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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 20. bis 22. März +++

In Deutschland soll es über Ostern einen verschärften Lockdown geben. Das Robert-Koch-Institut meldet 7.485 Corona-Neuinfektionen. Mehrere Fluggesellschaften wollen Reiserückkehrer aus Mallorca selbst testen. Weitere Entwicklungen im Newsblog.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Michael Müller (SPD), Regierender Bürgermeister von Berlin, sitzen zusammen während einer Videokonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie.
    Coronavirus - Beratungen von Bund und Ländern (Jesco Denzel/Bundesregierung /dpa)
    Dienstag, 23. März
    +++ Im Kampf gegen die steigenden Corona-Infektionszahlen wird es in Deutschland über Ostern einen verschärften Lockdown geben. Bund und Länder sprechen sich nach den Worten von Kanzlerin Merkel außerdem generell gegen Reisen aus.
    Hier dokumentieren wir die Beschlüsse der rund zwölfstündigen Beratungen.
    +++ Der Physiker Dirk Brockmann hat die jüngsten Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie begrüßt.
    Diese würden sich positiv auf das Infektionsgeschehen auswirken, sagte der Wissenschaftler der HU Berlin im Deutschlandfunk. Die Gefahr sei nicht gebannt. Angesichts eines exponentiellen Wachstums rechne er damit, dass es an Ostern bis zu 60.000 neue Coronavirus-Infektionen geben werde.
    +++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut 7.485 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Das sind 2.005 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche. Außerdem sind laut RKI 250 weitere Menschen an oder mit dem Krankheitserreger gestorben. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen der letzten sieben Tage pro 100.000 Einwohner, stieg leicht weiter an auf 108,1.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel warnt vor einem generellen EU-Exportverbot für Impfstoffe.
    Es gebe bei der Impfstoff-Produktion verschiedenste internationale Abhängigkeiten, sagte die CDU-Politikerin. Man müsse sich die Lieferketten sehr genau anschauen. Dennoch räumte sie ein, dass die Europäische Union derzeit am meisten Impfstoff exportiere.
    +++ DOSB-Chef Alfons Hörmann sieht für Olympia-Teilnehmer ein "Restrisiko" angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie. Wer auf Nummer sicher gehen wolle, müsse in letzter Konsequenz verzichten, sagte Hörmann dem TV-Sender Sky. Zuletzt hatte es eine hohe Zahl von Infektionen bei der Hallen-EM der Leichtathleten im polnischen Torun und beim Fecht-Weltcup in Budapest gegeben.
    +++ Jugendliche in Deutschland klagen Befragungen zufolge in der Corona-Zeit über psychische Probleme, Vereinsamung und Zukunftsängste. Mit ihren Sorgen fühlten sie sich überwiegend alleingelassen und setzten in die Politik nur wenig Hoffnung, erklärte die Bertelsmann Stiftung in Gütersloh bei der Vorstellung der Ergebnisse zweier Befragungen.
    Montag, 22. März
    +++ Wegen des nach wie vor starken Andrangs von feiernden Besuchern inmitten der Corona-Pandemie haben die Behörden von Miami Beach vorsorglich den Ausnahmezustand verlängert. Er gelte nun bei Bedarf bis zum Ende der Semesterferien am 13. April, wie eine Sprecherin der Stadt erklärte.
    +++ Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca kann in Spanien nun auch für Menschen genutzt werden, die zwischen 55 und 65 Jahren alt sind. Dies teilte Gesundheitsministerin Darias in Madrid mit. Bislang durften Spanier bei Impfungen mit diesem Vakzin nicht älter als 55 Jahre sein.
    +++ Im Streit um Reisen nach Mallorca haben sich mehrere Fluglinien laut "Bild"-Zeitung bereit erklärt, Reiserückkehrer selbst zu testen. Demnach wollen Lufthansa, Eurowings, Condor und TUI Rückkehrer von Mallorca noch auf der Insel testen, berichtet das Blatt unter Berufung auf Regierungskreise. Aktuell werde nach geeigneten Örtlichkeiten gesucht. Dabei gehe es um bis zu 40.000 Rückkehrer zu Ostern.
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation warnt vor Corona-Strategien, die hauptsächlich auf Impfungen setzen. Lockerungsschritte, gepaart mit noch niedrigen Impfraten und Corona-Müdigkeit, führten zu steigenden Neuinfektionen in Europa und anderen Regionen, sagten WHO-Vertreter in Genf. In Europa werde der globale Anstieg zusätzlich durch ansteckendere Virusvarianten befeuert. Das sei eine sehr gefährliche Kombination, hieß es.
    +++ Bundeskanzlerin Merkel zeigt sich unzufrieden mit den Beratungen mit den Ländern über das weitere Vorgehen in der Pandemie. "Wir beschließen heute, dass wir das einhalten, was wir das letzte Mal beschlossen haben", sagte sie nach Angaben aus Teilnehmerangaben mit Blick auf die "Notbremse", wie Reuters meldet. Das sei in einer Zeit des exponentiellen Wachstums der Infektionszahlen zu wenig, fügt sie hinzu.
    +++ Bei den Verhandlungen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten gibt es eine Unterbrechung. Zuvor hatten sich die Länderchefs und die Bundesregierung beim Thema verhakt, welche Reisen angesichts der steigenden Zahl der Infektionen über Ostern möglich sein sollen.
    +++ Österreich untersagt weiterhin die Bewirtung unter freiem Himmel. Die Gastgärten werden angesichts des raschen Anstiegs der Corona-Infektionen nicht wie geplant am Samstag öffnen. Öffnungsschritte sollen nach Ostern stattfinden, sobald es die Situation auf den Intensivstationen erlaube, sagt Kanzler Sebastian Kurz nach Gesprächen mit Experten, Landeschefs und der Opposition.
    +++ Bund und Länder sind sich in den Beratungen nach Angaben mehrerer Teilnehmer einig, dass der Lockdown bis zum 18. April verlängert werden soll, wie mehrere Nachrichtenagenturen melden. Das sei nicht strittig gewesen, heißt es aus den Beratungen von Kanzlerin Merkel mit den 16 Ministerpräsidenten. Ein endgültiger Beschluss über die künftigen Maßnahmen steht aber noch aus.
    +++ Den Bundesländern stehen nach Angaben der Bundesregierung ausreichend Corona-Tests für die kommenden Wochen zur Verfügung. So vermittelte die Taskforce Testlogistik den Ländern abrufbare Kontingente von über 130 Millionen Selbsttests für März und April, wie eine der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Übersicht des Bundesgesundheitsministeriums zeigt. 70,5 Millionen dieser Tests können demnach beim Hersteller Roche bestellt werden, 62 Millionen bei Siemens.
    +++ Die Bundesregierung hat erneut ihre Sorge über die steigenden Corona-Infektionszahlen zum Ausdruck gebracht und vor Lockerungen der Regeln gewarnt. Daran sei nur bei stabilen oder sinkenden Inzidenzzahlen zu denken, sagte Vize-Regierungssprecherin Fietz in Berlin. Sie verwies darauf, dass die so genannte Sieben-Tage-Inzidenz am Wochenende bundesweit über die Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gestiegen sei. Es sei der Fall eingetreten, dass die von Bund und Ländern vereinbarte Notbremse zum Tragen komme.
    +++ Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein erhalten im Kreis ihrer Länderkollegen keine Mehrheit für ihren Vorschlag eines "kontaktarmen Urlaubs" im eigenen Bundesland. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Verhandlungskreise. Deshalb werde der Vorschlag wohl nur als Protokollnotiz in die geplante Bund-Länder-Erklärung angefügt, heißt es.
    +++ Die klinischen Studien für die abgespeckte Variante des russischen Sputnik-V-Impfstoffes sind nach Angaben von Gesundheitsminister Muraschko abgeschlossen. "Sputnik-Light" benötige nur eine Injektion, um Immunität zu erzeugen, erklärte Muraschko im staatlichen Fernsehen.
    +++ Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die vom Oberverwaltungsgericht Münster aufgehobenen Corona-Beschränkungen im Einzelhandel mit einer Überarbeitung der Corona-Verordnung wieder in Kraft gesetzt. Für Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen und Gartenmärkte bedeutet die Neuregelung schärfere Auflagen, wie das NRW-Gesundheitsministerium am Montag mitteilte. Das Gericht in Münster hatte die Kundenbegrenzung pro Quadratmeter und die bislang erforderliche Terminbuchung gekippt. Zur Begründung hieß es, die Maßnahmen verstießen gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz.
    +++ In Frankreich äußert der Impfbeauftragte Fischer die Erwartung, dass das Land bis Sommer oder Herbst zu einem "normalen" Leben zurückkehren wird. Dies werde die Beschleunigung der Impfkampagne ermöglichen, sagt Fischer dem TV-Sender BFM. Er kritisiert zugleich den unbefugten Karneval in Marseille am Sonntag als "völlig verantwortungslos".
    Tausende Menschen nehmen an einem improvisierten, aber nicht genehmigten Karnevalsumzug in Marseille teil. 
    Marseille: Tausende feiern Karneval (AFP / Christophe SIMON)
    +++ In den Pflegeheimen in Deutschland normalisiert sich offenbar die Lage langsam wieder. Angesichts der erfolgten Impfungen würden die strengen Corona-Beschränkungen vielerorts in Mitteldeutschland wieder gelockert, berichtete der MDR. Der Geschäftsführer der Städtische Altenpflegeheime Leipzig, Eckner, sagte, innerhalb der Wohnbereiche gebe es inzwischen wieder einen weitgehend gewohnten Ablauf. Auch Veranstaltungsprogramme würden wieder angeboten. Ähnlich äußerten sich zuletzt Verantwortliche von Pflegeheimen in anderen Regionen Deutschlands.
    +++ In Nordrhein-Westfalen hat das Oberverwaltungsgericht die Corona-Beschränkungen für den Einzelhandel teilweise gekippt. Wie das Gericht in Münster mitteilte, entfallen in dem Bundesland ab sofort die Kundenbegrenzung pro Quadratmeter und die bislang erforderliche Terminbuchung.
    +++ Wie hat sich die Corona-Pandemie in den vergangenen sieben Tagen in Deutschland entwickelt? Die dpa-Grafik liefert Aufschluss.
    Die Grafik zeigt die Corona-Fälle der letzten 7 Tage.
    Corona-Fälle der letzten 7 Tage (22.03.2021) (dpa Grafik)
    +++ Angesichts steigender Corona-Zahlen warnen Mediziner vor den Spätfolgen von Covid-19-Erkrankungen. Die Chefärztin der Abteilung für Atemwegserkrankungen an der Median-Reha-Klinik in Heiligendamm, Frommhold, sagte im Deutschlandfunk die meisten Sorgen bereite ihr die Gruppe von jüngeren Betroffenen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren. Diese seien meist mit einem leichten bis mittelschweren Akutverlauf nicht im Krankenhaus gewesen, entwickelten aber nach zwei bis vier Monaten Symptome wie eine deutliche Leistungsminderung oder kognitiv-neurologische Probleme. Sie sehe auf ihrer Station beispielsweise zunehmend Studierende mit dieser Symptomatik, berichtete Frommhold. Ihre jüngste Patientin sei 19 Jahre alt. Momentan seien 70 bis 80 von 120 Betten für Post-Covid-Patienten belegt.
    +++ Der Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca ist einer neuen Studie zufolge wirksamer als bisher bekannt. Nach den Ergebnissen, die das Unternehmen heute vorstellte, verhindert das Vakzin zu 100 Prozent schwere Krankheitsverläufe, die einen Klinikaufenthalt erforderlich machen. Die Gesamtwirksamkeit liegt demnach bei 79 Prozent. Bisher war der Wert mit 70 Prozent angegeben worden. Dem Unternehmen zufolge ergab sie keine Hinweise auf ein vermehrtes Auftreten von Sinusthrombosen.
    Zwei Hände in Handschuhen ziehen eine Spritze mit dem Astrazeneca-Impfstoff auf
    Der Astrazeneca-Impfstoff (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Frank Augstein)
    +++ Der Umsatz von Hotels, Restaurants und Cafés in Deutschland hat sich seit Beginn der Corona-Krise nahezu halbiert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, brachen die Einnahmen des Gastgewerbes von März 2020 bis Januar 2021 um 47,1 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum ein. Besonders deutlich war das Minus in den Lockdown-Monaten April und Dezember mit 74,7 beziehungsweise 71,1 Prozent.
    +++ In den USA geht die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Die Behörden meldeten für Sonntag insgesamt 33.243 neue Fälle, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität hervorging. Am Sonntag der Vorwoche waren noch 38.222 neue Infektionen registriert worden.
    +++ In der Republik Kongo ist einer der Oppositionskandidaten der gestrigen Präsidentschaftswahl an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Nach Angaben seines Wahlkampfbüros in Brazzaville starb Guy-Brice Parfait Kolélas auf dem Flug zur Behandlung in Frankreich. Er galt als größter Herausforderer von Präsident Sassou-Nguesso. Dieser regiert das zentralafrikanische Land mit einer Unterbrechung seit mehr als 36 Jahren.
    +++ Die Tourismus- und die Luftverkehrsbranche warnen vor einer Quarantänepflicht für Reiserückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten. Der angedachte Beschluss ziele offenbar darauf, Osterreisen nach Mallorca zu verhindern, erklärten der Deutsche Reiseverband und der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft in einem offenen Brief.
    Ein Mann geht am Strand von Arenal auf Mallorca über den Sand. Deutsche Reiseveranstalter hoffen, dass sie Urlauber ab den Osterferien wieder nach Mallorca bringen können.
    Besonders in den Osterferien könnten sich die mallorquinischen Strände mit deutschen Urlaubern füllen. (picture allianca / dpa / Clara Margais)
    Bund und Länder beraten heute wieder darüber, welche Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in den kommenden Wochen gelten sollen. Sicher ist: Angesichts steigender Infektionszahlen wird es wohl keine weiteren Lockerungen geben. Strittig sind Themen wie Osterurlaub und Ausgangssperre. Es dürfte also wieder länger dauern.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 7.709 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 1.105 mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 50. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 107,3. Vor einer Woche hatte sie 82,9 betragen. Da an Wochenenden nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen zu Wochenbeginn meist niedriger als an anderen Tagen.
    +++ Nach den ersten vorsichtigen Lockerungen in der Pandemie ist die Zahl der Corona-Patienten auf Deutschlands Intensivstationen wieder angestiegen. Das geht aus dem Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin hervor. Danach liegt die Belastung mit mehr als 3000 belegten Betten im Moment erneut so hoch wie zu den Spitzenzeiten in der ersten Welle im Frühjahr 2020. Der Präsident der Organisation, Marx, äußerte sich besorgt. In den nächsten Wochen werde ein rasanter Anstieg der Zahlen der Intensiv-Patienten erwartet.
    +++ Bund und Länder beraten heute wieder über die Corona-Schutzmaßnahmen. Die Videokonferenz von Kanzlerin Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und -Präsidenten der Länder ist um 14 Uhr geplant.
    +++ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Meidinger, sieht die Haltung der Kultusministerkonferenz in der Schulfrage kritisch. Er habe keinerlei Verständnis für den Vorstoß, weiter am Präsenzunterricht festzuhalten, wenn die Inzidenzen über 100 klettern, sagte Meidinger der "Rheinischen Post". Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Ernst, warnte dagegen vor den Folgen erneuter Schließungen. Für Kinder und Jugendliche sei der Schulbesuch für ihre weitere Bildungsbiografie und auch für die sozialen Kontakte von entscheidender Bedeutung, sagte die SPD-Politikerin, die in Brandenburg Bildungsministerin ist.
    +++ In Österreich wird heute über die weitere Strategie in der Corona-Pandemie entschieden. Gesundheitsminister Anschober hatte gestern auf die sich zuspitzende Lage vor allem in den Intensivstationen der östlichen Bundesländer hingewiesen. Dort sei die ansteckendere britische Virusvariante teils für 95 Prozent aller Neuinfektionen verantwortlich, hieß es. Der ursprüngliche Plan der Regierung, zu Ostern landesweit zumindest die Außengastronomie zu öffnen, scheint damit vom Tisch. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Österreich bei 235.
    Sonntag, 21. März
    +++ Das von der Pandemie schwer getroffene Südafrika hat seinen Vorrat von einer Million Dosen des Astrazeneca-Coronaimpfstoffs an seine Nachbarn verkauft. Der Impfstoff gehe an 14 andere afrikanische Staaten, erklärte Gesundheitsminister Mkhize in Johannesburg. Sein Ministerium habe in den vergangenen Wochen sichergestellt, dass die von der Afrikanischen Union vorgeschlagenen Käuferstaaten zur Organisation einer Impfkampagne im Stande seien. Südafrika verzichtet seit Anfang Februar auf den Einsatz von Astrazeneca. Zur Begründung hieß es, laut einer Studie biete das Vakzin nur einen begrenzten Schutz gegen die in Südafrika grassierende Virusvariante.
    +++ In vielen Städten Europas soll es am Mittwoch eine gemeinsame Schweigeminute für die Covid-19-Todesopfer geben. Das kündigte der Verband Eurocities am Sonntag an, in dem rund 200 Städte aus knapp 40 Ländern zusammengeschlossen sind. Dazu solle am 24. März um zwölf Uhr mittags eine Minute lang geschwiegen werden. Damit wolle man auch unterstreichen, dass die Pandemie eine grenzüberschreitende Krise ausgelöst habe. Aus Deutschland sind in dem Verband unter anderem Berlin, Dresden, Düsseldorf, Essen, Hamburg, München und Stuttgart dabei, in Italien unter anderem Florenz:
    Italien: Blick vom Piazzale Michelangelo auf die Altstadt von Florenz.
    Italien: Altstadt von Florenz (Daniel Kalker / dpa)
    +++ In Deutschland ist eine Verlängerung des Lockdowns wahrscheinlich. Eine entsprechende Beschlussvorlage für das Bund-Länder-Treffen morgen haben die SPD-geführten Ländern erarbeitet. Demnach sollen die bisherigen Maßnahmen bis in den April hinein verlängert werden. Ein exaktes Datum für das Ende der Maßnahmen ist darin aber noch nicht enthalten. Generelle neue Öffnungsschritte sieht der Entwurf nicht vor, allerdings solle es Ländern und Regionen ermöglicht werden, "zeitlich befristete Modellprojekte" zu starten, um "mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens zu öffnen". Zudem wird erwogen, den Bürgerinnen und Bürgern Ferienreisen nach dem Prinzip des "kontaktarmen Urlaubs" im jeweils eigenen Bundesland zu ermöglichen. Voraussetzung seien die "Beachtung der geltenden Kontaktbeschränkungen, strenge Hygieneauflagen und der Umsetzung eines Testregimes". Hier gibt es aber noch Abstimmungsbedarf mit den Ländern. Für alle Auslandsreisen ist dem Papier zufolge eine Test- und Quarantänepflicht vorgesehen. "Reisen, insbesondere Urlaubsreisen ins Ausland müssen daher unabhängig von Inzidenzen im Zielland mit einer epidemiologisch gebotenen Quarantäne und einer Testpflicht vor Rückreise und bei Einreise in die Bundesrepublik Deutschland verbunden sein", heißt es. Unternehmen sollen dem Entwurf zufolge beim Infektionsschutz stärker in die Pflicht genommen werden. Wo die Arbeit im Homeoffice nicht möglich sei, müssten Tests von den Unternehmen angeboten werden. "Diese sollen pro Woche das Angebot von mindestens zwei Schnelltests umfassen."
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach plädiert für eine deutliche Verschärfung der Corona-Einschränkungen bis Mitte April. "Wir brauchen eigentlich einen härteren Lockdown, als wir ihn bis Anfang März hatten – und zwar jetzt bis Mitte April", zitiert die "Welt" Lauterbach. Es gehe darum, die Zeit zu überbrücken, bis die Impfungen an Tempo aufnähmen und flächendeckend in allen Schulen und Betrieben Schnelltests zur Verfügung stünden.
    +++ Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil plädiert dafür, für Mallorca wieder eine Reisewarnung auszusprechen. Der SPD-Politiker sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland, wenn die Regierung ihre Entscheidung nicht revidieren wolle, müsse über eine strenge und mehrfache Testpflicht bei der Wiedereinreise oder eine Quarantänezeit gesprochen werden. Er könne "niemandem erklären, warum er mit seiner Familie kein Ferienhaus in der Lüneburger Heide buchen darf, aber sehr wohl den Flieger nach Mallorca". Mindestens müsse es auch in Deutschland die Möglichkeit zu kontaktlosem Urlaub in Ferienwohnung oder Ferienhäusern geben.
    Ostsee-Strand mit Dünen und Strandkorb in der Gemeinde Damp in Schleswig-Holstein. 
    Dürfen deutsche Urlauber über Ostern an die Ostsee reisen - oder nur nach Mallorca? (imago / penofoto)
    +++ Der SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Scholz hat sich angesichts der steigenden Corona-Zahlen gegen Urlaubsreisen zu Ostern ausgesprochen. Die Ministerpräsidenten sind uneins, während die Tui wieder nach Mallorca fliegt. Eine große Reisewelle könnten wir uns in der aktuellen Infektionslage einfach nicht leisten, sagte Scholz der "Bild am Sonntag". Auch eine bundesweite Öffnung der Außengastronomie zu Ostern lehnt Scholz ab.
    +++ Aus Sicht der evangelischen Theologin Margot Käßmann sollte Osterurlaub in Deutschland möglich sein. Sie schrieb in der "Bild am Sonntag", die Regierung sollte mit Verboten zurückhaltend sein. "Sie hat in letzter Zeit nicht damit geglänzt, alles richtig zu machen". Trotzdem sollten die Bürger der Regierung weiter vertrauen. "Dann muss sie im Gegenzug Vertrauen in die Bürger haben - auch beim Urlaub", argumentierte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin und Ex-Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
    +++ Der Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Dobrindt, hat den Koalitionspartner SPD und die Oppositionsparteien davor gewarnt, ihre Kritik in der Maskenaffäre zu überziehen. Dobrindt sagte dem Berliner "Tagesspiegel am Sonntag", das Fehlverhalten Einzelner in der Union sei massiv. Wenn aber versucht werde, den Eindruck zu erwecken, dieses Fehlverhalten sei systemisch, dann werde Politik insgesamt diskreditiert. Dies könne den Gegnern der Demokratie von Rechtsaußen Vorschub leisten.
    Die Unionsparteien haben ihren stärksten Erfolgsfaktor nach Ansicht des Publizisten Müller-Vogg im Laufe der Corona-Krise eingebüßt. Bis dahin hätten CDU und CSU den Menschen immer vermitteln können, dass sie solide regiert würden und man sie nicht mit ideologischen Spielereien belästige, sagte der ehemalige FAZ-Mitherausgeber im Deutschlandfunk (Audio-Link). In der zweiten Hälfte der Pandemie aber habe die Merkel-Regierung im Krisenmanagement versagt.
    +++ Der EU-Gipfel in der kommenden Woche findet wegen stark steigender Corona-Zahlen nicht wie geplant in Brüssel statt, sondern als Videokonferenz. Das teilte der Sprecher von EU-Ratschef Michel auf Twitter mit. Es ist der erste reguläre EU-Gipfel seit Mitte 2020, der nicht vor Ort stattfinden kann. Wichtigstes Thema ist die Beschleunigung der Impfkampagne.
    +++ Indien meldet den stärksten Anstieg bei den Neuinfektionen seit vier Monaten. Binnen eines Tages seien 43.846 Corona-Fälle bestätigt worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. 197 weitere Menschen seien gestorben. Das ist der höchste Wert seit mehr als zwei Monaten. Indien gehört neben den USA und Brasilien zu den von der Pandemie am meisten betroffenen Ländern.
    +++ In Israel können Angestellte, die eine Corona-Impfung oder regelmäßige Tests verweigern, an der Rückkehr zum Arbeitsplatz gehindert werden. Das hat ein Arbeitsgericht in Tel Aviv entschieden und damit die Klage einer Hilfslehrerin abgewiesen. Sie hatte sowohl eine Corona-Impfung als auch Tests verweigert und durfte daraufhin nicht mehr zur Arbeit in einer Grundschule erscheinen. Das Gericht urteilte, das Recht der Hilfslehrerin sei nicht stärker als das "Recht der Schüler, Eltern und der Lehrerschaft auf Leben".
    Die Corona-Neuinfektionen in Deutschland steigen, die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmal seit Januar wieder die 100er-Marke überschritten - das könnte auch Auswirkungen auf die gerade erst erfolgten Schulöffnungen haben. Die Kultusminister der Länder plädieren zwar dafür, die Einrichtungen so lange wie möglich offen zu halten, doch mehr und mehr Städte und Kommunen wehren sich dagegen. Ein Überblick über die aktuelle Debatte.
    +++ In Deutschland übersteigt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Coronakrise bundesweit wieder den Wert von 100. Die Zahl der binnen sieben Tage gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt nach Angaben des Robert Koch-Instituts nun bei 103,9. Binnen 24 Stunden hätten die Gesundheitsämter 13.733 neue Corona-Infektionen gemeldet, teilte das RKI mit. Das sind 2.943 Ansteckungen mehr als am Sonntag vor einer Woche. Außerdem wurden 99 weitere Todesfälle registriert.
    +++ Der Deutsche Städtetag hat vor schwindender Akzeptanz der Corona-Beschlüsse in den Kommunen gewarnt. Er mache sich Sorgen, dass die Corona-Politik von Bund und Ländern die Unterstützung vor Ort verliere, auch bei den Oberbürgermeistern, sagte Städtetags-Präsident Jung den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Besonders nach der letzten Bund-Länder-Runde habe es große Frustration in den Kommunen gegeben, sagte der SPD-Politiker, der auch Oberbürgermeister von Leipzig ist.
    +++ Seit Beginn der Corona-Pandemie sind dem Internationalen Währungsfonds IWF zufolge weitere 90 Millionen Menschen in extreme Armut abgerutscht. Es gebe außerdem beunruhigende Signale, dass die Schere zwischen den Industriestaaten und den Schwellenländern weiter auseinandergehe, sagte IWF-Vize-Chef Okamoto in Washington. Das Einkommen in den Entwicklungsländern werde zwischen 2020 und 2022 pro Einwohner um 22 Prozent geringer sein als es ohne Pandemie gewesen wäre.
    Der Historiker und Schriftsteller Philipp Blom hat sich angesichts der Herausforderungen des Klimawandels für einen grundlegenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel ausgesprochen. Die Corona-Pandemie habe gezeigt, dass die Menschheit verwundbar sei und sie die Natur nicht in der Art und Weise beherrsche, wie sie gedacht habe, sagte Blom im Deutschlandfunk. Daher brauche es eine "harte Kehrtwende zugunsten nachfolgender Generationen".
    +++ Der Gründer des Mainzer Pharmaunternehmens Biontech, Sahin, rechnet mit einem Ende der Lockdown-Maßnahmen im Herbst. Viele Länder in Europa und auch die USA würden wahrscheinlich Ende des Sommers in der Situation sein, nicht mehr in einen Lockdown zu müssen, sagte Sahin der Zeitung "Welt am Sonntag". Zwar werde es weiterhin lokale Aufbrüche und Mutationen des Coronavirus geben, fügte der Unternehmer hinzu. Aber diese würden mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Schrecken mehr verbreiten. Sahin geht außerdem davon aus, dass es künftig kein Problem darstelle, 80 Millionen Menschen jedes Jahr einmal zu impfen, wenn man Hausärzte und medizinisches Personal einbinde. Das Mainzer Unternehmen Biontech bietet zusammen mit dem Konzern Pfizer eines der zugelassenen Vakzine an.
    Professor Ugur Sahin und die Medizinerin Özlem Türeci. Das Forscherehepaar hat einen Coronaimpfstoff entwickelt.
    Professor Ugur Sahin verfügt über mehr als 60 unabhängige Patente in zahlreichen Bereichen wie Life Science und Biotechnologie. Die Medizinerin Özlem Türeci hat über 20 Jahre Erfahrung in der Krebsforschung. (imago images / Sämmer)
    +++ Der Reisekonzern Tui nimmt ungeachtet der hierzulande steigenden Corona-Infektionszahlen heute seine Flüge nach Mallorca wieder auf. Die erste Maschine startet am Vormittag von Hannover aus. Zuvor war eine Reisewarnung für die Balearen ausgelaufen, so dass Touristen gegenwärtig nach ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne müssen.
    +++ Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen gilt Polen von heute an als Hochinzidenzgebiet. Die Einreise aus dem Nachbarland ist nur noch mit einem negativen Corona-Test erlaubt. Zudem gelten die bestehenden Quarantäne-Regeln weiter. Ausnahmen gelten für Berufspendler und für Menschen, die in Deutschland Bildungsangebote wahrnehmen. Sie müssen sich künftig zwei Mal wöchentlich testen lassen. Berufspendler müssen an der Grenze eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers mit sich führen. In Polen gibt es seit einigen Wochen steigende Neuinfektionen.
    +++ Die Berliner Philharmoniker haben erstmals seit Monaten wieder vor einem großen Publikum gespielt. Zu der Veranstaltung im Rahmen eines Pilotprojekts waren rund 1.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen. Sie mussten sich vorab auf das Coronavirus testen lassen. Die Karten waren nach den Worten von Intendantin Zietzschmann innerhalb von drei Minuten vergriffen. Unter der Leitung von Kirill Petrenko spielten die Musikerinnen und Musiker Werke von Tschaikowsky und Rachmaninow.
    Erstmals seit Monaten haben die Berliner Philharmoniker wieder vor größerem Publikum gespielt.
    Berliner Philharmoniker spielen vor getestetem Publikum (picture-alliance/dpa)
    +++ Das genutzte Datenvolumen im Internet ist weiter nach oben geschnellt. Im Jahr 2020 lag es bei schätzungsweise 76 Milliarden Gigabyte und damit 16 Milliarden höher als 2019, wie aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervorgeht, die der dpa vorliegen. Es geht um das Festnetz-Internet, also die Anschlüsse daheim oder im Büro. Die Bonner Behörde begründete die Entwicklung mit der Coronapandemie, wodurch sich das Nutzungsverhalten geändert habe - die Menschen sind mehr daheim und surfen im Netz oder streamen Filme, auch weil es an Ausgehmöglichkeiten mangelt.
    +++ An der deutsch-französischen Grenze haben hunderte Menschen gegen die verschärften Corona-Regeln bei der Einreise nach Deutschland protestiert. Sie forderten ein Ende der Testpflicht für Pendler, wie die Nachrichtenagentur AFP meldete. Die strengeren Regeln gelten seit Anfang des Monats, als das Département Moselle als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft worden war. Menschen aus dem Verwaltungsbezirk müssen bei der Einreise nach Rheinland-Pfalz und in das Saarland einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist.
    Protest im deutsch-französischen Grenzgebiet gegen Corona-Auflagen.
    Protest im deutsch-französischen Grenzgebiet gegen Corona-Auflagen. (picture alliance/dpa/MAXPPP | Thierry Nicolas)
    +++ Trotz stark steigender Corona-Infektionszahlen ist eine Mehrheit der Deutschen für eine Öffnung der Hotels und Restaurants unter bestimmten Auflagen zu Beginn der Osterferien. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur plädieren 52 Prozent dafür, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben die Öffnung unter bestimmten Bedingungen wie zum Beispiel Hygiene- oder Abstandsregeln wieder zu erlauben. 14 Prozent sind sogar für eine unbeschränkte Öffnungsmöglichkeit. Nur 25 Prozent der Befragten meinen, die Hotels sollten auch in den Osterferien geschlossen bleiben. 9 Prozent machten keine Angaben.
    +++ Der Bundesverband Taxi und Mietwagen befürchtet, dass zahlreiche Taxi-Unternehmen in Deutschland die Corona-Krise nicht überstehen werden. Viele hätten ihre Konzession schon zurückgegeben, Ende dieses Jahres werde ein Drittel der Autos nicht mehr auf der Straße sein. "Wir gehen davon aus, dass es nur noch etwa 24 000 Taxis geben wird, vor der Pandemie waren es rund 36.000", sagt Geschäftsführer Oppermann der "Welt am Sonntag". Im Jahr 2020 habe die Branche einen Umsatzrückgang um 43 Prozent verkraften müssen.
    Samstag, 20. März
    +++ Die Weltwirtschaft könnte sich nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds stärker erholen als bisher prognostiziert. Dafür gebe es Hinweise, sagte Vize-IWF-Chef Okamoto in Washington. Allerdings bestünden auch weiter erhebliche Risiken, unter anderem durch die Mutationen des Corona-Virus. Okamoto kündigte an, der IWF werde seine Prognose Anfang April aktualisieren.
    Im Januar hatte der IWF einen Zuwachs von 5,5 Prozent vorhergesagt. Dabei gingen die Ökonomen davon aus, dass die Menschen in den Industriestaaten und in einigen Schwellenländern bis Jahresmitte breiten Zugang zu Corona-Impfungen haben werden.
    +++ Die Regierungschefs der Länder sind weiterhin uneins über Urlaubsregelungen für die Osterferien. Laut einem Bericht der "Welt am Sonntag" machte etwa Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff den Bürgern Hoffnung auf Urlaub im eigenen Bundesland. Möglich könnten etwa Camping-Urlaub oder Urlaub in Ferienwohnungen sein, sagte Haseloff. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer will zumindest Ausflüge erlauben. Man müsse Möglichkeiten schaffen, dass die Menschen in den Osterferien wandern und in einem Gartenlokal einkehren könnten, statt nach Mallorca zu fliegen, sagte sie. Andere Länderchefs lehnen Urlaubs-Öffnungen über die Ostertage dem Bericht zufolge hingegen ab, darunter jene aus Thüringen, Niedersachsen oder Brandenburg.
    Kurz vor Beginn der Osterferien ist weiter offen, in welchem Umfang Urlaub im In- und Ausland möglich ist. Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für einige Urlaubsgebiete im Ausland aufgehoben. Die Balearen-Inseln, Teile des spanischen Festlands, Portugals und Dänemarks sowie die Bahamas gelten seit dem 14. März nicht mehr als Risikogebiete, weil die 7-Tage-Inzidenz dort unter 50 gefallen ist. Das heißt, dass sich Reisende nach der Rückkehr nicht mehr in Quarantäne begeben müssen. Auch die Testpflicht fällt weg.
    +++ Wegen der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Brasilien sind die weltberühmten Strände der Millionenmetropole Rio de Janeiro für Gäste gesperrt worden. Vor den Stränden von Copacabana, Ipanema und Barra da Tijuca bezogen Polizisten Stellung, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete. Bürgermeister Eduardo Paes erklärte, das Voranschreiten der Pandemie bringe das Land in eine schwierige Lage. "Entweder wir sind uns dessen bewusst und respektieren das Leben, oder wir werden in den kommenden Tagen eine unbeherrschbare Situation erleben."
    Brasilien ist nach den USA das von der Pandemie am stärksten betroffene Land der Welt. Im größten Staat Lateinamerikas wurden zuletzt über 90.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden vermeldet, pro Tag sterben rund 3.000 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19. Präsident Bolsonaro hatte das Coronavirus immer wieder verharmlost und sich gegen weitreichende Schutzmaßnahmen gesperrt.
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