Er sei froh, dass er nicht entscheiden müsse, kommende Saison selbst zu spielen, sagte Ex-Football-Profi Sebastian Vollmer und begründete es auch damit, dass er drei Kinder hat. Im Baseball könne man eine Infektion vielleicht vermeiden, aber Football sei ein Kontaktsport und durch den physischen Kontakt über lange Zeit anders als die meisten anderen Profisportarten. "Jedes Spiel endet in einem Schweinehaufen von 13, 14, 15 Leuten übereinander". Man könne den Abstand nicht einhalten. Und: "Wenn ein Spieler krank spielt, kann man die Ansteckung glaube ich nicht vermeiden."
Dass der Profisport in den USA trotz des Infektionsgeschehens in den USA wieder den Spielbetrieb aufnehmen will, begründete Vollmer damit, dass jede Liga ein "riesen Business" sei, in der jeder Eigentümer mindestens Millionen Dollar Umsätze mache. Zudem habe Entertainment auch etwas Gutes, die Leute von dem negativen Geschehen in der Welt abzulenken. Auch für die Spieler sei es wichtig – zum einen, weil beispielsweise die Baseballer zwei Drittel ihres Gehalts hätten abgeben müssen. Zum anderen, weil sie das Meiste aus der Karriere herausholen wollten.
Er glaube, dass alles versucht werde, um die Spieler zu schützen, auch damit Spiele stattfinden können. Allerdings stelle sich die Frage, ob, wenn der Quarterback krank werde, die Ticketpreise so beibehalten werden könnten. Und die Gefahr bestehe, auch wenn weniger Tickets verkauft würden, dass die Hemmschwelle unter den Fans sinke und der Abstand nicht mehr eingehalten werden könnte.
Die Sportarten dächten vor allem an sich selbst beim Wiederbeginn der Ligen. Die NFL habe den Wiederbeginn der Sportarten in anderen Ländern wie in der deutschen Fußball-Bundesliga beobachten können. Die Verantwortlichen wollten Millionen von Fans nicht vergraulen und einen Mittelweg finden, der Gesundheit und Weiterspielen zugleich ermögliche.