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Newsblog zum Coronavirus
Die Entwicklungen vom 3. Januar bis 4. Januar

+++ Neuer Höchststand an Neuinfektionen in Frankreich. +++ WHO warnt davor, Daten zur Omikron-Welle in Südafrika auf andere Länder zu übertragen. +++ KMK-Präsidentin Prien spricht sich gegen weitere Schulschließungen aus. +++ Mehr im Newsblog.

    Ein Labormitarbeiter hält vor sich ein Teströhrchen mit der Aufschrift "Omicron". Er trägt Handschuhe und eine Maske vor Mund und Nase.
    Die Omikron-Ausbreitung sorgt in vielen Staaten für Höchststände an Neuinfektionen (Archivbild). (picture alliance / dpa / Robin Utrecht)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier.
    Dienstag, 4. Januar

    +++ In Frankreich wurden innerhalb von 24 Stunden 271.686 neue Fälle gemeldet, so viele wie noch nie.

    Das teilte die nationale Gesundheitsbehörde in Paris mit. Mittlerweile dominiert die Omikron-Variante des Coronavirus. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt den Angaben zufolge bei 1.851. Die Regierung plant für Mitte des Monats drastische Einschränkungen für Ungeimpfte. Sie sollen dann keinen Zugang mehr zu Restaurants, Bars und zum Fernverkehr haben. Das Vorhaben wird derzeit im Parlament diskutiert.

    +++ Die WHO warnt davor, die Daten zur Omikron-Welle in Südafrika auf andere Länder umzulegen.

    Die Zahl der Krankenhausaufenthalte und Todesfälle in Südafrika sei sehr niedrig, sagte Abdi Mahamud von der Weltgesundheitsorganisation. Doch man könne nicht "von Südafrika auf andere Länder schließen, weil jedes Land für sich einzigartig sei". Nach der letzten Zählung der WHO haben 128 Länder Fälle der neuen Variante bestätigt, die erstmals im November im südlichen Afrika festgestellt wurde. Man geht aber davon aus, dass sie auch in vielen anderen Ländern vorkommt, die möglicherweise nicht über die Möglichkeiten verfügen, die Variante zu bestimmen. Omikron weise eine fast beispiellose Übertragbarkeit auf, sagte Mahamud.

    +++ In mehreren Bundesländern hat Omikron die Delta-Variante des Coronavirus abgelöst und dominiert damit das Infektionsgeschehen.

    Aktuelle Abfragen bei Laboren in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Hamburg zeigten, dass die Omikron-Variante inzwischen bei mehr als 50 Prozent der Sars-CoV-2 Diagnosen nachgewiesen werde, teilten Behördensprecher der vier Bundesländer mit. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium erklärte, in spätestens 7 bis 14 Tagen könne damit gerechnet werden, dass zu diesem Zeitpunkt die allermeisten Infektionen auf Omikron zurückgehen werden.

    +++ In Großbritannien sind erstmals mehr als 200.000 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet worden.

    Es wurden 218.724 neue Fälle gemeldet, wie die Regierung in London mitteilte. 48 Infizierte seien gestorben. Großbritannien zählt mit insgesamt fast 149.000 Corona-Todesfällen zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern in Europa. Das Vereinigte Königreich sieht sich derzeit mit immer neuen Rekordzahlen bei den Neuinfektionen konfrontiert. Dies liegt vor allem an der hoch ansteckenden Omikron-Variante des Virus. Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen wegen Covid-19 steigt seit einiger Zeit wieder an.

    +++ Trotz des harten Lockdowns in den Niederlanden steigen die Infektionszahlen dort wieder.

    In den vergangenen sieben Tagen waren etwa 35 Prozent mehr positive Testergebnisse registriert worden, wie das zuständige Gesundheitsinstitut RIVM am Dienstag mitteilte. Die Experten nennen als Grund die sich schnell verbreitende Omikron-Variante des Coronavirus. Sie ist seit Ende Dezember in den Niederlanden mit seinen etwa 17,5 Millionen Einwohnern dominant. Die Sieben- Tage-Inzidenz liegt bei 639. In Deutschland liegt der Wert bei 239,9.

    +++ Vor der morgigen Kultusministerkonferenz zur Corona-Lage hat die KMK-Präsidentin Prien vor weiteren Schulschließungen gewarnt.

    Diese bedeuteten für Kinder und Jugendliche eine massive Einschränkung ihrer Entwicklungsmöglichkeiten und Lernchancen, sagte die CDU-Politikerin dem Fernsehsender Phoenix. Mit Blick auf die Omikron-Variante meinte Prien, es gebe keinen Hinweis, dass diese für Schulkinder gefährlicher als die Delta-Variante sei. Unter diesen Umständen hält Prien es für verantwortbar, die Schulen nach den Weihnachtsferien unter strengen Hygienemaßnahmen im Regelbetrieb zu öffnen.

    +++ Die Entwicklung der Corona-Zahlen wirkt sich wieder auf die Kreuzfahrtbranche aus.

    Immer mehr Reisen werden nach Corona-Ausbrüchen abgesagt oder gestoppt. Eine Tour der "MS Amera" zu den Kanarischen Inseln wurde abgebrochen; das Schiff lief heute in Bremerhaven ein, fünf Tage früher als geplant, wie der Veranstalter mitteilte. Mehrere Mitglieder der Mannschaft hatten sich infiziert. Die nächste Fahrt des Schiffes wurde ebenfalls abgesagt. Inzwischen sind auch viele der knapp 3.000 Passagiere der "Aidanova" sowie rund 2.000 von "Mein Schiff 6" zurück in Deutschland. Beide Kreuzfahrt-Reedereien hatten nach Corona-Infektionen an Bord die Reisen beendet.

    +++ Die Zahl der registrierten Omikron-Fälle in Deutschland hat sich binnen einer Woche mehr als verdreifacht.

    35.529 Infektionen würden nun der neuen Corona-Variante zugeordnet, teilte das Robert Koch-Institut mit. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei rund 10.400 gelegen.

    +++ Bundesjustizminister Buschmann sieht eine Corona-Impfpflicht in einem Zusammenhang mit der Wirkungsdauer der Vakzine.

    Der FDP-Politiker sagte der Wochenzeitung "Die Zeit", wenn das Impfen absehbar nur für zwei oder drei Monate helfen sollte, spreche das eher gegen eine Impfpflicht.

    +++ Hamburg ersetzt die dort bislang geltenden 2G-Corona-Regelungen weitgehend durch 2G plus.

    Das betreffe die Gastronomie, die Kultur und den Sport in Innenräumen, sagte Senatssprecher Schweitzer. Dort dürfen Geimpfte und Genesene vom kommenden Montag an die Angebote nur noch mit einem zusätzlichen negativen Corona-Test nutzen. Der Einzelhandel ist ausgenommen.

    +++ In Hannover haben 21 Kinder bei ihrer Corona-Impfung versehentlich den höher dosierten Erwachsenenimpfstoff erhalten.

    Das teilte die Region Hannover mit. Grund sei eine Verwechslung. Negative gesundheitliche Folgen für die Kinder seien nicht zu erwarten, erklärten die Behörden unter Verweis auf die Einschätzungen von Kinderärzten.

    +++ In Großbritannien haben mehrere Klinikbetreiber wegen gravierender Personalausfälle den Katastrophenfall ausgerufen.

    Mindestens sechs Krankenhausstiftungen haben sich angesichts der Infektionswelle zu diesem Schritt entschieden, wie die BBC berichtet. Grund sind die zunehmenden Infektionen beim Personal wegen der Omikron-Variante des Coronavirus.

    +++ Die Proteste gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie gestern Abend waren offenbar größer als bislang angenommen.

    Baden-Württembergs Innenminister Strobl nannte allein für sein Bundesland eine Zahl von 50.000 Demonstrations-Teilnehmern. Auch in vielen anderen Bundesländern gingen tausende Menschen gegen die staatlichen Pandemie-Maßnahmen und eine allgemeine Impfpflicht auf die Straße.

    +++ Die Zahl der täglich erfassten Corona-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten hat erstmals seit Beginn der Pandemie die Schwelle von einer Million überschritten.

    Wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore hervorgeht, registrierten die US-Behörden mit rund 1,084 Millionen neuen Fällen fast doppelt so viele wie vor einer Woche. Der bisherige Höchstwert war am 30. Dezember mit rund 590.600 Neuinfektionen verzeichnet worden.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut gestiegen.

    Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 239,9 - nach 232,4 gestern und 215,6 vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 30.561 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 9.481 Fälle mehr als am vergangenen Dienstag. Zudem wurden 356 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung registriert. Die Hospitalisierungsrate hatte das RKI zuletzt mit 3,07 angegeben.

    Das RKI weist darauf hin, dass über die Feiertage mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen war und die offiziell ausgewiesenen Daten daher auch weiterhin nur ein unvollständiges Bild der Lage zeigen könnten.
    +++ Der Pandemie-Expertenrat der Bundesregierung kommt heute zu seiner ersten Sitzung im neuen Jahr zusammen.
    Im Mittelpunkt stehen vor allem mögliche weitere Maßnahmen angesichts der Ausbreitung der ansteckenderen Omikronvariante des Coronavirus. Mit Interesse wird zudem verfolgt, ob sich der Expertenrat zur aktuellen Debatte über eine Verkürzung von Quarantänezeiten positionieren wird. Die Ergebnisse dürften am Freitag auch die nächste Bund-Länder-Runde beschäftigen.
    +++ Der Krankheitsverlauf bei Corona-Infizierten ist in Großbritannien derzeit nach Angaben von Gesundheitsministerin Throup weniger gravierend.
    Die in Krankenhäuser eingelieferte Menschen kämen mit weniger schweren Symptomen als zuvor, sagte Throup dem Sender Sky News. Die Zahl der belegten Krankenhausbetten sei ungefähr halb so hoch wie vor einem Jahr. Das beweise die Kraft des Impfstoffs. Auch der Epidemiologe Ferguson am Imperial College London erklärte, die Impfung biete Schutz vor schweren Erkrankungen bei der Virus-Variante Omikron. Doch wegen der hohen Infektionszahlen bleibe der Druck auf das Gesundheitssystem bestehen.

    +++ Die Kliniken in Deutschland fordern bürokratische Erleichterungen und eine Lockerung medizinischer Dokumentationspflichten.

    Dann könnten sich die Beschäftigten in vollem Umfang auf die Versorgung von Patienten und die Notfallorganisation konzentrieren, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß.
    +++ Der bayerische Gesundheitsminister Holetschek fordert von der für Freitag angesetzten Ministerpräsidentenkonferenz bundeseinheitliche Regelungen, um die Omikron-Variante einzudämmen.
    Omikron werde die Delta-Variante voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit verdrängen, sagte der CSU-Politiker der Zeitung "Augsburger Allgemeine". Deshalb müsse man jetzt die Weichen stellen, um gut vorbereitet zu sein. Man dürfe nicht blind in eine fünfte Welle zu laufen.
    +++ GEW-Chefin fordert Verkürzung der Quarantäne für Lehrkräfte.
    Eine Lehrerin mit Winterjacke und Mundschutz steht vor der Tafel und gestikuliert
    Immer mehr Lehrkräfte in Quarantäne? Das könnte durch die Omikron-Variante bald zum Problem werden. (picture alliance / imageBROKER / Michael Weber)
    An manchen Schulen hätten viele Lehrkräfte vor den Ferien zuhause bleiben müssen, weshalb dort zum Teil Distanzunterricht habe stattfinden müssen, sagte die GEW-Vorsitzende Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daher würde sie es begrüßen, wenn geimpfte und genesene Lehrkräfte ohne Symptome die Quarantäne durch einen PCR-Test verkürzen könnten. Finnern bekräftigte ihre Forderung, die Schulen grundsätzlich offen zu halten. Es könne nicht sein, dass Kinder und Jugendliche wieder wochenlang von zu Hause aus unterrichtet würden.
    +++ Nach zahlreichen Corona-Fälle auf Schiffen wird der Kreuzfahrtbetrieb in Brasilien bis zum 21. Januar unterbrochen.
    Nach Angaben des brasilianischen Branchenverbands gilt die Regelung für neue Abfahrten. Bereits fahrende Schiffe würden ihre Reisen wie geplant zu Ende fahren.

    Montag, 3. Januar

    +++ Angesichts der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron in Deutschland führt die Bundesregierung Großbritannien, Südafrika und andere Länder im südlichen Afrika seit heute nicht mehr als Virusvariantengebiete.

    Großbritannien, Südafrika, Namibia, Botsuana, Mosambik, Simbabwe, Malawi, Eswatini und Lesotho wurden von der Liste der Virusvariantengebiete gestrichen, wie das Auswärtige Amt in Berlin mitteilte. Die neun Staaten werden nun "nur" noch als Hochrisikogebiet geführt. Für Menschen mit einer vollständigen Corona-Impfung wird die Einreise aus diesen Ländern damit deutlich erleichtert.

    +++ In etlichen Städten hat es erneut Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und gegen eine allgemeine Impfpflicht gegeben. In Magdeburg kam es zu Ausschreitungen.

    Nach Angaben der Polizei wurden Absperrungen durchbrochen und Einsatzkräfte mit Flaschen und Pyrotechnik angegriffen. Zu der nicht angemeldeten Demonstration seien 2.500 Menschen gekommen, hieß es weiter.
    Polizisten in Magdeburg halten einen Teilnehmer einer Versammlung gegen die Corona-Maßnahmen des Landes Sachsen-Anhalt fest.
    Polizeieinsatz bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen in Magdeburg (Klaus-Dietmar Gabbert/dpa-Zentralbild)

    +++ Die Omikron-Variante des Coronavirus sorgt nach vorläufigen Erkenntnissen aus Südafrika nicht für schwerere Krankheitsverläufe bei Kindern.

    Der Virologe Wolfgang Preiser von der südafrikanischen Stellenbosch University sagte im Deutschlandfunk, vieles sei noch im Fluss - aber bisher habe man keine Hinweise auf eine erhöhte Gefahr. In Südafrika sei man derzeit aber auch durch sommerliche Temperaturen geschützt. Das sei ein großer Unterschied zu Europa im Winter. Noch nicht geklärt sei daher, ob eine Omikron-Infektion kombiniert mit anderen Virusinfektionen der Atemwege einen verschärfenden Effekt herbeiführe.

    +++ In Deutschland wird wegen der Omikron-Variante über eine Verkürzung der Quarantäne diskutiert.

    Der Biophysiker Richard Neher spricht im Deutschlandfunk von Erkenntnissen, dass eine Infektion mit der Omikron-Variante früher feststellbar ist als bei bisherigen Mutationen. Mit Blick auf Kontaktpersonen von Infizierten sagte der Biophysiker: "Wenn man schneller feststellen kann, ob jemand infiziert ist, kann man sie dann eventuell auch schneller aus der Quarantäne wieder entlassen". Dies bedeutet Nehers Angaben zufolge jedoch nicht, dass auch Infizierte früher die Isolation verlassen können. Hier stellt sich die Frage, wie lange jemand infektiös bleibt.

    Eine mögliche Verkürzung der Isolations- und Quarantänedauer hält der Immunologe Watzl von der TU Dortmund nur in Kombination mit einem PCR-Test für verantwortbar.

    +++ Am Abend haben sich in verschiedenen Bundesländern tausende Menschen versammelt, um gegen die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und eine allgemeine Impfpflicht zu protestieren.

    In Thüringen zählte die Polizei 8.000 Menschen, die in mehreren Städten an sogenannten Spaziergängen, also nicht angemeldeten Versammlungen, teilnahmen. In Mecklenburg-Vorpommern gab es in Rostock eine angemeldete Demonstration mit mehreren tausend Teilnehmenden. Laut Polizei wurde dabei die Mund-Nasen-Schutz-Pflicht größtenteils missachtet. In weiteren Städten Mecklenburg-Vorpommerns gab es Versammlungen.

    In Nürnberg nahmen nach Angaben der Polizei 3.000 Menschen an einer angemeldeten Demonstration teil. Die Versammlung sei friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. In weiteren bayerischen Städten trafen sich zudem mehrere hundert Menschen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren.

    In Baden-Württemberg fand die größte Kundgebung mit rund 2.000 Menschen in Friedrichshafen statt. In Mannheim gab es laut Polizei mehrere dezentrale "Spaziergänge", aber auch eine angemeldete Demonstration: Um das Mannheimer Rathaus bildeten rund 850 Menschen eine Menschenkette gegen Hetze, Hass und Gewalt.
    Polizeieinsatz bei einer Demonstration gegen Corona-Einschränkungen in Rostock.
    Protest gegen die Anti-Corona-Maßnahmen in Rostock (Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild)

    +++ In Österreich ist die ansteckendere Omikron-Variante des Coronavirus nach vorläufigen Zahlen nun die vorherrschende Mutante.

    Zum Jahresende wurden mehr Omikron- als Delta-Fälle gezählt, wie aus Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit hervorgeht. In der letzten Kalenderwoche 2021 wurden demnach in Österreich 4.360 Omikron-Fälle nachgewiesen und 2.915 Delta-Fälle.

    Es seien aber noch Nachmeldungen zu erwarten, hieß es. Zudem handle es sich bei den Sequenzierungen vor allem außerhalb der Hauptstadt Wien nur um Stichproben. Insgesamt nahm die Zahl der Neuinfektionen in Österreich zuletzt wieder deutlich zu: Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg binnen weniger Tage von 170 auf rund 260 Fälle pro 100.000 Einwohner.

    +++ Im Hafen von Genua sind mindestens 45 Passagiere eines Kreuzfahrtschiffes nach positiven Corona-Tests unter Quarantäne gestellt worden.

    Das teilte die Kreuzfahrtgesellschaft MSC mit. In Genua seien die Infizierten von Bord gebracht worden. Die Kreuzfahrt, die in Marseille begann, wird fortgesetzt.

    Zuvor hatte das Kreuzfahrtschiff "Aida Nova" mit mehr als 4.000 Menschen an Bord seine Fahrt wegen Coronainfektionen in Lissabon abgebrochen. "Mein Schiff 6" von Tui Cruises hatte ebenfalls Corona-Infizierte an Bord.
    Das Kreuzfahrtschiff "MSC Grandiosa" mit positiv auf das Coronavirus getesteten Menschen an Bord ist im Hafen von Genua eingelaufen.
    Corona-Fälle auf Kreuzfahrtschiff in Genua (dpa / Luca Zennaro / ANSA via ZUMA Press)

    +++ Im Kader des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München gibt es zwei weitere Corona-Fälle.

    Betroffen sind nach Vereinsangaben Weltmeister Lucas Hernández und sein französischer Landsmann Tanguy Nianzou. Damit erhöht sich die Zahl der aktuell infizierten Profis auf insgesamt sechs.
    Lucas Hernandez vom FC Bayern München.
    Lucas Hernandez vom FC Bayern München. (www.imago-images.de)

    +++ Nach dem Drohvideo eines bayerischen Bundeswehrsoldaten hat die Generalstaatsanwaltschaft München die Ermittlungen an sich gezogen.

    Die Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus habe das Verfahren übernommen, teilte die Behörde mit. Dieses werde derzeit wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderungen zu Straftaten geführt. Man ermittle jedoch in alle Richtungen, soweit strafrechtliche relevante Sachverhalte im Raum stünden. Ein extremistischer Hintergrund könne nicht ausgeschlossen werden.

    Der Mann - nach eigener Aussage Oberfeldwebel bei den Gebirgsjägern aus Bad Reichenhall - hatte in einem Video-Clip unter anderem die Rücknahme der staatlichen Corona-Maßnahmen und der Impfpflicht bei der Bundeswehr verlangt. Er war am Donnerstag in München zunächst festgenommen worden, kam dann aber wieder frei, weil die Staatsanwaltschaft Traunstein keine akute Gefahr durch den Soldaten sah.

    +++ Auf einer Forschungsstation in der Antarktis hat es trotz strenger Vorsichtsmaßnahmen einen Corona-Ausbruch gegeben.

    16 der 25 Mitarbeiter der Station "Princess Elisabeth Antarctica" seien positiv getestet, meldet die BBC. Die Krankheitsverläufe seien bislang alle mild, die Situation sei nicht dramatisch. Die Forscher sind mindestens zwei Mal geimpft; es gab eine Quarantäne und PCR-Tests, bevor sie in die Antarktis reisten. Vermutet wird, dass es sich um die Omikron-Variante handelt, da die Mitarbeiter vor ihrem Einsatz einen Zwischenstopp in Südafrika gemacht hatten.

    +++ In Israel ist damit begonnen worden, Menschen über 60 Jahren eine vierte Corona-Impfung zu verabreichen.

    Ministerpräsident Bennett hatte die Entscheidung gestern bekanntgegeben und sie mit der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante begründet. Geimpft werden können demnach alle über 60-Jährigen, deren dritte Immunisierung mehr als vier Monate zurückliegt. Zuvor waren in Israel bereits Menschen mit Immunschwäche sowie Senioren in Pflegeheimen zum vierten Mal geimpft worden.
    Israel, Ramat Gan: Eine Frau zieht eine Spritze auf, um sie mit Impfstoff zu befüllen. Hinter ihr steht auf einem Plakat: "Vierte Corona-Impfung".
    In Israel können ab sofort alle Über-60-Jährigen eine vierte Impfdosis gegen das Coronavirus bekommen, wenn die dritte mindestens vier Monate zurückliegt. (imago images/Xinhua/Tomer Neuberg)

    +++ Der Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Fischbach, kritisiert das Verhalten von Lehrerverbänden in der Corona-Pandemie.

    Fischbach sagte der "Ärzte Zeitung", es gebe eine klare und unmissverständliche Zusage der Politik, Schulschließungen als allerletzte Maßnahme in Betracht zu ziehen. Insofern sei es eine Bankrotterklärung des Schulsystems in Deutschland, wenn Lehrerverbände bei steigender Inzidenz immer sofort nach Schulschließungen riefen.
    Es gebe eine Reihe an Möglichkeiten, trotz anziehender Pandemielage Schulschließungen zu vermeiden, sagte Fischbach. So müssten vorliegende Hygienekonzepte konsequenter umgesetzt und Lehrkräfte entsprechend fortgebildet werden. Länder und Kommunen sollten zudem ausreichend Luftfilter für die Einrichtungen bereitstellen. Die Mittel dafür seien da, sie würden aber noch nicht überall abgerufen.
    In einigen Bundesländern hat der Schulunterricht heute wieder begonnen - weitgehend in Präsenz.

    +++ Auch die Bundesregierung plädiert dafür, trotz steigender Corona-Infektionszahlen an den Schulen Präsenzunterricht zu erteilen.

    Bildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) schrieb auf Twitter, dies sei eine Frage der Chancengerechtigkeit. Man müsse alles tun, um die Schulen offen zu halten.
    Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht im Bundestag.
    Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht im Bundestag. (Michael Kappeler/dpa)

    +++ In der Debatte über Änderungen bei den Quarantäne-Regeln sprechen sich die Kommunen für flexible Regelungen im Bereich der kritischen Infrastrukturen aus.

    Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Landsberg, sagte in Berlin, im Fall von infizierten Geboosterten ohne Krankheitssymptome, die in zentralen Bereichen arbeiteten, halte er den Verzicht auf eine Quarantäne für einen vernünftigen Weg. Kern der Regelung sollte Landsberg zufolge eine Verlagerung der Entscheidung über Quarantänemaßnahmen im Bereich der kritischen Infrastruktur auf die Verantwortlichen vor Ort sein. Als Beispiel nannte er einen symptomlos mit Omikron infizierten Mitarbeiter eines Wasserwerks, der allein im Steuerungsstand einer Kläranlage arbeite. In derartigen Fällen sollte entschieden werden können, dass der Betroffene trotzdem weiter zur Arbeit erscheinen könne.

    +++ Die für Donnerstag und Freitag geplante Klausurtagung der CSU-Landesgruppe im Bundestag fällt aus.

    Grund sind Corona-Fälle unter den Teilnehmern, wie mehrere Medien berichten. Das Treffen wird demnach auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Einer der Infizierten ist den Angaben zufolge Landesgruppenchef Dobrindt. Vier Mitarbeiter der CSU im Bundestag seien ebenfalls an Corona erkrankt.

    +++ Touristen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, dürfen vom 9. Januar an wieder nach Israel einreisen.

    Wie die Regierung mitteilte, gilt die Erlaubnis nur für Einreisende aus Ländern, die nicht als Hochrisikogebiet eingestuft sind. Nach der Ankunft in Israel müssen Touristen für 24 Stunden oder bis zu einem negativen PCR-Test in Quarantäne.

    +++ In Deutschland wird weiter über eine Verkürzung der Quarantäne-Fristen für geimpfte Personen mit Auffrischungsimpfung diskutiert.

    Angesichts der zu erwartenden hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen würden verkürzte Isolationszeiten erwogen, sagte Bundesgesundheitsminister Lauterbach in Fernsehinterviews. Laut dem SPD-Politiker soll das Thema auch am Freitag auf der Schaltkonferenz von Bund und Ländern besprochen werden. Der Grünen-Gesundheitsexperte Dahmen wandte sich gegen eine generelle Verkürzung der Quarantäne-Zeit für Menschen mit Booster-Impfung. Eine infizierte Krankenschwester könnte so zum Risiko für Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten werden, sagte Dahmen RTL/ntv. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Sorge, sagte der Zeitung "Die Welt", man erwarte eine neue Dynamik mit sehr vielen, aber milden Corona-Infektionen. In einer solchen Situation müsse verhindert werden, dass massive Personalausfälle die Wirtschaft und die kritischen Infrastrukturen lahmlegten.

    +++ Wer nach Zypern reist, muss künftig zwei PCR-Tests machen - einen vor und einen unmittelbar nach der Einreise.

    Wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, darf der erste PCR-Test bei der Ankunft höchstens 48 Stunden alt sein. Wer keine Drittimpfung hat, muss zudem 72 Stunden nach der Ankunft noch einen Antigen-Schnelltest machen. Ausgenommen sind Kinder unter zwölf Jahren. Die neuen Regeln gelten den Angaben zufolge ab Denstagabend 23 Uhr Ortszeit und gelten für geimpfte wie für ungeimpfte Menschen. Die Tests müssen selbst bezahlt werden. 
    Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf Zypern waren in den vergangenen sieben Tagen rasant gestiegen.

    +++ Indien hat damit begonnen, Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren gegen das Coronavirus zu impfen.

    Impfhelfer verabreichten die Vakzine in Schulen, Krankenhäusern und Impfzentren. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Virus in Indien ist zuletzt - angetrieben von der Omikron-Variante -wieder deutlich angestiegen. Mehrere Unionsstaaten haben neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens verhängt.

    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen steigt weiter.

    Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, beträgt der Wert nun 232,4 - nach 222,7 gestern und ebenso vor einer Woche. Binnen eines Tages wurden 18.518 Neuansteckungen gemeldet. Das sind 4.610 Fälle mehr als am vergangenen Montag. Zudem wurden 68 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Ansteckung registriert. Das RKI weist darauf hin, dass über die Feiertage mit einer geringeren Test- und Meldeaktivität zu rechnen war und die offiziell ausgewiesenen Daten daher auch weiterhin nur ein unvollständiges Bild der Lage zeigen könnten.
    Weitere aktuelle Zahlen zum Coronavirus haben wir hier zusammengestellt.

    +++ Der Zentralrat der Muslime in Deutschland dringt auf die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Covid-19.

    Er spreche sich für eine solche Verpflichtung aus, sagte der Vorsitzende Mazyek der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dass die Impfquote nur langsam steige, nannte er ärgerlich. Impfen rette Leben und bedeute Solidarität. Dies gelte sowohl nach den Maßstäben des vernünftigen Bürgers als auch nach der Ethik des Islam.
    Bereits seit dem Sommer laufe eine Impfkampagne des Zentralrats, erklärte Mazyek weiter. Dazu gehörten regelmäßige Freitagspredigten, Aufklärungsveranstaltungen und Schulungen von Multiplikatoren.

    +++ US-Verteidigungsminister Austin hat sich eine Corona-Infektion zugezogen.

    Er sei positiv auf das Virus getestet worden und habe sich mit leichten Symptomen zu Hause in Quarantäne begeben, teilte der 68-Jährige mit. An Treffen und Diskussionen im Laufe der Woche wolle er soweit wie möglich virtuell teilnehmen. Sein Team verfolge seine Kontakte und teste alle, mit denn er in der vergangenen Woche Kontakt gehabt habe. Auch Präsident Joe Biden sei informiert. Austin ist vollständig gegen Corona geimpft und erhielt im Oktober eine Auffrischungsdosis.

    +++ Unternehmen und Verbraucher müssen sich voraussichtlich noch länger auf fehlende oder verspätete Lieferungen einstellen.

    Die Präsidentin des Verbandes Deutscher Reeder, Bornheim, sagte der Deutschen Presse-Agentur, es sei "leider offen, wann sich die Situation bei den Lieferketten nachhaltig verbessern wird". Sie sei aber sicher, dass alles wieder "besser fließen" werde, wenn die Pandemie besiegt sei - "wann immer das sein wird".
    Große Teile der Wirtschaft klagen seit vielen Monaten darüber, dass dringend benötigte Zulieferungen gar nicht oder nicht rechtzeitig eintreffen. Genauso geht es vielen Verbrauchern, die zum Beispiel auf längst bestellte Elektronikartikel warten müssen. Laut Bornheim sind die angespannten Lieferketten "ganz klar Folge der Corona-Pandemie".
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