Kriegsrechts-Affäre in Südkorea
Nicht zu Vernehmungen erschienen: Haftbefehl gegen suspendierten Präsidenten Yoon erlassen

In Südkorea ist Haftbefehl gegen den suspendierten Präsidenten Yoon erlassen worden.

    Menschen in Seoul schauen auf einen Fernsehbildschirm.
    Südkorea: Der suspendierte Präsident Yoon Suk Yeol bei einer Fernsehansprache (Archivbild) (Lee Jin-man/AP/dpa)
    Wie die Ermittlergruppe mitteilte, gab das zuständige Gericht in Seoul ihrem Antrag statt. Das mit den Untersuchungen beauftragte Komitee hatte den Vorstoß damit begründet, dass Yoon zu Vernehmungsterminen wiederholt nicht erschienen sei. Grund der Ermittlungen ist die kurzzeitige Verhängung des Kriegsrechts durch Yoon Anfang des Monats im politischen Streit mit der Opposition.
    Yoons Anwalt bezeichnete den Haftbefehl als "illegal". Er sagte, die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Kriegsrechts obliege dem Verfassungsgericht. Ungesetzliche Untersuchungen werde man nicht dulden. Der Sicherheitsdienst des Präsidentenbüros hatte den Ermittlern den Zugang zuletzt verwehrt.
    Im Rahmen der Kriegsrechts-Affäre hatte das Parlament Yoon als Präsidenten abberufen, ebenso wie dessen Interims-Nachfolger Han. Inzwischen gibt es mit dem Politiker Choi einen neuen Übergangspräsidenten.
    Diese Nachricht wurde am 31.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.