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Nichts gespart

Auf der Sparliste der Bundesregierung stehen auch die Kosten für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. Doch durch die Verschiebung des Baubeginns werde nichts gespart, sagt Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

    Die Verschiebung des Wiederaufbaus des Berliner Stadtschlosses wird nach Meinung des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), Hermann Parzinger, einen zusätzlichen dreistelligen Millionenbetrag kosten.

    Parzinger sagte im Deutschlandfunk, nach dem heute gefassten Beschluss der Bundesregierung müssten jetzt erst einmal die Museumsbauten in Berlin-Dahlem dringend instand gesetzt werden, in denen bislang die außereuropäischen Sammlungen gezeigt werden: "Die Museumsbauten in Dahlem sind marode. Dort wurde seit zehn Jahren nichts investiert, weil ab 2011 der Umzug auf die Museumsinsel geplant war."

    Die SPK habe erst kürzlich die Berechnungen für den Sanierungsbedarf aktualisiert, sagte Parzinger. Dieser belaufe sich auf 200 bis 300 Millionen Euro, wenn die Museen in Dahlem auf den neuesten Stand gebracht würden:

    "Wenn der Neubau des Humboldt-Forums für die außereuropäischen Sammlungen erst 2014 beginnt und geschätzte sieben bis acht Jahre dauert, werden wir frühestens in zehn Jahren dort einziehen können. Bis dahin ist Dahlem ein riesiges Problem. Wir müssen jetzt überlegen, was nötig ist, um das Gebäude einigermaßen in Schuss und einigermaßen zugänglich zu halten."

    Auch die Besucherzahlen gingen in Dahlem immer weiter zurück, so Parzinger. Die Verschiebung des Neubaus habe deshalb wohl vor allem symbolische Bedeutung, sagte der SPK-Präsident im Deutschlandfunk: "Der Begriff 'Schloss' wird offenbar immer noch vor allem mit Luxus, aber nicht mit Bildung in Verbindung gebracht."

    Gespräch mit Hermann Parzinger als MP3-Audio