NFL in München
Wo der Football in Deutschland steht

Die NFL ist wieder zu Gast in Deutschland. Der Hype um American Football hält an. In Deutschland hat der Sport Entwicklungspotenzial, sagt Michael Schwarz vom American Football Verband Deutschland. Doch man könnte schon viel weiter sein.

Michael Schwarzer im Gespräch mit Christian von Stülpnagel |
Chuba Hubbard von den Carolina Panthers bereitet sich in München auf den NFL-Spiel gegen die New York Giants vor. Er hält einen American Football in der Hand und lacht.
Chuba Hubbard von den Carolina Panthers hat Spaß in München (IMAGO / Eibner / IMAGO / Eibner-Pressefoto / Jenni Maul)
In München steigt wieder eine große American-Football-Party - nicht zum ersten Mal. Die Football-Fans in Deutschland wurden in den vergangenen zwei Jahren mit NFL-Superstars verwöhnt. 2022 kam Super-Bowl-Rekordchampion Tom Brady mit den Tampa Bay Buccaneers nach München, im vorigen Herbst waren in Frankfurt unter anderem Ausnahme-Quarterback Patrick Mahomes und Taylor-Swift-Freund Travis Kelce mit Kansas City zu Gast.

NFL-Hype in Deutschland wächst

Die großen Stars fehlen diesmal. Auf dem Rasen treffen am Sonntag die Carolina Panthers auf die New York Giants - sportlich sind sie weit weg von der Spitze. Aber: "Der Hype hat in Deutschland nicht nachgelassen, wenn es um die NFL geht", sagt Michael Schwarzer vom American Football Verband Deutschland (AFVD). Gefühlt werde er sogar noch größer.

NFL bringt Football in deutsche Wohnzimmer

Schwarzer sieht in den NFL-Spielen, die in Deutschland stattfinden, einen echten Zugewinn. Mit diesen Gastspielen schaffe man es "diesen Sport in die Wohnzimmer in Deutschland zu bekommen". Schwarzer betont, welche enorme Reichweite die National Football League hat. Sie verbinde junge und alte Menschen und bringe sie mit dem Sport in Kontakt. Mit dem Ziel, dass sie in den Vereinen hängen bleiben, sei es Fan, als Mitglied oder als Spieler. "Das ist der Effekt, den wir spüren", sagt er.

Positiver Einfluss auf die German Football League

Nach Angaben des AFVD-Geschäftsführers ist das Interesse an American Football in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Der deutsche Football kämpft trotzdem mit Problemen, die German Football League (GFL) kämoft mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten ihrer Vereine - und mit der kommerziellen European League of Football. Doch die NFL habe einen positiven Einfluss.
"Wir merken, dass alle Aktivitäten, die über die NFL gemacht werden in Deutschland, dafür sorgen, dass die Leute in die Vereine kommen. Sei es der zwölfjährige Junge, der Football spielen will, bis hin zu dem Fan, der einfach sagt, ich schau mir am Wochenende ein Spiel der GFL an, weil jetzt spielt gerade die NFL nicht", unterstreicht Schwarzer.

AFVD-Geschäftsführer sieht Entwicklungspotenzial

Allerdings, das weiß auch Schwarzer, könnte American Football in Deutschland schon viel weiter sein. Die Corona-Jahre haben dem Sport hierzulande zugesetzt und ausgebremst. Aber: "Die Delle haben wir alle überlebt, so ist auch das Feedback aus dem Sport. Und wir haben Entwicklungspotenzial."
Doch dazu braucht es neben der Professionalisierung der Teams auch Fernsehzeiten für die Bundesliga und Reichweiten in den Social-Media-Kanälen. Das weiß auch der Funktionär. "Wir versuchen mit kleinen Schritten vorwärtszukommen. Und es gelingt uns mittlerweile sehr gut", sagt AFVD-Geschäftsführer Michael Schwarzer.