Dienstag, 2. Februar
+++ Der Virologe Christian Drosten hat erneut eindringlich vor zu frühen Lockerungen in der Corona-Pandemie gewarnt. "Für die Zeit bis Ostern können wir noch nicht viel an Bevölkerungsschutz durch die Impfung erwarten", sagte der Wissenschaftler im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info. Im Vordergrund stehe der Schutz für die Risikogruppen. Auch wenn durch die Impfungen die Sterblichkeit sinke, bleibe das Verringern der Fallzahlen für ihn essenziell.
Über den in Aussicht gestellten Anstieg der Impfstoffdosen im Jahresverlauf zeigte sich Drosten nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern "sehr positiv überrascht".
+++ Die Bundeswehr will nach Medienberichten weitere Soldaten bereitstellen, um die Zivil-Behörden bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie zu unterstützen. Derzeit seien knapp 18.000 Soldaten im Einsatz, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer wolle in den nächsten Tagen 5.000 weitere Soldaten abstellen. Am Ende sollten es 25.000 sein. Die Soldatinnen und Soldaten arbeiten unter anderem in Impfzentren, bei der Impfstoff-Logistik, bei Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen sowie in hunderten Gesundheitsämtern.
+++ Die Thüringer Landesregierung hat die im Freistaat geltenden Lockdown-Regeln um fünf Tage verlängert. Das Kabinett habe bei einer Sitzung am Dienstag beschlossen, die derzeit geltende Corona-Verordnung bis zum 19. Februar in Kraft zu lassen, sagte eine Sprecher der Landesregierung am Dienstag in Erfurt. Eine Sprecherin des Thüringer Gesundheitsministeriums sagte, dass damit alle derzeit geltenden Lockdown-Regeln bis mindestens zu diesem Tag in Kraft blieben. Der Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist bislang bundesweit bis zum 14. Februar befristet.
+++ Bundeskanzlerin Merkel (CDU) hat für Verständnis für den Ablauf der Corona-Impfungen in Deutschland geworben. "Wir können keinen starren Impfplan machen", sagte Merkel im ARD-Fernsehen. Die Hersteller hätten den Regierungschefs von Bund und Ländern bei dem Spitzengespräch zum Thema am Vortag erläutert, dass die Impfstoffe unter Hochdruck produziert würden und exakte Voraussagen über die genauen Mengen nicht lange im Voraus getroffen werden könnten.
Bis zum Ende des Sommers solle jede und jeder ein Impfangebot erhalten, bekräftigte Merkel.
+++ In Eisenach ist eine Stadtratssitzung unterbrochen und schließlich vertagt worden, weil acht Abgeordnete keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen wollten. Jeweils vier Stadträte von AfD und NPD hätten sich trotz mehrfacher Aufforderung geweigert, Masken auch während der Sitzung des Stadtparlaments am Dienstagabend zu nutzen, teilte die Stadtverwaltung mit.
Schließlich habe eine Mehrheit den Ausschluss der sich weigernden Stadträte beschlossen.
Schließlich habe eine Mehrheit den Ausschluss der sich weigernden Stadträte beschlossen.
+++ In Berlin gilt künftig wegen Corona auch eine Maskenpflicht im Auto. Ausgenommen sind der Fahrer und bei Fahrten im privaten Wagen die Mitglieder des eigenen Haushalts. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen, wie der Regierende Bürgermeister Müller (SPD) nach der Senatssitzung mitteilte. Müller sagte, ein Nachschärfen der Verordnung sei an dieser Stelle nötig gewesen. Die Corona-Infektionszahlen in Berlin seien rückläufig. "Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber wir wollen dranbleiben, wir werden nicht übermütig."
Nach dem Beschluss von Bund und Ländern wird der Lockdown bis zum 14. Februar verlängert. Dabei werden einige Aspekte im Vergleich zum bisherigen verändert. Neben bundeseinheitlichen Regelungen gibt es Vorgaben, die von den Ländern unterschiedlich umgesetzt werden. Hier ein Überblick von Schleswig-Holstein bis Bayern.
+++ Die Bundesregierung will den Ausnahmezustand in der Corona-Pandemie bis in den Juni hinein aufrecht erhalten. Der Status einer sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite soll per Bundestagsbeschluss verlängert werden. Aktuell gilt dies bis zum 31. März. Bundesgesundheitsminister Spahn sagte der Nachrichtenagentur Reuters, damit die zahlreichen finanziellen Hilfen und Regelungen für Pflege und Gesundheit weiterbestehen könnten, müssten sie gesetzlich verlängert werden. Dies sei an die Feststellung der epidemischen Lage geknüpft.
+++ Unter den Opfern des Menschenhandels sind nach UNO-Angaben immer öfter Kinder und Jugendliche. Deren Anteil hat sich in den vergangenen 15 Jahren verdreifacht, wie aus einem vom UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) in Wien veröffentlichten Bericht hervorgeht. Angesichts der Wirtschaftskrise infolge der Corona-Pandemie drohe eine Verschärfung der Entwicklung. "Millionen Frauen, Kinder und Männer weltweit sind arbeitslos, können nicht zur Schule und sind ohne soziale Unterstützung in der Covid-19-Krise", sagte UNODC-Generaldirektorin Ghada Waly. Während Menschenhändler Mädchen und Frauen oft in die Prostitution trieben, würden Jungen und Männer zur Zwangsarbeit genötigt. Außerdem müssten sie betteln, aus Zwang heiraten, oder es würden ihnen Organe entnommen.
+++ Die berühmte Stierhatz von Pamplona wird das zweite Jahr infolge wegen des Coronavirus abgesagt. Ein internationales Festival wie San Fermin, bei dem Millionen Menschen in die Region Navarra kommen würden, sei nicht möglich, sagte die Regionalpräsidentin María Chivite.
+++ Die Senioren-Union der CDU prangert "Chaos bei der Terminvergabe für die Corona-Impfungen" an und fordert Konsequenzen. "Die Fehler mit endlosen Warteschleifen und tagelangen Telefonversuchen der Älteren bei der Hotline dürfen sich nicht wiederholen", sagte der Bundesvorsitzende, Otto Wulff, in Berlin.
Welche Gruppen zuerst geimpft werden sollen, ist zwar bundeseinheitlich geregelt. Für die Vergabe der Termine haben die einzelnen Bundesländer aber unterschiedliche Verfahren gewählt - einige setzen etwa auf Hotlines und Online-Anmeldungen, andere verschicken Einladungsbriefe per Post.
Nach den Weihnachtsfeiertagen wurde mit den Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Mittlerweile sind mehr als 1,6 Millionen Menschen in Deutschland geimpft, mehr als 900.000 laut Robert-Koch-Institut aus beruflichen Gründen. Dazu zählen unter anderem Ärzte und Krankenpfleger. Eine weitere große Gruppe ist die der über 80-Jährigen. Mit wem geht es entsprechend der Impfverordnung danach weiter? Eine Übersicht.
+++ Der russische Corona-Impfstoff Sputnik V schützt offenbar zu 91,6 Prozent gegen eine symptomatischen Covid-19-Erkrankung. Laut der heute von der renommierten britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie ist das Ergebnis der dritten und letzten Phase der klinischen Studien. Nach Angaben der Autoren wurde der Impfstoff von den Probanden zudem gut vertragen.
+++ Die Entwickler des russischen "Sputnik V"-Impfstoffs haben nach Informationen des Mitteldeutschen Rundfunks Kontakte zu einem deutschen Pharmahersteller aufgenommen. Das Bundesgesundheitsministerium habe bestätigt, dass eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen IDT Biologika in Sachsen-Anhalt geprüft werde, berichtete der Sender. Die russischen Vakzin-Entwickler benötigen Kooperationspartner für die angestrebten Lieferungen in die EU. Die IDT Biologika arbeite für biopharmazeutische Unternehmen und hat ihren Hauptstandort in Dessau.
+++ Der Lockdown in der Coronakrise ist auch die Zeit der alten und neuen Medien. Seit Januar macht die App "Clubhouse" massiv auf sich aufmerksam. Sie ermöglicht es, live Gespräche und Diskussionsrunden mit anderen Internetnutzern zu führen. Zahlreiche Politiker, Prominente und Journalisten sind bereits dabei, insbesondere Äußerungen des Linken-Politikers Ramelow hatten für einen Hype gesorgt. Bislang ist sie nur auf Apple-Geräten verfügbar und man muss eingeladen werden, um mitzumachen. Einer Umfrage zufolge wird sie nur von wenig Menschen genutzt. Die meisten haben laut einer OMD-Umfrage unter Menschen zwischen 18 und 59 Jahren noch nie davon gehört.
+++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut 6.114 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Außerdem wurden 861 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet, wie aus Zahlen des RKI hervorgeht. Möglicherweise enthalten die Zahlen Nachmeldungen aus Sachsen-Anhalt, die gestern nicht rechtzeitig vorlagen. Die Zahl der innerhalb von sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt bei 90. Vor einer Woche hatte das RKI 6.412 Neuinfektionen und 903 neue Todesfälle binnen 24 Stunden verzeichnet.
+++ In Deutschland ist wegen der Corona-Pandemie die Zahl der Fluggäste deutlich gesunken. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, registrierten die 24 größten Verkehrsflughäfen im vergangenen Jahr rund 58 Millionen Passagiere. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Einbruch um 74,5 Prozent. Zugleich ist das der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung.
+++ Die italienische Wirtschaft ist 2020 um fast neun Prozent eingebrochen. Nach Angaben des nationalen Statistikamtes Istat ist dies der stärkste Rückgang seit dem Zweiten Weltkrieg. Italien ist nach Deutschland und Frankreich die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone. Die deutsche Wirtschaft verzeichnete im vergangenen Jahr ein Minus von fünf Prozent.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn sieht keine rasche Entspannung bei der Verfügbarkeit von Corona-Impfstoffen. Der CDU-Politiker sagte im ARD-Fernsehen, beim Impfstoff-Gipfel sei allen Beteiligten klar geworden, dass es bis in den April hinein noch harte Wochen der Knappheit geben werde. Die Lieferungen ließen sich nicht beschleunigen - auch nicht mit Geld. Erst im zweiten Quartal werde es nennenswert mehr Impfstoff geben.
+++ Die groß angelegten Corona-Schutzimpfungen in Deutschland haben Ende Dezember begonnen. Termine lassen sich derzeit allerdings noch nicht überall ausmachen. Wer zuerst zum Zuge kommt und was bereits über das Verfahren bekannt ist, haben wir hier zusammengefasst.
Montag, 1. Februar
+++ In Frankreichs Wintersportorten müssen die Skilifte vorerst geschlossen bleiben. "Die gesundheitliche Situation lässt die Wiedereröffnung der Skilifte in unseren Skigebieten nicht zu", schrieb Premierminister Castex nach einem Treffen mit Vertretern aus der Branche auf Twitter. Castex nannte kein Datum für eine geplante Wiedereröffnung. Das Amt des Premiers bestätigte auf Nachfrage Medienberichte, wonach die Skilifte auf jeden Fall den ganzen Februar über geschlossen blieben und es noch kein Datum für eine Öffnung gebe.
+++ Papst Franziskus hält an seinen Plänen für einen Irakbesuch im März fest. Wegen der Pandemie könnten die meisten Irakerinnen und Iraker seine für den 5. bis 8. März geplante Visite zwar nur im Fernsehen verfolgen, sagte Franziskus der katholischen US-Nachrichtenagentur CNS. Aber: "Sie werden sehen, dass der Papst in ihrem Land ist". Darauf komme es an. "Ich bin der Seelsorger von Menschen, die leiden." Der Vatikan hat noch keine Einzelheiten des Besuchs veröffentlicht, der die erste Visite eines Papstes im Irak wäre. Die Vatikan-Delegation werde zwar geimpft, hieß es. Entscheidend sei letztlich der Stand der Pandemie im Land selbst, da es bei öffentlichen Auftritten des Papstes wohl zu Gedränge kommen werde.
+++ Bayerns Ministerpräsident Söder (CSU) äußert sich zufrieden mit den Gesprächen mit der Industrie, betont aber gleichwohl mit Blick auf die Impfungen in Deutschland: "Das wird für die Geduld der Menschen noch mal eine echte Herausforderung." Eine "ständige Fehleranalyse" nutze jetzt aber nichts. Ziel sei, künftig "so viel und schnell wie möglich" zu impfen. Dazu gebe es die Zusagen der Unternehmen für die Lieferung der Impfdosen pro Quartal, aber eine Garantie gebe es dafür nicht.
+++ Die Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt in Frankreich zum ersten Mal seit 6. Dezember wieder über die Marke von 3.200. Die Behörden melden 3.228 Intensivpatienten. Die Zahl der neuen Positiv-Tests liegt mit 4.347 leicht über dem Wert von vor einer Woche (4.240). Insgesamt sind in Frankreich mehr als 3,2 Millionen Positiv-Tests registriert.
+++ Trotz des weiter herrschenden Corona-Lockdowns in Dänemark dürfen die jüngeren Schulkinder im nördlichsten deutschen Nachbarland schon ab Montag wieder in die Schule. Das gelte für alle Schülerinnen und Schüler bis zur vierten Klasse und sei ein Resultat davon, dass die Infektionszahlen im Zuge der strikten Beschränkungen der jüngsten Zeit gesunken seien, sagte Gesundheitsminister Heunicke auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Die höheren Klassenstufen werden dagegen weiter aus der Distanz unterrichtet.
+++ In Portugal werden die Behörden bei der Bewältigung der Corona-Krise von der Bundeswehr unterstützt. Diese schickt am Mittwoch ein medizinisches Hilfsteam aus 26 Personen nach Portugal, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilt. Mitgeliefert werden demnach Beatmungsgeräte, Infusionsgeräte und Krankenbetten.
+++ Der Schweizer Roche-Konzern will bis Mitte Februar einen für Patienten weniger unangenehmen Coronavirus-Schnelltest auf den Markt bringen. Beim SARS-CoV-2 Rapid Antigen Test Nasal werde die Probe aus dem vorderen Bereich der Nase entnommen statt aus dem Nasen-Rachen-Raum. Diese Abstrich-Methode könne die Unannehmlichkeiten verringern, insbesondere bei empfindlichen Personen wie Kindern, älteren Menschen oder Personen mit Behinderungen.
+++ Die österreichische Regierung hat eine teilweise Lockerung des harten Lockdowns ab dem 8. Februar beschlossen. Der Handel, Schulen und körpernahe Dienstleister wie Friseure dürfen unter strengen Auflagen wieder öffnen, teilt die Regierung mit. Der Unterricht in den Schulen wird teilweise im Schichtbetrieb erfolgen. Teilnehmen dürfen nur jene Schüler, die sich testen lassen. Auch Friseure und andere Dienstleistungen dürfen nur mit einem Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, in Anspruch genommen werden. In anderen Bereichen, etwa bei der Einreise, wurden hingegen Verschärfungen beschlossen.
+++ Die südafrikanische Virus-Variante ist in Großbritannien bei elf Personen festgestellt worden, die keinen Kontakt zu Reisenden hatten. Die Regierung ordnete Massentests in den acht Bezirken an, in denen die Fälle aufgetreten waren. In diesen jeweils rund 10.000 Personen umfassenden Bezirken - darunter drei in London - würden alle Bewohner ab 16 Jahren zu einem Test aufgefordert, auch wenn sie keine Symptome zeigten, so die Behörden. Die Infizierten würden sich selbst isolieren. Die konsequente Nachverfolgung ihrer Kontaktpersonen solle eine weitere Verbreitung verhindern.
+++ In Polen ist Covid-19 erstmals bei Nerzen festgestellt worden. Sämtliche Tiere in der betroffenen Nerzfarm im Norden des Landes würden gekeult, teilt das Gesundheitsministerium mit. Es müsse alles getan werden, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern. In Dänemark, dem bisher führenden Exporteur von Nerzfellen, war die gesamte Population von 17 Millionen Nerzen gekeult worden. In den Tieren waren Virus-Mutationen festgestellt worden, eine Rückübertragung auf den Menschen wurde befürchtet.
+++ Im Großraum Madrid werden die Beschränkungen gelockert. So dürfen statt bisher vier ab Freitag sechs Personen auf Terrassen von Gaststätten zusammenkommen, wie die Behörden mitteilen. Der Beginn einer nächtlichen Ausgangssperre könnte zudem von 22 Uhr auf Mitternacht verschoben werden. Die Region Madrid stellt sich damit gegen den Trend in Spanien, wo die Maßnahmen vielerorts eher noch verschärft werden.
+++ EU-Kommissionschefin von der Leyen soll im Gesundheitsausschuss des Bundestages zum Inhalt des Vertrags mit dem Pharmahersteller Astrazeneca aussagen. Der Vorsitzende des Gremiums, Rüddel, sagte im Deutschlandfunk, es seien noch Fragen offen.
+++ Immunität gegen das Coronavirus kann möglicherweise weitergegeben werden: von Müttern auf ihre Kinder, zumindest für die ersten Lebensmonate. Forschende aus den USA haben erste Hinweise darauf gesammelt, dass Antikörper gegen das Virus während der Schwangerschaft übertragen werden.
+++ Bulgarien hat einen seit zwei Monaten geltenden Teil-Lockdown weiter gelockert. Einkaufs-, Fitness- und Sportzentren dürfen seit heute wieder öffnen. Mittelschulen und Gymnasien sollen ab Donnerstag stufenweise den Präsenzunterricht wieder aufnehmen.
+++ Der Pharmakonzern Bayer will den Impfstoff, den es im Rahmen der Curevac-Kooperation übernimmt, komplett in Wuppertal fertigstellen. "Das ist sozusagen ein Made-in-Germany-Produk", sagte Bayer-Pharmavorstand Oelrich in Berlin. Nur gewisse Vorprodukte würden von anderen Standorten kommen.
+++ Indien will im kommenden Haushaltsjahr (ab April) 25,4 Milliarden Euro (2,24 Trillionen Rupien) für sein Gesundheitsbudget ausgeben. Das seien 137 Prozent mehr als im Vorjahr, sagte Finanzministerin Nirmala Sitharaman dem Parlament in Neu Delhi. Demnach will das Land vier Milliarden Euro (350 Milliarden Rupien) allein für Impfstoffentwicklung sowie Impfprogramme ausgeben. Das Land wird oft als "Apotheke der Welt" bezeichnet, da dort nach eigenen Angaben rund die Hälfte aller Impfstoffe weltweit hergestellt wird. Das Riesenland mit 1,3 Milliarden Einwohnern hat in absoluten Zahlen am zweitmeisten Coronafälle - insgesamt rund 10,8 Millionen.
+++ Kriminelle bieten Reisenden in Europa den Kauf gefälschter Bescheinigungen über negative Corona-Tests an. Es seien bereits mehrere solcher Fälle aufgedeckt worden, warnte die europäische Polizeibehörde Europol in Den Haag. Unter anderem sei am Airport Charles de Gaulle in Paris
ein Fälscher-Ring das Handwerk gelegt worden. In Großbritannien hätten Betrüger 100 Pfund (113 Euro) für gefälschte Negativ-Bescheinigungen verlangt, in Spanien 40 Euro. In den Niederlanden seien solche Fälschungen für 50 bis 60 Euro über Messenger-Apps zugestellt worden. Laut Europol nutzen die Täter Hochqualitäts-Printer und spezielle Software, um originalgetreu wirkende Zertifikate herzustellen.
ein Fälscher-Ring das Handwerk gelegt worden. In Großbritannien hätten Betrüger 100 Pfund (113 Euro) für gefälschte Negativ-Bescheinigungen verlangt, in Spanien 40 Euro. In den Niederlanden seien solche Fälschungen für 50 bis 60 Euro über Messenger-Apps zugestellt worden. Laut Europol nutzen die Täter Hochqualitäts-Printer und spezielle Software, um originalgetreu wirkende Zertifikate herzustellen.
+++ Menschen, die von ihrer Persönlichkeit her stärker nach innen gerichtet sind, kommen laut einer Studie besser mit der Corona-Pandemie zurecht als Extravertierte. "Introvertierte und emotional stabile Menschen empfinden die Pandemie als weniger stressig im Vergleich zu extravertierten und neurotischen Menschen", sagte Studienleiter und Psychologieprofessor Hannes Zacher von der Universität Leipzig.
+++ Südafrika erhält erstmals Corona-Impfstoff. Eine Lieferung mit einer Million Impfdosen kam auf dem internationalen Flughafen OR Tambo in Johannesburg an, wie der staatliche Sender SABC berichtet. Das Vakzin des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca, das in Indien hergestellt wurde, wurde von Präsident Cyril Ramaphosa und weiteren hochrangigen Staatsvertretern in Empfang genommen. Der Impfstoff ist zunächst für Beschäftigte im Gesundheitssystem bestimmt. Das Land weist in Afrika mit 1,4 Millionen Coronavirus-Infektionen und mehr als 44.000 Toten die meisten Ansteckungen und Todesfälle auf. Für zusätzliche Belastung sorgt eine ansteckendere Virusvariante, die Ende des vergangenen Jahres festgestellt worden war.
+++ Die Hotlines und Beratungsangebote für Frauen und Kinder in Konfliktsituationen werden im aktuellen Lockdown und seit Beginn der Corona-Krise nach Angaben des Bundesfamilienministeriums verstärkt genutzt. So habe es bei Anrufen beim Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" in den vergangenen Wochen wieder leichte Anstiege gegeben, sagte eine Ministeriumssprecherin in Berlin. "Das ist aber nur ein Indikator. Wir gehen davon aus, dass das Dunkelfeld deutlich höher ist." Einen Anstieg der Anrufe hatte das Ministerium auch im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr verzeichnet.
+++ In Nordrhein-Westfalen werden vorerst nicht alle positiven Corona-Tests auf Virus-Mutationen untersucht. NRW halte sich an die Bundesverordnung, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf mit. "Die Verordnung sieht vor, dass je nach Anzahl an Neuinfektionen fünf bis zehn Prozent der SARS-CoV-2 positiv getesteten Proben sequenziert werden." Mehrere Städte lassen hingegen im Alleingang schon alle positiven PCR-Proben auf Virus-Mutationen testen - darunter Köln und Solingen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf begann heute damit.
+++ In Portugal ist die Zahl der Todesfälle, die mit einer Corona-Erkrankung in Verbindung gebracht werden, stark gestiegen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörden starben im Januar 5.576 Menschen nach einer Infektion. Das sind 44 Prozent der gesamten Corona-Toten in Portugal. In den vergangenen Wochen hat sich eine Mutation des Corona-Virus stark verbreitet. In vielen Krankenhäusern sind die Kapazitätsgrenzen erreicht. Krankenwagen warten manchmal Stunden vor den Kliniken, bis ein Bett frei wird. Wegen der angespannten Lage hilft die Bundeswehr in Portugal mit medizinischem Personal und Material.
+++ Der Pharmakonzern Bayer steigt in die Produktion von Covid-19-Impfstoffen ein. Vorstandsmitglied Oelrich teilte mit, eine eingehende Prüfung habe ergeben, dass Bayer über die erforderlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten verfüge, den mRNA-basierten Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac herstellen zu können. Das Präparat wird derzeit noch entwickelt. Es basiert wie die Impfstoffe von Biontech und Moderna auf sogenannten "messenger RNA", also Boten-RNA. Bereits Anfang Januar hatten Bayer und Curevac eine Kooperation bekanntgegeben. Sie umfasste aber zunächst nur Zulassungsarbeiten und andere Dienstleistungen des Großkonzerns für das kleine schwäbische Unternehmen.
Die Impfstoffhersteller können den weltweit hohen Bedarf bisher nicht decken. Sollte der Staat in die Produktion eingreifen?
+++ Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut innerhalb eines Tages 5.608 neue Coronavirus-Infektionen gemeldet. Das sind mehr als 1.000 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg laut RKI um 175 auf insgesamt 57.120. Generell sind die Zahlen am Montag niedriger als an anderen Wochentagen. Das RKI wies zudem daraufhin, dass aus Sachsen-Anhalt keine Zahlen übermittelt wurden. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz beträgt 91 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Angestrebt wird ein Wert unter 50.
+++ In dem thüringischen Corona-Hotspot Jüchsen hat die Polizei einen Faschingsumzug aufgelöst. Wie der MDR berichtet, wurden bei der Veranstaltung mit 90 Personen Mindestabstände und Hygienevorschriften nicht eingehalten. Es habe mehrere Strafanzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Polizeibeamte gegeben. Die Teilnehmenden hatten sich laut Polizei über soziale Netzwerke verabredet. Auch Pferde und teils geschmückte Fahrzeuge waren am Umzug beteiligt. Das Dorf Jüchsen ist ein Ortsteil der Gemeinde Grabfeld und weist nach Angaben der Polizei die größte Inzidenz in Thüringen auf.
+++ Deutschlands Einzelhandel hat das Corona-Jahr 2020 trotz eines historischen Umsatzeinbruchs im Dezember mit einem Rekordplus abgeschlossen. Die Erlöse lagen im Gesamtjahr preisbereinigt um 3,9 Prozent über dem Vorjahreswert, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Vor allem der Onlinehandel boomte, auch Lebensmittelhändler sowie Möbel- und Heimwerkermärkte machten gute Geschäfte.
+++ Politiker mehrerer Parteien plädieren dafür, dass Feiertage, die auf ein Wochenende fallen, in diesem Jahr als Corona-Bonus an Werktagen nachgeholt werden dürfen. SPD-Fraktionsvize Wiese sagte der Saarbrücker Zeitung, es wäre eine Anerkennung, wenn der darauffolgende Montag frei wäre für die Beschäftigten. Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Schindler, forderte, Arbeitgeber zum Ausgleich solcher Feiertage zu verpflichten und das Arbeitszeitgesetz entsprechend zu ändern.
+++ Hunderttausende Briten warten wegen der Pandemie bereits länger als ein Jahr auf Operationen. Ihre Zahl sei seit Beginn der Pandemie von gut 1600 auf aktuell 192.000 Patienten gestiegen, hieß es einem BBC-Bericht zufolge vom Verband NHS Providers, der die Interessen der Beschäftigten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und anderen medizinischen Diensten vertritt. In britischen Krankenhäusern werden derzeit mehr als 34.000 Patienten mit Covid-19 behandelt, mehr als 3800 von ihnen werden künstlich beatmet.
+++ In Italien sind in weiten Teilen des Landes die Corona-Beschränkungen gelockert worden. Unter anderem dürfen die Menschen tagsüber wieder in Bars und Restaurants. Auch die Museen haben wieder geöffnet. Insgesamt elf Regionen profitieren von den Lockerungen. Darunter sind auch die Regionen Latium, Lombardei und Venetien, die alle drei Inzidenzzahlen von deutlich über 100 haben.
+++ Die Zahl der Kurzarbeiter ist im Januar Schätzungen des Münchner Ifo-Instituts zufolge auf 2,6 Millionen gestiegen. Das sind noch einmal 20 Prozent mehr als im Dezember, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut mitteilte. Besonders betroffen ist demnach die Gastronomie- und Hotelbranche. Fast 600.000 Beschäftigte waren im vergangenen Monat in Kurzarbeit. Aber auch im Handel stieg die Zahl laut Ifo um mehr als das Doppelte auf 556.000 Menschen.
+++ Der Impfstoffhersteller Biontech-Pfizer hat angekündigt, im kommenden Quartal bis zu 75 Millionen Impfeinheiten mehr an die EU zu liefern. Die Maßnahmen, um die Produktionskapazitäten zu erweitern, liefen nach Plan, erklärte der Konzern. Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" könnte Deutschland mit knapp 14 Millionen zusätzlichen Impfdosen rechnen.
Gestern hatte der Impfstoff-Hersteller Astrazeneca angekündigt, seine Lieferung an die Europäische Union um neun Millionen Dosen aufzustocken. Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sollen nun 40 Millionen Impfeinheiten geliefert werden. Das entspricht der Hälfte der ursprünglich avisierten Menge.
+++ Im Libanon ist es bei Protesten gegen die Corona-Restriktionen erneut zu gewalttätigen Konfrontationen gekommen. In der Hafenstadt Tripoli setzten Polizei und Militär Tränengas ein, um Versammlungen aufzulösen. Einige Demonstranten warfen nach Armee-Angaben mit Molotow-Cocktails und versuchten, den Sitz der Regionalregierung in Brand zu setzen. Das Rote Kreuz behandelte mehrere Verletzte.
+++ In Israel hat die Regierung den seit mehr als drei Wochen geltenden Corona-Lockdown bis Ende der Woche verlängert. Am Mittwoch soll entschieden werden, ob eine weitere Verlängerung notwendig ist. Die Vorschriften legen unter anderem fest, dass sich die Bürgerinnen und Bürger nur in Ausnahmefällen mehr als 1.000 Meter von ihren Wohnorten entfernen dürfen. Der internationale Flughafen Ben Gurion bleibt bis Sonntag geschlossen.
+++In Jerusalem haben zahlreiche ultraorthodoxe Juden trotz Corona-Beschränkungen an zwei Beerdigungen von prominenten Rabbinern teilgenommen. Die Polizei schätzte ihre Zahl auf mehr als 10.000. In Prozessionen drängten sich die Teilnehmer durch die Straßen. Beide verstorbenen Rabbiner waren laut israelischen Medienberichten kürzlich an Covid-19 erkrankt.
Sonntag, 31. Januar
+++ In den USA sind nach Behördenangaben bereits mehr als 31,1 Millionen Impfdosen verabreicht worden, darunter auch zahlreiche Zweitimpfungen. Bis Samstag waren es 29,6 Millionen Dosen gewesen.
+++ Bei einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen in Amsterdam sind rund 30 Menschen festgenommen worden. Die Versammlung mit rund 600 Personen sei aufgelöst worden, teilte die Polizei mit. Die Teilnehmer hätten gegen Abstandsgebote und das landesweite Versammlungsverbot verstoßen. Die ganze Meldung finden Sie hier.
In Wien haben tausende Menschen gegen die von der Regierung verhängten Maßnahmen in der Corona-Pandemie protestiert und missachteten damit das geltende Demonstrationsverbot. Es gab mehrere Festnahmen. Die ganze Meldung finden Sie hier.
+++ In Brüssel hat die Polizei eine nicht genehmigte Demonstration gegen die in Belgien geltenden Beschränkungen in der Corona-Pandemie aufgelöst. Mindestens 200 Menschen wurden nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur vorübergehend in Gewahrsam genommen. Die ganze Meldung finden Sie hier.
+++ In der australischen Stadt Perth hat ein einwöchiger strikter Lockdown begonnen. Die Maßnahmen wurden kurzfristig verhängt, nachdem ein neuer Infektionsfall bekannt geworden war. Es war der erste bestätigte Fall seit fast zehn Monaten in der westaustralischen Millionenstadt.
+++ Die Bundeswehr unterstützt Portugal mit medizinischem Personal und Material für die Versorgung von Covid-Patienten. Das bestätigte das Bundesverteidigungsministerium. Portugal ist massiv von der Pandemie und in jüngster Zeit auch von der Verbreitung neuer Virusvarianten betroffen.
+++ Die Corona-Pandemie hat einer Umfrage zufolge in vielen Ländern der Welt dazu geführt, dass die Menschen das eigene Auto stärker nutzen. Zudem wollen sich auch deutlich mehr Verbraucher ein eigenes Auto anschaffen. Das geht aus einer Befragung der Unternehmensberatung Capgemini hervor. Mehr Informationen
+++ Die Regierung in Israel hat angekündigt, 5.000 Impfdosen an die Palästinensischen Gebiete abzugeben. Sie sollen dort genutzt werden, um medizinisches Personal zu impfen. Die Weltgesundheitsorganisation hatte kritisiert, dass in den Palastinensischen Gebieten noch gar kein Impfstoff vorhanden ist, während in Israel bereits ein Drittel der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft werden konnte.
+++ Krankenhäusern in der Amazonas-Region in Brasilien fehlt nach wie vor Sauerstoff, um Covid-Patienten zu beatmen. Der deutsche Bischof Johannes Bahlmann sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur, die Lage am unteren Amazonas sei sehr kritisch. Viele Patienten habe man in den vergangenen Tagen nicht behandeln können. Eine ganze Familie mit sieben Personen sei aufgrund des Sauerstoffmangels gestorben. Zudem fehle es auch an Ärzten. Die katholische Kirche hat in der Region zwei Krankenhaus-Schiffe im Einsatz, um zusätzliche Behandlungen zu ermöglichen.
+++ Gesundheitsminister Spahn ist grundsätzlich offen für den Einsatz von russischen und chinesischen Corona-Impfstoffen in Deutschland. Wenn ein Impfstoff als sicher und wirksam betrschtet werden könne – egal in welchem Land er hergestellt worden sei – dann könne er bei der Bewältigung der Pandemie helfen, sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Erwartungen vor dem "Impfgipfel": Mehr Planungssicherheit, eine Notfall-Impfwirtschaft, mehr Tempo – das sind einige Forderungen vor den Beratungen von Bund und Ländern mit Impfstoff-Herstellern. Ein Überblick
+++ Krankenkassen verschicken derzeit Gutscheine für FFP2-Masken, doch die Verteilung hat bei einigen Empfängern für Verwunderung gesorgt. Gedacht sind sie für Menschen über 60 und für alle mit Vorerkrankungen, die bei Covid-19 eine Rolle spielen können. Zu Nachfragen erklärte jetzt ein Sprecher der Privaten Krankenversicherungen, es sei zum Beispiel durchaus möglich, dass Ärzte früher einmal einen "Verdacht auf Asthma" untersucht hätten. Auch solche Diagnosen, die dem Patienten vielleicht nicht einmal bewusst seien, könnten nun zum Versand der Gutscheine führen.
+++ Wissenschaftler der Weltgesundheitsorganisation untersuchen den Markt in der Stadt Wuhan, auf dem die Corona-Pandemie ihren Ursprung haben könnte. Das Gelände ist seit Januar vergangenen Jahres geschlossen. Für das WHO-Team, das sich seit zwei Wochen in der chinesischen Stadt aufhält, wurden die Tore geöffnet.
+++ Bundesfamililenministerin Giffey schlägt eine Corona-Ampel für Kitas vor. Für jede Kindertagesstätte könnte dann einzeln entschieden werden, ob sie angesichts des Infektionsgeschehens geöffnet bleiben kann. Mehr Informationen
+++ Das Robert Koch-Institut meldet für die letzten 24 Stunden 11.192 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Das sind 1.065 Meldungen weniger als vor einer Woche. Im Vergleich zum Vortag seien 399 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus zu verzeichnen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Bundesdurchschnitt derzeit bei 90,2. Kurz vor Weihnachten hatte der Wert bei 197,6 gelegen. Angestrebt wird ein Wert von unter 50.
+++ Heute Abend gibt es einen Video-Gipfel mit EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und den CEOs der Impfstoff-Firmen. Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Weber, schlägt in der "Bild am Sonntag" die Bildung einer europaweiten "Pharma-Allianz" vor. Jede mögliche Produktionsstätte müsse auf Corona-Impfstoffe umgestellt werden. "Zugelassene Impfstoffe müssen im Notfall auch mit einer Zwangslizensierung von anderen produziert werden. Selbst der Aufbau neuer Produktionskapazitäten in staatlicher Hand ist eine Option", so Weber.
+++ Vor dem Impfgipfel am Montag zwischen Bundeskanzlerin Merkel und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten hat der Deutsche Städtetag klare Erwartungen formuliert: Hauptgeschäftsführer Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Städte wünschten Antworten "auf die zwei wesentlichen Fragen: Wann gibt es ausreichend Impfstoff? Wann wird welcher Impfstoff ins Impfzentrum geliefert?" Bund und Länder seien in der Verantwortung, möglichst schnell und möglichst genau zu informieren.
Samstag, 30. Januar
+++ Bei der Einreise nach Kuba gilt künftig eine verpflichtende Quarantäne. Touristen und im Ausland lebende Kubaner müssten sich ab 6. Februar auf eigene Kosten in einem Hotel isolieren und dort fünf Tage lang bleiben, bevor sie sich freitesten können, sagte der kubanische Chef-Epidemiologe Durán. Nach Hause zurückkehrende Kubaner sollen auf Staatskosten in eigenen Quarantänezentren untergebracht werden. Ausnahmen soll es für Diplomaten und einige Geschäftsreisende geben, die sich zu Hause isolieren können.
+++ In Frankreich verzeichnen die Behörden einen Anstieg der Neuinfektionen binnen 24 Stunden auf 24.392 Fälle von 22.858 am Freitag. In Krankenhäusern starben binnen 24 Stunden 242 Menschen mit oder an dem Coronavirus. 27.242 Erkrankte werden stationär behandelt.
+++ Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat im Kampf gegen das Coronavirus eine landesweite Pflicht zum Maskentragen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln verhängt. Die Anordnung tritt Dienstag in Kraft. Sie gilt für Flugzeuge, Züge, Nahverkehr, Taxis, Züge, Mitfahrdienste und U-Bahnen. Damit wird eine von Präsident Biden kurz nach seinem Amtsantritt erlassene Vorschrift noch ausgeweitet.
+++ Sechs Wochen nach Beginn der Impfkampagne in Israel haben bereits rund drei Millionen Menschen im Land die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten. Das ist etwa ein Drittel der Bevölkerung. Rund 1,7 Millionen Israelis seien bereits zweimal geimpft worden, teilte das Gesundheitsministerium am Samstag mit. Gleichzeitig blieben die Infektionszahlen in dem kleinen Mittelmeerland hoch. 6.435 neue Fälle wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden verzeichnet.
+++ Zollbeamte in Südafrika haben binnen zwei Wochen hunderttausende Tabletten eines Antiparasitikums beschlagnahmt, das als angebliches Heilmittel gegen das Coronavirus verkauft werden sollte. Wie die Polizei mitteilte, wurden "Tabletten, bei denen es sich vermutlich um Ivermectin handelt" im Wert von umgerechnet rund 330.000 Euro am Flughafen von Johannesburg sichergestellt.
+++ In Italien haben die Behörden binnen 24 Stunden 12.715 Neuinfektionen registriert. Das seien etwas weniger als am Freitag mit 13.574 Ansteckungsfällen, teilt das Gesundheitsministerium mit. 421 Menschen seien binnen 24 Stunden mit oder an dem Coronavirus gestorben.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn geht davon aus, dass die Corona-Pandemie im kommenden Jahr weitgehend überwunden sein wird. "Einen zweiten Jahrestag wird es in dieser Form nicht geben", sagte der CDU-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Im Lauf des Jahres werden wir die Pandemie weitestgehend unter Kontrolle bekommen - durch die Impfungen und durch die Möglichkeit, das Vakzin an Mutationen anzupassen."
+++ Wegen der Corona-Pandemie gilt in Tschechien seit heute ein fast völliger Einreisestopp für Ausländer. Feste Kontrollposten an den Grenzübergängen zu den Nachbarstaaten sind indes nicht geplant, wie das Polizeipräsidium in Prag der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Die Streifenbeamten würden die Einhaltung der neuen Beschränkungen stichprobenartig kontrollieren. "Wir werden wissen wollen, was die Gründe für die Fahrt sind", sagte der Sprecher. Nicht erlaubt seien in jedem Fall Einkaufsfahrten. Es gibt einen Ermessensspielraum der Beamten.
+++ In Portugal, wo die britische Corona-Variante stark verbreitet ist, gibt es nach Daten des Gesundheitsministeriums nur noch sieben freie Betten für die Intensivpflege. Von 850 solcher Betten auf dem Festland, die für Covid-19-Patienten bereitstehen, seien 843 belegt. Für die zehn Millionen Einwohner gebe es zudem 420 Intensivpflege-Betten, die aber für andere Krankheitsfälle reserviert seien, hieß es weiter. Nach Angaben des Ministeriums wurden binnen 24 Stunden 12.435 Neuinfektionen und 293 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus verzeichnet.
+++ Rund eine Woche nach dem Aufnahmestopp am Berliner Vivantes Humboldt-Klinikum wegen einer Virusmutation ist die Corona-Lage nach Angaben des Krankenhauses unter Kontrolle. "Es ergibt sich kein Hinweis auf eine unkontrollierte Ausbreitung von Sars-CoV-2, insbesondere nicht von Virusvarianten", teilte die Klinik am Samstag mit. Es gebe keine aktiven Infektionskette mehr. Die Klinik verwies dabei auf umfangreiche Untersuchungen von Personal und Patienten sowie weitere Nachforschungen des Gesundheitsamts und des Robert Koch-Instituts.
+++ FDP-Chef Lindner fordert mehr Anstrengungen für eine Wiederöffnung der wegen Corona geschlossenen Kitas und Schulen in Deutschland. Es drohe, dass viele Kinder und Jugendliche den Anschluss im Bildungssystem verlieren, sagte Lindner am Samstag während einer digitalen Klausur seiner Bundestagsfraktion.
+++ Bundesgesundheitsminister Spahn hat eine Überarbeitung der Impfverordnung und der dort festgelegten Priorisierungen angekündigt. Hintergrund ist die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, das Präparat von Astrazeneca nur bei unter 65-Jährigen einzusetzen, weil die Wirksamkeit bei Älteren nicht hinreichend belegt sei. Spahn sagte bei einer Digital-Veranstaltung, man werde generell an einer Priorisierung festhalten, aber die Alterskomponente für den Astrazeneca-Impfstoff aufgreifen.
+++ Eltern haben sich mit dem Homeschooling ihrer Kinder einer Studie zufolge inzwischen recht gut eingerichtet. Die meisten Eltern seien mit dem Homeschooling ganz zufrieden gewesen, sagte die Psychologin Ilka Wolter, der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Sie leitete eine Befragung des Bamberger "Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe" unter Familien. Der Austausch mit den Schulen habe aus Sicht der Familien relativ gut funktioniert: "Die meisten fühlten sich ausreichend informiert und unterstützt."
+++ Der bayerische Ministerpräsident Söder hat sich für eine staatliche Steuerung der Impfstoffproduktion ausgesprochen. Der CSU-Politiker sagte der Zeitung "Die Welt", es gebe wegen der Corona-Pandemie eine Notlage, die die Marktwirtschaft auf längere Sicht fundamental beschädigen könne. Deshalb sollte es eine – Zitat – "Not-Impfstoffwirtschaft" geben, in der der Staat klare Vorgaben mache. Man brauche mehr Produktionskapazitäten und schnellere Genehmigungsverfahren.
+++ Der Iran bescheinigt dem im eigenen Land hergestellten Impfstoff eine hohe Wirksamkeit gegen das Corona-Virus. Der iranischen Corona-Krisenstab erklärte laut der Nachrichtenagentur INSA, das Mittel namens "Coviran Barekat" zeige auch eine hohe Effektivität gegenüber den neuartigen Virus-Mutationen. Ein weiterer Impfstoff befinde sich in der Entwicklung.
+++ Die FDP hat die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzlerin Merkel zur Unterstützung von Familien in der Pandemie kritisiert. Fraktionsvize Theurer sprach von "Durchhalteparolen" und "lebensfremder Elfenbeinturm-Politik aus dem Kanzleramt". Den Familien mit Kindern bringe dies im Alltag nichts. Nötig sei stattdessen ein klarer Fahrplan.
+++ In Bolivien ist die Impfkampagne gegen das neuartige Coronavirus angelaufen. Als erste wurde eine Krankenpflegerin in der Stadt Santa Cruz geimpft. Bolivien nutzt zunächst den russischen Sputnik-Impfstoff, später soll auch Astrazeneca dorthin liefern.
+++ Eine Krankenpflegerin aus Schweden ist ausgewählt worden, beim Filmfestival von Göteborg als einziger Gast alle Filme in einem Leuchtturm zu sehen. Die 41-jährige Lisa Enroth wird dazu eine Woche lang in einen Leuchtturm auf einer kleinen Schäreninsel ziehen. Das Konzept des Ein-Personen-Festivals ist die Antwort der Göteborger auf die Coronakrise. 12.000 Filmfans hatten sich beworben. Isolierte Vorführungen gibt es noch an zwei weiteren Orten, für das restliche Publikum gibt es eine Digitalausgabe.
+++ Mitten im Lockdown ein Café zu eröffnen, klingt riskant. Einige junge Gründer versuchen es trotzdem. Wie sie nun wirtschaften und worauf sie hoffen, berichtet der Hessische Rundfunk.
+++ Erstmals seit Mai 2020 ist ein Todesfall in Taiwan nach einer Corona-Infektion registriert worden. Damit seien in der Inselrepublik mit knapp 24 Millionen Einwohnern seit dem Beginn der Pandemie insgesamt acht mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben, teilten die Behörden mit.
+++ Bundeskanzlerin Merkel hat die Anstrengungen von Familien in der Coronakrise gewürdigt. In ihrem Video-Podcast sagte die Kanzlerin, Familien leisteten derzeit einen gewaltigen Kraftakt. Die Regierung werde alles daran setzen, Kitas und Schulen als erstes wieder öffnen zu können.
+++ Etwas später als üblich hat das Robert Koch-Institut die neuen Corona-Zahlen für Deutschland berichtet. Die Zahl der in Deutschland registrierten Infektionen geht demnach weiter zurück: Rund 12.300 neue Fälle wurden in die Statistik aufgenommen. Das sind gut 4.000 weniger, als am Samstag vor einer Woche gemeldet worden waren. Die Inzidenz der Neuansteckungen je 100.000 Einwohnern binnen einer Woche ist demnach ebenfalls weiter gesunken und wird jetzt bundesweit mit rund 91 angegeben. Seit gestern wurden in Deutschland 794 neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
+++ In den USA gilt ab der kommenden Woche eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Taxis und bei Mitfahrdiensten. Auch an Haltestellen und auf Bahnhöfen und Flughäfen müssen Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
+++ Das Coachella-Festival im US-Bundesstaat Kalifornien kann wegen der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht stattfinden. Das teilten die Veranstalter mit. Das Musik- und Kunstfestival war vom April 2020 zuerst auf Oktober 2020 und dann auf April 2021 verschoben worden.
+++ Bundesinnenminister Seehofer appelliert an die Bevölkerung, auf sämtliche Reisen ins Ausland zu verzichten. Ohne zwingenden Grund in Corona-Mutationsgebiete zu reisen, sei seiner Ansicht nach "töricht".
+++ Auch Tschechien und Frankreich verschärfen Reisebeschränkungen. Ausländer dürfen seit Mitternacht nur noch in notwendigen Fällen nach Tschechien einreisen. Ausnahmen gelten unter anderem für Dienstreisen, unerlässliche Familienbesuche. Frankreich lässt ab morgen keine Einreisen mehr aus Nicht-EU-Staaten zu. Ausnahmen solle es nur bei triftigem Grund geben.
+++ Aus Sicht der Europäischen Zentralbank ist eine zügige Impfkampagne gegen das Coronavirus entscheidend für eine wirtschaftliche Erholung. EZB-Direktorin Schnabel sagte im Deutschlandfunk, angesichts der sich weiter verschärfenden gesundheitlichen Lage in vielen Ländern sei für den Euroraum zunächst mit einem sehr schwachen ersten Quartal 2021 zu rechnen.
+++ In Deutschland gilt seit Mitternacht eine Einreisesperre für Personen aus Portugal und Irland, Großbritannien, Südafrika und Brasilien. In diesen Ländern sind derzeit besonders ansteckende Varianten des Coronavirus stark verbreitet. Zunächst bis zum 17. Februar gilt ein grundsätzliches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bahn-, Bus- und Schiffsunternehmen. Wer in Deutschland lebt, darf aber zurückkehren. Mehr Informationen
Hier geht es zu unserem Archiv.