In den Niederlanden sind erneut Militärflugzeuge mit insgesamt 74 Todesopfern des Flugzeugabsturzes in der Ost-Ukraine eingetroffen. Die beiden Maschinen landeten am Nachmittag auf dem Flughafen Eindhoven im Süden des Landes. Dort waren bereits gestern die ersten Absturzopfer eingetroffen. Die Leichen werden nun von rund 80 Gerichtsmedizinern aus mehreren Ländern identifiziert.
Der niederländische Sicherheitsrat, der die internationale Untersuchung des Absturzes anführt, forderte ungehinderten Zugang zur Unglücksstelle. Ermittler könnten aus Sicherheitsgründen auch eine Woche nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Boeing nicht zu dem Ort gelangen.
Niederlande wollen UNO-Schutz für MH17-Untersuchung
Die niederländische Regierung forderte daher eine internationale Polizeitruppe, um die Ermittler zu schützen. Es gehe nun darum, Klarheit über die Ursache zu erlangen und die Täter zu verfolgen und zu bestrafen. Gemeinsam mit Australien arbeiten die Niederlande offenbar an einer Resolution für den UNO-Sicherheitsrat, die eine bewaffnete Einheit in dem Katastrophengebiet ermöglichen soll.
Australien hat bereits 50 Polizisten nach London geschickt, wo sie auf einen möglichen Einsatz warten sollen. Der australische Premierminister Tony Abbott sagte, zunächst müsse geklärt werden, welche Länder sich beteiligten und ob die Kräfte bewaffnet sein sollen.
Russland dementiert Abschuss zweier Kampfjets
Bei dem mutmaßlichen Abschuss der Malaysia-Airlines-Maschine über der Ost-Ukraine waren vor einer Woche 298 Menschen getötet worden. 193 von ihnen stammten aus den Niederlanden. Die Ukraine und der Westen verdächtigen pro-russische Kämpfer, die Maschine abgeschossen zu haben. Russland und die Aufständischen bestreiten das.
Genauso hat die russische Regierung Vorwürfe zurückgewiesen, dass zwei ukrainische Kampfjets von russischem Gebiet aus abgeschossen wurden. Die beiden Militärflugzeuge waren gestern in der Ost-Ukraine abgestürzt. Die Ukraine machte Russland dafür verantwortlich.
(tj/ach)