Bloomberg: "I’m not gonna be president..."
Obwohl Michael Bloomberg letzte Woche beteuerte, dass er keinerlei Präsidentschaftsambitionen habe, brachte dies die Diskussionen darüber jedoch keineswegs zum verstummen. Denn wer in Amerika politisch erfolgreich sein will, der braucht vor allem das nötige Kleingeld für den Wahlkampf. Und das hat Bloomberg, dessen Vermögen auf fünf Milliarden Dollar geschätzt wird, zweifellos vorzuweisen. Eine zweite unablässige Tugend ist Bloombergs Ehrgeiz, sagt Greg David, Chefredakteur des Wirtschaftssmagazins Crain’s New York Business.
Greg David: "Er schuf dieses Unternehmen namens Bloomberg auf eine sehr unternehmerische Art. Bloomberg ist ein Medienunternehmen und doch kein Medienunternehmen, es ist eigentlich eine Wall Street Firma. Das sieht man schon daran, dass sie eine tolle Kantine mitten im Büro haben, damit die Leute den ganzen Tag lang das Haus nicht verlassen müssen. Genau wie an der Wall Street. Die Beschäftigten bekommen jedes Jahr einen dicken Bonus und der hängt davon ab, wie viele Bloomberg Terminals verkauft wurden. Die Bloomberg-Redakteure machen sich keine Illusionen darüber, was diese Firma wirklich ausmacht, und das ist nicht ihre Berichterstattung, sondern die Terminals für die Finanzanalysen."
Ein "Bloomberg" ist an der Wall Street keine Person, sondern ein Computerterminal, der den ganzen Tag lang Finanzdaten aus den ganzen Welt laufend aktualisiert und analysiert – ein unverzichtbares Instrument an jeder Börse. Die Konkurrenz von Bloomberg, dem Unternehmen, sind also nicht Nachrichtendienste wie die Financial Times, sondern ein Finanzservice, wie er nach der geplanten Fusion von Thompson und Reuters entstehen soll. Dass Bloomberg nicht primär im Nachrichtengeschäft steckt, merkt man auch daran, dass Bloomberg News selbst kaum über die Ambitionen seines Eigentümers berichtet, sagt Roger Simon, der früher als Kolumnist bei Bloomberg gearbeitet hat.
Roger Simon: "”Es ist eine Herausforderung für sie. Es wäre eine Herausforderung für jede Nachrichtenorganisation, bei der sich der Eigentümer für ein politisches Amt bewirbt und sie müssen darüber berichten. Aber man fragt sich natürlich warum Bloomberg gerade jetzt Parteien wechselt, wenn es keinen zwingenden Grund dafür gibt und ob er es nicht darauf anlegt, die Leute zumindest glauben zu machen, er wolle Präsident werden.""
Dabei bestimmt Michael Bloomberg die Geschicke seines Unternehmens derzeit gar nicht mit. Selbst vor seiner Zeit als Bürgermeister galt er als Topmanager, der sich nicht in die Berichterstattung einmischte. Nach seinem Amtsantritt vor fünf Jahren zog er sich ganz aus dem Management zurück. Lediglich eine Entscheidung wird ihm für immer überlassen bleiben: seine Firma zu verkaufen. Und das wird nach Ansicht von Greg David wohl auch passieren, falls er sich, wie angekündigt, nach seiner Amtzeit ganz der Philantrophie widmen will. Denn Bloomberg ist heute, im Vergeich zu den 80er Jahren, ein geläuterter Mensch.
Greg David: "Sie hatten am Anfang eine Menge Probleme. Er wurde von mehreren Frauen wegen Diskriminierung verklagt, die behaupteten, Bloomberg sei eine frauenfeindliche Firma. Das ist inzwischen kein Thema mehr und während seiner ganzen Zeit als Bürgermeister war davon keine Rede. Er scheint als Politiker sehr gewachsen zu sein. Er hat die Fähigkeit, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Er ist sehr klug und sehr selbstsicher, kommt in der Öffentlichkeit aber manchmal als arrogant herüber. Ein Hauch davon ist auch spürbar, wenn man ihn privat trifft, aber er ist im Grossen und Ganzen eine sehr einnehmende Persönlichkeit."
Obwohl Michael Bloomberg letzte Woche beteuerte, dass er keinerlei Präsidentschaftsambitionen habe, brachte dies die Diskussionen darüber jedoch keineswegs zum verstummen. Denn wer in Amerika politisch erfolgreich sein will, der braucht vor allem das nötige Kleingeld für den Wahlkampf. Und das hat Bloomberg, dessen Vermögen auf fünf Milliarden Dollar geschätzt wird, zweifellos vorzuweisen. Eine zweite unablässige Tugend ist Bloombergs Ehrgeiz, sagt Greg David, Chefredakteur des Wirtschaftssmagazins Crain’s New York Business.
Greg David: "Er schuf dieses Unternehmen namens Bloomberg auf eine sehr unternehmerische Art. Bloomberg ist ein Medienunternehmen und doch kein Medienunternehmen, es ist eigentlich eine Wall Street Firma. Das sieht man schon daran, dass sie eine tolle Kantine mitten im Büro haben, damit die Leute den ganzen Tag lang das Haus nicht verlassen müssen. Genau wie an der Wall Street. Die Beschäftigten bekommen jedes Jahr einen dicken Bonus und der hängt davon ab, wie viele Bloomberg Terminals verkauft wurden. Die Bloomberg-Redakteure machen sich keine Illusionen darüber, was diese Firma wirklich ausmacht, und das ist nicht ihre Berichterstattung, sondern die Terminals für die Finanzanalysen."
Ein "Bloomberg" ist an der Wall Street keine Person, sondern ein Computerterminal, der den ganzen Tag lang Finanzdaten aus den ganzen Welt laufend aktualisiert und analysiert – ein unverzichtbares Instrument an jeder Börse. Die Konkurrenz von Bloomberg, dem Unternehmen, sind also nicht Nachrichtendienste wie die Financial Times, sondern ein Finanzservice, wie er nach der geplanten Fusion von Thompson und Reuters entstehen soll. Dass Bloomberg nicht primär im Nachrichtengeschäft steckt, merkt man auch daran, dass Bloomberg News selbst kaum über die Ambitionen seines Eigentümers berichtet, sagt Roger Simon, der früher als Kolumnist bei Bloomberg gearbeitet hat.
Roger Simon: "”Es ist eine Herausforderung für sie. Es wäre eine Herausforderung für jede Nachrichtenorganisation, bei der sich der Eigentümer für ein politisches Amt bewirbt und sie müssen darüber berichten. Aber man fragt sich natürlich warum Bloomberg gerade jetzt Parteien wechselt, wenn es keinen zwingenden Grund dafür gibt und ob er es nicht darauf anlegt, die Leute zumindest glauben zu machen, er wolle Präsident werden.""
Dabei bestimmt Michael Bloomberg die Geschicke seines Unternehmens derzeit gar nicht mit. Selbst vor seiner Zeit als Bürgermeister galt er als Topmanager, der sich nicht in die Berichterstattung einmischte. Nach seinem Amtsantritt vor fünf Jahren zog er sich ganz aus dem Management zurück. Lediglich eine Entscheidung wird ihm für immer überlassen bleiben: seine Firma zu verkaufen. Und das wird nach Ansicht von Greg David wohl auch passieren, falls er sich, wie angekündigt, nach seiner Amtzeit ganz der Philantrophie widmen will. Denn Bloomberg ist heute, im Vergeich zu den 80er Jahren, ein geläuterter Mensch.
Greg David: "Sie hatten am Anfang eine Menge Probleme. Er wurde von mehreren Frauen wegen Diskriminierung verklagt, die behaupteten, Bloomberg sei eine frauenfeindliche Firma. Das ist inzwischen kein Thema mehr und während seiner ganzen Zeit als Bürgermeister war davon keine Rede. Er scheint als Politiker sehr gewachsen zu sein. Er hat die Fähigkeit, die Leute in seinen Bann zu ziehen. Er ist sehr klug und sehr selbstsicher, kommt in der Öffentlichkeit aber manchmal als arrogant herüber. Ein Hauch davon ist auch spürbar, wenn man ihn privat trifft, aber er ist im Grossen und Ganzen eine sehr einnehmende Persönlichkeit."