Anmerkung der Redaktion:
Das Newsblog zum Coronavirus wird derzeit nicht fortgeschrieben. Wir berichten aber natürlich weiter über die Entwicklungen in der Pandemie: im Radio, in der Dlf-Nachrichten-App und im Internet.
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Mittwoch, 4. Mai
+++ Im Kampf gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus schränkt die chinesische Hauptstadt Peking den öffentlichen Nahverkehr deutlich ein.
Mehr als 40 U-Bahn-Stationen und fast 160 Busstrecken wurden geschlossen. Der Großteil davon befindet sich im Diplomatenviertel Chaoyang, wo es die meisten Corona-Fälle gibt. Die Behörden versuchen, die Ausbreitung des Virus mit Massentests in den Griff zu bekommen. In der Wirtschaftsmetropole Schanghai ist kein Ende des Lockdowns in Sicht. Auch nach mehr als einem Monat dürfen die meisten Menschen ihre Wohnsiedlungen nicht verlassen. Im Hafen von Schanghai warten immer mehr Container-Schiffe auf einen Anlegeplatz. Das strikte Vorgehen der chinesischen Behörden belastet viele Firmen, unterbricht Lieferketten und gefährdet Arbeitsplätze.
+++ Wegen der Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 die Zuwanderung nach Deutschland deutlich nachgelassen.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lag die sogenannte Nettozuwanderung bei rund 220.000 Menschen. 2019 waren noch etwa 327.000 Menschen mehr nach Deutschland gekommen als ins Ausland weggezogen. Die Nettozuwanderung der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 22 Jahren nahm überdurchschnittlich um 40 Prozent ab.
+++ Der Vorsitzende der FDP-Fraktion im Bundestag, Dürr, plädiert dafür, alle Regeln zur Isolation von Corona-Infizierten aufzuheben.
Deutschland sollte dem Beispiel Großbritanniens folgen, wo sich positiv Getestete nicht mehr in Zwangsisolation begeben müssten, sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer positiv getestet, aber symptomfrei sei, sollte mit Maske und Abstand das Haus verlassen dürfen. Er sei fest überzeugt, dass es nicht länger einer staatlichen Regulierung bedürfe. Die Menschen könnten in dieser Frage eigenverantwortlich eine Entscheidung treffen, betonte der FDP-Politiker.
Neue Leitlinien des Robert Koch-Instituts sehen vor, dass die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte in der Regel schon nach fünf Tagen enden kann. Zum Abschluss wird aber ein negativer Test "dringend empfohlen". Wie die RKI-Empfehlung umgesetzt wird, entscheiden die Bundesländer.
+++ Die Belastung der Kliniken durch die Corona-Pandemie ist gesunken.
Der Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gaß, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Lage entspanne sich. Nach seinen Angaben liegen 1.300 Covid-Patienten auf Intensivstationen, das seien so wenige wie seit September 2021 nicht mehr. Kliniken könnten nun zuvor verschobene Leistungen nachholen.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist erneut gesunken.
Das Robert Koch-Institut gibt den Wert mit 592 an. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 106.631 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Es ist jedoch davon auszugehen, dass eine hohe Zahl an Ansteckungen nicht erfasst wird. Binnen 24 Stunden wurden 241 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Hospitalisierungsrate ist laut RKI im Vergleich zum Vortag nahezu konstant geblieben. Sie liegt jetzt bei 4,18.
+++ Die Betreiber der Luca-App haben nach eigenen Angaben sämtliche Daten aus dem Luca-System gelöscht, die in der Corona-Pandemie zur Kontaktnachverfolgung erfasst wurden.
Geschäftsführer Hennig erklärte in Berlin, die Daten seien nur noch lokal auf den Smartphones der Nutzerinnen und Nutzer gespeichert und sichtbar. Luca habe darauf keinen Zugriff mehr. Die Löschung der Datenbestände aus dem Luca-System ist demnach Teil einer Neu-Positionierung der App als Digitalisierungsservice und Bezahlanwendung für die Gastronomie. Künftig sollen Gäste ihre Restaurant-Rechnung darüber bargeldlos begleichen können.
Dienstag, 3. Mai
+++ Wissenschaftler des Robert Koch-Instituts haben eine Modellierungsstudie zum Coronavirus angefertigt.
Die Autoren um RKI-Präsident Wieler gehen davon aus, dass etwa sieben Prozent der Bevölkerung in Deutschland bis Ende März 2022 weder gegen Corona geimpft noch mit dem Virus selbst in Kontakt gekommen sind. Hintergrund der Modellierung ist, dass das Immunitätslevel in der Bevölkerung bisher nicht genau beziffert werden konnte. Eine Bewertung der Studienergebnisse durch externe Fachleute steht noch aus.
+++ Dänische Gesundheitsexperten schätzen das Risiko neuer Corona-Varianten durch die Nerzzucht als gering ein.
Die genaue Wahrscheinlichkeit für das Auftreten neuer Varianten im Falle einer limitierten Wiederaufnahme der Nerzhaltung lasse sich zwar nur schwer abschätzen, könne aber insgesamt als niedrig bezeichnet werden, schrieb das staatliche Gesundheitsinstitut SSI in einer Risikobewertung. Die dänische Regierungschefin Frederiksen hatte im Herbst 2020 angekündigt, dass alle Nerze im Land getötet werden sollen. Anfang März dieses Jahres hatte das dänische Gesundheitsministerium das SSI gebeten, das Risiko einer Wiederaufnahme der Haltung ab 2023 einzuschätzen.
+++ Die Corona-Testpflicht an Berliner Schulen wird bis Pfingsten verlängert.
Allerdings müssten sich Schüler und Lehrer ab kommendem Montag nur noch zwei statt bisher drei Mal die Woche testen, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey. In Abstimmung mit dem Hygienebeirat und dem Landeselternausschuss sei deutlich geworden, dass sich die Eltern weiter Corona-Tests an den Schulen wünschten, erklärte die SPD-Politikerin.
+++ Die neu entdeckten Omikron-Untervarianten BA.4 und BA.5 dürften nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten in Deutschland vorerst nicht zu einem großem Problem werden.
Entsprechend äußerte sich der Direktor des Virologie-Instituts der Berliner Charité im Deutschlandfunk. Drosten begründet dies mit den bisherigen Wellen durch die Omikron-Subtypen BA.1 und BA.2. Außerdem komme nun mit dem Sommer der Temperatureffekt hinzu, der das Infektionsgeschehen dämpfe. Er erwarte schon, dass BA.4/5 auch zahlenmäßig zunehmen werde, aber die Gesamtzahl werde niedrig bleiben, so Drosten weiter.
+++ Die Menschen in Deutschland achten weniger auf Coronaschutzmaßnahmen wie Abstände und Masken.
In einer Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gaben 87 Prozent an, in den vergangenen 14 Tagen Masken getragen zu haben. Vor Ostern waren es noch 94 Prozent gewesen. Auch der Anteil derjenigen, die deutlichen Abstand zu anderen Menschen halten, sank seit Ostern von 76 Prozent auf nun 64 Prozent. Unverändert viele setzen zum Schutz vor einer Infektion auf häufigeres Lüften (65 Prozent) oder die Coronawarnapp (40 Prozent).
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist auf 632 gesunken.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 113.522 Fälle innerhalb eines Tages. Binnen 24 Stunden wurden 240 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Hospitalisierungsrate liegt bei 4,16.
+++ Die vorgeschriebene Isolation für Corona-Infizierte kann künftig in der Regel schon nach fünf Tagen enden.
Das sehen neue Leitlinien vor, die das Robert-Koch-Institut veröffentlichte. Ein Test zum Abschluss der Isolation wird dringend empfohlen, ist aber nicht mehr verpflichtend. Die konkreten Regelungen nach der Empfehlung legen die Länder fest. Bundesgesundheitsminister Lauterbach sprach von einer Lösung mit Augenmaß.
Montag, 2. Mai
+++ Dänemark entsorgt 1,1 Millionen überschüssige Corona-Impfdosen, die kurz vor dem Ablauf stehen.
Dies werde in den kommenden Wochen geschehen, teilte das dänische Gesundheitsinstitut Statens Serum Institut am Montag mit. Das Ablaufdatum sei nahe und Versuche, den Impfstoff an ärmere Länder zu spenden, seien gescheitert. Das Institut erklärte, die Pandemie in Dänemark sei derzeit unter Kontrolle. Die Impfabdeckung in der Bevölkerung sei hoch. Rund 81 Prozent der Bevölkerung von 5,8 Millionen Menschen haben zwei Dosen eines Corona-Impfstoffs erhalten, fast 62 Prozent erhielten eine Impfauffrischung.
+++ Schanghai hat im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie einen Rückschlag hinnehmen müssen.
Am Montag wurden von den Behörden der chinesischen Wirtschaftsmetrople 58 neue Fälle außerhalb der streng abgeriegelten Gebiete gemeldet. Am Wochenende waren keine Neuinfektionen bekannt geworden, was viele der rund 26 Millionen Einwohner auf eine Lockerung des seit mehr als vier Wochen anhaltenden Lockdowns hoffen ließ. Erst am Freitag hatte etwa die Hälfte der Bevölkerung der Metropole die Häuser erstmals wieder verlassen dürfen. Millionen aber sitzen weiter fest, einige sind in eingezäunten Wohngebieten eingeschlossen.
+++ Bundesgesundheitsminister Lauterbach hält nach dem Scheitern einer allgemeinen Corona-Impfpflicht an der Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen fest.
Sie sei kein Mittel gewesen, um die allgemeine Impfpflicht umzusetzen, sondern ein Instrument, um Menschen zu schützen, "die sich uns anvertraut haben", sagte der SPD-Politiker in Berlin. Die einrichtungsbezogene Impfpflicht stehe nicht zur Disposition. Die Regelungen würden gut angenommen und geräuschloser umgesetzt als von manchen vermutet. Aus den Ländern war Kritik an Unsicherheiten bei der Umsetzung laut geworden. Nach dem Scheitern einer allgemeinen Impfpflicht im Bundestag hat die Debatte erneut Fahrt aufgenommen. Unter anderem die Deutsche Krankenhausgesellschaft forderte eine sofortige Aussetzung der Teil-Impfpflicht.
+++ Bayern, Brandenburg und Niedersachsen haben die Corona-Testpflicht an Schulen und Kitas - wie etliche andere Bundesländer - aufgehoben.
Die Länder verweisen auf sinkende Inzidenzen. Kultusminister Tonne aus Niedersachsen etwa betonte kürzlich, mit der Rücknahme der meisten Corona-Vorgaben stelle sich wieder ein Gefühl von Normalität ein. Der bayerische Gesundheitsminister Holetschek betonte, die Testungen hätten zusammen mit den allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln ganz wesentlich für das Ausbremsen des Virus im Alltag der Kinder gesorgt. Der CSU-Politiker warnte aber: "Vorbei ist die Pandemie trotz der sinkenden Inzidenzwerte noch nicht. Wir müssen uns auf den Fall vorbereiten, dass die Infektionen im Herbst wieder ansteigen und präventive Testungen an Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen erneut notwendig werden."
+++ Der Immunologe Watzl empfiehlt Eltern, Kinder mit Corona-Symptomen freiwillig zu testen.
Grundsätzliches Ziel sei es derzeit, die Erkrankungen zu verhindern und nicht die Infektionen, sagte der Leiter des Forschungsbereichs Immunologie am Leibnitz-Institut Dortmund dem Bayerischen Rundfunk. Am besten sei das durch Impfungen möglich. In Hamburg entfällt die Maskenpflicht im Unterricht, die Testpflicht zwei Mal die Woche bleibt aber bestehen.
+++ Der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienste rechnet mit einer Dunkelziffer mal zwei, was die gemeldeten Corona-Fälle angeht.
Nach Einschätzung des Vorsitzenden NießenDemnach gibt es dafür mehrere Gründe: So würden nicht mehr alle Schnelltests mit einer PCR-Testung nachgetestet, weil das für viele geimpfte Betroffene keine Konsequenzen habe. "Zudem beobachten wir einen lockereren Umgang mit Corona", sagte Nießen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Im Deutschlandfunk Kultur sprach er von einer "neuen Lässigkeit beim Masketragen",. Diese dürfe nicht in Nachlässigkeit umschlagen. Andererseits brauche man nach den zwei Corona-Jahren auch wieder eine Normalität und den Sommer, um sich zu erholen, bevor die Zahlen im Herbst wieder stiegen.
+++ Bayern hat laut Gesundheitsminister Holetschek (CSU) gute Erfahrungen mit der auf fünf Tage verkürzten Isolationsfrist für Corona-Infizierte gemacht.
Die Inzidenz sinke, die Lage in den Krankenhäusern sei entspannt, sagte der CSU-Politiker im ZDF-"Morgenmagazin". In Bayern gilt die Regel schon seit Mitte April. Der Freistaat hatte sich auch gegen die Pflicht zum Freitesten nach fünf Tagen entschieden. Holetschek verwies darauf, dass man für ein Ende der Isolation 48 Stunden vorher symptomfrei sein muss. Bayern empfehle aber, danach noch eine Maske zu tragen.
+++ Hohe Mitarbeiter der ehemaligen US-Regierung Trumps haben die Gesundheitsbehörde zu Beginn der Pandemie davon abgehalten, Infektionswarnungen für Gottesdienste auszusprechen.
Das besagt der Bericht eines Untersuchungsausschusses des Repräsentantenhauses, der am Wochenende an die Öffentlichkeit gelangte. Demnach hätten Trumps ehemalige Chefberaterin Kellyanne Conway und andere Mitarbeiter die Behörde Anfang 2020 gezwungen, Empfehlungen zu virtuellen Gottesdiensten zu streichen. Emails belegen, dass sie als Grund "Bedenken hinsichtlich der Religionsfreiheit" angaben. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Covid-Todesrate schon die Marke von 100.000 überschritten. Zugleich lagen schon Belege vor, dass nach Gottesdiensten in geschlossenen Kirchen besonders häufig Infizierte nachgewiesen werden konnten.
+++ Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig überprüft die verpflichtende Corona-Impfung bei Soldaten.
Zwei Offiziere der Bundeswehr berufen sich auf ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Die Covid-19-Impfung ist aus ihrer Sicht nicht zur Verhütung übertragbarer Krankheiten geeignet. Zudem verhindere sie eine Infektion oder Erkrankung nicht. Ob der 1. Wehrdienstsenat noch am Montag ein Urteil verkündet, ist noch unklar. Das Bundesverteidigungsministerium hatte im November 2021 eine Covid-19-Impfung als verbindlich in die allgemeinen Regelungen zur Zentralen Dienstvorschrift "Impf- und weitere Prophylaxemaßnahmen" übernommen.
+++ Erstmals seit September 2020 haben die Gesundheitsämter in Deutschland keinen einzigen neuen Corona-Todesfall binnen 24 Stunden gemeldet.
Das geht aus aktuellen Zahlen des RKI hervor. Demnach wurden binnen 24 Stunden rund 4.000 Neuinfektionen im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Der Inzidenz-Wert liegt nun bei 639,5. Er liefert inzwischen jedoch kein vollständiges Bild der Infektionsentwicklung mehr - unter anderem wegen reduzierter Kapazitäten am Wochenende und weil die offiziellen Meldedaten zunehmend vom Testverhalten der Bevölkerung abhängen.
Die Hospitalisierungsrate ist ebenfalls gesunken und liegt nun bei knapp 4,3.
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