Jesse hat eine lange schwarze Hose an und ein weißes T-Shirt mit dem Wappen der New Orleans Saints drauf. Was ihn von den anderen in seinem Team unterscheidet: er ist der einzige Mann als Cheerleader neben 33 Frauen in kurzen Röcken.
Jesse ist eine Revolution in der NFL: einer der ersten drei Männer als Cheerleader: "Irgendwann ist immer das erste Mal. Das ist für viele Leute neu und sie wissen nicht, wie sie reagieren sollen. Aber ich hoffe, daß das einfach normal wird. Ich mache das, was ich liebe. Ich liebe es zu tanzen und ich will da draußen sein, um das Team zu unterstützen, mit dem ich groß geworden bin. Warum also nicht?"
Weißes Handtuch statt Pompoms
Der 25-Jährige hat eine eigene Umkleide, Pompoms drücken sie ihm auch nicht in die Hand. Der schlanke Tänzer hat stattdessen ein weißes Handtuch wie die Football-Profis an der Hose hängen, das er schwenken kann. Damit er bei den Spielen den Fans einheizen darf, mußte er durch einen harten Auswahlprozeß.
Genauso wie Quintin Peron, der ein paar Wochen vorher mit einem Kollegen als Cheerleader für die LA Rams den Aufnahmetest bestanden hat: Er hat alles gegeben und damit Geschichte geschrieben. Bisher wurden Männer nur für Stunts bei den Cheerleadern eingesetzt. Aber Quintin, der vorher schon bei Wettbewerben getanzt hat, wollte mehr. Er wollte selbst bei den Cheerleadern mitmachen:
"Ich habe mich gefragt: warum kann ich nicht da unten auf dem Spielfeld mitmachen? Ich habe für Profis Choreographien gemacht, mit Profis getanzt und da habe ich meine Freundin gefragt, wann die Auswahl ist und hier sind wir."
Dumme Sprüche gibt's inklusive
Dumme Sprüche gibt's für die männlichen Cheerleader in den sozialen Medien inklusive. Aber das nehmen die drei Tänzer mit einem Achselzucken. Quintins und Napoleans Teamkapitän Emily lobt ihre neuen Kollegen:
"Sie bringen alles mit, was ein Cheerleader der LA Rams können muß. Sie sind schlau, können sich gut ausdrücken, sind wunderbare Botschafter für uns. Sie tanzen großartig. Sie bringen so eine tolle Energie mit. Man muß sie einfach anschauen."
Und wenn es wirklich um's Tanzen und Stimmung machen und nicht um kurze Röcke und knappe Oberteile geht, dann können diese Männer auf jeden Fall mithalten. Sportler auch ohne Helm, Ball und dicke Schulterpolster. Eine Revolution, die bald Normalität sein könnte.