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Nguyên Lê & Michael Wollny

Die Kunst des Duos im Jazz bietet immer wieder Überraschungen - nicht nur dem Publikum, sondern auch den improvisierenden Akteuren selbst. So ist beispielsweise der Posaunenmeister Nils Wogram zwar schon ein "alter Hase", was den fordernden Dialog mit einem Pianisten betrifft - durch seine jahrelange Zusammenarbeit mit dem ungeheuer expressiv agierenden Simon Nabatov.

Mit Harald Rehmann |
    Auch dessen Instrumentalkollege Bojan Zulfikarpasic alias Bojan Z weiß vehement in die Tasten zu greifen, verlagert sein Klangbild dabei aber oft in die Gefilde sensibler Folkloristik. Was hier eine neue Herausforderung für den Duopartner Wogram darstellt, geht bei einem anderen Zweiergespann, das sich dem Berliner Jazzdor-Publikum präsentierte, gleichsam in die entgegengesetzte Richtung.

    Denn dort ist es der Pianist, der sich auf die exotischen Tonbildungen seines solistischen Gegenübers, des Gitarristen Nguyên Lê, einstellen muss. Für Michael Wollny ist das allerdings auch keine unlösbare Aufgabe, hat der Tastenkünstler doch in zahlreichen Projekten von mutigen Trio-Exkursionen über Mahler-Adaptionen bis hin zu elektronischen Klangexperimenten seine Souveränität in den unterschiedlichsten Klangfeldern bewiesen.

    Nguyên Lê, Gitarre
    Michael Wollny, Piano
    Nils Wogram & Bojan Z
    Nils Wogram, Posaune
    Bojan Z, Piano

    Aufnahmen vom 4./6.6.12 bei Jazzdor in Berlin