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Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Die Entwicklungen vom 9. bis 15. Oktober 2023

Seit dem 21. Februar 2022 halten wir in einem Newsblog fest, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt. In diesem Archiv können Sie die bisherigen Entwicklungen nachvollziehen.

    Das Foto von der russischen Staatsagentur Sputnik zeigt, wie eine Rakete in Richtung ukrainischer Stellungen im Gebiet Cherson geschossen werden.
    Das Foto von der russischen Staatsagentur Sputnik zeigt, wie eine Rakete in Richtung ukrainischer Stellungen im Gebiet Cherson geschossen werden. Die Region ist seit längerem hart umkämpft. (Archivbild vom Oktober 2023). (IMAGO / SNA / Pavel Lisitsyn)
    Zu den aktuellen Entwicklungen geht es hier.

    Sonntag, 15. Oktober

    +++ Bei russischen Angriffen auf die Ukraine sind binnen 24 Stunden nach Angaben lokaler Behördenvertreter mindestens sechs Menschen getötet worden.

    In der Region Cherson kamen bei schwerem Beschuss am Wochenende zwei Menschen ums Leben und drei weitere wurden verletzt, wie Gouverneur Prokudin in sozialen Netzwerken mitteilte. Zwei gelenkte Bomben trafen später wichtige Infrastruktur in der zweitgrößten Stadt Cherson, Hauptstadt der gleichnamigen Region, wie der Leiter der Militärverwaltung der Stadt, Mrotschko, mitteilte. Nach seinen Angaben führte dies zu einem Teilausfall der Strom- und Wasserversorgung. Lokale Behördenvertreter berichteten, dass zwei weitere Menschen in der Region Donezk getötet worden seien und ein 57-jähriger Mann und eine 54-jährige Frau bei einem Luftangriff starben, der ihr Haus in der Region Charkiw traf.

    +++ Russland hat laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax eine US-Aufklärungsdrohne ausgemacht, die sich über dem Schwarzen Meer der russischen Grenze genähert habe.

    Daraufhin habe das Militär ein Kampfflugzeug vom Typ Su-27 aufsteigen lassen, meldet die Agentur unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium. Die Drohne sei abgedreht, als sich der Jet ihr genähert habe.
    Aufnahme aus einer US-Drohne, auf der man sieht, wie sich ein russischer Kampfjet vom Typ Su-27 nähert.
    Aufnahme aus einer US-Drohne, auf der man sieht, wie sich ein russischer Kampfjet vom Typ Su-27 nähert. (Archivbild) (IMAGO / UPI Photo / IMAGO / U.S. AIR FORCE)

    +++ Russlands Armee hat nach Angaben des von Präsident Putin Fortschritte bei ihrer Offensive in der Ukraine gemacht - auch im umkämpften Awdijiwka.

    "Unsere Soldaten verbessern ihre Positionen in fast dem gesamten Gebiet, das ziemlich groß ist", sagte Putin staatlichen Medien zufolge. Dies betreffe die Gebiete von Kupjansk, Saporischschja und Awdijiwka. Der russische Staatschef lobte die "aktive Verteidigungsstrategie" der Armee und wiederholte, dass die ukrainische Gegenoffensive "völlig gescheitert" sei. Die ukrainische Armee erklärte ihrerseits, dass russische Angriffe in der Region "abgewehrt" worden und "ohne Erfolg" geblieben seien.

    +++ Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene.

    Russland baue eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen werde, teilte das britische Verteidigungsministerium im Onlinedienst X mit.

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    Das Schienennetz in der besetzten Ukraine bleibe weitgehend funktionsfähig, sei jedoch anfällig für sporadische Unterbrechungen durch ukrainische Artillerie, Raketen und Sabotage, heißt es. Die neue Strecke liegt den Angaben zufolge in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.

    +++ Angesichts zunehmender internationaler Krisen hat der ukrainische Präsident Selenskyj auf weitere Unterstützung für sein von Russland angegriffenes Land gepocht.

    "Da sich der Terror weltweit ausbreitet, ist es wichtig, dass die Welt ein klares Signal sendet, dass die Terrorbekämpfung nirgends ins Wanken gerät, sagte Selenskyj in einer Videoansprache. Er dankte mehreren westlichen Partnern, die in der vergangenen Woche Militärhilfe angekündigt hatten - darunter Belgien, das Kampfflugzeuge vom Typ F-16 zusagte.

    +++ Die russische Schwarzmeerflotte setzt laut britischen Erkenntnissen nach schweren Schlägen vornehmlich auf Defensive.

    Sie habe viele ihrer prestigeträchtigen Bestandteile - darunter marschflugkörperfähige Schiffe und U-Boote - von Sewastopol in weiter östlich gelegene Stützpunkte wie Noworossijsk verlagert, teilte das britische Verteidigungsministerium mit. Sewastopol auf der von Russland annektierten ukrainischen Halbinsel Krim ist eigentlich der Hafen der russischen Schwarzmeerflotte. Zuletzt war das Hauptquartier von ukrainischen Raketen getroffen worden, auch russische Kriegsschiffe in Sewastopol wurden immer wieder attackiert.

    Samstag, 14. Oktober

    +++ Die Ukraine beklagt eine Kriegsmüdigkeit ihrer Geldgeber.

    Es sei schwieriger, finanzielle Hilfe zu sichern, sagte Finanzminister Serhij Martschenko der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. Im Vergleich zum April müsse sich die Ukraine doppelt so stark um Hilfszusagen bemühen. "Ich sehe viel Müdigkeit, ich sehe viel Schwäche bei unseren Partnern", sagte er am Rande des Treffens von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Marrakesch. "Sie würden den Krieg gerne vergessen, aber der Krieg ist immer noch im Gange, in vollem Umfang". Martschenko machte für die Stimmung "eine geopolitische Verschiebung und den internen politischen Kontext in verschiedenen Ländern" verantwortlich. Konkret verwies er auf anstehende Wahlen in den USA und in der EU.

    +++ Grünen-Chef Nouripour mahnt, wegen des Angriffs der islamistischen Hamas auf Israel den Beistand für die Ukraine nicht zu vergessen.

    "Es gibt eine sehr große Sorge in der Ukraine, dass ihr Schicksal jetzt unter die Räder kommt", sagte er beim Parteitag der baden-württembergischen Grünen. Dies dürfe man nicht zulassen. "Der Beistand für Israel ist Verpflichtung - den Beistand für die Ukraine dabei nicht zu vergessen, ebenfalls", betonte Nouripour.

    +++ Russland hat nach eigenen Angaben zwei Drohnen über der Küstenstadt Sotschi am Schwarzen Meer abgeschossen.

    Die Luftabwehr habe die Flugkörper über dem Wasser abgewehrt, teilte der Bürgermeister Kopajgorodski auf Telegram mit. Es gebe weder Verletzte noch Schäden. An der Front im Osten der Ukraine dauern die Kämpfe um die Stadt Awdijiwka an. Der Leiter der örtlichen Militärverwaltung sagte, die russischen Angreifer verfügten über erhebliche Reserven an Personal und Ausrüstung. Die Stadt stehe völlig in Flammen. Er warf den russischen Streitkräften vor, auch ein Krankenhaus unter Beschuss zu nehmen.

    +++ Nach Ansicht der Mitgründerin der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, Scherbakowa, nutzt die russische Führung den Krieg im Nahen Osten für ihre eigene Propaganda.

    Die Eskalation lenke von dem Geschehen in der Ukraine ab, sagte Scherbakowa im Deutschlandfunk. Insbesondere der russische Präsident Putin würde davon profitieren, dass die schweren Kämpfe insbesondere im Osten der Ukraine in der russischen Öffentlichkeit nun kaum noch beachtet würden. Es sei erschreckend, wie schnell das Regime in Moskau die Gewalt im Nahen Osten für seine eigene Agenda instrumentalisiert habe.
    Die Menschenrechtsorganisation Memorial, die im vergangenen Jahr den Friedensnobelpreis erhielt, ist in Russland verboten. Zahlreiche Mitglieder, darunter die Mitgründerin Scherbakowa, sind ins Ausland geflohen und dort weiter aktiv.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich für die Waffenhilfe der Niederlande bedankt.

    Selenskyj erwähnte in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem niederländischen Regierungschef Rutte in Odessa vor allem die Stärkung der Flugabwehr durch das System Patriot und die erwartete Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen. In seiner täglichen Videobotschaft sagte Selenskyj, bei den Gesprächen mit Rutte sei es speziell um den Schutz der Südukraine und der Getreidelieferungen über das Schwarze Meer gegangen.

    +++ Nordkorea hat nach Angaben der US-Regierung für den Angriffskrieg gegen die Ukraine mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition an Russland geliefert.

    Man gehe davon aus, dass Pjöngjang im Gegenzug auf hoch entwickelte russische Waffentechnologien baue, um das nordkoreanische Atomprogramm auszuweiten, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, Kirby. Die US-Regierung beobachte genau, ob Russland dafür Materialien zur Verfügung stelle. Jeder Waffenhandel zwischen Russland und Nordkorea würde gegen bestehende UNo-Beschlüsse verstoßen.

    Freitag, 13. Oktober

    +++ Die Niederlande werden der Ukraine weitere Patriot-Flugabwehrraketen liefern.

    Damit soll sich das Land im Winter besser gegen russische Luftangriffe wehren können, sagte der niederländische Premierminister Rutte nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Odessa. Rutte kündigte darüber hinaus an, bei der Anschaffung von Patrouillenbooten zu helfen, um die Schifffahrtsroute für Getreideexporte im Schwarzen Meer zu sichern.

    +++ Nordrhein-Westfalen schickt Strahlenmessgeräte in die Ukraine.

    Nordrhein-Westfalen schickt rund 100 Strahlenmessgeräte, sogenannte Personendosimeter, in die ukrainische Partnerregion Dnipropetrowsk. Hintergrund ist laut Wirtschaftsministerium die Möglichkeit eines terroristischen Aktes im Atomkraftwerk Saporischschja, das von der russischen Armee kontrolliert wird. Die Geräte im Wert von 60.0000 Euro wurden am Freitag der Hilfsorganisation Blau-Gelbes Kreuz übergeben, die für den Transport in die Ukraine sorgt.

    +++ Tote und Verletzte nach russischen Angriffen in Region Donezk.

    Beim Einschlag zweier Raketen in Gebäude der ostukrainischen Stadt Pokrowsk kam am Freitag laut Behörden mindestens ein Mensch ums Leben, 13 weitere wurden verletzt. Pokrowsk liegt in der ostukrainischen Region Donezk - rund 50 Kilometer nordwestlich von der derzeit besonders umkämpften Stadt Awdijiwka. Ebenfalls am Freitag wurde in der südukrainischen Stadt Beryslaw offiziellen Angaben zufolge eine 34-jährige Frau getötet, nachdem eine russische Drohne ihr ziviles Fahrzeug angegriffen hatte.

    +++ Die ukrainische Armee hat laut Medienberichten erneut die russische Schwarzmeerflotte angegriffen.

    Zwei russische Schiffe seien unweit der annektierten Krim-Halbinsel mit Wasserdrohnen attackiert und beschädigt worden, berichteten die Medien unter Berufung auf ukrainische Geheimdienstkreise. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

    +++ Es kommen mehr männliche Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland.

    Unter den Geflüchteten aus der Ukraine sind in Deutschland derzeit mehr Männer als zu Beginn des Krieges, teilt das Münchner Ifo Institut zu einer Umfrage unter 1517 Ukrainerinnen und Ukrainern mit. Aktuell sind es demnach 21 Prozent, im Mai/Juni 2022 waren es nur sieben Prozent. "Frauen mit ihren Kindern, die zu Beginn des Krieges nach Deutschland geflohen sind, kehren, wenn möglich, zu ihren Familien zurück", sagt Ifo-Forscherin Tetyana Panchenko. Öfter als am Anfang kommen jetzt Ukrainer aus stark vom Krieg betroffenen Regionen nach Deutschland.

    +++ Die Kämpfe um die Stadt Awdijiwka im Osten der Ukraine halten nach Angaben des Generalstabs in Kiew weiter an.

    Sieben russische Angriffe auf die Kleinstadt und sieben weitere auf Ortschaften in der Nähe seien abgewehrt worden, schrieb die Militärführung in Kiew. Russische Militärblogger hingegen schrieben von weiteren Geländegewinnen des russischen Militärs. Unabhängig lassen sich die Angaben beider Seiten nicht überprüfen.

    +++ Selenskyj will Waffenlieferungen an das Militär digitalisieren.

    Durch ein digitales Verzeichnis entstehe ein besseres Verständnis über die Versorgung der Soldaten und mögliche Defizite, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Zudem sei es so möglich, die Lageberichte in Kiew mit der tatsächlichen Situation an der Front besser zu vergleichen und westlichen Partnern schnell Informationen über die Verwendung der von ihnen gelieferten Waffen zu geben, betonte Selenskyj.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj
    Der ukrainische Präsident Selenskyj, hier ein Archivbild (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Yves Herman)

    Donnerstag, 12. Oktober

    +++ Die Kämpfe an der Front im Osten des Landes konzentrieren sich weiter auf die Stadt Awdijiwka.

    Bürgermeister Barabasch sprach von einer sehr angespannten Situation, die Kämpfe hätten sich nicht beruhigt. Ein ukrainischer Militärsprecher teilte mit, mehr als zehn feindliche Angriffe seien abgewehrt worden. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium von Fortschritten nahe Awdijiwka gemeldet. Die Stadt, die 13 Kilometer von Donezk entfernt liegt, gilt als strategisch und symbolisch wichtig.

    +++ Russland betrachtet seinen Nachbarn Finnland nach Einschätzung des finnischen Geheimdienstes mittlerweile als feindliches Land.

    Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten sich wegen des russischen Einmarsches in die Ukraine, der Sanktionen und des finnischen Nato-Beitritts erheblich verschlechtert, teilte der Nachrichtendienst Suojelupoliisi (Supo) bei der Vorstellung seiner nationalen Sicherheitsüberprüfung mit. Zugleich habe die Bedrohung gegen kritische Infrastruktur zugenommen. Am frühen Sonntagmorgen war in der Gas-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland ein plötzlicher Druckabfall verzeichnet worden. Danach wurden Schäden an der Leitung festgestellt, die Pipeline wurde daraufhin außer Betrieb genommen.

    +++ Die ukrainische Marine hat die Beschädigung eines russischen Kriegsschiffs nahe des Schwarzmeer-Hafens Sewastopol gemeldet.

    Den Schaden an der Korvette "Pawel Derschawin" bestätigte ein Marinesprecher im Gespräch mit Radio Liberty, ohne Details zu nennen. Am Vorabend hatten mehrere Telegram-Kanäle - darunter auch die Militärverwaltung der Hafenstadt Odessa - berichtet, das Kriegsschiff sei mutmaßlich auf See vor Sewastopol mit einer russischen Seemine kollidiert. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen. Die "Pawel Derschawin" gehört zu den vier Korvetten, die von der russischen Schwarzmeer-Flotte auch als schwere Patrouillenboote eingestuft werden.
    Ein U-Boot und Kriegsschiffe der russischen Schwarzmeerflotte liegen in Sewastopol vor Anker (Archivfoto).
    Blick auf Sewastopol am Schwarzen Meer (Archivbild) (dpa / Ulf Mauder)

    +++ Tschechien liefert in den nächsten Monaten mit dänischer Finanzierung Panzer und Waffen an die Ukraine.

    Das teilten die Verteidigungsministerien in Prag und Kopenhagen mit. In einer ersten Phase werden demnach 50 Schützen- und Kampfpanzer, 2.500 Pistolen, 7.000 Gewehre, 500 leichte Maschinen- und 500 Scharfschützengewehre zur Verfügung gestellt. Das sei eine "substanzielle Spende", an der in der Ukraine großes Interesse bestehe, betonte Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen.

    +++ Russische Exporteure müssen wieder Devisen an Zentralbank verkaufen

    Der Schritt diene dazu, die kurzfristige Volatilität des Marktes zu senken, kommentierte die Zentralbank einen Erlass von Präsident Putin. Betroffen sind vor allem Unternehmen, die Energie, Metalle, Chemieprodukte, Holzprodukte oder Getreide exportieren und dafür Devisen einnehmen. Die Regierung werde den Zeitpunkt für die Maßnahme und den genauen Prozentsatz der zu verkaufenden Valuta noch festlegen, hieß es nach Kreml-Angaben. Die russische Währung hat in diesem Jahr etwa 38 Prozent an Wert verloren. Sie notierte zuletzt knapp über den Tiefständen nach Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine im Frühjahr 2022.

    +++ In Rumänien ist an der Grenze zur Ukraine erneut eine Kampfdrohne abgestürzt.

    Wie das Verteidigungsministerium in Bukarest mitteilte, wurde die Drohne gegen Mitternacht von der Luftraumüberwachung entdeckt. Sie sei in unbewohntem Gebiet abgestürzt und detoniert. Über die Herkunft des Fluggeräts wurde nichts mitgeteilt. Weiter hieß es, die Bevölkerung sei vom Katastrophenschutz gewarnt worden. Es ist der vierte derartige Vorfall beim NATO-Partner Rumänien. In der Nacht hatte die russische Armee erneut nahegelegene ukrainischen Donauhäfen angegriffen.

    +++ Die ukrainische Armee hat in der Nacht 28 russische Drohnen abgeschossen.

    Insgesamt sind nach Armee-Angaben 33 Drohnen vom Typ "Shahed 136/131" von der russischen Region Belgorod auf den Norden der Ukraine und von der annektierten Halbinsel Krim auf die Südukraine abgefeuert worden, teilte die ukrainische Luftwaffe im Onlinedienst Telegram mit. Behördenangaben zufolge wurden in der Hafenstadt Odessa Lagerhäuser und Wohnhäuser beschädigt, ein Mensch wurde verletzt.

    +++ Russlands Präsident Putin ist zu seiner ersten Auslandsreise seit dem internationalen Haftbefehl aufgebrochen.

    Putin sei in Kirgisistan eingetroffen, berichteten Nachrichtenagenturen beider Länder. Demnach soll Putin dort seinen kirgisischen Kollegen Japarow treffen und an einem Gipfeltreffen der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) teilnehmen. In der GUS sind mehrere frühere Sowjetrepubliken zusammengeschlossen. Der Internationale Strafgerichtshof hatte im Frühjahr einen Haftbefehl gegen Putin erlassen, wegen seiner Rolle bei der Verschleppung ukrainischer Kinder nach Russland. In Kirgisistan droht Putin keine Verhaftung - das zentralasiatische Land hat das Rom-Statut, die vertragliche Grundlage des IStGH, nicht ratifiziert.

    +++ Der nordkoreanische Diktator Kim wünscht Russlands Putin den Sieg über "Imperialisten".

    Einen Monat nach ihren Gesprächen in Russland schrieb Kim an Russland zum 75-jährigen Bestehen der bilateralen Beziehungen: "Ich hoffe, dass das russische Volk, das sich auf den Weg gemacht hat, eine starke Nation aufzubauen, in seinem Kampf für den Schutz der Souveränität, der Würde, der Sicherheit und des Friedens des Landes immer nur Sieg und Ruhm erringen wird, indem es die anhaltende Hegemonialpolitik der Imperialisten und ihre gegen Russland gerichteten Pläne, es zu isolieren und zu unterdrücken, durchkreuzt." Sein Besuch in Russland hat in den USA Befürchtungen geweckt, dass eine wiederbelebte Achse Moskau-Pjöngjang das russische Militär in der Ukraine stärken könnte. Beide Länder bestreiten einen Waffenhandel, haben aber angekündigt, ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich zu vertiefen.
    Kim Yong Un steht an einem Zug und winkt.
    Nordkoreas Machthaber Kim Yong Un nach einem Besuch im September in Russland (IMAGO / SNA / IMAGO / Vitaliy Ankov)

    +++ Trümmer einer abgeschossenen Drohne in der russischen Region Belgorod haben nach russischen Angaben drei Menschen getötet.

    Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen. Der Gouverneur der Region teilte mit, unter den Toten sei auch ein kleines Kind. Drohnenteile seien auf ein Haus gefallen, das daraufhin einstürzte. Weitere Häuser seien beschädigt worden. Die Ukraine erwähnte der russische Gouverneur nicht. Das ukrainische Militär fliegt immer häufiger Drohnen- und Raketenangriffe auf Ziele in Südrussland und auf der von Russland annektierten Krim.

    Mittwoch, 11. Oktober

    +++ US-Verteidigungsminister Austin hat der Ukraine weitere Unterstützung trotz des Nahost-Kriegs versichert.

    Austin sagte in Brüssel, die Vereinigten Staaten seien weiterhin in der Lage, "an mehreren Schauplätzen" Ressourcen zur Bewältigung von Krisen bereitzustellen. Er äußerte sich nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel. "Wir werden also fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen."
    Zuvor hatte der ukrainische Präsident Selenskyj in Brüssel davor gewarnt, dass die internationale Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten nachlassen könnte. Russland setze darauf, dass sich die Situation spaltend auswirke, sagte der ukrainische Präsident.

    +++ Die US-Regierung hat ein neues Waffen- und Munitionspaket im Wert von 200 Millionen US-Dollar für die Ukraine angekündigt.

    Es umfasst nach Angaben von Verteidigungsminister Austin unter anderem AIM-9-Raketen für ein neues Luftverteidigungssystem sowie Artilleriegeschosse, Panzerabwehrwaffen und präzisionsgelenkte Munition für Luftangriffe. Finanziert wird das Paket über bereits genehmigte Mittel. In einem Ende September vom US-Kongress verabschiedeten Übergangshaushalt sind wegen eines ungelösten Haushaltsstreits keine weiteren Hilfen für das Land vorgesehen. Für neue Gelder bräuchte es eine Genehmigung des Kongresses.

    +++ Der russische Bürgerrechtler Orlow soll wegen seiner wiederholten Kritik am Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eine Geldstrafe von umgerechnet 1.400 Euro zahlen.

    Ein Gericht in Moskau verurteilte den Vorsitzenden der verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial zum insgesamt dritten Mal wegen Verunglimpfung der Armee. Orlow nannte den Vorwurf politisch motiviert und betonte, er schäme mich für das, was im Namen Russlands in der Ukraine passiere. In Russland sind zahlreiche Menschen wegen ihrer Kritik am Krieg zu Haftstrafen verurteilt worden. Meist wird dazu der Straftatbestand der Diskreditierung der russischen Armee genutzt, der nach dem Angriff auf die Ukraine eingeführt wurde.

    +++ Eine russische Rakete hat nach ukrainischen Behördenangaben eine Schule im Ort Nikopol getroffen.

    Mindestens zwei Menschen seien getötet worden, Retter suchten nach Menschen unter den Trümmern, teilte Regionalgouverneur Lysak mit. Auch Privathäuser seien beschädigt worden. Nikopol liegt in der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk. Russland äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

    +++ Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben neue russische Angriffe auf die Stadt Awdijiwka an der Ostfront zurückgeschlagen.

    Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, griff das russische Militär mit einer Stärke von bis zu drei Bataillonen unterstützt von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen an. Ukrainische Soldaten wehrten die Angriffe ab und hielten die Position. Militärblogger aus Moskau berichteten dagegen von russischen Geländegewinnen. Das Institut für Kriegsstudien in Washington registrierte ebenfalls verstärkte Angriffsbemühungen Russlands. Eine Bestätigung für die von Moskau beanspruchten Geländegewinne gebe es nicht, heißt es in einer Analyse des Instituts.
    Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie nahe der Stadt Awdijiwka in der Region Donezk. Der Mann steht mit einem Gewehr in einem Schützengraben in einem Waldstück.
    Ein ukrainischer Soldat an der Frontlinie nahe der Stadt Awdijiwka in der Region Donezk (AFP)
    In Awdijiwka leben derzeit noch rund 1.600 Einwohner; vor Beginn des russischen Angriffskrieges waren es 30.000. Die Stadt liegt 13 Kilometer nördlich von Donezk, das von russischen Truppen kontrolliert wird.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat erneut um verstärkte militärische Hilfen gebeten.

    Besonders wichtig seien Flugabwehrsysteme, sagte er in Brüssel. Er besuchte erstmals das NATO-Hauptquartier in Brüssel und nahm an Beratungen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe teil. Über sie werden Waffenlieferungen an das von Russland angegriffene Land koordiniert. NATO-Generalsekretär Stoltenberg erklärte, er erwarte, dass heute mehrere Verbündete weitere Unterstützung für Kiew ankündigten. Der russische Präsident Putin bereite sich einmal mehr darauf vor, im anstehenden Winter das ukrainische Energiesystem zu attackieren.
    Mit Blick auf die Beschädigung der Gasleitung zwischen Finnland und Estland sagte Stoltenberg, sollte es sich hier tatsächlich um einen vorsätzlichen Angriff handeln, werde die NATO entschlossen reagieren.

    +++ Eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Großbritanniens stellt der Ukraine ein Unterstützungs-Paket von knapp 116 Millionen Euro zur Verfügung.

    Die Hilfe für die Streitkräfte umfasse auch Ausrüstung zur Räumung von Minenfeldern, teilte das britische Verteidigungsministerium in London mit. Die Ukraine sei das "inzwischen am stärksten verminte Land der Welt", was auch die Offensive gegen die russischen Invasoren behindere. Finanziert werde das Paket aus Mitteln eines Fonds einer Gruppe von Ländern wie Großbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Dänemark und Schweden.

    +++ Die Verteidigungsminister der NATO-Staaten kommen heute zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen.

    Hauptthemen sind die Zusammenarbeit mit der Ukraine sowie der geplante Ausbau der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten des Bündnisses. Zudem dürfte es in Brüssel auch um den Angriff der Hamas auf Israel und um die serbisch-kosovarischen Spannungen gehen. Daneben belastet der noch immer durch die Türkei und Ungarn blockierte Beitritt Schwedens die NATO.
    Vor Beginn des Treffens beraten unter Führung der USA die Vertreter der sogenannten Ukraine-Kontaktgruppe. Zu ihr zählen auch Nicht-NATO-Mitglieder. Als Gast in Brüssel wird der neue ukrainische Verteidigungsminister Umjerow erwartet. Für Deutschland nimmt Verteidigungsminister Pistorius teil.

    Dienstag, 10. Oktober

    +++ Deutschland hat vor dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Brüssel eine deutliche Aufstockung der Militärhilfe für die anstehenden Wintermonate in der Ukraine angekündigt.

    Das Luftabwehrpaket, welches das vergangene Woche zugesagte zweite Patriot-Luftabwehrsystem beinhaltet, habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro, erklärte Verteidigungsminister Pistorius. Zusätzlich gebe es ein Unterstützungspaket für die ukrainischen Spezialkräfte im Wert von mehr als 20 Millionen Euro.

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    +++ Russland ist bei der Wahl der künftigen Mitglieder des Menschenrechtsrats der Vereinten Nationen gescheitert.

    Bei der geheimen Abstimmung in der UNO-Vollversammlung in New York über die osteuropäischen Mitglieder erhielten stattdessen Bulgarien und Albanien je einen Sitz. Bulgarien erhielt 160 Stimmen, Albanien 123. Für Russland stimmten nur 83 Staaten. Die russische Mitgliedschaft im UNO-Menschenrechtsrat, der seinen Sitz in Genf hat, war wenige Wochen nach Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine ausgesetzt worden.

    +++ In der Ukraine ist die an der östlichen Front gelegene Stadt Awdijiwka nach Behördenangaben wieder unter schweren russischen Beschuss geraten.

    Dieser habe heute früh begonnen und dauere immer noch an, erklärte ein Sprecher der örtlichen Militärverwaltung. Die russische Armee versuche zudem, die Stadt zu umzingeln. In Awdijiwka leben den Angaben zufolge derzeit noch rund 1.600 Einwohner; vor Beginn des russischen Angriffskrieges waren es 30.000. Die Stadt liegt 13 Kilometer nordlich von Donezk, das von russischen Truppen kontrolliert wird. Diese versuchen seit langem, Awdijiwka einzunehmen.

    +++ Rumäniens Staatspräsident Iohannis hat seinem ukrainischen Kollegen Selenskyj versprochen, die Ukraine auch militärisch zu unterstützen - "bis zum Sieg über Russland".

    Das sagte Iohannis bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem Gast aus Kiew. Selenskyj war erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land vor knapp 20 Monaten offiziell zu Besuch im Nachbarland. Rumäniens Staats- und Regierungsführung hatte es bisher strengstens vermieden, öffentlich über Militärhilfe für die Ukraine zu sprechen. Details dazu nannte Iohannis auch diesmal nicht. Selenskyj sagte, in den Gesprächen mit Iohannis zu diesem Punkt habe der Schwerpunkt auf der Flugabwehr gelegen.

    +++ Der russische Außenminister Lawrow reist in der kommenden Woche nach China.

    Lawrow werde sich von Montag bis Mittwoch anlässlich des dritten internationalen Forums "One Belt, One Road" (Neue Seidenstraße) in Peking aufhalten und Gespräche mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi führen, hieß es aus Moskau. Russlands Präsident Putin reist ebenfalls in Kürze nach China. Vor dem Hintergrund massiver westlicher Sanktionen wegen der russischen Offensive gegen die Ukraine bemüht sich Moskau derzeit um eine Stärkung der wirtschaftlichen und militärischen Beziehungen zu Peking.

    +++ Die Ukraine hat nach eigenen Angaben in der Nacht zahlreiche russische Drohnenangriffe abgewehrt.

    Wie das Militär mitteilte, wurden 27 Drohnen in den Regionen Odessa, Mykolajiw und Cherson abgeschossen. Das russische Militär greift fast jede Nacht verschiedene Landesteile der Ukraine mit Drohnen und Raketen an. Insbesondere auf die für die Ausfuhr von Getreide wichtigen Häfen in der Südukraine hat Russland seine Angriffe verstärkt.
    Russland hatte sich im Juli aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine zurückgezogen, das der Ukraine trotz des russischen Angriffskrieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Russland vorgeworfen, neben dem Angriff auf sein Land nun auch einen Krieg im Nahen Osten entfachen zu wollen.

    "Wir haben Daten, die klar beweisen, dass Russland daran interessiert ist, im Nahen Osten einen Krieg loszutreten, so dass eine neue Quelle von Schmerz und Leid die Einheit der Welt untergräbt", teilte Selenskyj auf X (vormals Twitter) mit. Details nannte er nicht.

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    +++ Eine neue russische Rekrutierungswelle für den Angriffskrieg gegen die Ukraine ist nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten bis zur Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unwahrscheinlich.

    Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine hervor. Demnach werde der Kreml versuchen, unpopuläre Maßnahmen bis zu der für den 17. März angesetzten Wahl zu minimieren.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einem Kurzbesuch nach Rumänien in die Hauptstadt Bukarest gereist.

    Dort will er Präsident Klaus Iohannis zu treffen und um Unterstützung für sein Land werben.

    Montag, 9. Oktober

    +++ Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Erkenntnisse darüber, ob mit von Deutschland an die Ukraine gelieferten Waffensystemen Streumunition verschossen wird.

    Sie erklärte in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, ihr lägen auch keine Erkenntnisse über einen Streumunitionseinsatz durch von den USA gelieferten Waffen vor. Die Regierung betonte, man setze sich weltweit für die Ächtung dieser Art von Munition ein. Die USA hatten erklärt, der Ukraine Streumunition zu liefern. Sie ist wegen der gravierenden Auswirkungen und Langzeitfolgen international geächtet.
    Die Rakete steckt fast senkrecht in einem Feldweg. Dahinter ein Gebäude mit blauem Schiebetor.
    Ein Streubombenträger nahe der Stadt Slawiansk in der Ukraine. (IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Michal Burza)

    +++ Die Vereinten Nationen haben die von Russland erzwungene Passausgabe an Bewohner besetzter ukrainischer Gebiete scharf kritisiert.

    Das UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte erklärte in Genf, wer sich dort gegen einen russischen Pass entscheide, werde massiv unter Druck gesetzt. Menschen, die den Pass ablehnten, gerieten "in eine Falle": Ihnen werde der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen verwehrt, etwa der Gesundheitsversorgung. Zudem steige das Risiko einer willkürlichen Inhaftierung. Russland hatte die vier ukrainischen Regionen Donezk, Lugansk, Saporischschja und Cherson im vergangenen September für annektiert erklärt, kontrolliert sie aber nicht vollständig.

    +++ In der Ukraine ist zum zweiten Mal seit Kriegsbeginn der Kommandeur der Gebietsverteidigungskräfte ausgetauscht worden.

    Der ukrainische Präsident Selenskyj setzte per Erlass Generalmajor Tanzjura ab, der seit Mai vergangenen Jahres den Posten inne hatte. Zu den Gründen der Entlassung wurde nichts bekannt. Selenskyj ernannte stattdessen den Generalmajor Barhylewytsch zum neuen Kommandeur. Barhylewytsch hatte seit 2020 am Aufbau der Gebietsverteidigungskräfte mitgewirkt, die als Teilstruktur der Armee vor allem für die Organisation der regionalen Verteidigungen zuständig sind.

    +++ Der Kreml will die kommenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen planmäßig durchführen.

    Kreml-Sprecher Peskow sagte laut der Nachrichtenagentur Interfax, die Wahlen würden unabhängig von der "speziellen Militäroperation" in der Ukraine stattfinden. Er bezog sich auf eine Erklärung von Präsident Putin, der die Notwendigkeit der Abstimmungen unterstrichen hatte. Zuvor hatte der tschetschenische Präsident Kadyrow, der als wichtiger Handlanger Putins gilt, vorgeschlagen, die Wahlen wegen des Krieges in der Ukraine entweder zu verschieben oder Putin als einzigen Kandidaten zuzulassen.
    Im kommenden Jahr sollen in Russland die nächsten Präsidentschaftswahlen stattfinden, die Parlamentswahlen sind für 2026 angesetzt. Abstimmungen in Russland gelten laut internationalen Beobachtern nicht als frei.

    +++ Das UNO-Büro für Menschenrechte hat sich besorgt wegen eines fehlenden Systems zur Rückführung ukrainischer Kinder aus Russland geäußert.

    Das Büro des Hochkommissariats für Menschenrechte der UNO (OHCHR) ergänzte, dass einige Kinder, die aus Russland zurückgekommen sind, von Misshandlungen durch das russische Personal in Bildungseinrichtungen berichteten. Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte rief zudem zu mehr internationalem Druck auf Moskau auf.
    Nach ukrainischen Angaben wurden seit Beginn des russischen Angriffskrieges fast 20.000 Kinder nach Russland verschleppt. Die Zahl der Rückführungen sei unklar, da sich einige Kinder auch in den von russischen Truppen besetzten Gebieten im Süden und Osten der Ukraine aufhalten könnten. Moskau streitet ab, ukrainische Kinder zur Einreise nach Russland gezwungen zu haben und nannte stattdessen Sicherheitsbedenken als Grund.
    Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag hatte im März Haftbefehle gegen den russischen Präsidenten Putin und die Ombudsfrau für Kinderrechte, Lwowa-Belowa, erteilt. Das Gerichte macht sie für die Verschleppung ukrainischer Kinder auf russisches Territorium verantwortlich.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat zum gemeinsamen Kampf gegen den Terror aufgerufen.

    "Der Terror hat zu viele Fronten gegen die Menschheit aufgemacht: der Krieg gegen die Ukraine, der Krieg im Nahen Osten und die schreckliche Destabilisierung in Afrika", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Und nächste Woche werden wir mit unseren Partnern zusammenarbeiten, um eine Einheit der Welt im Kampf gegen den Terror sicherzustellen", ergänzte er.

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    +++ Dänemark will die Koalition der Länder, die sich zur Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine verpflichtet haben, ausweiten und vertiefen.

    "Solange die Ukrainer bereit sind, diesen Krieg für unsere Freiheit zu führen, sollten wir beschließen, dass es in unserer transatlantischen Gemeinschaft keine Kriegsmüdigkeit geben wird", sagte die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen auf der Jahrestagung der parlamentarischen Versammlung der NATO in Kopenhagen.

    Die bisherigen Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie hier.