Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
Donnerstag, 21. Mai
+++ Die europäischen Sicherheitsbehörden empfehlen für den Flugbetrieb in der Corona-Pandemie freie Plätze zwischen den Passagieren im Flugzeug. So sollten einzelne Sitze oder ganze Reihen zwischen den besetzten Plätzen freigelassen werden, um den notwendigen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern zumindest annähernd gewährleisten zu können, schreibt die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) an die Fluggesellschaften.
+++ Wie geht es mit dem Klimaschutz nach der Corona-Krise weiter? Politiker und Umweltschützer diskutieren Maßnahmen für einen klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft, dabei könnten Konjunkturhilfen an ökologische Bedingungen geknüpft werden.
+++ Der CSU-Vorsitzende Söder rechnet nicht mit einer Impfpflicht gegen das Coronavirus in Deutschland. Aus seiner Sicht werde es aber klare Empfehlungen geben, für welche Bevölkerungsgruppen das Impfen gut wäre, sagte der bayerische Ministerpräsident dem "Münchner Merkur".
+++ Das Rote Kreuz befürchtet, dass die Corona-Pandemie eine Verschlechterung der humanitären Lage im Nordosten Syriens nach sich zieht. Der Organisaton zufolge ist nur eines der 16 Krankenhäuser der Region voll funktionsfähig, sieben sind komplett außer Betrieb.
+++ Im niedersächsischen Disssen bei Osnabrück sind weitere Infektionsfälle mit dem Coronavirus unter den Beschäftigten des Fleischunternehmens Westcrown bestätigt: Die Behörden sprechen von 54 neuen Fällen. 38 dieser neuen bestätigten Fälle seien bereits als Kontaktpersonen in Quarantäne, weitere 16 Menschen müssten nun ebenfalls in Quarantäne. Ihre Kontaktpersonen würden ermittelt. Nach dem bisherigen Notbetrieb werde Westcrown für zwei Wochen geschlossen.
+++ In China sind die 3.000 Delegierten zum Volkskongress in Peking angereist - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und mit rund zweieinhalb Monaten Verspätung. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden auf das Virus getestet.
+++ Die Sterberate in Deutschland ist nach Berechnungen des Münchner Ifo-Instituts trotz der Coronavirus-Pandemie bislang kaum gestiegen. Den Berechnungen liegen Daten des Statistischen Bundesamts zugrunde. Demnach lägen auch die leicht gestiegenen Sterbezahlen im April innerhalb der Bandbreite, die sich durch Zufallseinflüsse erklären ließen, teilte das Institut mit. Auch bei höheren Altersgruppen bewegten sich die Zahlen im Bereich statistischer Unschärfe.
+++ Fast jede vierte der knapp tausend Tafeln in Deutschland ist derzeit geschlossen. Das berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf eine Datenauswertung der Linken-Abgeordneten Zimmermann. Die Corona-Pandemie habe die Situation der Armen in Deutschland verschärft, betonte Zimmermann, denn auch einige Güter des täglichen Bedarfs hätten sich verteuert. Vor der Corona-Krise nutzten nach Angaben des Tafel-Bundesverbandes 1,6 Millionen Menschen die Angebote.
+++ Der Waldverlust in den Tropen ist laut der Naturschutzorganisationen WWF während der globalen Corona-Pandemie massiv angestiegen. Die Waldzerstörung in 18 untersuchten Ländern sei im März 2020 im Vergleich zu den Vorjahren um durchschnittlich 150 Prozent gestiegen, erklärte der WWF Deutschland in Berlin unter Berufung auf eine eigene Studie. Insgesamt seien allein im März dieses Jahres rund 645.000 Hektar Tropenwälder verschwunden, was etwa der siebenfachen Fläche Berlins entspricht. In vielen Ländern habe sich der Staat während des Lockdowns aus dem Waldschutz zurückgezogen.
+++ Die österreichische Regierung setzt beim Neustart des Tourismus ab Ende Mai auf flächendeckende Corona-Tests. Bundeskanzler Kurz erklärte, bis Anfang Juli sollten wöchentlich 65.000 Tests zur Verfügung stehen, um möglichst viele Mitarbeiter in Hotels und Beherbergungsbetrieben zu testen. . Der Bund werde die Kosten dafür übernehmen. Buffets sind in Österreich mit besonderen hygienischen Vorkehrungen erlaubt, hoteleigene Wellness-Einrichtungen dürfen genutzt werden.
+++ Die USA investieren umgerechnet rund eine Milliarde Euro in die Entwicklung eines Coronavirus-Impfstoffs beim britisch-schwedischen Pharmakonzern AstraZeneca. Nach Angaben von US-Gesundheitsminister Azar bestellt die US-Regierung außerdem 300 Millionen Dosen des Mittels vor. Azar sagte, er hoffe, dass der Impfstoff, der zusammen mit der Universität Oxford entwickelt wird, ab Oktober zur Verfügung stehe. Der Konzern erklärte, es sei noch unsicher, ob das Mittel wirke.
+++ Arbeitgeberpräsident Kramer hat an die Betriebe appelliert, auch in der Corona-Krise bei der Ausbildung nicht nachzulassen. Einer Umfrage zufolge erwägt jeder vierte Betrieb, sich im Herbst aus der Ausbildung zurückzuziehen. Kramer erklärte in Berlin, Arbeitgeber sollten an dieser Kernaufgabe im ureigenen Interesse gerade jetzt unter schwierigsten Bedingungen festhalten. Ansonsten sägten Unternehmen an dem Ast, auf dem sie säßen.
+++ Die Chefin der für Krankheiten zuständigen EU-Behörde geht davon aus, dass eine zweite Welle der Coronavirus-Epidemie in Europa nur eine Frage der Zeit ist. Andrea Ammon, Direktorin des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), sagte dem britischen Guardian, die Immunität in Europa liege zwischen zwei und 14 Prozent. Demnach seien noch 85 bis 90 Prozent der Menschen gefährdet.
+++ Während der Coronavirus-Pandemie hat die Zerstörung des Tropenwalds weltweit zugenommen. Laut einer Studie des WWF schrumpfte die Fläche der Tropenwälder in 18 untersuchten Ländern im März um 6.500 Quadratkilometer, was etwa sieben Mal der Fläche Berlins entspricht. Der deutsche WWF-Vorstand Naturschutz, Christoph Heinrich, sprach von einem "Corona-Effekt": Während die Corona-Krise Umweltbeamte und Kontrolleure einschränke, könnten illegale Holzfäller und Plünderer frei agieren. Vielerorts nutzen die Menschen den Wald laut WWF auch als Einnahmequelle, weil ihre eigentlichen Jobs in der Pandemie weggebrochen sind.
+++ Die EU hat Leitlinien zu Flugreisen während der Corona-Pandemie vorgelegt. Danach sollen Passagiere und Bordpersonal medizinische Schutzmasken tragen – und zwar vom Betreten des Flughafens bis zum Erreichen des Reiseziels. Zudem empfehlen die EU-Behörde für Luftfahrtsicherheit und die EU-Krankheitsbekämpfungsbehörde die Abstandsregeln einzuhalten, indem möglichst ein Sitz pro Reihe oder jede zweite Reihe im Flugzeug freigelassen wird. Die Internationale Luftverkehrsvereinigung hat sich bereits gegen solche Abstandsregelungen ausgesprochen. Fliegen wäre dann nicht mehr wirtschaftlich. Wie der Urlaub in diesem Jahr aussehen könnte, haben wir hier zusammengefasst.
+++ Spanien wird nach Regierungsangaben wohl frühestens im Juli das Land wieder für ausländische Touristinnen und Touristen öffnen. Eine frühzeitige massenhafte Öffnung wäre unverantwortlich, sagte Umweltministerin Ribera der Nachrichtenagentur EFE. In China, Südkorea und Singapur sei der Anstieg der Neuinfektionen vermutlich importiert worden. Hoteliers und Behördenvertreter von spanischen Urlaubsregionen hatten die Regierung aufgefordert, Beschränkungen gegen das neue Coronavirus zu lockern. Der Tourismus macht zwölf Prozent des spanischen Bruttoinlandsprodukts aus.
+++ Italiens Ministerpräsident Conte geht davon aus, dass sein Land den schlimmsten Teil des Corona-Notstands hinter sich hat. Da die Schutzmaßnahmen und Kontaktsperren langsam aufgehoben würden, müsse das Land nun mit Vertrauen und Verantwortung in die neue Phase eintreten, sagte Conte im Parlament. Italien könne aber nicht auf einen Impfstoff warten, sonst würden Gesellschaft und die Wirtschaft irreparabel geschädigt. Conte forderte zudem die Banken auf, "mehr zu tun". Insbesondere die Vergabe staatlich gesicherter Kredite müsse beschleunigt werden. In Italien sind mehr als 32.000 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben.
+++ Schwedens Außenministerin Linde fürchtet wegen des Corona-Sonderwegs ihres Landes eine Ungleichbehandlung. Linde sagte der Nachrichtenagentur TT, Schweden verfolge explizit nicht das Ziel der sogenannten Herdenimmunität. Wenn US-Präsident Trump dies behaupte, sei das "einfach falsch". Allerdings betont auch Schwedens Staatsepidemiologe Tegnell, dass die Herdenimmunität ein wichtiges Instrument wäre, solange es noch keinen Impfstoff gibt. Die Herdenimmunität an sich sei allerdings nicht das Ziel.
+++ Die Johns-Hopkins-Universität in den USA zählt weltweit erstmals mehr als fünf Millionen nachgewiesene Infektionen mit dem Coronavirus. 328.191 sind demnach an den Folgen von Covid-19 gestorben, 1,9 Millionen Menschen gelten als genesen. Innerhalb von 24 Stunden sind zuletzt nach Angaben der WHO weltweit mit 106.000 Neuinfektionen so viele neue Corona-Fälle registriert worden wie noch nie binnen eines einzigen Tages. Die meisten Infizierten wurden in den USA registriert mit mehr als 1,5 Millionen. Aktuelle Zahlen zur Entwicklung in Europa finden Sie hier.
+++ In den USA verlesen Angehörige, Freunde und Nachbarn in einer 24-Stunden-Aktion die Namen von Menschen, die an Covid-19 gestorben sind. Das Online-Event trägt den Titel "Die Verstorbenen beim Namen nennen" ("naming the lost"). Die Teilnehmer nennen von ihren Wohnungen aus die Namen, das Alter und die Wohnorte der Toten, etwa tausend pro Stunde. Dies wird im Internet übertragen. Die Aktion sollte bis Donnerstagmittag (Ortszeit) dauern.
+++ Die EU-Kommission will offenbar Unternehmen helfen, die durch die Corona-Krise in Existenznot geraten sind, aber keine Unterstützung in ihrem Heimatland erhalten. Wirtschaftskommissar Gentiloni sagte dem "Handelsblatt", die Brüsseler Behörde denke über eine Solvenzhilfe für betroffene Firmen als zusätzliches Instrument in ihrem Wiederaufbauplan nach. Zur Begründung erklärte er, die gesamteuropäischen Wertschöpfungsketten müssten gesichert werden. Wenn hier ein Glied ausfalle, seien auch alle anderen betroffen. Profitieren könnte zum Beispiel die Autoindustrie.
+++ Die USA haben noch keinen Zeitplan für ein Ende des Einreisestopps für Europäer. Die Sprecherin des Weißen Hauses, McEnany, sagte, die wegen der Ausbreitung des Coronavirus verhängten Reisebeschränkungen hätten Leben gerettet. Präsident Trump wolle sicherstellen, dass sie erst dann aufgehoben würden, wenn die Bürger des eigenen Landes geschützt seien. Die USA hatten den Einreisestopp für Europäer Mitte März für zunächst 30 Tage verhängt. Später wurde die Maßnahme auf unbestimmte Zeit verlängert.
+++ Die Polizei will am heutigen Feiertag in vielen Bundesländern verstärkt die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollieren. Insbesondere dort, wo Vatertagsausflüge stattfinden, soll überprüft werden, ob die geltenden Kontaktbeschränkungen und Mindestabstände beachtet werden. In den meisten Bundesländern sind derzeit Zusammenkünfte von Mitgliedern zweier Haushalte im öffentlichen Raum erlaubt. In Sachsen-Anhalt dürfen Gruppen von bis zu fünf Menschen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam unterwegs sein.
+++ Bundesbildungsministerin Karliczek hat vor einem Überbietungswettbewerb bei der Wiedereröffnung von Schulen und Kitas in der Coronakrise gewarnt. Die CDU-Politikerin sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Gesundheitsschutz müsse weiter an erster Stelle stehen. Mehrere Medizinerverbände und das Deutsche Kinderhilfswerk hatten dafür plädiert, Schulen und Kitas umgehend wieder zu öffnen. In Sachsen haben Kindergärten und Grundschulen den Betrieb bereits wieder aufgenommen. In Nordrhein-Westfalen sollen alle Kinder ab dem 8. Juni wieder in ihre Kitas und die Tagespflege zurückkehren können.
+++ Das Robert-Koch-Institut meldet 745 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland und damit den zwölften Tag in Folge weniger als 1.000 neue Fälle. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen stieg auf rund 176.700. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 erhöhte sich im Vergleich zum Vortag um 57 auf 8.147. Genesen sind dem RKI zufolge etwa 158.000 Menschen. Weitere Zahlen zur Entwicklung in Deutschland finden Sie hier.
+++ Brasilien hat erstmals fast 20.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden registriert. Das Gesundheitsministerium in Brasília meldete außerdem 888 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt haben sich in dem einwohnerreichsten Land Lateinamerikas bislang mehr als 290.000 Menschen nachweislich infiziert. Fast 19.000 Menschen sind mit oder an Covid-19 gestorben. Im Nachbarland Peru stieg die Zahl der registrierten Corona-Fälle auf über 100.000.
+++ Die Lufthansa vermeldet Fortschritte bei den Verhandlungen mit der Bundesregierung über ein milliardenschweres Rettungspaket. In einer Pflichtmitteilung an die Börse heißt es, das Management verhandele weiter über Stabilisierungsmaßnahmen von bis zu 9 Milliarden Euro. Ein Drittel davon solle als Darlehen von der staatlichen Förderbank KfW bereitgestellt werden. Der Staat könnte dann mit einem Unternehmensanteil von 20 Prozent sowie einer Sperrminorität Einfluss auf die Unternehmensstrategie nehmen.
+++ Bundesaußenminister Maas hat die Bürger davor gewarnt, sich auf Demonstrationen gegen die Corona-Auflagen von Radikalen vereinnahmen zu lassen. Wenn Extremisten und Antisemiten Proteste benutzten, um zu hetzen und zu spalten, dann sollte jeder deutlich mehr als nur 1,5 Meter Distanz halten, sagte der SPD-Politiker der Zeitung "Die Welt". Wer ohne Maske, Mindestabstand und jede Rücksicht auf andere Verschwörungstheorien in die Welt schreie, der verwechsele Mut mit blinder Wut und Freiheit mit blankem Egoismus. Demokraten sollten respektvoll miteinander diskutieren, mahnte Maas. Die Mehrheit der Deutschen aber ist für die Corona-Schutzmaßnahmen der Bundesregierung.
+++ Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Westerfellhaus, will Maßnahmen für mehr Besuchsmöglichkeiten in Heimen umgesetzt wissen. Infektionsschutz müsse dort zum Standard werden, sagte erder "Rheinischen Post". Als Beispiel nannte er Besuchszonen, in denen sich Heimbewohner und Angehörige in einem wohnlichen Umfeld durch eine Scheibe getrennt sehen können. Auf diese Weise könnten Besuche auch in Zeiten von Infektionswellen und Pandemien möglich sein. Westerfellhaus betonte, der Schutz Pflegebedürftiger vor Infektionen dürfe nicht zur Vereinsamung führen.
Mittwoch, 20. Mai
+++ Spanien verlängert den Corona-Notstand bis zum 6. Juni. Das Parlament in Madrid billigte am Abend einen entsprechenden Antrag der Regierung Sanchez mit knapper Mehrheit. Für Touristen werden die Grenzen frühestens Ende Juni geöffnet.
+++ Die Bundesregierung hat sich im Streit um die Staatshilfen für die Lufthansa offenbar auf einen Kompromiss geeinigt. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, beteiligt sich der Bund mit 25 Prozent plus einer Aktie an der wirtschaftlich schwer angeschlagenen Fluglinie und stellt ihr darüber hinaus weiteres Kapital zur Verfügung. Außerdem soll die Bundesregierung demnach zwei Aufsichtsräte stellen. In anderen Berichten ist dagegen die Rede von unter 25 Prozent - das wäre dann keine Sperrminorität.
+++ Im Landtag in Niedersachsen sollen die Abgeordneten bald wieder ihre gewohnten Plätze einnehmen. Da die Sitze recht eng nebeneinander aufgereiht sind, werden Plexiglas-Kabinen um sie herum aufgebaut.
+++ In Großbritannien wehrt sich die Wissenschaftlervereinigung Royal Society gegen Kritik aus der Regierung an Empfehlungen aus der Forschung zur Corona-Pandemie. Präsident Ramakrishnan erklärte, es dürfe nicht passieren, dass Wissenschaftler für ihre Ratschläge später bestraft oder beschuldigt würden. Denn das würde sie künftig davon abhalten, ihren Erkenntnisstand offen zu kommunizieren. Ramakrishnan reagierte auf Äußerungen der britischen Arbeitsministerin Coffey. Sie hatte "falsche wissenschaftliche Empfehlungen" dafür verantwortlich gemacht, dass Altenheime offenbar ungenügend gegen Corona-Ausbrüche geschützt wurden - eine Frage, die auch in Deutschland diskutiert wird.
+++ In Deutschland bleibt es bei der Regelung, dass Reise-Kunden bei abgesagten Reisen und Flügen ihr Geld zurückerhalten. Darauf hat sich das Bundeskabinett verständigt. Allerdings sollen Staatsgarantien die Akzeptanz von Gutscheinen erhöhen. Die Reisebranche kritisierte den Beschluss und warnt vor Insolvenzen und Stellenabbau. In anderen Ländern wurden verpflichtende Gutscheine eingeführt. Da das gegen EU-Recht verstößt, will die die EU-Kommission dagegen vorgehen.
+++ Die Bundesregierung will den Einfluss ausländischer Investoren auf deutsche Unternehmen im Gesundheitssektor stärker überwachen. Das Kabinett billigt eine entsprechende Novelle der Außenwirtschaftsverordnung. Künftig gilt eine Meldepflicht, wenn Unternehmen von außerhalb der EU mehr als zehn Prozent eines deutschen Entwicklers oder Herstellers von Medikamenten, Medizingütern oder Schutzausrüstung erwerben wollen. Mit der Novelle ergänzt das Kabinett eine im April auf den Weg gebrachte Änderung des Außenwirtschaftsgesetzes. Damit können Firmenübernahmen aus dem Ausland im Bereich sogenannter kritischer Infrastruktur gestoppt werden.
+++ In Nordrhein-Westfalen soll es ab dem 8. Juni wieder einen Regelbetrieb für alle Kinder in Kitas und bei Tageseltern geben. Wie das Familienministerium in Düsseldorf mitteilte, wird gleichzeitig die bisherige Notbetreuung aufgelöst. Diese stand nur Kindern zur Verfügung, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten. Allerdings wird es weiter Einschränkungen geben. So ist der Umfang der Betreuung zeitlich reduziert.
+++ Das Bundeskabinett hat nach den jüngsten Ausbrüchen des Coronavirus in der Fleischindustrie ein Verbot von Werkverträgen und Arbeitnehmerüberlassungen in der Branche beschlossen. Von kommendem Januar an dürfen demnach nur noch Mitarbeiter des eigenen Betriebes Tiere schlachten und das Fleisch verarbeiten. Zusätzlich will die Regierung stärkere Kontrollen veranlassen, um die Arbeitgeber zur Einhaltung der Gesundheitsstandards zu zwingen. Die Unternehmen sollen auch zu einer digitalen Arbeitszeiterfassung verpflichtet werden. Das Bußgeld für Arbeitszeitverstöße soll auf bis zu 30.000 Euro verdoppelt werden.
Das Kabinett entschied außerdem, dass Eltern für Lohnausfälle infolge der Corona-Krise bis zu 20 Wochen lang eine Entschädigung erhalten. Sie können hier nachlesen, wie genau diese Regelung aussieht.
+++ Der Verein ProQuote Medien hat eine Liste mit möglichen Expertinnen und Interviewpartnerinnen für Redaktionen zum Coronavirus veröffentlicht. Zur Begründung hieß es, dass seit Wochen vor allem Männer die Corona-Krise erklärten. Man wolle mehr Virologinnen, Infektiologinnen und weitere Wissenschaftlerinnen sehen, die die Pandemie und ihre Auswirkungen einordneten.
+++ In den USA berichteten Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit asiatischen Wurzeln von zunehmenden rassistischen Vorfällen. Wie die "Washington Post" berichtet, weigerten sich einige Covid-19-Patienten, sich von ihnen behandeln zu lassen. Zudem würden sie außerhalb der Kliniken beschimpft. Offizielle Daten gibt es nicht, aber auch die Bundespolizei FBI warnte vor einer Zunahme an Hassverbrechen gegen asiatisch aussehende Menschen. Einige Betroffene veröffentlichen ihre Erlebnisse in sozialen Medien unter dem Begriff "#iamnotavirus".
+++ Die spanische Regierung hat in der Corona-Krise jetzt das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken in der Öffentlichkeit angeordnet. Die Regelung gilt ab morgen für alle Personen ab einem Alter von sechs Jahren, wie aus dem Erlass hervorgeht. Der Mundschutz muss überall im öffentlichen Raum, im Freien und in geschlossenen Räumen getragen werden, sobald ein Mindestabstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann. Bereits seit 4. Mai sind Schutzmasken im öffentlichen Nahverkehr vorgeschrieben.
+++ Das Himmelfahrtswochenende und Pfingsten stehen bevor. Städtetrips oder Kurzurlaube im europäischen Ausland sind derzeit nicht möglich. Dafür öffnen sich immer mehr Bundesländer einheimischen Touristen. Was geht wo – wir haben für Sie die Reisebestimmungen der einzelnen Bundesländer zusammengefasst.
+++ Der Berliner Flughafen Tegel soll am 15. Juni vorübergehend außer Betrieb gehen. Darauf einigten sich der Bund und die Länder Berlin und Brandenburg in einer Gesellschafterversammlung. Dies teilte eine Sprecherin der Berliner Senatsverwaltung mit. Die Flughafengesellschaft will mit der Schließung angesichts des Passagierrückgangs in der Corona-Krise die Kosten begrenzen.
+++ Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce hat wegen wegbrechender Aufträge aus der Luftfahrtindustrie angekündigt, Arbeitsplätze abzubauen. Von den 52.000 weltweit müssten mindestens 9.000 gestrichen werden, teilte das Unternehmen mit. Rolls-Royce ist stark abhängig von Aufträgen der Flugzeughersteller, die wegen der coronabedingten Beschränkungen im Luftverkehr derzeit fast keine Maschinen verkaufen. Der Konzern äußerte die Einschätzung, dass es mehrere Jahre dauern werde, bevor die Luftfahrtbranche wieder das Niveau von vor wenigen Monaten erreichen werde.
+++ In mehreren Bundesländern werden die Blutkonserven knapp. Das geht aus Zahlen des Roten Kreuzes hervor, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegen. Besonders eng ist die Situation demnach in Baden-Württemberg und Hessen.
+++ Das deutsche Gastgewerbe hat im März wegen der coronabedingten Beschränkungen fast die Hälfte des Umsatzes eingebüßt. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, betrug der Rückgang knapp 45 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ähnlich hoch lag der Rückgang im Jahresvergleich. Ab dem 18. März waren Übernachtungen von Touristen in Hotels verboten, ab dem 22. März waren alle Gaststätten mit Ausnahme von Abhol- und Lieferdiensten geschlossen. Im April dürften die Umsätze noch einmal deutlich stärker gesunken sein, heißt es weiter.
+++ Der Grünen-Vorsitzende Habeck hat ein Verbot von Werkverträgen mit Subunternehmern in der Fleischindustrie gefordert. Die Corona-Krise habe gezeigt, dass es in der Branche nicht nur einzelne schwarze Schafe gebe,
sagte Habeck im Deutschlandfunk
. Daher müsse man zu einem anderen System kommen, das nicht mehr einer Art moderner Sklaverei gleichkomme. Der Grünen-Chef betonte, Dumpinglöhne dürfe es in der Fleischproduktion künftig nicht mehr geben. Außerdem verteidigte er die Forderung seiner Partei nach einem Mindestpreis für Fleisch. Das Bundeskabinett berät heute auch über schärfere Regeln für die Arbeitsbedingungen in der Fleischindustrie.
+++ Der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Michelbach, hat den deutsch-französischen Plan für ein Konjunkturpaket in Höhe von 500 Milliarden Euro kritisiert. Deutschland müsse aufpassen, sich bei der Unterstützung anderer Länder in der Corona-Krise nicht zu überfordern,
sagte Michelbach im Deutschlandfunk
. Die Bundesrepublik habe für die nationale Krisenbekämpfung und für Finanzhilfen der EU bereits viel Geld in die Hand genommen. Ihm habe noch keiner erklären können, wie das alles finanziert werden solle, erklärte Michelbach. Das Geld falle bekanntlich nicht vom Himmel. Anders als im Plan von Merkel und Macron vorgesehen, könne sich die CSU allenfalls Kredite statt Zuschüsse an bestimmte Länder oder Regionen vorstellen.
+++ Das Thema Alltagsbeschränkungen polarisiert die Gesellschaft. Die einen halten sie für übertrieben, andere fürchten zu frühe Lockerungen. Als in der Beurteilung bislang zu wenig beleuchtet offenbart sich nun womöglich das Timing von Bund und Ländern: Eine neue Modellrechnung scheint zunächst den Lockdown-Befürwortern recht zu geben. Bei genauerem Hinsehen aber legt sie ein möglicherweise folgenschweres Versäumnis der Politik nahe.
+++ Die Bundesregierung hat sich auf eine Verlängerung der Lohnfortzahlung für Mütter und Väter in der Corona-Krise geeinigt. Bundesgesundheitsminister Spahn sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Maßnahme werde je Elternteil auf bis zu zehn Wochen und für Alleinerziehende auf bis zu 20 Wochen verlängert.
+++ Der Weltärztebund hat Deutschland Versagen beim Schutz alter Menschen vor dem Coronavirus vorgeworfen. Sein Vorstandsvorsitzender Montgomery sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, in der Altenpflege hätten die Schutzkonzepte überhaupt nicht funktioniert. Er sprach sich zudem für eine Impfpflicht gegen die Lungenkrankheit Covid-19 aus, sollte demnächst ein entsprechender Stoff zur Verfügung stehen.
+++ In Brasilien sind erstmals innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 neue Todesopfer der Corona-Pandemie registriert worden. Wie das Gesundheitsministerium in Brasilia mitteilte, waren es 1.179 zusätzliche Todesfälle. Insgesamt sind es in dem Land nun fast 18.000 Tote.
+++ Die Bündnis-Grünen fordern ein Spitzentreffen von Bund und Ländern zur Öffnung von Kindertagesstätten und Schulen. Die Grünen-Kovorsitzende Baerbock sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", Länder wie Dänemark hätten vorgemacht, dass Kita- und Schulöffnungen unter Vorsichtsmaßnahmen gut und erfolgreich funktionierten.
Dienstag, 19. Mai
+++ Frankreich korrigiert die Zahl der Todesfälle um 217 nach unten auf 28.022. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums sprach von geänderten Angaben der örtlichen Behörden. Die Zahl der bekannten neuen Fälle stieg um 524 auf 143.427.
+++ Bundesfamilienministerin Giffey hat sich für die Prüfung einer schnelleren Öffnung von Kitas und Schulen ausgesprochen. Wenn sich wirklich bewahrheiten sollte, dass Kinder eine geringere Infektions- und Ansteckungsrate hätten, könne man anders über die Rückkehr zum vollständigen Regelbetrieb diskutieren. Noch gebe es dazu aber keine gesicherten Erkenntnisse. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
+++ Erste Bundesländer melden Tage ohne registrierte Corona-Neuinfektionen. Genauere Angaben finden Sie hier. Die Zahlen spiegeln das registrierte Infektionsgeschehen von vor einigen Tagen wieder, nicht den aktuellen Zeitpunkt der Infektion. Der Trend ist aber in allen Bundesländern derzeit positiv.
+++ Die Mitgliedsstaaten der Weltgesundheitsorganisation haben eine unabhängige Untersuchung der weltweiten Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie beschlossen. Auf der Jahrestagung der UNO-Organisation stimmten die Teilnehmer geschlossen für eine entsprechende Resolution. Gegenstand der Untersuchung soll demnach auch die Reaktion der WHO selbst und deren zeitlicher Ablauf sein. Die ausführliche Meldung finden Sie hier.
+++ Bayern will bei einem lokalen Anstieg der Corona-Neuinfektionen frühzeitiger reagieren. Das Landeskabinett setzte den Grenzwert auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen in einer Stadt oder einem Landkreis herab, wie Staatskanzleichef Herrmann in München mitteilte. Das Frühwarnsystem sei ein probates Mittel, um lokale Ausbruchsgeschehen schnell zu erkennen. Bund und Länder hatten sich auf den Grenzwert von 50 Neuinfektionen geeinigt. Auch das Land Berlin hält dies für zu viel und legte den Wert auf 30 fest.
+++ Die Krankenhäuser dringen in der Corona-Krise auf regelmäßige Tests für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Baum, sagte der Deutschen Presse-Agentur, eine wöchentliche Testung der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeheimen sei in dieser Phase von zentraler Bedeutung. Die Kosten dürften kein Hemmnis sein und müssten auch gegenfinanziert werden.
+++ Das Infektionsrisiko in Flüchtlingsunterkünften und Asylbewerberheimen ist einer Studie zufolge vergleichbar oder höher als auf Kreuzfahrtschiffen. Das ist das Ergebnis einer bisher unveröffentlichten Studie, über die der SWR berichtet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bielefeld und eines Netzwerks aus 25 Fachgesellschaften untersuchten dafür 23 Einrichtungen in sieben verschiedenen Bundesländern. In allen Unterkünften war es zu Infektionen mit dem Corona-Virus gekommen.
+++ Bundesforschungsministerin Karliczek (CDU) hat eine erste positive Zwischenbilanz des neuen Uniklinik-Netzwerks zu Forschung und Behandlung in der Corona-Pandemie gezogen. Alle deutschen Universitätskliniken arbeiteten mit und seien zugleich Erfahrungslieferanten und Wissensprofiteure, sagte die Ministerin. Dies sei vielleicht auch ein Faktor, warum Deutschland im Vergleich bislang gut durch die Pandemie gekommen sei. Der Austausch helfe dabei, eine möglichst optimale Versorgung von Covid-19-Patienten zu erreichen und weitere Therapien zu entwickeln, betonte die Ministerin.
+++ Die Basketball Bundesliga (BBL) kann ihr geplantes Finalturnier mit zehn Mannschaften in München austragen. Wie die bayerische Staatsregierung mitteilte, genehmigten die zuständigen Behörden das am 7. Mai von der Liga eingereichte Hygiene- und Sicherheitskonzept.
+++ Spanien hebt das seit dem 11. März geltende Einreiseverbot aus Italien auf, wie die Regierung in Madrid mitteilt. Damit können Flugzeuge und Schiffe aus Italien das Land wieder direkt ansteuern. Reisende müssen sich aber wie alle anderen Einreisende an eine zweiwöchige Quarantäne halten, solange der Notstand in Kraft ist.
+++ Das Himmelfahrtswochenende und Pfingsten stehen bevor. Städtetrips oder Kurzurlaube im europäischen Ausland sind derzeit nicht möglich. Dafür öffnen sich immer mehr Bundesländer einheimischen Touristen. Was geht wo – wir haben für Sie die Reisebestimmungen der einzelnen Bundesländer zusammengefasst.
+++ Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat vor höheren CO2-Emissionen in den Städten gewarnt. Aus Sorge vor Ansteckungen mieden viele Menschen öffentliche Verkehrsmittel. Die Fahrgastzahlen in Bussen und Bahnen seien eingebrochen und mehr Strecken würden mit dem Auto gefahren, heißt es in einer Kurzstudie. Dadurch könnten alleine in den Großstädten die mit dem Auto zurückgelegten Personenkilometer um bis zu 20 Milliarden pro Jahr steigen. Dies bedeute mehr Staus und mehr klimaschädliches Kohlendioxid. Die CO2-Emissionen könnten um zusätzliche 3 Millionen Tonnen steigen.
Die Verkehrsexpertin der Organisation, Tiemann, forderte mehr Platz für Radfahrende und Fußgänger. Dadurch könnten Städte verhindern, dass Menschen wieder in ihr Auto gezwungen würden. Dies sei eine Chance, um beim Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsträger voran zu kommen.
+++ Vor dem Beginn der Corona-Krise hoffte die Reisebranche auf ein Rekordjahr – die Fluglinien ebenso wie die Deutsche Bahn. Während der Flugverkehr erst im Juni wieder einen fast regulären Betrieb aufnehmen soll, fährt die Bahn im Regionalverkehr zum großen Teil wieder nach Plan, auch immer mehr Fernzüge sind unterwegs. Aber welche Regeln gelten, um eine Ansteckung der Reisenden mit dem Coronavirus zu verhindern?
+++ Angesichts der coronabedingten Schließung von Prostitutionsstätten fordert eine Gruppe von Bundestagsabgeordneten von Union und SPD ein Sexkaufverbot und Ausstiegsprogramme für Prostituierte. Der während der Corona-Krise verhängte Shutdown für Prostitution dürfe nicht gelockert werden, verlangen sie in einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Regierungschefs der Länder. Sie befürchten andernfalls Infektionsherde.
+++ Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland ist im ersten Quartal 2020 nur leicht gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, waren von Januar bis März durchschnittlich 45 Millionen Personen erwerbstätig. Das sind 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Anstieg war damit so gering wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Behörde führt dies auf die Corona-Pandemie zurück.
+++ Die Corona-Pandemie hat möglicherweise negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Mindestlöhne. Der Vorsitzende der sogenannten Wirtschaftsweisen, Feld, sagte der "Wirtschaftswoche", gerade Branchen mit einem eher geringen Lohnniveau seien von der Krise besonders erfasst worden. Deshalb sollte der Mindestlohn vorerst nicht weiter erhöht werden.
+++ In der Debatte um Lockerungen der Corona-Beschränkungen plädieren vier medizinische Fachgesellschaften dafür, Kindergärten und Schulen umgehend und vollständig zu öffnen. Zudem sollten keine kleinen Gruppen gebildet oder Masken getragen werden, heißt es in einem gemeinsamen Papier, über das die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Kinder und Jugendliche seien nicht die treibende Kraft der Pandemie. Im Gegensatz dazu seien die sozialen und gesundheitlichen Folgen der Schließung von Kindergärten und Schulen gravierend. Die Stellungnahme wurde verfasst von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland.
+++ In der Corona-Krise ist der Automarkt in der Europäischen Union fast zum Erliegen gekommen. Im April kamen lediglich rund 271.000 Neuwagen auf die Straßen, 76 Prozent weniger als vor einem Jahr, gab der europäische Herstellerverband ACEA in Brüssel bekannt. Dies sei der schärfste monatliche Rückgang seit Beginn seiner Aufzeichnungen, so der Verband. Grund war der fast vollständige Stillstand sowohl der Autoproduktion als auch des Autohandels zur Eindämmung der Pandemie.
+++ Die SPD-Europa-Abgeordnete Barley hat den deutsch-französischen Vorschlag begrüßt, einen 500 Milliarden Euro schweren EU-Hilfsfonds zur Bewältigung der Coronakrise einzurichten. Bislang seien die Fronten verhärtet gewesen,
sagte die Vizepräsidentin des EU-Parlaments im Deutschlandfunk
. Deshalb sei es gut, dass sich nun etwas bewege. Barley stellte klar, dass mit dem Geld keine Altschulden bedient werden dürften. Es handele sich ausdrücklich um ein Notprogramm. Den Plänen zufolge soll die EU-Kommission befristet Kredite aufnehmen dürfen, die Schulden müssten allerdings aus dem EU-Haushalt getilgt werden.
+++ Weltärztepräsident Montgomery hat sich gegen die geplante Öffnung europäischer Grenzen für den Tourismus ausgesprochen. Montgomery sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, er rate, die Grenzen geschlossen zu halten. Er warf der Bundesregierung vor, sie handle ausschließlich aus ökonomischen Gründen und unterschätze dabei die gesundheitlichen Risiken. Eine Rückkehr zur Normalität sei noch nicht möglich. Es wäre das Beste, die Menschen blieben an ihrem Wohnort, so der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes.
+++ Mehr als drei Wochen nach der vorläufigen Einstellung der Rückholflüge des Auswärtigen Amts sitzen immer noch Hunderte Deutsche im Ausland fest. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Auswärtigen Amt erfuhr, befindet sich alleine in Marokko noch eine "hohe dreistellige Zahl" rückkehrwilliger deutscher Staatsbürger, die wegen der Kappung der Flug- und Fährverbindung in der Corona-Krise nicht wegkommen. "In Südafrika gehen wir von einer mittleren dreistelligen Zahl von ausreisewilligen Deutschen aus, in Argentinien und Pakistan von einer jeweils niedrigen bis mittleren dreistelligen Zahl", heißt es aus dem Ministerium.
+++ US-Präsident Trump hat der Weltgesundheitsorganisation mit einem endgültigen Zahlungsstopp gedroht. Sollte sich die WHO innerhalb der kommenden 30 Tage nicht zu wesentlichen Verbesserungen verpflichten, werde er zudem die Mitgliedschaft der USA in der Organisation überdenken, heißt es in einem Schreiben an WHO-Generaldirektor Tedros, das Trump auf Twitter veröffentlichte. Der US-Präsident hatte schon im April mit einem Zahlungsstopp gedroht. Er wirft der WHO Missmanagement in der Corona-Krise sowie Einseitigkeit zugunsten Chinas vor. Zuletzt bezeichnete er die Weltgesundheitsorganisation als "Marionette Chinas".
+++ Brasilien ist zum Land mit der weltweit dritthöchsten Zahl von verzeichneten Coronavirus-Infektionen geworden. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität wurden über 255.000 Ansteckungsfälle gezählt, fast 17.000 Menschen sind an Corona gestorben.
+++ Bundesfamilienministerin Giffey (SPD) plädiert dafür, dass von den geplanten Konjunkturhilfen in der Corona-Krise besonders Frauen profitieren. Im ARD-Fernsehen warnte sie davor, bei der Belebung der Wirtschaft die Familien zu vergessen. Man dürfe nicht in traditionelle Rollenmuster zurückfallen. Es gehe darum, dass diejenigen, die jetzt in den Sorgeberufen und in der familiären Arbeit viel leisteten, unterstützt würden.
+++ US-Präsident Trump nimmt nach eigener Aussage zur Vorbeugung gegen eine mögliche Corona-Infektion ein Malaria-Medikament ein und ignoriert damit Warnungen zahlreicher Experten seiner Regierung. Hydroxychloroquin sowie Zink als Ergänzungsmittel werfe er "nun seit rund anderthalb Wochen" ein, um die Symptome im Falle einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 abzuschwächen, sagte Trump vor Reportern. Schon seit Wochen preist Trump das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin als mögliches Heilmittel gegen Covid-19 an.
+++ Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron setzen sich in der Corona-Krise für einen Hilfsfonds im Umfang von 500 Milliarden Euro ein. Merkel sagte nach einer Videokonferenz mit Macron, die bereits beschlossenen Programme reichten zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Krise nicht aus.
+++ Im münsterländischen Coesfeld nimmt die Firma Westfleisch heute die Arbeit schrittweise wieder auf. Der Betrieb war vor einer Woche geschlossen worden, nachdem zahlreiche Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden waren.
+++ Die Bundesregierung wird ihre weltweite Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie voraussichtlich Mitte Juni aufheben. Außenminister Maas sagte nach einer Videokonferenz mit seinen Amtskollegen aus zahlreichen europäischen Ländern, er gehe davon aus, dass die Reisewarnung ab dem 15. Juni durch landesspezifische Hinweise ersetzt werden könnte. Es sei aber noch zu früh zu sagen, in welchen Ländern am ehesten ein Sommerurlaub möglich sein werde.
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