Der tödliche Schuss auf die Wölfin hat in Niedersachsen einen starken Widerhall gefunden. Der Naturschutzbund Niedersachsen kritisiert die offensichtliche Straftat gegen das streng geschützte Tier und hat Bauernverband und die Vereinigung der Schafzüchter sowie den Jagdverband zu einem Gespräch eingeladen, um Zitat "kriminelle Auswüchse" zu verhindern. Nachdem das Leibnitzinstitut für Wildtierforschung zweifelsfrei festgestellt hat, dass die ältere Fähe erschossen worden ist, ermittelt die Cuxhavener Polizei wegen des Verstoßes gegen das Bundesnaturschutzgesetz, aber auch gegen das Waffengesetz.
Beamte der Spurensicherung nahmen die Wiese in dem kleinen Dorf Köhlen genau unter die Lupe. Dort hatten Spaziergänger am Sonntag den Kadaver entdeckt, mitten auf der Wiese - und nicht nur der Präsident der Landesjägerschaft, Helmut Dammann-Tamke hat seine Zweifel, ob dieser Fundort auch der Platz, ist an dem der Schütze auf den Wolf angelegt hat. Für Niedersachsens obersten Jäger stellt sich vor allem die Frage, wer einen Wolf abschießt und dann ganz offensichtlich alles dransetzt, dass der Kadaver mit der Schussverletzung auch wirklich gefunden wird. Helmut Dammann-Tamke:
Kritiker wie Befürworter der Wiederansiedlung des Wolfes sind alarmiert
"Wir werden - wenn wir es zulassen - in wenigen Jahren den Wolf flächendeckend in Niedersachsen haben. Wir werden die kommerzielle Weidetierhaltung - sei es Rinder oder Schafe - in wenigen Jahren in Niedersachsen eingebüßt haben, wenn wir nicht zu wirksamen Unterstützungsmaßnahmen für die Rinderhalter oder Schäfer kommen."
Nur zur Klarheit: Die Landesjägerschaft verurteilt den Abschuss des Wolfes, hat 3.000 Euro Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.
Nur zur Klarheit: Die Landesjägerschaft verurteilt den Abschuss des Wolfes, hat 3.000 Euro Belohnung ausgesetzt für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.
Eine Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht lehnt die Landesjägerschaft strikt ab. Andererseits wird in den ländlichen Regionen Niedersachsens die Ausbreitung des Wolfes kontrovers diskutiert. 80 Wölfe sind inzwischen landesweit wieder heimisch. Allein im Landkreis Cuxhaven sind in diesem Jahr nicht nur Schafe, sondern mehrfach auch Rinder von Wölfen gerissen worden. Sicherungsmaßnahmen wie Zäune, Hunde oder Esel, die den Wolf vertreiben sollen, waren vergeblich. Der erste illegale Abschuss eines Wolfes in Niedersachsen schreckt heute Kritiker wie Befürworter der Wiederansiedlung des Wolf es auf.