Die aktuellen Entwicklungen finden Sie hier in unserem Newsblog.
Mittwoch, 26. Mai
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt unter 50
+++ Die französische Regierung plant ein weiteres Hilfspaket für die Wirtschaft in Höhe von 15 Milliarden Euro. Der entsprechende Gesetzentwurf werde dem Parlament kommende Woche vorgelegt, sagt Finanzminister Le Maire der Zeitung "Les Echos". Unter anderem seien Steuererleichterungen für Hotels und Gaststätten vorgesehen.
+++ Touristen dürfen ab dem 4. Juni wieder in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen. Eine Woche später, am 11. Juni, sind dann auch wieder Tagesausflüge in den Nordosten möglich, wie Ministerpräsidentin Schwesig (SPD) in Schwerin sagte. Besitzer von Ferienwohnungen und Booten sowie Dauercamper von außerhalb des Bundeslandes sind bereits von diesem Freitag (28. Mai) an zugelassen. Wer in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen will, muss bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen, der dann alle drei Tage aktualisiert werden muss. Dafür soll es ausreichend Testzentren geben. Schwesig sagte, die Öffnungsschritte seien möglich, weil die Corona-Infektionszahlen zuletzt stark gesunken seien. Seit nunmehr einer Woche liege die Sieben-Tage-Inzidenz im Nordosten stabil unter 50.
+++ Bei den Corona-Impfungen in Deutschland verschieben sich geplante Lieferungen des Herstellers Biontech/Pfizer. Wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte, wird die Menge an Vakzin nach Angaben des Konzerns in den ersten beiden Juni-Wochen reduziert. Biontech hatte ursprünglich Lieferungen von gut 5,1 Millionen Dosen Impfstoff pro Woche zugesagt. Nun könnten in der ersten Woche des Monats stattdessen knapp 4,6 Millionen Dosen und in der zweiten Woche rund vier Millionen geliefert werden. In den verbleibenden 14 Tagen würden die reduzierten Liefermengen ausgeglichen. Biontech begründete das Vorgehen mit geringeren Produktionskapazitäten. Laut Ministerium soll die Verschiebung auf die Lieferungen an die Impfzentren keine Auswirkungen haben. In den Arztpraxen seien anstehende Zweitimpfungen gesichert. Bei Erstimpfungen könne es jedoch zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
+++ Corona-Fälle der letzten 7 Tage
+++ Die in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617 bleibt nach Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) in Deutschland recht selten. In der dritten Woche in Folge bewegt sich der Anteil dieser Mutante an den untersuchten Proben im Bereich von rund zwei Prozent, wie aus einem RKI-Bericht hervorgeht. Die aktuellsten Daten stammen aus der Woche vom 10. bis 16. Mai. Vorherrschend bleibt in Deutschland die zuerst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7, mit einem Anteil von 90 Prozent. Auch bei den Nachweisen der beiden weiteren als besorgniserregend eingestuften Mutanten (P.1/Brasilien und B.1.351/Südafrika) gab es im Vergleich zu früheren RKI-Berichten keine wesentlichen Veränderungen - sie bleiben auf niedrigem Niveau. In Deutschland wird nur ein Teil der positiven Proben auf Varianten untersucht.
+++ US-Präsident Biden spricht sich für weitere Untersuchungen zum Ursprung des Coronavirus aus. Er habe die Geheimdienste darum geben, ihre Bemühungen nochmals zu verstärken, entsprechende Informationen zu sammeln, sagt Biden. Zu den weiteren Nachforschungen könnten auch spezielle Fragen an China gehören. Es gebe derzeit noch nicht genügend Informationen, um zu bestimmen, ob das Virus auf natürlichem Wege entstanden sei oder aus dem Labor stamme. Bei den Geheimdiensten gebe es dazu kein einheitliches Bild. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.
+++ Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) fordert wegen eines Todesfalls nach einer Impfung mit dem Mittel von Johnson & Johnson (J&J) weitere Studien vom US-Pharmakonzern. Der Fall werde geprüft, heißt es weiter. Eine 41-jährige Frau war am Freitag in Belgien an einer seltenen Thrombose gestorben.
+++ Spaniens Ministerpräsident Sanchez bespricht mit Chinas Präsident Xi Jinping die Einbindung von chinesischen Firmen in Projekte, die mit dem EU-Aufbaufonds finanziert werden. Sanchez habe auf Investmentgelegenheiten etwa bei der Elektro-Mobilität und Digitalisierung hingewiesen, teilt die Regierung in Madrid mit. Spanien soll in den kommenden Jahren 140 Milliarden Euro aus dem Fonds zum Wiederaufbau nach der Pandemie erhalten. Die Behörden in Brüssel und Washington sehen einen zunehmenden Einfluss Chinas in Europa kritisch, insbesondere bezüglich Investitionen in kritische Infrastruktur.
+++ Bundeskanzlerin Merkel unterstreicht nach einem digitalen Bürgerdialog mit zehn ehrenamtlichen Vertretern von Hilfseinrichtungen, dass die Situation in Deutschland nicht ideal, in anderen Teilen der Welt aber schwieriger sei. In Deutschland sei "absehbar, dass jeder ein Impfangebot bekommen kann. Das gilt für viele Milliarden Menschen auf dieser Welt noch lange nicht."
+++ EU-Kommissions-Vize Schinas erwartet ein Wiederhochfahren des Tourismus und der Reisetätigkeit bis Mitte Juli. Sie verweist auf den geplanten digitalen Impfausweis, der dabei helfen dürfte. Schinas bestätigt das Ziel, dass bis zum 14. Juli 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der EU geimpft sein sollen.
+++ Frankreich kündigt für Reisende aus Großbritannien eine Zwangsquarantäne an. Regierungssprecher Attal verweist auf die zunehmende Verbreitung der zuerst in Indien nachgewiesenen, als ansteckender geltenden Virus-Variante in dem Königreich. Diese habe eine neue Situation geschaffen. Wie lange die Quarantäne dauern soll, sagt Attal nicht.
+++ Frankreichs Regierung hat mutmaßliche Versuche einer Kampagne gegen den Impfstoff von Biontech/Pfizer kritisiert. Alle in Frankreich zugelassenen Impfstoffe seien sicher und wirksam, sagte Regierungssprecher Attal. Wer versuche, das Gegenteil zu behaupten, spiele gegen die gesundheitlichen Interessen der Franzosen. Medienberichten zufolge hatten französische Influencer zuvor von einer Kommunikationsagentur Geld angeboten bekommen, um sich negativ über den Impfstoff zu äußern. Von wem die Anfragen stammten, war zunächst unklar. Recherchen von französischen Medien deuteten auf eine mögliche Verbindung nach Russland hin. Auch der deutsche Youtuber Mirko Drotschmann hatte auf Twitter von einem ähnlichen Angebot geschrieben: "Es geht darum, einen Link zu angeblich geleakten Dokumenten zu Todesfällen bei Corona-Impfungen zu teilen. Gegen Geld. Sitz der Agentur: London. Wohnort des CEO: Moskau."
+++ Nordrhein-Westfalen kündigt Lockerungen seiner strengen Corona-Regeln für Restaurants und Cafés. Zwischen den Tischen müsse es in Innenräumen einen Mindestabstand von 1,50 Meter geben, heißt es in einem Schreiben des Gesundheitsministeriums. Darin geht es um die Neufassung der Corona-Schutzverordnung. Die Regelung soll ab Freitag in Kreisen und kreisfreien Städten gelten, deren Inzidenz unter 50 ist. Bisher ist die Innengastronomie in NRW nur in wenigen Kommunen offen. Wegen sinkender Inzidenzwerte in der Pandemie wird aber damit gerechnet, dass bald in deutlich mehr Kreisen und kreisfreien Städten die gastronomischen Innenräume geöffnet dürfen.
+++ China will seinem Nachbarland Nepal eine Million Dosen Corona-Impfstoff schenken. Dies kündete Chinas Botschafterin Hou Yanqi auf Twitter an. Zuvor hatte China Nepal bereits 800.000 Dosen Sinopharm geschenkt. Die Himalaya-Nation leidet derzeit an einer heftigen Corona-Welle, die Krankenhäuser ans Limit bringt. Mit verantwortlich dafür dürfte die indische Virusvariante sein. Nepal hat eine relativ offene Grenze zu Indien. Bislang konnte Nepal nach eigenen Angaben 2,2 Millionen seiner 30 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner teilweise oder ganz impfen - meist mit Impfstoff, dem ihm die großen Nachbarländer China und Indien geschenkt haben.
+++ Die Europäische Union hat dem Unternehmen Astrazeneca vor Gericht eklatante Vertragsverletzungen bei der Impfstofflieferung vorgeworfen. Der Anwalt von Mitgliedsstaaten und EU-Kommission sagte in Brüssel, der britisch-schwedische Konzern habe nicht alle Instrumente dafür eingesetzt, die Europäische Union rechtzeitig zu beliefern. Die EU fordert auf Basis ihrer Vorwürfe auch eine Geldstrafe gegen Astrazeneca.
Die Europäische Union hatte vergangenes Jahr 300 Millionen Impfdosen bestellt. Im ersten und zweiten Quartal dieses Jahres lieferte Astrazeneca aber erheblich weniger aus als vereinbart. Umstritten ist vor allem der Vertragspassus, demzufolge Astrazeneca sich bestmöglich antrengen muss, die festgelegten Ziele auch zu erreichen. Astrazeneca sieht sich deshalb nicht als vertragsbrüchig an und hat die Darstellung der EU schon vor dem Gerichtsprozess zurückgewiesen.
+++ In der Debatte über Corona-Impfungen für Kinder und Jugendliche sieht der Deutsche Lehrerverband nach der Zurückhaltung der Stiko eine große Verunsicherung. Verbandspräsident Meidinger sagte im Deutschlandfunk, die Skepsis der Ständigen Impfkommission sorge für Verwirrung bei den Lehrkräften und sicherlich auch bei vielen Eltern. Grundsätzlich sei es zwar wünschenswert, Schülerinnen und Schüler möglichst schnell gegen das Coronavirus zu impfen. Man habe Kindern gegenüber jedoch eine besondere Fürsorgepflicht und müsse etwa bei möglichen Nebenwirkungen ganz genau hinschauen.
+++ Mit einem Hilfsprogramm in Höhe von 2,5 Milliarden Euro will die Bundesregierung die von der Pandemie besonders betroffene Kulturbranche unterstützen. Von den bis Jahresende eingestellten Geldern seien insgesamt 1,9 Milliarden Euro als Wirtschaftlichkeitshilfe für kleinere Veranstaltungen vorgesehen, erklärte Kulturstaatsministerin Grütters. Die restlichen Mittel sollten in eine Ausfallabsicherung für Großveranstaltungen ab zweitausend Teilnehmer fließen. Bei dem Sonderfonds handele es sich um das größte Kulturförderprogramm seit Gründung der Bundesrepublik, sagte Bundesfinanzminister Scholz.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn gerät jetzt auch in der eigenen Partei in die Kritik, weil er als Zielmarke für den Sommer eine Corona-Inzidenz von unter 20 genannt hat. Der CDU-Bundestagskandidat für den Hochsauerlandkreis, Merz, sagte der "Westfalenpost", er rufe den Minster dringend auf, nicht ständig niedrigere Inzidenzwerte zu fordern, die zudem nicht im Gesetz stünden. Die gesetzlichen Schwellenwerte lägen bei 100, bei 50 und bei 35, betonte Merz. Man brauche keine neuen Grenzwerte, die die Bevölkerung nur weiter verunsicherten und die Wirtschaft zusätzlich belasteten. Dadurch leiste man keinen Beitrag zur Lösung des Problems.
+++ Mit 57 Prozent liegt der Anteil der Corona-Zweitimpfungen an den täglich verabreichten Dosen so hoch wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden am Dienstag 595.125 Menschen immunisiert, 339.751 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz.
Zeitgleich liegt die Zahl der insgesamt verabreichten Impfungen im Vergleich zur Vorwoche erneut deutlich niedriger: 867.044 Impfungen waren es zum damaligen Zeitpunkt. Den bisherigen Spitzenwert erreichte die Impfkampagne in Deutschland am 12. Mai mit 1,4 Millionen an einem Tag verabreichten Spritzen.
Ob Medikamente oder Impfstoffe: Nebenwirkungen gehören dazu – nicht bei allen, aber bei einigen. Ob solche Nebenwirkungen auftreten und wenn ja, welche und wie schwerwiegend sie sind, wird in Deutschland vom Paul-Ehrlich-Institut erhoben. Ein Überblick.
+++ Die Video-Plattform Youtube hat den Kanal der Gruppierung "Querdenken 711" wegen der Verbreitung von Falschinformationen gelöscht. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, "Querdenken 711" sei zunächst in einem ersten Schritt wegen des Hochladens von Inhalten, die gegen die Youtube-Richtlinien für Fehlinformationen verstoßen hätten, abgemahnt worden. Danach sei der Kanal gesperrt worden, so dass die Kritiker der staatlichen Corona-Maßnahmen keine weiteren Videos mehr hochladen konnten. Daraufhin sollen sie laut dem Youtube-Sprecher versucht haben, ihre Inhalte auf einem anderen Kanal der Videoplattform hochzuladen. Als Konsequenz seien dann beide Kanäle gelöscht worden. "Querdenken 711" hatte zuletzt rund 75.000 Abonnentinnen und Abonnenten.
+++ Wegen der zuerst in Indien entdeckten Coronavirus-Variante haben unabhängige Experten in Großbritannien dringend zum Handeln aufgerufen. Die Ausbreitung der auch als B.1.617.2 genannten Variante in Großbritannien erfordere eine sofortige Einleitung von Maßnahmen, um die Fallzahlen zu senken, teilte die als "Independent Sage" bekannte Gruppe mit. Schätzungen zufolge sei die indische Variante in Teilen des Landes bereits vorherrschend, hieß es in der Mitteilung.
+++ Die Fälle sexueller Gewalt gegen Kinder sind im letzten Jahr drastisch gestiegen. Wie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, mitteilte, wurden insgesamt 16.000 Fälle gemeldet, das seien noch einmal 1.000 mehr als 2019. Diese Statistik sei sehr besorgniserregend, betonte Mayer im ARD-Fernsehen. Die Bundesregierung habe bereits darauf reagiert und höhere Strafandrohungen beschlossen. Außerdem solle die Kontrolle im Internet bei Kinderpornografie verbessert werden.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat sich dafür ausgesprochen, Jugendliche auch dann in die Corona-Impfkampagne einzubinden, wenn keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission vorliegen sollte. In diesem Fall könnten Eltern und Kinder gemeinsam mit ihren Ärzten trotzdem eine individuelle Entscheidung treffen, sagte der CDU-Politiker im Fernsehsender RTL/ntv. Ein Vakzin wäre bei einer positiven Entscheidung durch die Europäische Arzneimittelbehörde EMA für Jugendliche völlig regulär zugelassen. Die EMA prüft derzeit die Zulassung des Corona-Impfstoffs von Biotech und Pfizer für die Altersgruppe der 12- bis 15-Jährigen. Eine Entscheidung wird für die kommenden Tage erwartet.
Bisher werden in Deutschland viele junge Menschen nicht gegen das Coronavirus geimpft. Denn anders als in manchen Ländern gibt es bisher keinen Impfstoff, der für unter 16-Jährige zugelassen ist. Lesen Sie hier mehr zum Thema.
+++ Die Kinderpsychologin Elisabeth Raffauf sieht Lernstandserhebungen in Schulen kritisch. Sie
sagte im Deutschlandfunk
, dahinter stecke die Hoffnung der Politik, dass man mit Kindern wie mit Maschinen umgehen könne – es werde geschaut, was fehlt, und dies dann nachgeholt. So funktionierten Menschen aber nicht. Raffauf ergänzte, es sei vielleicht sinnvoller zu schauen, wie man Lehrpläne entschlacken und Druck von den Schülerinnen und Schülern nehmen könne. Bundesbildungsministerium Karliczek von der CDU hatte im Deutschlandfunk Lernstandserhebungen bis zum Ende des Schuljahrs angekündigt.
+++ Kinder verbreiten beim Sprechen und Singen viel weniger Aerosole als Erwachsene. Das ergab eine Untersuchung der Charité und der TU Berlin unter Federführung des Phoniaters Dirk Mürbe. Er sagte der Deutschen Presse-Agentur, Kinder im Grundschulalter emittierten beim Sprechen in etwa so viele Partikel wie Erwachsene beim Atmen. Beim Singen emittierten sie ungefähr so viele wie Erwachsene beim Sprechen. Die Anzahl der Aerosole hänge dabei stark von der Lautstärke ab. Mürbe betonte, der Befund könne nicht nur bei der Entscheidung für Präsenzunterricht an Schulen eine Rolle spielen, sondern auch für die Arbeit von Kinderchören.
+++ In Australien müssen tausende Menschen in häusliche Isolation, weil ein mit dem Coronavirus infizierter Zuschauer während eines Spiels im Stadion saß. Das gab die Australian Football League bekannt. Bei der betroffenen Partie waren am Sonntag über 23.000 Fans auf den Rängen. Wer in der Nähe des Coronafalls saß, muss sich bis zum Nachweis eines negativen Testergebnisses isolieren.
+++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den Wert von 50 unterschritten. Nach Daten des Robert Koch-Instituts liegt die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner bundesweit bei 46,8. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.626 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche lag der Wert bei 11.040 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge 270 neue Todesfälle verzeichnet.
Hier finden Sie die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen.
+++ Die zweitgrößte Zeitung Japans und offizieller Sponsor der Olympischen Spiele in Tokio fordert die Absage der Sommerspiele. In einem Leitartikel von "Asahi Shimbun" wird angesichts der Corona-Pandemie auf Risiken für die öffentliche Sicherheit und die drohende Belastung für das Gesundheitswesen verwiesen. "Wir bitten Premierminister Suga, die Situation ruhig und objektiv zu bewerten und über die Absage der Veranstaltung in diesem Sommer zu entscheiden", heißt es.
+++ In den USA ist inzwischen die Hälfte der Erwachsenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Die 50-Prozent-Marke wurde jetzt erreicht, wie aus Daten der Gesundheitsbehörde CDC hervorgeht. Mehr als 61 Prozent der Erwachsenen im Land haben demnach mindestens eine Dosis erhalten. US-Präsident Biden hat das Ziel ausgerufen, diesen Anteil bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli auf 70 Prozent anzuheben.
+++ Bundesfamilienministerin Lambrecht spricht sich dafür aus, möglichst schnell wieder mehr Normalität in Schulen und Kitas einkehren zu lassen. Man müsse alles dafür tun, dass Schülerinnen und Schüler so schnell wie möglich zum regulären Unterricht zurückkehren könnten, sagte die SPD-Politikerin der "Rheinischen Post". Sie setze darauf, dass noch im Sommer ein Impfstoff für Kinder und Jugendliche zugelassen werde und ihnen schnell ein Impfangebot gemacht werden könne.
+++ Die Ständige Impfkommission will offenbar keine Corona-Massenimpfungen für Kinder und Jugendliche empfehlen. Kommissionsmitglied von Kries sagte im RBB-Fernsehen, eine allgemeine Impfempfehlung der Stiko für Minderjährige halte er für unwahrscheinlich. Grund dafür sei das unklare Risiko einer Impfung. Das Ziel der Herdenimmunität sei zwar weiterhin vorhanden, betonte der Epidemiologe. Aber diese könne viel besser erreicht werden, wenn sich um die 40 Millionen gekümmert werde, die noch nicht geimpft seien.
Dienstag, 25. Mai
+++ In den USA ist inzwischen die Hälfte der Erwachsenen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Mehr als 61 Prozent haben mindestens eine Dosis erhalten.
+++ In Deutschland sind inzwischen mehr als 40 Prozent der Menschen zumindest einmal gegen das Coronavirus geimpft - das hat das Robert Koch-Institut mitgeteilt. 14,3 Prozent der Menschen sind bereits vollständig geimpft.
+++ Die deutschen Landkreise fordern die sofortige Rückkehr der Schulen in den Präsenzunterricht. Das Infektionsgeschehen erlaube diesen Schritt, sagte Landkreistag-Präsident Sager.
+++ SPD-Politiker befürworten ein Förderprogramm zur Wiederbelebung der Innenstädte nach der Corona-Krise. Genannt wird eine Summe von 200 bis 300 Millionen Euro.
+++ Wirtschaftsminister Altmaier hat Unternehmen und Beschäftigten schrittweise Lockerungen der Homeoffice-Pflicht in Aussicht gestellt. Es werde Schritt für Schritt weniger Vorschriften geben, sagte der CDU-Politiker. Zugleich glaube er aber, dass viele Beschäftigte trotzdem weiter von zuhause arbeiten könnten. Der Bundesverband der Deutschen Industrie forderte ein Ende der Homeoffice- und Testpflicht in den Betrieben.
+++ In Hongkong könnten wegen der geringen Impfbereitschaft Millionen Corona-Impfdosen bald im Müll landen. Bei der ersten Charge des Biontech-Vakzins werde in drei Monaten das Verfallsdatum erreicht, teilten die Behörden mit. Hongkong hatte sich genügend Corona-Impfstoff gesichert, um alle 7,5 Millionen Einwohner zu immunisieren. Misstrauen gegenüber der Regierung, Falschinformationen im Netz und die entspannte Corona-Lage haben aber zu einer niedrigen Impfbereitschaft geführt. Zurzeit gilt Hongkong als nahezu Corona-frei.
+++ In Frankreich hat es offenbar den Versuch gegeben, Influencer zu negativen Aussagen zum Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zu bewegen. Mehrere Youtuber gaben an, entsprechende Mails erhalten zu haben. Darin sei ihnen von einer Londoner Agentur Geld angeboten worden, wenn sie den Impfstoff schlecht machten. Der Videoblogger Léo Grasset entdeckte nach eigenen Angaben, dass sich hinter der Londoner Adresse ein Zentrum für "Laser-Ästhetik" verbirgt. Alle Mitarbeiter hätten in ihren Profilen angegeben, zuvor in Russland tätig gewesen zu sein.
Der französische Gesundheitsminister Véran äußerte sich entsetzt: "Das ist armselig, gefährlich und verantwortungslos", sagte er dem Sender BFM-TV. Zahlreiche Menschen vertrauten auf den Impfstoff. Nach Angaben Vérans gab es vorerst keine Hinweise auf die Urheber der Mails.
+++ Die Ständige Impfkommission hat Erwartungen an eine schnelle Corona-Impfung von Kindern und Jugendlichen gedämpft. Der STIKO-Vorsitzende Mertens
sagte im Deutschlandfunk
, bislang seien erst 1.100 Kinder im Rahmen von Studien geimpft worden. Dabei habe sich das Vakzin als wirksam und unproblematisch gezeigt. Die Impfkommission müsse jedoch klären, wie hoch das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für Kinder und Jugendliche sei und ob deshalb eine Impfung empfohlen werden solle. Eine Entscheidung werde voraussichtlich in 10 bis 14 Tagen fallen.
Mertens betonte, eine Rückkehr zum Präsenzunterricht sei kein entscheidender Grund für die Corona-Impfung von Kindern. Auch Privatleben oder Urlaub mit den Eltern seien sekundäre Argumente, "die für sich alleine genommen keine ausreichende Begründung liefern, um jetzt alle Kinder zu impfen". Bundesgesundheitsminister Spahn hatte Corona-Impfungen für Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern bis Ende August in den Raum gestellt.
+++ Die britische Regierung hat die Kritik ihres früheren Beraters Cummingsb an der Corona-Strategie des Landes zurückgewiesen. Herdenimmunität zu erreichen sei nicht Teil des Plans gewesen, sagte Arbeitsministerin Coffey im BBC Hörfunk. Die Regierung steht in der Kritik, besonders anfangs mit der Verhängung eines Lockdowns zu lange gezögert zu haben. Laut Cummings lag das auch an einer zunächst verfolgten Strategie, die Ausbreitung des Coronavirus nicht gänzlich zu unterdrücken, sondern auf eine einsetzende Immunität in der Bevölkerung zu hoffen.
+++ Seit Beginn der Corona-Impfkampagne sind in Deutschland mehr als 45 Millionen Dosen verabreicht worden. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts wurden am Montag 287.574 Menschen immunisiert, 158.451 davon bekamen nun ihren vollen Impfschutz. Insgesamt sind den Angaben zufolge bisher 40,4 Prozent (33,6 Millionen) der Bevölkerung mindestens einmal und 14,3 Prozent (11,9 Millionen) vollständig geimpft.
Welche Portale und Apps bei der Suche nach einem Impftermin helfen können, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst.
+++ Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist weiter gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 1.911 neue Fälle gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei über 4.200 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit 58,4 - der Vergleichswert vor einer Woche lag bei 79,5. An Feiertagen ist die Zahl der Tests allerdings geringer, auch die Labore haben eingeschränkte Kapazitäten. Daher werden dann auch in der Regel weniger Neuinfektionen gemeldet. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge innerhalb eines Tages 33 neue Todesfälle verzeichnet.
Hier finden Sie die ausführlichen Zahlen zum Infektionsgeschehen.
+++ Angesichts der sinkenden Corona-Neuinfektionen wächst die Kritik an Gesundheitsminister Spahn, der eine Inzidenz von weniger als 20 als Bedingung für weitreichende Öffnungen im Sommer genannt hatte. Der stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Theurer sagte der Zeitung "Welt", mit seinen Spekulationen verbreite der Minister nur öffentliche Verunsicherung. Tatsächlich würden die Intensivbetten leerer und die schweren Krankheitsverläufe deutlich seltener. Auch Linksfraktionschefin Mohamed Ali verlangte konkrete Problemlösungen etwa für Schulen. Mit "schwurbeligen Ankündigungen" sei niemandem geholfen.
+++ Die deutschen Landkreise sehen im sogenannten Impftourismus zwischen den Bundesländern ein Versagen der Politik. Die Impfstofflieferungen an viele Impfzentren seien noch immer zu unzuverlässig, so dass Erstimpfungen zurückgefahren werden müssten, sagte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Sager, der "Rheinischen Post". Deshalb wichen die Leute aus und würden auch lange Wege auf sich nehmen. Der Effekt hänge zudem mit der teilweise bestehenden oder angekündigten Aufhebung der Impfpriorisierung zusammen. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Brysch, warnte, wegen der derzeit knappen Vakzine für Impfberechtigte der Prioritätsstufen zwei und drei wachse die Verzweiflung. Bundesgesundheitsminister Spahn könne den aktuellen Impfstoff-Bedarf nicht decken.
+++ Maltas Regierung meldet als erstes EU-Land das Erreichen der sogenannten Herdenimmunität gegen das Coronavirus. 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung seien wenigstens einmal gegen Covid-19 geimpft worden, teilte Gesundheitsminister Fearne mit. Von den Menschen über 16 Jahren seien knapp 42 Prozent durchgeimpft. Für durchgeimpfte Menschen stellte Fearne Lockerungen ab dem 1. Juli in Aussicht, etwa beim Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen.
+++ Die Stadt Duisburg ist von dem großen Interesse an einer Sonderimpfaktion gegen das Coronavirus vor einer Moschee im Stadtteil Marxloh überrascht worden. Nach Angaben einer Sprecherin warteten die ersten Impfwilligen bereits ab 4 Uhr morgens mit Klappstühlen, Decken und warmen Getränken. Die Vergabe der Einmalimpfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson sei daher zeitlich etwas vorgezogen worden. Außerdem habe man zusätzliches Personal bereitgestellt. Fast 1.400 Impfdosen seien verabreicht worden. Ursprünglich war mit 400 geplant worden. Heute soll die Impfaktion fortgesetzt werden. Duisburg-Marxloh gilt als sozialer Brennpunkt.
Montag, 24. Mai
+++ Zwei Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio haben die USA wegen der Corona-Pandemie eine Reisewarnung für Japan ausgesprochen. Es gelte die rote und damit höchste von vier Warnstufen, teilte das Außenministerium in Washington mit. Das Ministerium hatte im April eine Verschärfung seiner weltweiten Reisehinweise für rund 80 Länder angekündigt, darunter für Japan. Die Olympischen Sommerspiele sollen trotz der Pandemie vom 23. Juli bis 8. August in Tokio stattfinden. In mehr als zehn Regionen ist der Notstand verhängt. Japan hatte eine Verschiebung der Spiele abgelehnt.
+++ Die Schulen in der US-Metropole New York sollen im Herbst wieder in den vollen Präsenunterricht zurückkehren. Bürgermeister de Blasio sagte dem Sender MSNBC, es könne keine umfassende Genesung von der Corona-Pandemie geben, ohne dass die Schulen wieder mit voller Stärke liefen. Es sei an der Zeit. Die New Yorker Schulen wurden im März 2020 geschlossen. Die Stadt war damals das Epizentrum der Pandemie in den USA. Im Herbst wurden die Schulen wieder geöffnet, aber viele Eltern entschieden sich für den virtuellen Distanzunterricht für ihre Kinder.
+++ Auch der britische Guardian berichtet über die Lockerungen in Berlin.
+++ Als letzter Landesteil des Vereinigten Königreichs hat auch Nordirland zahlreiche Corona-Regeln gelockert. Pubs, Restaurants und Cafés dürfen seit Montag wieder Gäste auch in geschlossenen Räumen empfangen. Hotels und Museen haben geöffnet. Bis zu sechs Menschen dürfen sich in Innenräumen treffen und bis zu 15 in privaten Gärten, an Veranstaltungen im Freien dürfen bis zu 500 Gäste teilnehmen. Anders als in den übrigen Landesteilen bleiben aber soziale Abstandsregeln in Kraft, Umarmungen und Begrüßungsküsse sind also weiterhin untersagt. Die Gesundheitspolitik ist im Vereinigten Königreich Sache der Regionalregierungen.
+++ Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet für Mitte Juni mit dem Impfbeginn bei Kindern und Jugendlichen in der Hauptstadt. Derzeit prüfe der Bundesgesundheitsminister, ob zusätzliche Impfdosen ab diesem Zeitraum geliefert werden können, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur am Montag. "Wir können starten, sobald der Impfstoff da ist." Dieser solle reichen, um zunächst rund 65 Prozent der 12- bis 18-Jährigen in Berlin ein Impfangebot machen zu können. Demnach lebten in Berlin insgesamt rund 182 000 junge Menschen in diesem Alter.
+++ Zum Auftakt der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation hat Bundeskanzlerin Merkel vor neuen Pandemiegefahren gewarnt. In einer Videobotschaft zum virtuellen Treffen der 194 Mitgliedsländer rief sie die internationale Gemeinschaft auf, bessere Vorbereitungen für derartige Szenarien zu treffen. Die aktuelle Pandemie sei noch nicht bewältigt und werde auch nicht die letzte sein. Wörtlich sagte Merkel: "Nach der Pandemie ist vor der Pandemie". Zugleich warb sie für einen sogenannten "Pandemie-Vertrag", der Länder zu besserer Kooperation verpflichten soll. Damit sei Hoffnung verbunden, dass früher gewarnt und schneller gehandelt werden könne.
+++ Zahlreiche Berlinerinnen und Berliner haben den Sonnenschein am Pfingstmontag genutzt, um in Cafés zu frühstücken oder in Biergarten zu gehen. Trotz der Corona-Lockerungen hielt sich der Andrang teils in Grenzen: In einem Burger-Restaurant im Prenzlauer Berg etwa blieben am Mittag vor allem die Plätze leer, die im Schatten lagen. In Restaurants im Bergmannkiez in Kreuzberg beobachtete ein dpa-Reporter einen regen, aber überschaubaren Betrieb. Seit Freitag hat in Berlin die Außengastronomie unter Auflagen wieder geöffnet.
+++ Der rbb berichtet auch über das Pfingstwochenende - mit gemischter Bilanz. Der Grund: das Wetter.
+++ In Hamburg war die Außengastronomie auch in der zweiten Nacht nach Wiedereröffnung gut besucht. "Auf dem Schulterblatt im Schanzenviertel waren die Tische gestern Abend bis auf den letzten Platz voll ausgelastet", sagte ein Polizeisprecher. Die Polizei hielt Dutzende Verstöße gegen Maskenpflicht und Abstandsgebote fest.
+++ Die Lockerungen zu Pfingsten haben nach Angaben der Brandenburger Polizei zu keinen nennenswerten Verstößen gegen die Corona-Bestimmungen geführt. "Pfingsten war völlig unspektakulär", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Lockerungen der Corona-Regeln hätten keinen Einfluss auf die Polizeieinsätze gehabt. "Alles im grünen Bereich", sagte Herbst. Am Samstag hatte die Polizei 48 Verstöße gegen Corona-Regeln verzeichnet, eine Woche zuvor waren es 77. Meist ging es um Verstöße gegen die Maskenpflicht.
+++ Mehrere angemeldete Kundgebungen gegen die Corona-Politik in Berlin sind am Montagnachmittag zunächst überschaubar geblieben. Zwischen 5 und 50 Teilnehmer zählte die Polizei zu Beginn pro Versammlung, wie ein Sprecher mitteilte. Ähnlich viele Menschen seien zu den Gegenkundgebungen gekommen. Einige Demonstrationen seien bereits störungsfrei zu Ende gegangen, andere abgesagt worden, teilte die Polizei auf Twitter mit. Zwischenfälle habe es zunächst keine gegeben, sagte der Sprecher.
+++ Und hier wieder die dpa-Grafik mit den Corona-Fällen der vergangenen sieben Tage:
+++ Großbritannien will mit einer Reihe von Maßnahmen die Akzeptanz von Corona-Tests und Selbstisolation stärken. Dazu zählen verstärkte Sozialhilfe und alternative Übernachtungsmöglichkeiten. Die Regierung rief in mehreren Gegenden Englands ein Pilotprojekt ins Leben. Dort bekommen Menschen mit psychischen Problemen besondere Hilfe und Dolmetscher kümmern sich um Nicht-Muttersprachler.
Wer in Wohnungen mit vielen anderen lebt und sich daher nicht selbst isolieren kann, kann anderswo Unterschlupf finden. Überfüllte Wohnungen vor allem in sozial schwachen Gegenden gelten als ein Hauptgrund für die rasche Verbreitung des Coronavirus. Außerdem gehen Angestellte oft trotz Corona-Symptomen zur Arbeit, da in Großbritannien viele Menschen im Krankheitsfall keinen Lohn erhalten. Menschen mit niedrigen Einkommen, die wegen einer Corona-Erkrankung nicht arbeiten können, bekommen 500 Pfund Entschädigung. Die Regierung unterstützt die Projekte mit umgerechnet knapp 14 Mio Euro.
+++ In Indien breitet sich die seltene, von einem Schimmelpilz verursachte Krankheit Mukormykose weiter aus. Nach Angaben der Regierung sind bisher etwa 9000 Fälle bekannt geworden. Der so genannte Schwarze Pilz trifft vor allem Covid-19-Kranke oder Menschen, die eine Corona-Infektion praktisch schon überstanden haben. Das Medikament Amphotericin B, mit dem die Infektion behandelt werden kann, ist aber knapp geworden. In indischen Medien ist bereits von mehr als 250 Toten die Rede. Alle medizinischen Einrichtungen müssen Mukormykose-Fälle nun zentral melden. Grund für die Infektionen könnte falsch dosiertes Kortison sein. Lesen Sie hier mehr.
+++ Der Städte- und Gemeindebund hat die Politik aufgefordert, den Corona-Infektionsschutz an Schulen für das kommende Schuljahr zu verbessern. Hauptgeschäftsführer Landsberg sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, "nachdem die Schülerinnen und Schüler ein schweres Pandemiejahr hinter sich haben, muss jetzt alles unternommen werden zu verhindern, dass wir im Herbst wieder zu einem schulischen Lockdown kommen". Landsberg nannte Lüftungsanlagen, öffenbare Fenster in allen Unterrichtsräumen und gute Strategien für den Schulweg.
+++ Die Wirtschaft der Bundesrepublik wird nach Einschätzung von Experten Jahre brauchen, um sich von der Corona-Krise zu erholen. Das erklärte das Institut der deutschen Wirtschaft, das dazu eine Modellrechnung präsentierte. Demnach rechnen die Forscher für die Zeit von Januar 2020 bis Juni dieses Jahres damit Schäden, dass das Bruttoinlandsprodukt um 300 Milliarden Euro niedriger ausfällt als ohne die Pandemie. Ohne Corona wäre die Wirtschaft weiter gewachsen, hieß es. Obwohl inzwischen 13 Prozent der Bürgerinnen und Bürger vollständig geimpft seien und die Inzidenzen zurückgingen, hinterlasse die Corona-Pandemie weiterrhin gravierende Spuren.
Das Institut simulierte für seine Berechnungen eine intakte Wirtschaft ohne Einschränkungen durch die Pandemie und verglich diese mit der realen Entwicklung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts war das deutsche BIP 2020 wegen der Pandemie um 4,8 Prozent eingebrochen. Im ersten Quartal dieses Jahres schrumpfte die Wirtschaftskraft verglichen mit dem Vorquartal um 1,7 Prozent.
+++ In Spanien treten heute weitere Lockerungen für Touristen in Kraft. Menschen aus zehn Nationen, die nicht zum Schengenraum gehören, dürfen zusätzlich ins Land kommen. Darunter sind beispielsweise Japan, Israel und Großbritannien. Deutsche dürfen auch jetzt schon nach Spanien. Sie brauchen nur einen negativen PCR-Test. Eine Quarantäne nach der Heimreise ist in Deutschland inzwischen nicht mehr fällig.
+++ Bund und Länder wollen für eine fälschungssichere Einführung des europaweiten EU-Impfnachweises Millionen persönlicher Daten bereits erfolgter Impfungen rückwirkend volldigital nutzbar machen. Dazu sollen die Datenschutzbestimmungen im Infektionsschutzgesetz geändert und auf Länderebene angepasst werden, sagt der bayerische Landesdatenschutzbeauftragte Petri der "Augsburger Allgemeinen".
+++ Bayerns Ministerpräsident Söder hat die Schülerinnen und Schüler gelobt: Sie seien "die Coolsten in diesem Corona-Jahr" gewesen, sagte der CSU-Chef den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Da wirkten manche Lehrer- und Elternverbände nervöser." Söder warnt davor, die Lage an den Schulen in der Pandemie zu negativ zu bewerten. "Wir dürfen den Schülern nicht einreden, sie seien eine verlorene Generation". Er glaube zum Beispiel nicht, dass das Abi in diesem Jahr schlechter ausfallen werde.
+++ In Japan können sich die Menschen ab sofort in Massenimpfzentren impfen lassen. In den Einrichtungen in Tokio und Osaka sollen täglich jeweils bis zu 10.000 Menschen ihre Injektionen bekommen. Vor allem die Älteren sind angesprochen. Ziel ist es, die Impfkampagne vor Beginn der Olympischen Spiele am 23. Juli zu beschleunigen. Die Behörden in Japan sprechen bereits von einer vierten Infektionswelle. Die Austragung der Olympischen Spiele ist umstritten, auch weil Virologen vor einem Superspreader-Event warnen.
+++ Durch die Corona-Pandemie hat im vergangenen Jahr gut jeder vierte ausbildende Mittelständler weniger neue Lehrlinge eingestellt als ursprünglich geplant. Nur 3 Prozent weiteten ihre Aktivitäten aus. Das geht aus einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW vom Januar hervor.
Kleine und mittlere Unternehmen beschäftigen der KfW zufolge etwa 90 Prozent aller Azubis in Deutschland. Insgesamt gibt es den Angaben zufolge etwa 500 000 mittelständische Ausbildungsunternehmen. Im Corona-Krisenjahr 2020 war die Zahl neuer Ausbildungsverträge in Mittelstand, Großunternehmen und im öffentlichen Dienst gegenüber dem Vorjahr um 9,4 Prozent auf 465 200 gesunken.
Es war der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung und ein deutlich stärkeres Minus als im langfristigen Trend. Vor der Krise hatten sinkende Schülerzahlen und steigende Neigung zu Studuim zu jährlichen Rückgängen um etwa 1 Prozent geführt.
Der KfW-Umfrage zufolge dürften die Ausbildungsaktivitäten des Mittelstands kurzfristig nicht wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Sowohl im ersten als auch im zweiten Halbjahr 2021 rechnen weiterhin 26 Prozent der Ausbildungsunternehmen damit, weniger Lehrlinge einzustellen, als es ohne Corona-Krise der Fall wäre.
+++ Indien meldet als drittes Land der Welt nach den USA und Brasilien mehr als 300.000 Corona-Tote. Die Gesundheitsbehörden des Landes registrierten am Montag 4454 Corona-Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, damit steigt die Gesamtzahl der Toten auf 303.720. Seit Beginn der Pandemie wurden in Indien mehr als 26,75 Millionen Infektionen gemeldet.
Die Zahl der Neuinfektionen in Indien geht nach Angaben des Gesundheitsministeriums weiter zurück. Zuletzt gab es demnach binnen 24 Stunden etwa 220.000 neue Fälle. Vor zwei Wochen hatte es noch über 400.000 pro Tag gegeben. Experten gehen allerdings davon aus, dass die tatsächliche Zahl um das fünf- bis zehnfache über den offiziellen Angaben liegt. Auch die Zahl der Todesfälle dürfte weitaus höher sein. Zwei Drittel der indischen Bevölkerung leben in ländlichen Gegenden. Dort werden nicht alle Fälle registriert.
+++ Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland ist auf 62,5 gesunken. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 2.682 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Laut RKI sind dies 2.730 Fälle weniger als vor einer Woche. Deutschlandweit wurden innerhalb von 24 Stunden 43 neue Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion verzeichnet. Vor einer Woche lag die Zahl bei 64. Wir haben die Entwicklung in Deutschland hier zusammengefasst.
+++ Bundesbildungsministerin Karliczek befürwortet einen Fahrplan für Impfungen von Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren in allen Bundesländern. Die CDU-Politikerin sagte der Funke Mediengruppe, sie möchte, dass vor allem nach den Sommerferien überall der Schulbetrieb wieder relativ normal beginnen könne. Dafür wäre es sehr hilfreich, wenn möglichst viele Schülerinnen und Schüler geimpft seien. Bundesgesundheitsminister Spahn hatte gefordert, Vakzine der Hersteller Biontech und Pfizer zu reservieren, um damit Schülerinnen und Schüler bis Ende August zu impfen. Mehr zu Impfungen für unter 16-Jährige lesen Sie hier.
Karliczek hat als Reaktion auf Corona-bedingte Bildungsdefizite außerdem Lernstandserhebungen an Schulen angekündigt. Im Interview der Woche im Deutschlandfunk sagte sie, zum Ende dieses Schuljahres solle es "sehr niedrigschwellig" solche Erhebungen geben, um zu identifizieren, welche Schülerinnen und Schüler Lücken haben. Dies habe sie mit den Ländern vereinbart.
+++ Die US-Gesundheitsbehörde untersucht mehrere Fälle von Herzmuskelentzündungen bei jungen Menschen in Verbindung mit einer Corona-Impfung. Es handele sich um eine geringe Zahl von Fällen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mRNA-Vakzine der Hersteller Pfizer und Biontech oder Moderna erhalten hätten. Die meisten Fälle schienen mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung sei im Gange. Die USA haben bereits damit begonnen, im großen Stil Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren gegen das Coronavirus zu impfen.
+++ Die Republikanische Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene hat die Maskenpflicht mit der Pflicht zum Tragen eines Judensterns in der Nazizeit verglichen. Nach Kritik verteidigte die Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump ihre Aussage. Sie sagte dem Sender 12 News. "Ich denke, dass jede vernünftige jüdische Person nicht mochte, was in Nazi-Deutschland geschah, und dass jede vernünftige jüdische Person nicht mag, was mit einer anmaßenden Maskenpflicht geschieht."
Die Organisation American Jewish Congress forderte Greene dazu auf, sich zu entschuldigen. Demokraten und auch andere Republikaner zeigten sich empört. Die republikanische Kongressabgeordnete und Trump-Kritikerin Liz Cheney schrieb auf Twitter: "Das ist böser Irrsinn."
Der demokratische Kongressabgeordnete Jim McGovern verlangte Greenes Rücktritt. Es sei "mehr als verstörend", dass Greene den systematischen Mord an sechs Millionen Juden mit dem Tragen einer Maske vergleiche.
Hintergrund von Greenes Äußerungen ist die Maskenpflicht im Repräsentantenhaus. Nach den Richtlinien der US-Gesundheitsbehörde ist das Tragen von Masken angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne auch in Innenräumen meist nicht mehr nötig. Die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hat die Maskenpflicht aber bisher nicht aufgehoben und auf ungeimpfte Abgeordnete verwiesen.
+++ Der Bundesverband der Deutschen Industrie fordert ein Ende der Pflicht zu Homeoffice und Coronatests in Betrieben. Das geht laut der Funke Mediengruppe aus einem 10-Punkte-Plan des BDI an die Bundesregierung hervor. Darin heißt es, die Impffortschritte in Gesellschaft und Unternehmen müssten mit einer parallelen Rückkehr in einen normalen Geschäftsbetrieb verbunden sein.
+++ Die Grünen verlangen Hilfen, um die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzumildern. Über ein entsprechendes Positionspapier berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Darin heißt es, wer in der Pandemie 18 Jahre alt geworden sei, solle ein kostenloses Interrail-Ticket erhalten, um coronagerecht Europa zu erfahren und zu erleben. Außerdem sollten einkommensschwache Familien mit Urlaubsgutscheinen unterstützt werden.
+++ Die Weltgesundheitsorganisation berät heute über Maßnahmen für eine bessere Vorbereitung auf Pandemien. Auf der virtuellen Jahrestagung der WHO in Genf geht es unter anderem um Vorsorge, Impfungen und Basisdienste für Menschen in den 194 Mitgliedsländern.
Deutschland und rund zwei Dutzend andere Staaten wollen zudem einen internationalen "Pandemie-Vertrag" auf den Weg bringen. Dieser soll Länder etwa zu einem besseren Austausch über etwaige Gefahren verpflichten und Regierungen dazu bringen, im Fall einer Bedrohung bessere Pläne und Schutzmaßnahmen auszuarbeiten. Die Weltgesundheitsversammlung ist das höchste Organ der WHO. Für die Beratungen sind insgesamt neun Tage angesetzt.
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