Flatulenz bei Tieren spielt im Kanon der Literaturklassiker spätestens seit John Irvings Roman ‚Das Hotel New Hampshire‘ eine wichtige Rolle, wo ein furzender Hund, der wegen seiner unerträglichen Darmgase eingeschläfert und ausgestopft wird, zu weitreichenden familiären Verwicklungen führt. Aus wissenschaftlicher Sicht allerdings wurde das Entweichen geruchsintensiver Dämpfe aus dem tierischen Verdauungstrakt bislang eher stiefmütterlich behandelt.
Schlangen, Nashörner, Kaulquappen: Alle tun es
Die Zoologin Dani Rabiotti und der Ökologe Nick Caruso schließen diese Lücke nun mit einem eindrucksvollen Rundumschlag zur tierischen Flatulenz. Ausgehend von der Leitfrage, ob eine bestimmte Art überhaupt pupsen kann, schreibt das Autorenduo über die Darmwinde von Schlangen, Pavianen, Tausendfüsslern, Nashörnern, Florfliegen und Dutzenden anderen Lebewesen auf unserem Planeten.
Bei Fröschen zum Beispiel, erfährt der Leser, dass bis heute unklar ist, ob sie furzen können. Immerhin haben Forscher aber schon herausgefunden, dass Kaulquappen, die mit Grünteeblättern gefüttert werden, derart große Gasblasen in ihrem Darm entwickeln, dass sie mitunter für längere Zeit rücklings im Wasser schwimmen. Ob die Gärgase am Ende vorn oder hinten an der Kaulquappe entweichen, ist offen. Sicher ist nur: Wenn sie es nicht tun, kann das tödliche Folgen haben.
Erkenntnisse wie diese machen die Lektüre zum puren Lesevergnügen. Und die witzigen Illustrationen von Ethan Kocak zaubern garantiert jedem ein breites Schmunzeln ins Gesicht.
Nick Caruso und Dani Rabaiotti: "(p)oops! Erstaunliches zur tierischen Flatulenz"
Mit Illustrationen von Ethan Kocak
Verlag Nagel & Kimche, 143 Seiten, 15 Euro
Mit Illustrationen von Ethan Kocak
Verlag Nagel & Kimche, 143 Seiten, 15 Euro