In Nigeria hat die Terrorgruppe Boko Haram abermals die Millionenstadt Maiduguri angegriffen. Der Nachrichtenagentur afp zufolge rückten die Islamisten in der Nacht vor. Es kam zu Gefechten mit der Armee, die offenbar von bewaffneten Bürgern unterstützt wird.
"Die ganze Stadt hat Angst davor, was passiert, wenn Boko Haram die Sicherheitskräfte besiegt", sagte ein Bewohner der Stadt. Das Militär hatte die letzte Offensive von Boko Haram vor einer Woche abgewehrt.
Maiduguri hat zwei Millionen Einwohner und gilt als Ursprung der radikalislamischen Sekte Boko Haram. Sie versucht seit Jahren mit Gewalt, einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias zu errichten. Die Gruppierung greift sowohl Zivilisten als auch nigerianische Sicherheitskräfte an, bombardiert Märkte, Moscheen und Schulen und entführt Mädchen und junge Frauen. Vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen, die für den 14. Februar geplant sind, hat die Gewalt deutlich zugenommen.
Kein Halt an Landesgrenzen
Boko Haram agiert zunehmend auch grenzübergreifend, zuletzt mit Angriffen auf Kamerun. Die Afrikanische Union will demnächst mit einer multinationalen Eingreiftruppe gegen die Islamisten vorgehen. Dafür wollen fünf Länder der Region insgesamt 7.500 Soldaten stellen. Details über das genaue Mandat sollen bei einem Sondergipfel in der kommenden Woche in Kamerun festgelegt werden.
(dk/tön)