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Newsblog zum Coronavirus
+++ Coronavirus: Entwicklungen vom 27.2. bis 1.3.2021 +++

Die weltweit registrierten Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Bundesgesundheitsministerium schlägt zwei kostenlose Schnelltests pro Woche für alle Bürger vor. Die Zahl der Nutzer der Corona-Warn-App steigt nach Angaben der Bundesregierung weiter. Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.

    Das Robert Koch-Institut in Berlin
    Das Robert Koch-Institut in Berlin (imago images/Christian Ditsch)
    Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
    Montag, 01. März
    +++Die weltweit registrierten Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Nach sechs Wochen mit sinkender Tendenz gebe es nun wieder einen Zuwachs, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros, in Genf. Abgesehen von Afrika und der Region im westlichen Pazifik sei überall ein Aufwärtstrend zu beobachten.
    +++Bundesarbeitsminister Heil mahnt Corona-Lockerungen "mit Augenmaß" an. Es dürfe keine Öffnungen und später dann wieder Schließungen geben. "Das würde den letzten Unternehmen in diesem Bereich, die es jetzt schon schwierig haben, tatsächlich den Garaus machen", sagte der SPD-Politiker. "Es geht um eine sichere Perspektive."
    +++Der türkische Präsident Erdogan hat eine "kontrollierte Normalisierung" angekündigt. In Städten mit niedrigem und mittlerem Infektionsrisiko würden die Wochenend-Lockdowns aufgehoben. In solchen mit hohem Risiko sollten die Einschränkungen nur noch an Sonntagen gelten. Die Maßnahmen sollen demnach alle zwei Wochen überprüft werden.
    +++Mit Blick auf mögliche Öffnungen des Lockdowns schlägt das Bundesgesundheitsministerium zwei kostenlose Schnelltests pro Woche für alle Bürger vor. Das geht aus einem Diskussionspapier des Ministeriums hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Die Abstriche sollen demnach von geschultem Personal in Testzentren, Praxen und bei weiteren Dienstleistern abgenommen werden. Der konkrete Starttermin im März ist noch offen. Das Ergebnis eines solchen Schnelltests soll zur Vorlage bei Behörden nach der Einreise aus Risikogebieten dienen.
    +++62 Prozent der Russen wollen sich einer Umfrage zufolge nicht mit dem heimischen Vakzin Sputnik V impfen lassen. Am meisten Widerstand gibt es in der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen, wie die Befragung durch das Meinungsforschungsinstitut Levada Center ergibt. Als Grund werden demnach vor allem mögliche Nebenwirkungen genannt.
    +++Die Zahl der Nutzer der Corona-Warn-App steigt nach Angaben der Bundesregierung weiter. Die App sei mittlerweile 25,8 Millionen Mal heruntergeladen worden, sagt Regierungssprecher Seibert in Berlin. 97 Prozent der niedergelassenen Labore seien an die App angeschlossen, fast 9,4 Millionen Testergebnisse seien direkt an die App übermittelt worden und fast 263.000 Anwender hätten ihr positives Testergebnis über die App geteilt. "Das alleine zeigt schon, wie nützlich sie ist", betonte Seibert.
    +++Die Bundesregierung weist die Forderung von Bayerns Ministerpräsident Söder zurück, dass der Impfstoff von Astrazeneca für alle freigegeben werden sollte. Ein Regierungssprecher betont zudem, dass es ganz unterschiedliche Gründe gebe, wieso noch nicht alle Impfdosen verimpft seien. Das Gesundheitsministerium erklärt, dass es genug Personen in den Prioritätengruppen gebe, die zuerst geimpft werden sollten und auch geimpft werden wollten.
    +++Bundeswirtschaftsminister Altmaier rückt vom Inzidenzwert als alleinigem Maßstab für Lockerungen des Corona-Lockdowns ab. Das schreibt das "Handelsblatt" und beruft sich dabei auf ein Papier Altmaiers, das die Ergebnisse seiner Beratungen mit Wirtschaftsverbänden zusammenfasst. Demnach heißt es in dem Papier, oberhalb einer Inzidenz von 50 Infektionen je 100.000 Einwohner seien Lockerungen zulässig, wenn sie in Verbindung mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen im Einzelfall vertretbar seien.
    +++ In Nordrhein-Westfalen beginnen am 8. März die Corona-Impfungen für Kita-Erzieher und Lehrer. Das kündigte Familienminister Stamp in Düsseldorf an. Der FDP-Politiker sprach von einem Befreiungsschlag für Beschäftigte und Familien. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur geht es landesweit um 186.000 Kita-Erzieher sowie um 89.000 Lehrer an den Grund-, Förder- und Sonderschulen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten sich vor einer Woche darauf geeinigt, Lehrkräfte an Grund- und Förderschulen und Kita-Erzieher in der Impfreihenfolge von der dritten in die zweite Gruppe hochzustufen.
    +++ Zur Halbzeit der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf haben die Veranstalter eine positive Zwischenbilanz ihres Corona-Testkonzepts gezogen. Bislang habe es nur fünf Corona-Fälle gegeben, sagte der Präsident des Deutschen Skiverbandes, Steinle. Gemessen an rund 13.500 Tests sei das eine "sehr gute Zahl".
    Nordische Ski-WM in Oberstdorf 2021.  Pappkameraden wegen Corona-Pandemie auf der Tribüne sind stumme Zeugen des Laufes.
    Bisher sind in Oberstdorf nur wenige Coronafälle entdeckt worden. (www.imago-images.de)
    +++ In Österreich werden seit Montag kostenlose Corona-Schnelltests verteilt. Jeder Österreicher über 15 Jahre kann sich in den Apotheken des Landes fünf Tests pro Monat abholen. Allerdings hat die Regierung dazu aufgerufen, nicht gleich zum Start der Aktion die Apotheken zu stürmen. In der ersten Woche sollten rund drei Millionen Tests für 600.000 Personen zur Verfügung stehen, erklärte die Apothekerkammer am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur APA.
    +++ Das extrem von der Corona-Pandemie betroffene Tschechien hat die Bewegungsfreiheit seiner Bürger für mindestens drei Wochen massiv eingeschränkt. Die Menschen dürfen ihren Bezirk nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Am Montagmorgen begann die Polizei mit scharfen Kontrollen auf Straßen und in Zügen. «Wir werden überall sein, selbst auf den kleinsten Kreisstraßen», sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.
    +++ Sachsen und Bayern wollen bei der Eindämmung der Corona-Pandemie gemeinsam vorgehen. Die Ministerpräsidenten Kretschmer und Söder stellten dazu einen Zehn-Punkte-Plan vor. Sie vereinbarten unter anderem einen ständigen Austausch zur Corona-Lage und zu Mutationen. Zudem plädieren sie für mehr Impfungen in Corona-Hotspots - unabhängig vom Alter oder von Prioritäten. Söder betonte, mögliche Öffnungen müssten mit mehr Impfungen und mehr Tests begleitet werden. Kretschmer erklärte mit Blick auf Lockerungen, derzeit seien nur kleine Schritte möglich. Für eine Öffnung der weiterführenden Schulen sehe er derzeit keine Möglichkeit. Dafür brauche man zunächst ein Konzept für Tests.
    +++ Die Friseurbetriebe in Deutschland öffnen wieder. Dabei gelten Hygieneauflagen, etwa die Pflicht zum Tragen von Masken. Die Salons waren wegen der Corona-Pandemie seit Mitte Dezember geschlossen. Die Öffnung begründeten Bund und Länder mit der Bedeutung von Friseuren für die Körperhygiene und der langen Schließzeit.
    +++ Wie haben sich die Inzidenzzahlen in Deutschland entwickelt? Wie groß sind die Unterschiede in den Regionen? Auch heute wieder die dpa-Grafik dazu, die Aufschluss bietet.
    Das Foto zeigt die Corona-Fälle der letzten 7 Tage in Deutschland.
    Corona-Fälle der letzten 7 Tage (01.03.2021) (dpa-Grafik)
    +++ Indiens Ministerpräsident Narendra Modi lässt sich die erste Einheit des heimischen Impfstoffes Covaxin spritzen. Damit fällt auch der Startschuss für die geplante massive Ausweitung der Impfkampagne. Bislang wurden zwölf Millionen Inder geimpft, vor allem Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Bis August sollen 300 Millionen der 1,34 Milliarden Einwohner immunisiert werden. Neben Covaxin soll auch das Vakzin von AstraZeneca weiter genutzt werden.
    +++ Politiker von SPD und Grünen haben neue Lockerungsstrategien durch Schnelltests ins Gespräch gebracht. Das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtet über ein Konzept der Grünen für Alternativen zum Lockdown. Darin schlägt der Ko-Vorsitzende Habeck vor, jedem Bürger zwei Schnelltests pro Woche zu ermöglichen. Ein negatives Ergebnis solle dann kurzzeitig einer Impfung sowie einem Nachweis von Immunität gleichgestellt werden. Damit könnte eine Ungleichbehandlung von Geimpften und Nichtgeimpften vermieden werden, hieß es. Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach plädierte ebenfalls für vorsichtige Öffnungsschritte unter Verwendung der Schnelltests.
    +++ Die Formel 1 lehnt ein Impfangebot aus dem Königreich Bahrain ab. Ein Sprecher sagte nach einem Bericht der BBC, es gebe keine Absichten, sich als Gruppe immunisieren zu lassen, bevor die Impfungen in Großbritannien stattfänden. Formel-1-Geschäftsführer Domenicali hatte schon zuvor gesagt, man wolle sich nicht vordrängeln. Acht von zehn Rennställen haben ihren Sitz oder eine Niederlassung in Großbritannien.
    +++ Mit Verzögerung haben nun auch auf den Philippinen die Impfungen gegen das Corona-Virus begonnen. Als erstes erhielt am Montag der Direktor des wichtigsten Krankenhauses des Landes, Gerardo Legaspi, eine Spritze mit dem Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinovac. Am Sonntag waren 600 000 Dosen davon als Geschenk Pekings an das südostasiatische Land in Manila eingetroffen. Weil er als weniger wirksam gilt, hat die philippinische Gesundheitsbehörde diesen Impfstoff allerdings nicht für die Beschäftigten im Gesundheitswesen empfohlen.
    +++ Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist einer Studie zufolge in mehreren Ländern gestiegen. Bei Umfragen unter anderem in Deutschland, Großbritannien und Frankreich hätten im Februar deutlich mehr Menschen als noch im Dezember angegeben, sich eine Corona-Impfung vorstellen zu können, hieß es in einer Studie der Beratungsfirma KekstCNC. Insgesamt wurden Menschen in sechs Industrienationen befragt. Am größten war der Anstieg bei der Impfbereitschaft in Großbritannien: Dort gaben laut KekstCNC 89 Prozent der Befragten an, sich gegen das Coronavirus impfen lassen zu wollen - das waren 19 Prozentpunkte mehr als im Dezember. Auch in Deutschland verzeichnete die Beratungsfirma eine deutlich stärkere Zustimmung zu Corona-Impfungen: Hatten im Dezember noch 63 Prozent der befragten Deutschen erklärt, einer Corona-Impfung offen gegenüber zu stehen, waren es im Februar bereits 73 Prozent.
    +++ In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut 4.732 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind knapp 400 mehr als am Montag vor einer Woche. Außerdem wurden 60 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Ansteckung registriert. Die Sieben-Tages-Inzidenz erhöhte sich auf 65,8.
    +++ Thailand hat sein Impfprogramm gegen das Coronavirus gestartet. 200 Vertreter des öffentlichen Gesundheitswesens erhielten den chinesischen Sinovac-Impfstoff. Als erster geimpft wurde der Gesundheitsminister und stellvertretende Ministerpräsident Charnvirakul. Thailand hat sich bislang 2 Millionen Dosen des Sinovac-Vakzins sowie 61 Millionen Dosen Oxford/Astrazeneca-Vakzins vertraglich gesichert.
    +++ In Großbritannien haben inzwischen mehr als 20 Millionen der 66 Millionen Einwohner mindestens eine Impfdosis zum Schutz vor Covid-19 erhalten. Dies sei "eine riesige nationale Leistung", erklärte Premierminister Johnson. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen im Land ein Impfangebot erhalten. Experten bereitet derweil die Entdeckung der brasilianischen Corona-Mutante im Vereinigten Königreich Sorge.
    +++ Ungarns Ministerpräsident Orban hat sich mit dem chinesischen Sinopharm-Vakzin gegen das Coronavirus impfen lassen. Er veröffentlichte ein Foto der Impfung auf Facebook. In der vergangenen Woche hatte Ungarn als bislang einziger EU-Staat mit dem Einsatz des Vakzins begonnen.
    +++ Die fünf größten Mannschaftssportverbände in Deutschland fordern eine zügige Aufhebung der Corona-Beschränkungen im Vereinssport. "Es wird Zeit, dass die Kinder wieder die Chance bekommen, Sport zu treiben", sagte ein Sprecher der Initiative der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Zudem benötigten die Vereine eine Perspektive. Zur Initiative gehören der Deutsche Basketball Bund (DBB), der Deutsche Eishockey Bund (DEB), der Deutsche Fußball-Bund (DFB), der Deutsche Handballbund (DHB) und der Deutsche Volleyball-Verband (DVV).
    +++ Zweieinhalb Monate nach Beginn des Lockdowns ist es nach Auffassung einer Mehrheit der Deutschen Zeit für Lockerungen. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zufolge sind nur noch gut ein Drittel für eine Beibehaltung (26 Prozent) oder Verschärfung (9 Prozent) der geltenden Einschränkungen. 43 Prozent meinen dagegen, es brauche Lockerungen. 17 Prozent sind sogar für eine komplette Rückkehr zur Normalität.
    Eine Polizeistreife fährt durch die Innenstadt von Bonn. 
    Eine Polizeistreife fährt durch die Innenstadt von Bonn. (picture alliance/dpa/Oliver Berg)
    +++ Laut Kanzleramtschef Braun (CDU) sollen die Bürger und Bürgerinnen für Corona-Schnelltests nichts bezahlen müssen. Geplant sei, dass die Menschen die Tests in vom Gesundheitsamt beauftragten Testzentren durchführen könnten, sagte Braun im ARD-Fernsehen. Kostenlose Tests sollten nicht nur in kommunalen Testzentren, sondern auch bei Ärzten oder Apotheken möglich sein.
    +++ Brasiliens Hauptstadt Brasilia hat sich in einen zweiwöchigen Corona-Lockdown begeben. Gouverneur Rocha ordnete die Schließung von Bars, Restaurants, Shoppingzentren und Schulen bis zum 15. März an. Der Verkauf alkoholischer Getränke nach 20 Uhr wurde verboten. Acht brasilianische Bundesstaaten verfügten in der vergangenen Woche wegen eines Anstiegs der Corona Fall- und Todeszahlen Ausgangsbeschränkungen.
    Sonntag, 28. Februar
    +++ Der Expertenrat der nordrhein-westfälischen Landesregierung wirbt dafür, nur Lockdown-Bereiche zu öffnen, die zusätzliche Schutzkonzepte vorlegen - wie etwa Test- und Impfstrategien. "Wenn jetzt nur aufgemacht wird, wird die dritte Welle notwendigerweise kommen", sagte der Vorsitzenden des Europäischen Ethikrates, Christiane Woopen, in der ARD. Woopen, die dem nordrhein-westfälischen Expertenrat angehört, kritisiert, dass die vom Gesundheitsministerium genannten 800 Millionen Schnelltests bei weitem nicht für eine umfangreiche Teststrategie ausreichten.
    +++ Bundesfamilienministerin Giffey fordert mit Blick auf die Bund-Länder-Gespräche am kommenden Mittwoch Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen. "Für mich ist ganz klar, dass es Öffnungsschritte geben muss." Die neuen Entwicklungen bei der Zulassung von Selbsttests und das begonnene Impfen geben Rückenwind dafür", zitiert das "Handelsblatt" die SPD-Politikerin. Eine Verlängerung des Lockdowns bis April lehnt Giffey dem Bericht nach ab. Der Einzelhandel ringe bereits mit großen Existenzängsten und man müsse auch die Zeit nach Corona im Blick behalten.
    +++ Erstmals ist in Großbritannien auch eine Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die zuerst in der brasilianischen Stadt Manaus entdeckt worden war. Drei Fälle seien in England und drei weitere in Schottland bestätigt worden, teilen die Gesundheitsbehörden mit.
    +++ Sachsen, Bayern und Thüringen wollen Tschechien mit Corona-Impfstoff aushelfen. Ab morgen sei die Lieferung von insgesamt 15.000 Impfstoff-Dosen an das Nachbarland geplant, sagte Sachsens Regierungssprecher Schreiber. Tschechien hat gegenwärtig die höchste Infektionsrate in der ganzen EU. Das Land mit 10,7 Millionen Einwohnern registrierte seit Beginn der Pandemie rund 1,2 Millionen Infektionen. Mehr als 20 000 Corona-Patienten starben.
    +++ In Großbritannien sind bereits mehr als 20 Millionen Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden. Das teilte Gesundheitsminister Hancock auf Twitter mit. "Der Impfstoff ist unser Ausweg". Großbritannien hat als erstes europäisches Land sein Impfprogramm begonnen und stellt eine Aufhebung der derzeitigen Beschränkungen bis Ende Juni in Aussicht. In Großbritannien leben rund 66,6 Millionen Menschen.
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach fordert eine Neuausrichtung der Impfstrategie. Der Impfstoff von AstraZeneca solle für alle unter 65-Jährigen in den ersten drei Prioritätsgruppen der Impfverordnung "sofort zur Verfügung gestellt werden", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Das Präparat solle auch bei über 65-Jährigen "sofort eingesetzt werden dürfen". Der Abstand zwischen erster und zweiter Impfung solle bei allen Impfstoffen innerhalb der Zulassung soweit gestreckt werden wie möglich.
    +++ Das von der Corona-Pandemie besonders stark betroffene Tschechien will nicht auf die Zulassung des russischen Impfstoffes Sputnik V durch die EU warten. Der Impfstoff könne auch ohne eine Genehmigung der Europäischen Arzneimittelbehörde verwendet werden, sagt Ministerpräsident Babis. Vor gut zwei Wochen hatte er noch erklärt, sein Land werde die Genehmigung abwarten. Tschechien hat bezogen auf die Bevölkerungszahl eine der höchsten Infektionsraten weltweit. In dem Land mit 10,7 Millionen Einwohnern sind mehr als 1,2 Millionen Infektionsfälle nachgewiesen. Mehr als 20.000 Menschen starben mit oder an dem Virus.
    +++ Die französische Region Moselle an der Grenze zu Deutschland wird ab Dienstag als Virusvariantengebiet eingestuft. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Die Einstufung hat weitreichende Folgen für den Alltag in der Grenzregion, weil die Einreise aus Frankreich erschwert wird. Betroffen davon sind das Saarland und Rheinland-Pfalz.
    In der Region Moselle hat sich zuletzt die Coronavirus-Mutante stark ausgebreitet, die erstmals in Südafrika nachgewiesen wurde.
    +++ Die Corona-Pandemie hat der deutschen Sprache eine Vielzahl an Neologismen beschert. Die Linguistin Christa Dürscheid sagte im Dlf, "Umbruchzeiten sind grundsätzlich solche Zeiten, in denen wir neue Wörter brauchen". Auch jetzt würden wieder "sehr viele neue Wörter generiert, weil es sehr viele Fragen und Veränderungen gibt". Diese Erweiterung des Wortschatzes zeigt sich auch in einer Online-Liste des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache, das bislang rund 1.000 Wortneuschöpfungen rund um die Corona-Pandemie gesammelt hat. Neben diesen neuen Wörtern wie "Behelfsmundschutz" gebe es auch bekannte Begriffe, die eine neue Bedeutung erhielten, erklärte Dürscheid.
    Die Einigung der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf einen digitalen Impfpass macht Hoffnung auf Urlaub: Könnten Geimpfte und Genesene schon bald wieder normal auf Reisen gehen? Das hängt nicht zuletzt von den Regelungen der einzelnen Urlaubsländer ab.
    +++ In England sollen Familien mit schulpflichtigen Kindern von März an kostenlose Corona-Selbsttests erhalten. Das teilte die Regierung in London mit. Kindern, Eltern und Beschäftigten im Umfeld von Schulen sollen demnach jeweils zwei Tests pro Woche zur Verfügung gestellt werden. Kinder in weiterführenden Schulen sollen zudem drei Mal in der Schule getestet werden, wenn in acht Tagen der Unterricht wieder beginnt.
    +++ Bei Demonstrationen gegen staatliche Corona-Beschränkungen hat es gestern Abend sowohl in Dänemark als auch in Irland Festnahmen gegeben. In Kopenhagen wurden acht Menschen in Gewahrsam genommen, in Dublin 23. In beiden Fällen wirft die Polizei den Demonstranten vor, Feuerwerkskörper angezündet und sich gewalttätig verhalten zu haben. In Dublin setzte die Polizei ihrerseits Schlagstöcke ein.
    Sowohl in Dänemark als auch in Irland sind die meisten staatlichen Corona-Maßnahmen bis zum 5. April verlängert worden.
    +++ Nach monatelangem Lockdown spricht sich eine Mehrheit der Deutschen für weitreichende Lockerungen der Corona-Maßnahmen aus. Laut einer Umfrage des Instituts Insa für die "Bild am Sonntag" sind 75 Prozent für eine Öffnung des Einzelhandels im März, 17 Prozent sind dagegen. Restaurants und Kneipen wollen 54 Prozent der Befragten wieder offen sehen, 64 Prozent sind für eine vollständige Wiederöffnung von Schulen und Kitas.
    Bund und Länder haben sich darauf verständigt, den Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis 7. März zu verlängern. Die Zahl der Neuinfektionen ist nach ihrer Bewertung noch zu hoch für Öffnungen – vor allem angesichts der auch in Deutschland kursierenden höchst ansteckenden Virusmutationen. Ein paar Lockerungen kann es aber schon früher geben. Die Beschlüsse im Überblick.
    +++ Angesichts der Lernrückstände infolge der Corona-Pandemie regt der Deutsche Lehrerverband an, ein zusätzliches Schuljahr auf freiwilliger Basis anzubieten. Verbandspräsident Meidinger sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", zwar seien im vergangenen Jahr in fast allen Bundesländern sämtliche Schüler versetzt worden. Viele von ihnen würden aber den Anschluss nicht mehr schaffen. Deshalb sollten sie ein freiwilliges Zusatzjahr absolvieren und Unterrichtsstoff wiederholen, erklärte Meidinger. Allerdings solle dies nicht in allen Fächern geschehen, sondern nur dort, wo Defizite bestünden.
    Ein leeres Klassenzimmer an einer Grundschule in Rietberg (Nordrhein-Westfalen). Die Stühle stehen auf den Bänken.
    Ein leeres Klassenzimmer an einer Grundschule in Rietberg (Nordrhein-Westfalen) (imago/Kirchner-Media)
    +++ Der US-Bundesstaat New York erlaubt ab Mitte März Tanzen bei Hochzeiten und macht dafür sehr viele Vorschriften. Laut einer Verordnung darf man nur jemanden auf die Tanzfläche führen, der oder die am gleichen Tisch sitze, oder aus dem gleichen Haushalt sei. Beide müssten Masken tragen und dürften einen abgegrenzten Tanzbereich nicht verlassen. Pro Tanzpaar soll es mindestens einen 3,3 Quadratmeter große Zone geben.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 7.890 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind 214 Fälle mehr als am Sonntag vergangener Woche. Außerdem verzeichnete das RKI im Zusammenhang mit dem Krankheitserreger 157 weitere Todesfälle. Inzwischen sind hierzulande mehr als 70.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt unverändert bei 63,8.
    Lesen Sie hier alle Zahlen aus Deutschland.
    +++ In den USA hat der Corona-Impfstoff des Konzerns Johnson & Johnson eine Notfallzulassung erhalten. Die US-Zulassung gab die Arzneimittelbehörde FDA bekannt. Damit ist – nach den Vakzinen des Mainzer Pharma-Unternehmens Biontech und seines amerikanischen Partners Pfizer sowie des US-Pharma-Unternehmens Moderna – nun ein dritter Corona-Impfstoff in den Vereinigten Staaten zugelassen. Es handelt sich um das erste Präparat, das nur einmal gespritzt werden muss.
    +++ Die britische Regierung plant eine Steuererhöhung. Das meldet "The Times". Finanzminister Rishi Sunak werde das Vorhaben am Mittwoch bei der Vorlage des Haushalts offenlegen. Über eine höhere Einkommensteuer sollen zusätzlich sechs Milliarden Pfund eingenommen werden. Die Regierung in London hat allein in diesem Jahr 280 Milliarden Pfund unter anderem im Kampf gegen Corona ausgegeben.
    +++ Die rumänische Regierung hat Umstrukturierungspläne für die Krankenhäuser angekündigt, um die Versorgung von mehr Nicht-Corona-Patienten zu sichern. Dazu sollen voneinander getrennte rote und grüne Bereiche in den Kliniken eingerichtet werden. Krebs- und Aids-Patientinnen und -Patienten klagen über eine mangelnde Versorgung in dem EU-Mitgliedsland. In Rumänien liegen die Ausgaben für das Gesundheitssystem gemessen am Bruttosozialprodukt bei 5,2 Prozent. Der EU-Durchschnitt beträgt fast zehn Prozent. Die Zahl vermeidbarer Todesfälle bei Menschen unter 75 ist laut Statistik die höchste in der Europäischen Union.
    Samstag, 27. Februar
    +++ Wie viele Menschen können an einem Tag gegen Covid-19 geimpft werden? Bei einer Generalprobe für die Hochphase der Corona-Impfkampagne haben in Dänemark mehr als 37 500 Menschen einen Stich erhalten. 36.564 Menschen bekamen ersten Zahlen zufolge am Freitag ihre erste Impfdosis, 990 weitere ihre zweite, wie Gesundheitsminister Heunicke auf Twitter mitteilte. Damit wurden bisher mehr als 412.000 Dänen erstmals geimpft, rund 182.000 davon haben beide notwendigen Impfungen erhalten. Wie aus den Daten der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorgeht, zählt Dänemark im europäischen Vergleich zu den Ländern in der EU, die bislang den größten Bevölkerungsanteil gegen eine Covid-19-Erkrankung geimpft haben.
    +++ In Großbritannien hat der Plan der britischen Regierung, möglichst bis Ende Juni alle Coronabeschränkungen aufzuheben, zu einem Ansturm auf Konzert- und Festivaltickets geführt. Wie der britische "Guardian" berichtet, verzeichneten entsprechende Anbieter seit Montag - dem Tag der Ankündigung - einen deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen. Ticketportale im Internet berichten über einen Anstieg des Datenverkehrs um bis zu 600 Prozent im Vergleich zur Situation in den vergangenen Wochen. Festivals wie das "Field Day" in London - geplant für Juli - waren binnen kurzer Zeit ausverkauft. Dennoch gibt es unter Verantalterinnen und Veranstaltern Unruhe: Sie wünschen sich eine Art Pandemie-Versicherung.
    Hinter einer Absperrung dicht an dicht gedrängte Menschen, die ihre Arme in die Höhe recken. Im Vordergrund eine Frau in goldenem Bustier, geschlossenen Augen und geöffnetem Mund.
    Die Festivals in England sind gut gebucht worden in den vergangenen Tagen. (imago /David Jensen)
    +++ In der irischen Hauptstadt Dublin haben hunderte Menschen zum Teil gewaltsam gegen die Lockdown-Maßnahmen in dem Land demonstriert. Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es nach Medienberichten, als Demonstranten versuchten, zu einem zentral gelegenen Park durchzudringen. Mehrere Menschen wurden festgenommen. Die irische Regierung hatte kürzlich angekündigt, die höchste Lockdown-Stufe in dem Land bis mindestens zum 5. April beizubehalten. Die Schulen sollen allerdings schrittweise von Montag an wieder geöffnet werden.
    +++ Die Briten haben sich in einer emotionalen Zeremonie von ihrem Pandemie-Helden Tom Moore ("Captain Tom") verabschiedet. Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus waren nur acht Familienmitglieder bei der Trauerfeier mit militärischen Ehren im ostenglischen Bedford dabei. Die BBC übertrug das Ereignis aber live im Fernsehen. Der Anfang Februar im Alter von 100 Jahren nach einer Coronavirus-Infektion gestorbene Weltkriegsveteran hatte im vergangenen Jahr umgerechnet knapp 37 Millionen Euro an Spenden für den in der Pandemie unter Druck geratenen Gesundheitsdienst NHS gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof spaziert. Beinahe über Nacht avancierte er zum nationalen Helden. Queen Elizabeth II. schlug ihn im vergangenen Sommer zum Ritter.
    +++ Das palästinensische Westjordanland geht wegen eines drastischen Anstiegs an Corona-Neuinfektionen in einen zwölftägigen Lockdown. Unter anderem würden die Schulen geschlossen, nächtliche Ausgangssperren verhängt und Reisen in andere Bereiche des israelisch besetzten Gebiets untersagt, kündigte Ministerpräsident Schtajjeh an. Das palästinensische Gesundheitsministerium meldete am Samstag 1.472 neue Corona-Fälle im Westjordanland.
    +++ US-Präsident Biden hat den Senat zur schnellen Verabschiedung des von ihm vorgelegten Konjunkturpakets gegen die Corona-Krise aufgerufen. Es gebe keine Zeit zu verlieren, sagte Biden im Weißen Haus. Die Menschen im Land hätten schon viel zu lange gelitten. Sein amerikanischer Rettungsplan werde dieses Leid lindern.
    +++ Die katholische Kirche in Deutschland hat in zahlreichen Gottesdiensten an die Opfer der Corona-Pandemie erinnert. Dabei sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Bätzing, man denke an die vielen Verstorbenen, vor allem an die, die einsam gestorben seien, sowie an die Trauernden. Hinter den kaum begreiflichen Zahlen der Corona-Toten steckten einzelne Schicksale, betonte Bätzing.
    +++ Wie ist die Coronalage in Deutschland? Aufschluss liefert auch die Grafik der Deutschen Presse-Agentur.
    Die Karte zeigt die Corona-Fälle in Deutschland.
    Corona-Fälle in Deutschland (27.02.2021) (dpa-Grafik)
    +++ In Brasilien sind offenbar in mehreren Städten Bürger um ihre Impfungen gegen das Coronavirus betrogen worden. Wie das Magazin "Der Spiegel" berichtet, zeigen bei angeblichen Impfungen aufgenomme Videos, dass zwar Spritzen angewandt wurden. Allerdings wurde der Kolben dann entweder nicht nach unten gedrückt oder es fehlte die Flüssigkeit im Impfzylinder. Helfer stehen im Verdacht, die Dosen entweder teuer verkauft oder für die eigene Familie einbehalten zu haben. Die Zivilpolizei in Rio ermittelt wegen Veruntreuung.
    +++ Österreich will bei der Eindämmung der Corona-Pandemie verstärkt mit Dänemark und Israel zusammenarbeiten. Bundeskanzler Kurz teilte in Wien mit, er werde dazu am Donnerstag gemeinsam mit der dänischen Regierungschefin Frederiksen den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu besuchen. Es gehe um die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen und Medikamenten, auch mit Blick auf die Verbreitung mutierter Coronaviren, erklärte Kurz.
    +++ Wegen wieder steigender Corona-Infektionszahlen werden in mehreren europäischen Ländern die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verschärft. In Tschechien dürfen die Menschen von Montag an ihren jeweiligen Wohnbezirk nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Die Maßnahmen gelten nach Angaben der Regierung in Prag zunächst für drei Wochen. Tschechien hat mit mehr als 700 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche die höchste Infektionsrate in der EU.
    +++ In der neuseeländischen Metropole Auckland wurde nach langer Zeit wieder eine Corona-Infektion nachgewiesen. Die Stadt geht wegen dieses einen Falls deshalb ab morgen für sieben Tage in einen kompletten Lockdown. In Neuseeland ist die Corona-Pandemie bislang sehr moderat verlaufen. Es gab rund 2.400 Infektionen und 26 Todesfälle.
    +++ Bundesbildungsministerin Karliczek (CDU) rechnet für die kommenden Monate mit viel Präsenzunterricht an Schulen. Die Ausgangslage sei besser als noch vor Monaten, sagte sie der Augsburger Allgemeinen. Dass sich die Grundschullehrkräfte bald gegen Corona impfen lassen könnten und dass es Schnelltests gebe, werde zur Stabilisierung des Unterrichts beitragen. Zugleich warnte Karliczek aber vor zu viel Euphorie: "Es gibt in dieser Pandemie für nichts einen Freifahrtschein." Wenn konsequent im Sinne der Infektionsprävention gehandelt werde, könnten für die Schulen die Spielräume aber nach und nach größer werden.
    +++ Die Bundesregierung will Handynutzer bei der Einreise nach Deutschland per SMS auf die Infektionsschutzvorschriften hinweisen. Von Montag an sollen die Mobilfunknetzbetreiber diese Kurznachrichten an alle Handys verschicken, die sich in ein deutsches Netz einbuchen. Das teilt das Gesundheitsministerium mit.
    +++ Die Bundesregierung will das Beförderungsverbot für Einreisende aus sogenannten Virusvarianten-Gebieten bis 17. März verlängern. Das berichtet die "Funke Mediengruppe", der ein entsprechender Referentenentwurf des Bundesgesundheitsministeriums vorliegt. "Mit einem deutlich verringerten Eintrag von Virusvarianten sollen weitere Infektionen möglichst verhindert werden", heißt es demnach in dem Papier. Aktuell gilt das Beförderungsverbot, das derzeit auch Einreisen aus Tschechien und weite Teile des österreichischen Bundeslandes Tirol umfasst, bis 3. März. Im Prinzip dürfen von dort nur noch Deutsche und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland einreisen.
    +++ Der russische Impfstoff Sputnik V ist russischen Forschern zufolge auch gegen Varianten des Coronavirus wirksam. Eine erneute Impfung mit dem Vakzin wirke "sehr gut" gegen neue Virus-Varianten, darunter auch die besonders ansteckende britische und südafrikanische, teilt das Gamaleja Zentrum mit, das Sputnik V entwickelt hat. Das zeigten Tests für eine Studie, deren Details demnächst veröffentlicht werden sollen.
    +++ In den USA sind mehr als 2.100 Todesfälle binnen eines Tages im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Laut Johns-Hopkins-Universität wurden zudem rund 73.000 Neuinfektionen gemeldet – am meisten im Bundesstaat Kalifornien. Der bisherige Höchstwert wurde am 2. Januar mit fast 300.000 neuen Fällen verzeichnet.
    +++ Deutsche Politiker blicken skeptisch auf die geplante Einführung eines europaweiten Corona-Impfausweises. Die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Dittmar, sagte der Zeitung "Die Welt", ein europäisches Impfzertifikat sei kein Freifahrtschein mit Privilegien für Einzelne. Das Impfzertifikat könne lediglich die Dokumentation dessen sein, was im Mittelpunkt stehen müsse: möglichst schnell der gesamten Bevölkerung ein Impfangebot zu machen. "Wir müssen darauf achten, dass es keine Sanktionen für Nichtgeimpfte geben sollte", sagte Unionsfraktionsvize Leikert (CDU). CDU-Chef Laschet sagte der Koblenzer "Rhein-Zeitung", man dürfe die Menschen nicht einteilen in Geimpfte und Nicht-Geimpfte.
    Symbolfoto: Digitaler Impfass und Reisepass vor Fernweh-Motiv auf einem Laptop.
    Symbolfoto: Digitaler Impfass und Reisepass, (IMAGO / Political-Moments)
    +++ Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer (SPD) rechnet damit, das beim nächsten Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin ein "Perspektivplan" für Öffnungen beschlossen wird. "Wir arbeiten zwischen den Ländern und dem Bund im Hintergrund sehr hart daran, die unterschiedlichen Vorstellungen, die es dazu gibt, zusammenzuführen", sagte Dreyer der Saarbrücker Zeitung. Nach den Schulen und Kitas sowie den Friseuren gehe es nun zuerst um Perspektiven für den Einzelhandel und die Kultur. Ebenso werde man über Gastronomie im Außenbereich und die Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen sprechen.
    +++ Patientenschützer haben die Pläne von Bund und Ländern, weitere Öffnungsschritte mit Hilfe von flächendeckenden Corona-Schnelltests abzusichern, als "reines Wunschdenken" kritisiert. "Selbst für Hunderttausende geimpfte Pflegeheimbewohner gibt es keine Freiheitsrechte, weil die täglichen Schnelltests für Besucher und Altenpflegekräfte fehlen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, den Zeitungen der Essener Funke Mediengruppe. Schon für diese vergleichbar kleine Gruppe gelinge es nicht, genügend Schnelltests zu organisieren.
    +++ Eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich einen Corona-Impfpass, der den Besuch von Theatern, Fitnessstudios, Sportereignissen oder auch Reiseerleichterungen ermöglicht. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sind 16 Prozent dafür, einen solchen «Grünen Pass» nach dem Vorbild Israels sofort einzuführen. Weitere 44 Prozent meinen, man sollte damit warten, bis alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot bekommen haben.
    +++ Die Ständige Impfkommission (Stiko) will ihre Empfehlung zum Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca rasch ändern. Es werde "sehr bald zu einer neuen, aktualisierten Empfehlung kommen", sagte Stiko-Chef Thomas Mertens am Freitagabend im ZDF-"heute journal". Bisher empfiehlt die Stiko den Einsatz nur bei Menschen unter 65 Jahren. Dies hatte in Deutschland zu Akzeptanzproblemen für das Mittel geführt. Zu dem Zeitpunkt der Empfehlung hätten keine ausreichenden Daten zur Wirksamkeit des Impfstoffs bei älteren Menschen vorgelegen. "Wir haben nie den Impfstoff kritisiert. Wir haben nur kritisiert, dass die Datenlage für die Altersgruppe über 65 nicht gut oder nicht ausreichend war", betonte der Stiko-Chef. Ansonsten sei der Impfstoff "sehr gut" und werde "jetzt durch hinzukommende neue Daten noch besser in der Einschätzung".
    +++ Das US-Repräsentantenhaus hat das Corona-Hilfspaket von Präsident Biden in Höhe von 1,9 Billionen Dollar gebilligt. 219 Abgeordnete stimmten für das Maßnahmenpaket und 212 Abgeordnete dagegen. Nun muss noch der Senat noch zustimmen. In dem Programm sind weitere Direktzahlungen an die Bürger von jeweils 1.400 Dollar enthalten. 440 Milliarden Dollar sollen etwa an kleinere Unternehmen und Kommunen fließen, die besonders von der Pandemie betroffen sind. Zudem sind 160 Milliarden Dollar für Corona-Impfungen, Tests und das Gesundheitspersonal vorgesehen.
    +++ Nach Ansicht des FDP-Europapolitikers Andreas Glück sollten Menschen mit einem Impfnachweis gegen Covid-19 wieder frei reisen dürfen. Die Grundlage für Einschränkungen entfalle, wenn ein Mensch geimpft sei und so keine Gefahr für sich selbst oder andere mehr darstelle, sagte Glück im Deutschlandfunk. Es gehe nicht um neue Freiheiten für geimpfte Personen, sondern um bestehende Grundrechte, betonte der FDP-Politiker. Der EU-Gipfel hatte sich im Grundsatz auf einen europäischen Impfpass geeinigt. Es gab aber noch keine Verständigung darüber, ob eine Impfung gegen Covid-19 das Reisen wieder uneingeschränkt ermöglichen soll.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 9.762 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages gemeldet. Das sind fast 600 mehr als vor einer Woche. Außerdem verzeichnete das RKI im Zusammenhang mit dem Coronavirus 369 weitere Todesfälle, deren Gesamtzahl nun 69.888 beträgt. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 63,8 gegenüber 62,6 am Vortag.
    Röhrchen mit den Abstrichen von Personen, die sich in einem Corona-Testzentrum einem PCR-Test unterzogen haben
    Röhrchen mit den Abstrichen von Personen, die sich in einem Corona-Testzentrum einem PCR-Test unterzogen haben (imago/Sven Simon)
    +++ Die dritte Welle der Corona-Pandemie wird nach Berechnungen des Saarbrücker Pharmazie-Professors Thorsten Lehr ähnlich stark ausfallen wie die zweite. "Ich gehe schon davon aus, dass wir wieder so Zustände wie vor Weihnachten bekommen werden", sagte der Experte für Corona-Prognosen der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Er rechnete damit, dass in der erste Aprilhälfte wieder Sieben-Tage-Inzidenzen um 200 erreicht werden könnten - zum einen wegen der deutlich ansteckenderen britischen Mutante, zum anderen sehe er seit Mitte Februar wieder mehr Kontakte. Die Wirkung der Impfungen sei momentan noch kaum zu sehen. Das liege daran, dass über 95 Prozent noch nicht geimpft seien. Effekte sehe man erst, wenn man 30 Prozent der Bevölkerung geimpft habe.
    +++ Der Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz hat sich gegen die von führenden Wissenschaftlern geforderte "No-Covid-Strategie" und für vorsichtige Lockerungen ausgesprochen. "No Covid ist aus der Gesundheitsperspektive das richtige Ziel. Das kann für uns aber nicht der einzige Maßstab sein, weil es nur langfristig und sehr schwer zu erreichen ist," sagte Michael Müller (SPD) dem Tagesspiegel. Bei einer "No-Covid-Strategie" drohten "fatale Folgen" in den Bereichen Soziales, Bildung und Wirtschaft. "Wir können nicht dauerhaft im Lockdown leben."
    +++ Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) plädiert für einen europäischen Trauerakt für die an dem Coronavirus gestorbenen Menschen. "Das wäre ein sichtbares Zeichen, dass wir nicht nur die Pandemie gemeinsam bekämpfen, sondern auch in unserer Trauer um die Opfer vereint sind", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Von den Wirtschaftshilfen über die wechselseitige Aufnahme von Intensivpatienten bis zur Impfstoffbeschaffung sei Corona eine gesamteuropäische Herausforderung.
    +++ Der UNO-Sicherheitsrat hat eine gerechte weltweite Verteilung der Impfstoffe gegen das Coronavirus gefordert. Ein entsprechender Resolutionsentwurf Großbritanniens wurde einstimmig in New York gebilligt. Darin wird verlangt, vor allem ärmere und konfliktbeladene Staaten mit Impfstoffen zu versorgen. Dazu soll es nach dem Willen des Gremiums Waffenruhen in den betroffenen Ländern geben, um die Vakzine zu den Menschen bringen zu können. An die UNO-Mitgliedstaaten wird appelliert, keine Impfstoffe zu horten. Nach Angaben von UNO-Generalsekretär Guterres wurden bisher 75 Prozent aller verfügbaren Corona-Impfdosen in nur zehn Ländern verabreicht. In 130 Staaten haben die Kampagnen demnach noch nicht einmal begonnen.
    +++ US-Präsident Joe Biden hat angesichts neuer Coronavirus-Varianten vor der Gefahr erneut steigender Fallzahlen in der Pandemie gewarnt. "Das Schlimmste, was wir jetzt tun können, ist, in unserer Wachsamkeit nachzulassen", sagte Biden am Freitagabend (Ortszeit) bei einem Besuch in Houston im Bundesstaat Texas. Er rief die Amerikaner dazu auf, sich impfen zu lassen. "Die Impfungen sind sicher", sagte er. "Ich schwöre Ihnen, sie sind sicher und wirksam." Biden appellierte außerdem an seine Landsleute, Masken zu tragen. Er betonte erneut, es sei keine politische Aussage, ob man einen Mund-Nasen-Schutz trage oder nicht. Forscher in den USA haben sich zuletzt besorgt über neue Coronavirus- Varianten in Kalifornien und New York gezeigt.
    US-Präsident Biden steht hinter einem Rednerpult.
    Joe Biden (AP/Evan Vucci)
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