Islamisten-Mord
Niederlande erinnern an ermordeten Publizist und Satiriker van Gogh vor 20 Jahren

In den Niederlanden ist an die Ermordung des Filmregisseurs, Publizisten und Satirikers Theo van Gogh vor 20 Jahren erinnert worden. Er war am 2. November 2004 in Amsterdam auf brutale Weise getötet worden, weil er einen islamkritischen Film gedreht hatte. 

    Gedenkveranstaltung auf einer Bühne zur Ermordung von Theo van Gogh in den Niederlanden
    Gedenkfeier für den ermordeten Theo van Gogh in den Niederlanden (picture alliance / ANP / Robin Utrecht)
    Der radikale Islamist Mohammed Bouyeri schoss den seinerzeit 47-Jährigen - ein Urenkel des Bruders des Malers Vincent van Gogh - auf offener Straße nieder. Dann schnitt er ihm die Kehle durch und rammte mit einem Messer ein Pamphlet in die Brust seines Opfers. Der Täter verbüßt eine lebenslange Haftstrafe.

    Sendungen zur Bluttat in Rundfunk und TV

    Im Radio und Fernsehen standen am Wochenende Sendungen zu der Bluttat und ihren Folgen sowie zum Schaffen Van Goghs auf dem Programm. Das Amsterdamer Diskussions- und Medienzentrum De Balie lud zu einer Debatte über die Bedeutung des Rechts auf freie Meinungsäußerung und den Kampf gegen Gewalt und Extremismus ein. 
    Der grausame Mord hatte international Entsetzen ausgelöst und in den Niederlanden eine teils kontrovers geführte Islamdebatte in Gang gesetzt. Die weit verbreitete Empörung führte auch dazu, dass der Rechtspopulist und Islamkritiker Geert Wilders deutlich mehr Zuspruch erfuhr. Im Laufe der Jahre wurde seine Partei für die Freiheit (PVV) unter anderem mit der Forderung nach Eindämmung der Zuwanderung aus islamischen Ländern zur stärksten politischen Kraft. Aus der Parlamentswahl im November 2023 ging sie als Sieger hervor. In der anschließend gebildeten rechten Koalitionsregierung ist die PVV die treibende Kraft bei der Verschärfung des niederländischen Asylrechts.
    Diese Nachricht wurde am 03.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.