Ein Platz ist nach ihm benannt, es ist jene markante Kreuzung in Richtung Schloss Belvedere zur einen und Goethes Frauenplan zur anderen Seite. Ein stark frequentierter Ort mit einem kleinen Park im Halbrund, etwas Grün im Sommer. In der Mitte: ein leerer steinerner Sockel. Die mannshohe bronzene Wielandstatue wird derzeit restauriert.
Leere – also dort, wo Christoph Martin Wieland normalerweise über die Stadt blickt; das kleine Café dahinter – benannt nach dem Dichter – hat – mangels Umsatz - auch geschlossen. Trotzdem soll an diesem Ort – am kommenden Sonntag des Dichters gedacht werden, mit Blumen, Kränzen und guten Worten dann eben am leeren Sockel, sagt Dieter Höhnl vom Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum.
"Also der Freundeskreis und die Klassik Stiftung Weimar – wir werden direkt an diesem Tag vor dem leeren Denkmalsockel einen Kranz niederlegen und werden kurz an das Leben und Werk Wielands erinnern."
Auch wenn sich Weimar derzeit auf das Bauhaus einstimmt und in diesem Jahr allen voran, auf van-de-Velde - Wieland, seine Literatur, seine Leistung als Übersetzer, Philosoph und Herausgeber des "Teutschen Merkurs" – das darf doch nicht vergessen werden – sagt Dieter Höhnl:
"Der 'Teutsche Merkur' ist ja gelesen worden von Schottland bis Riga, dadurch ist Weimar international bekannt geworden, und wenn einer den Begriff Weltliteratur geprägt hat, dann war es Wieland – und zwar weit vor Goethe."
Er kam – dank Anna Amalia – an den Weimarer Hof. Das war 1772 – für Wieland und seine Familie begann ein neuer Abschnitt:
"Dann folgte 1775 Goethe, und beide waren sich einig, dass Herder folgen müsste, und diese Drei haben in einer relativ kurzen Zeit dazu beigetragen, dass das entstehen konnte, was wir heute Weimarer Klassik nennen."
Wieland hat Weimar auch als "unser unendlich kleines Rom" bezeichnet – unter dem Titel wird kommende Woche eine Ausstellung eröffnet – an jenem Tag, wo er vor 200 Jahren beigesetzt worden ist – im kleinen idyllischen Oßmannstedt – einem Ort nahe Weimar – wo Wieland nur wenige Jahre verbrachte, wohl aber sehr glückliche. Heute ist dort – dank des Freundeskreises ein saniertes Gut und ein kleines Literaturmuseum zu sehen. Einer der Sponsoren ist der Literaturwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma:
"Und wenn ich mich hier in Weimar engagiere für Wielands Oßmanstedt, dann weil Wieland ein Autor ist, der mich ein Leben lang begleitet hat."
Er ist Wielandforscher und vor allem Förderer von jenen jungen Menschen, die für zwei Wochen an Schüler-Sommerkursen namens Cicerone teilnehmen - im ehemaligen Wielandgut. Bildung kann durchaus anspruchsvoll und dadurch erst erfolgreich sein:
"Der Fehler liegt natürlich im Grundgedanken irgendetwas aus dem 18. Jahrhundert für eine neue Generation fit zu machen, das ist der Fehler – die neue Generation muss fit sein, um sich damit zu beschäftigen."
Auch wenn an den 200. Todestag am kommenden Sonntag nur spärlich des Dichters in Weimar gedacht werden wird – er ist einer großen Drei – und für Jan Philipp Reemtsma einer der wichtigsten Autoren überhaupt. Wenn man sich mit seinem Werk beschäftige, sei es völlig egal, ob er kantig war, widerborstig, unwirsch oder ein lustvoller Mensch – es geht – wenn wir an ihn erinnern – um sein Werk und nur darum:
"Das Leben eines Autors, das kann interessant sein, das kann biografisch interessant sein, aber das Leben eines Autors in irgendeiner Weise als nachahmenswertes Vorbild hinzustellen, ich habe dafür wenig Sinn. Wir sind doch nicht in einem sozialdemokratischen Bildungsverein, wo man schillersches Freiheitspathos lehrt, um die Leute für einen Streiktag fit zu machen. Einen derartigen Umgang mit Literatur pflege ich jedenfalls nicht."
Leere – also dort, wo Christoph Martin Wieland normalerweise über die Stadt blickt; das kleine Café dahinter – benannt nach dem Dichter – hat – mangels Umsatz - auch geschlossen. Trotzdem soll an diesem Ort – am kommenden Sonntag des Dichters gedacht werden, mit Blumen, Kränzen und guten Worten dann eben am leeren Sockel, sagt Dieter Höhnl vom Freundeskreis Goethe-Nationalmuseum.
"Also der Freundeskreis und die Klassik Stiftung Weimar – wir werden direkt an diesem Tag vor dem leeren Denkmalsockel einen Kranz niederlegen und werden kurz an das Leben und Werk Wielands erinnern."
Auch wenn sich Weimar derzeit auf das Bauhaus einstimmt und in diesem Jahr allen voran, auf van-de-Velde - Wieland, seine Literatur, seine Leistung als Übersetzer, Philosoph und Herausgeber des "Teutschen Merkurs" – das darf doch nicht vergessen werden – sagt Dieter Höhnl:
"Der 'Teutsche Merkur' ist ja gelesen worden von Schottland bis Riga, dadurch ist Weimar international bekannt geworden, und wenn einer den Begriff Weltliteratur geprägt hat, dann war es Wieland – und zwar weit vor Goethe."
Er kam – dank Anna Amalia – an den Weimarer Hof. Das war 1772 – für Wieland und seine Familie begann ein neuer Abschnitt:
"Dann folgte 1775 Goethe, und beide waren sich einig, dass Herder folgen müsste, und diese Drei haben in einer relativ kurzen Zeit dazu beigetragen, dass das entstehen konnte, was wir heute Weimarer Klassik nennen."
Wieland hat Weimar auch als "unser unendlich kleines Rom" bezeichnet – unter dem Titel wird kommende Woche eine Ausstellung eröffnet – an jenem Tag, wo er vor 200 Jahren beigesetzt worden ist – im kleinen idyllischen Oßmannstedt – einem Ort nahe Weimar – wo Wieland nur wenige Jahre verbrachte, wohl aber sehr glückliche. Heute ist dort – dank des Freundeskreises ein saniertes Gut und ein kleines Literaturmuseum zu sehen. Einer der Sponsoren ist der Literaturwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma:
"Und wenn ich mich hier in Weimar engagiere für Wielands Oßmanstedt, dann weil Wieland ein Autor ist, der mich ein Leben lang begleitet hat."
Er ist Wielandforscher und vor allem Förderer von jenen jungen Menschen, die für zwei Wochen an Schüler-Sommerkursen namens Cicerone teilnehmen - im ehemaligen Wielandgut. Bildung kann durchaus anspruchsvoll und dadurch erst erfolgreich sein:
"Der Fehler liegt natürlich im Grundgedanken irgendetwas aus dem 18. Jahrhundert für eine neue Generation fit zu machen, das ist der Fehler – die neue Generation muss fit sein, um sich damit zu beschäftigen."
Auch wenn an den 200. Todestag am kommenden Sonntag nur spärlich des Dichters in Weimar gedacht werden wird – er ist einer großen Drei – und für Jan Philipp Reemtsma einer der wichtigsten Autoren überhaupt. Wenn man sich mit seinem Werk beschäftige, sei es völlig egal, ob er kantig war, widerborstig, unwirsch oder ein lustvoller Mensch – es geht – wenn wir an ihn erinnern – um sein Werk und nur darum:
"Das Leben eines Autors, das kann interessant sein, das kann biografisch interessant sein, aber das Leben eines Autors in irgendeiner Weise als nachahmenswertes Vorbild hinzustellen, ich habe dafür wenig Sinn. Wir sind doch nicht in einem sozialdemokratischen Bildungsverein, wo man schillersches Freiheitspathos lehrt, um die Leute für einen Streiktag fit zu machen. Einen derartigen Umgang mit Literatur pflege ich jedenfalls nicht."