gebracht worden. Das teilte der Regierungssitz Downing Street in London am Sonntagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
    +++ In Deutschland sind bis zum Abend mehr als 95.900 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Binnen 24 Stunden ist damit die Zahl der Infektionen um 4.800 gestiegen. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neusten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Demnach sind 1.415 Menschen bundesweit in Folge der Lungenerkrankung gestorben. Besonders hohe Zahlen verzeichnen Bayern und Nordrhein-Westfalen.
    Wie aussagekräftig sind die Zahlen zu Corona-Infizierungen, Todesfällen und Genesungen? Wir haben dazu die Meinungen verschiedener Expert*innen zusammengetragen.
    +++ Die Berliner Polizei hat eine nicht genehmigte Versammlung am Brandenburger Tor aufgelöst. In einer Mitteilung auf Twitter heißt es, dort seien rund 100 Menschen zu einer Versammlung der Initiative "Seebrücke" zusammengekommen, ohne jedoch die dafür erforderliche Ausnahmegenehmigung der Gesundheitsverwaltung gehabt zu haben.
    +++ In den zwei am stärksten betroffenen europäischen Staaten, Spanien und Italien, zeichnet sich eine Verlangsamung der Virus-Ausbreitung und deren Folgen ab. Die spanischen Behörden gaben rund 6.000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bekannt. Das sind gut 1.000 weniger als im gleichen Zeitraum davor. Auch in Italien gibt es Anlass zu vorsichtiger Hoffnung. In dem südeuropäischen Land ist die Zahl der Todesopfer den zweiten Tag in Folge gesunken. Wurden am Samstag noch rund 680 Tote registriert, waren es jetzt 156 Opfer weniger.
    Wie sich das Coronavirus in Europa ausbreitet, aktualisieren wir regelmäßig in unserem Überblick.
    +++ Die Forderungen nach gemeinsamen europäischen Schulden zur Finanzierung von Folgen der Verwerfungen der drohenden Wirtschaftskrise reißen nicht ab. EU-Binnenmarktkommissar Breton aus Frankreich und Wirtschaftskommissar Gentiloni aus Italien forderten die Mitgliedstaaten in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" auf, einen steuerfinanzierten Fonds für langfristige Anleihen aufzulegen. Dieser solle ausschließlich für den wirtschaftlichen Aufbau nach der Krise genutzt werden. Breton und Gentiloni betonten, ihr Vorstoß sei angesichts der Summen, um die es gehe, als weitere Säule neben den bisherigen Vorschlägen zu verstehen.
    +++ In Corona-Zeiten leben Familien auf engem Raum, Schule und Kita sind geschlossen. Wegen dieser Situation wird mit einer Zunahme häuslicher Gewalt gerechnet. Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Schwesig (SPD), fordert einen Notkita-Platz für Kinder aus gefährdeten Familien. Es brauche eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern, um Kinder und Frauen in der Coronakrise besser vor häuslicher Gewalt zu schützen, sagte Schwesig im ARD-Magazin "Bericht aus Berlin".
    +++ Militärische Transportflugzeuge der Bundeswehr sollen nur im Notfall medizinische Atemmasken nach Deutschland bringen. Die Bundeswehr werde militärische Transporte von Schutzmaterial erst planen, wenn die kommerziellen Möglichkeiten ausgeschöpft seien, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums dem "Spiegel". In der Hauptstadt sind an diesem Samstag zwei Millionen Atemschutzmasken und 300.000 Schutzkittel aus China angekommen. Die Bundeswehr hatte das Material am Flughafen Leipzig/Halle abgeholt und nach Berlin gebracht. Welche Masken es gibt, wer sie wirklich braucht und wie man Nachschub bekommt, beantworten wir hier.
    Soldaten und Feuerwehrmänner verladen Kartons mit Schutzkleidung in der Feuerwache. Die Bundeswehr unterstützt die Versorgung des Kreises Heinsberg mit 3.000 FFP2-Masken, 15.000 Mund-und Nasenschutzmasken und 8.000 Schutzkitteln, sowie 2 Intensiv-Beatmungsgeräten. Heinsbeg ist besonders stark von der Corona-Epidemie betroffen.
    Die Bundeswehr unterstützt die Versorgung des Kreises Heinsberg. Der Kreis ist besonders stark von der Corona-Epidemie betroffen. (picture alliance / dpa / Jonas Güttler)
    +++ Das russische Parlament will die Deutsche Welle und andere kritische Medien wegen ihrer Berichterstattung über den Umgang Moskaus mit der Corona-Pandemie ins Visier nehmen. Der Auslandssender der Bundesrepublik habe falsche Nachrichten über das russische Vorgehen im Kampf gegen das Coronavirus verbreitet, sagte Piskarjow, der eine entsprechende Untersuchungskommission in der Staatsduma leitet. Die Deutsche Welle wies die erhobenen Vorwürfe vehement zurück.
    Wie gut ist die Berichterstattung der Journalistinnen und Journalisten? Und: Wie gut kann sie sein, wenn etliche Regierungen die Pressefreiheit einschränken und gleichzeitig wegen der angespannten Wirtschaftslage Anzeigen wegbrechen und Mitarbeitende in Kurzarbeit geschickt werden? Wir haben einige Aspekte für Sie zusammengefasst.
    +++ Die oberste Gesundheitsexpertin der schottischen Regierung hat mit Verstößen gegen die eigenen Ausgangsbeschränkungen für Empörung in Großbritannien gesorgt. Catherine Calderwood gab zu, an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden zu einem Landhaus ihrer Familie gefahren zu sein. "Ich habe den Ratschlag nicht befolgt, den ich anderen gegeben habe", sagte Calderwood bei einer Pressekonferenz. "Es tut mir sehr leid."
    Die Medizinerin hatte die wegen der Coronavirus-Pandemie angeordneten Auflagen immer wieder auch vor laufender Kamera verteidigt und zu deren Einhaltung aufgerufen. Die schottische Polizei teilte mit, Calderwood sei von Beamten ermahnt worden, die Auflagen einzuhalten.
    +++ Mit einem virtuellen Gedenken soll am nächsten Wochenende an den 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen gedacht werden.
    +++ Haustiere spielen bei der Corona-Verbreitung möglicherweise doch eine Rolle. Virologen an der Freien Universität Berlin bieten deshalb einen Corona-Test für Hunde und Katzen an. Unter natürlichen Bedingungen könne es zu einer Übertragung vom Menschen auf das Haustier kommen. Die Hinweise verdichteten sich, dass das Virus vor allem Katzen befallen könne, erklärten die Experten. Bei Hunden scheine die Gefahr geringer zu sein. Besorgte Tierhalter können ihr Haustier an dem Uni-Institut auf das Virus untersuchen lassen. Voraussetzung ist allerdings, dass sie ihr Haustier dazu bringen, einen Rachenabstrich zuzulassen. Wie ein Test auf das Coronavirus abläuft, erklären wir hier.
    Eine Katze liegt auf dem Küchentisch während ein Mann im Hintergrund an demselben Tisch an seinem Computer arbeitet.
    Berliner können jetzt Hunde und Katzen auf das Coronavirus testen lassen. (Westend61 / imago-images)
    +++ In Nordrhein-Westfalen sind zwei Demonstrationen gegen Atomtransporte trotz der Corona-Pandemie genehmigt worden.
    +++ Das Zentralregister für Intensivbetten hat Berichten widersprochen, wonach es in deutschen Krankenhäusern inzwischen bis zu 40.000 solcher Behandlungsplätze gebe. Man könne diese Zahl nicht bestätigen, sagte eine Sprecherin der Vereinigung – kurz Divi – dem "Handelsblatt". Hier können Sie nachlesen, wieviele Intensivbetten laut Divi insgesamt zur Verfügung stehen.
    +++ In Berlin sind zwei Millionen Atemschutzmasken und 300.000 Schutzkittel aus China angekommen. Sie sollen ab Montag unter anderem an Kliniken, Pflegeheime und die Polizei verteilt werden. Nach Senatsangaben war zuvor eine Lieferung von 200.000 Schutzmasken auf dem Flughafen der thailändischeen Hauptstadt Bangkok verschwunden. Welche Masken es gibt, wer sie wirklich braucht und wie man Nachschub bekommt, beantworten wir hier.
    +++ Die Corona-Krise legt seit Wochen weltweit die Wirtschaft lahm. Europas Zusammenhalt bröckelt. Die Regierungen streiten, wie sie finanziell schwächeren Ländern wie Italien in der Corona-Krise beistehen können, um ein Desaster zu verhindern. Einige Politiker fordern einen sogenannten "Marshallplan". Woher stammt der Begriff und wie könnte solch ein Plan helfen?
    Hier erklären wir, was eine Rezession wegen des Coronavirus für Deutschland bedeuten würde.
    +++ Die aktuellen Zahlen aus Österreich machen Hoffnung: Wie Gesundheitsminister Anschober mitteilte, fallen die Neuinfektionen mit 270 geringer aus als der Anstieg der genesenen Patienten (491). Die Zuwachsrate bei den Infektionen sei seit mehreren Tagen deutlich rückläufig. Außerdem sinke die Zahl der Patienten, die auf Intensivstationen behandelt werden. Anschober mahnt die Bürger aber, sich konsequent an die Kontaktsperren zu halten. Es dürfe nun kein Nachlassen geben.
    Die aktuellen Zahlen der Infizierten und Todesfälle in Europa können Sie hier nachlesen.
    +++ Wegen des schönen Wetters am Wochenende waren in weiten Teilen Deutschlands viele Menschen draußen. Nicht alle hielten sich dabei an die Kontaktsperre: Die Polizei in München registrierte nach eigenen Angaben zwischen Samstag- und Sonntagmorgen bei gut 9.000 Kontrollen mehr als 370 Verstöße. Die Beamten lösten bundesweit mehrere "Corona-Partys" auf und wurden dabei zum Teil mit Zigaretten beworfen, bespuckt und bedroht.
    Bayerns Ministerpräsident Söder appellierte in einer Twitter-Videobotschaft an die Vernunft der Menschen. Man solle auf die Regeln achten. Ansonsten würden die Erfolge, die es schon gebe, gefährdet werden.
    Wir haben hier zusammengefasst, in welchen Bundesländern Sie noch was machen dürfen und welche Strafen für Regelbrecher drohen.
    +++ Die Bundesregierung will die angestrebten Gutscheine für abgesagte Reisen staatlich absichern. Kein Kunde dürfe sein Geld verlieren, sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Bareiß. Gutscheine seien in der aktuellen Situation ein guter Kompromiss, um Arbeitsplätze bei den Veranstaltern und Reisebüros zu sichern und gleichzeitig die Interessen der Verbraucher zu wahren, erklärte der CDU-Politiker. Verbraucherschützer hatten das Vorhaben kritisiert und eine Rückzahlung der Reisekosten gefordert.
    Von Reisen wird derzeit weltweit abgeraten. Mit Unterstützung der Bundesregierung werden Deutsche, die sich noch auf Reisen im Ausland aufhalten, zurück nach Hause geholt. Für den normalen Verkehr sind viele Grenzen geschlossen, und auch innerhalb von Ländern gelten oftmals Beschränkungen. Wir haben wichtige Fakten zusammengetragen.
    +++ EU-Parlamentspräsident Sassoli geht davon aus, dass zum Wiederaufbau der europäischen Wirtschaft nach der Corona-Krise weit höhere Summen aufgewendet werden müssen als bislang diskutiert. In einem Interview mit der ARD sprach sich Sassoli für ein gemeinsames europäisches Schuldeninstrument aus.
    +++ Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hat die Banken gegen Kritik in Schutz genommen, bei der Gewährung von Corona-Kredite zu zögerlich vorzugehen. Es sei keineswegs so, dass die Banken Kredite nun möglichst schnell durchwinken sollten, sagte Bafin-Chef Hufeld der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
    +++ Anders als etwa Deutschland setzt Schweden bisher viel stärker auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger. Das sorgte allerdings zum Teil für volle Straßen - wie hier vor einigen Tagen in Stockholm. Doch das könnte sich bald ändern: Weicht Schweden nun vom Sonderweg ab?
    Die Stockholmer Einkaufsstraße Drottninggatan am 1. April 2020.
    Geöffnet trotz Corona-Pandemie: die Stockholmer Einkaufsstraße Drottninggatan am 1. April 2020. (www.imago-images.de)
    +++ Spaniens Ministerpräsident Sánchez hat die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union zu Solidarität aufgerufen. Um im Kampf gegen die Corona-Krise nicht als Union zu scheitern, müsse die EU eine - so wörtlich - "Kriegswirtschaft" auf die Beine stellen, forderte Sánchez in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Wie EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen forderte auch Sánchez einen neuen Marshall-Plan für Europa.
    In Spanien gibt es nach gut drei Wochen Ausgangssperre offenbar Erfolge bei der Eindämmung der Corona-Pandemie. Das Gesundheitsministerium in Madrid erklärte, binnen der letzten 24 Stunden seien etwa 6.000 Neuinfektionen verzeichnet worden. Am Tag davor seien es noch etwa 1.000 mehr gewesen.
    +++ Das jüngste Corona-Todesopfer in Deutschland war bislang 28 Jahre alt. Nach wie vor sterben aber an Covid-19 insbesondere ältere Menschen: Laut "Robert Koch-Institut" sind Corona-Tote in Deutschland derzeit im Schnitt 82 Jahre alt. Nach aktuellem Stand lässt sich auch ein deutlicher Unterschied zwischen Männern und Frauen ausmachen. Doch das ist laut Experten kein Grund zur Entwarnung für die anderen Generationen: Warum das Coronavirus auch für jüngere Menschen gefährlich ist.
    +++ Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Dercks, fordert wegen der Corona-Krise, Fristvorgaben und Informationspflichten für Unternehmen zu lockern. Die Unternehmen kämen schon in normalen Zeiten mit den zahlreichen Melde-, Prüf- und Anzeigepflichten kaum zurecht, sagte er der "Welt am Sonntag. In der jetzigen Krise sei das kaum zu schaffen, wenn die Politik an den starren Abgabefristen festhalte.
    +++ Um die Wirtschaft in Deutschland nach der Corona-Krise wieder anzukurbeln, fordert Bayerns Ministerpräsident Söder ein Konjunkturprogramm und Steuersenkungen. Der CSU-Politiker sagte der "Bild am Sonntag", der Solidaritätszuschlag müsse schneller und für alle abgeschafft werden.
    Markus Söder (CSU) steht mit einer Mundschutzmaske in einer Produktionshalle des Automobilzulieferers Zettl. Das Unternehmen hat angesichts der Corona-Krise seinen Betrieb auf die Produktion von Schutzmasken umgestellt.
    Bayerns Ministerpräsident Söder in der Produktionshalle eines Automobilzulieferers. (dpa / Armin Weigel)
    +++ Griechenland hat ein weiteres Flüchtlingslager unter Quarantäne gestellt. Es handelt sich um das Lager Malakasa, wo rund 1.800 Menschen leben. Wie das zuständige Ministerium in Athen mitteilte, war ein 53-jähriger Mann aus Afghanistan positiv auf das Coronavirus getestet worden.
    +++ Der FDP-Politiker Ullrich ruft Städte und Gemeinden auf, in der Corona-Krise die öffentlichen Parkgebühren auszusetzen. Der Bundestagsabgeordnete sagte der Deutschen Presse-Agentur, man müsse den Menschen, "die für uns alle im Einsatz sind, jetzt die Freiheit lassen zu entscheiden, wie der Weg zur Arbeit für sie am sichersten ist". Der FDP-Politiker ergänzte: "Wer jetzt zur Arbeit unterwegs ist, hält das Land am Laufen und soll frei wählen können, ob er mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren möchte oder individuell im eigenen Auto." Die "hohen Parkgebühren in den Städten" hielten jedoch viele davon ab.
    +++ Österreichs Bundeskanzler Kurz hält es für möglich, dass das Land nach Ostern schrittweise wieder hochgefahren werden kann. Kurz sagte dem Blatt "Kleine Zeitung", Österreich sei noch nicht über den Berg. Aber wenn alle über Ostern diszipliniert blieben, sei er zuversichtlich, dass man danach schrittweise und behutsam zur Normalität zurückkehren könne. Man werde mit dem Handel beginnen. Kurz betonte, er hoffe, bereits morgen ein Datum zu nennen. Zugleich betonte der Kanzler, Großveranstaltungen stünden sicher am Ende. Auch die Reisefreiheit, wie man sie bisher kannte, werde es nicht geben, solange keine Impfung oder wirksame Medikamente vorhanden seien.
    +++ Wegen der Coronavirus-Krise wendet sich die britische Königin Elizabeth II. am Abend mit einer Ansprache an die Bevölkerung. Wie vorab bekannt wurde, ruft sie die Briten darin auf, der Pandemie mit Selbstdisziplin und Entschlossenheit zu begegnen. Sie hoffe, dass in den kommenden Jahren alle stolz darauf sein könnten, wie sie mit dieser Herausforderung umgegangen seien. Die erst vierte Ansprache in ihrer 68-jährigen Regentschaft gilt als Zeichen für die wachsende Besorgnis der britischen Regierung angesichts der Ausbreitung des Coronavirus. In Großbritannien sind mehr als 4.300 Menschen an Covid-19 gestorben.
    +++ Aus Sorge vor einer Ausbreitung des Coronavirus sind fast 3.000 Häftlinge aus Gefängnissen in Sri Lanka entlassen worden. Seit dem 17. März seien insgesamt 2.961 Gefangene freigekommen, teilte das Präsidialamt in Colombo mit. Sri Lankas Gefängnisse sind notorisch überfüllt.
    +++ In Deutschland steigen die Fallzahlen weiter: Das Robert-Koch-Institut meldete zuletzt 91.714 Corona-Fälle und 1.342 Tote (Stand: 5.4., 0 Uhr). Das sind 5.936 Infizierte mehr als am Samstag und 184 neue Todesfälle. 26.400 Personen gelten als genesen. Die Johns-Hopkins-University, die häufiger aktualisierte Daten veröffentlicht, meldet für Deutschland aktuell bereits 96.092 bestätigte Fälle und 1.444 Todesopfer. (Stand: 5.4., 6.30 Uhr).
    +++ Kanzleramtsminister Braun warnt: Der Höhepunkt der Krise in der Corona-Pandamie in Deutschland sei noch nicht erreicht. Aufgabe der Regierung sei es, sich für die Bevölkerung auf den schwierigsten Teil dieser Krise vorzubereiten, sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Zeit mit den höchsten Infektionszahlen liege noch vor Deutschland. Außerdem gebe es regionale Engpässe bei der Versorgung von Vorerkrankten und Älteren in Pflegeheimen.
    +++ EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen fordert angesichts der Corona-Krise Anpassungen des EU-Haushalts. Nötig sei ein Marshall-Plan für Europa, schrieb sie in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag". Der EU-Haushalt müsse der Krise entsprechend zugeschnitten werden. Die vielen Milliarden, die heute investiert werden müssten, um eine größere Katastrophe abzuwenden, würden Generationen binden. So könne auch in der Krise das Gefühl der Gemeinschaft unter den Nationen Europas erneuert werden, meinte von der Leyen.
    +++ Pflegeheime und Behinderteneinrichtungen in Bayern nehmen keine weiteren Bewohner mehr auf. Die dort lebenden Menschen müssten vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden, erklärte Gesundheitsministerin Huml. Die CSU-Politikerin verwies darauf, dass ältere und pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet seien, schwer an Covid-19 zu erkranken. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Bentele, kritisierte den Aufnahmestopp. Dieser stelle viele Pflegebedürftige und deren Familien vor unlösbare Probleme, sagte Bentele.
    +++ Der Virologe Alexander Kekule hält es nicht für möglich, noch in diesem Jahr wieder Fußballspiele vor Zuschauern stattfinden zu lassen. Er würde für 2020 nichts mehr mit Publikum planen, sagte Kekule im ZDF. Es sehe nicht so aus, als könne man dieses Jahr noch ernsthaft so etwas ins Auge fassen. Grundsätzlich wäre eine Fortsetzung der Fußball-Bundesliga im Mai möglich. Für die Spieler wäre dies aber mit drakonischen Maßnahmen verbunden. Sie müssten privat unter besonderen Sicherheitsbedingungen weiterleben. Die ganze Mannschaft müsste in eine Art Spezialquarantäne. Außerdem müsste man sie vor jedem Spiel neu testen.

    Hier unser Archiv:
    Die Entwicklungen von Freitag, 3. April, bis Samstag, 4. April, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Mittwoch, 1. April, bis Donnerstag, 2. April, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Montag, 30. März, bis Dienstag, 31. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Samstag, 28. März, bis Sonntag, 29. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Donnerstag, 26. März, und Freitag, 26. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Dienstag, 24. März, und Mittwoch, 25. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklungen von Sonntag, 22. März, und Montag, 23. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19
    Die Entwicklung von Freitag, 20. bis Samstag, 21. März, können Sie hier nachlesen: Newsblog zu Covid-19.