„Schäden und Verluste gibt es bei uns minütlich. Wir können nicht länger warten“, ergänzte Oladosu. Aus ihrer Sicht sollte der Fonds flexibel reagieren können und den betroffenen Gemeinschaften direkt zugutekommen. Einzahlen sollten all jene, die besonders für die Erderwärmung verantwortlich seien. Für Ausgleichszahlungen seien jährlich mindestens 100 Milliarden Euro nötig.
Als Beispiel für klimabedingte Verluste nannte Oladous den Tschadsee, der seit den 1960er-Jahren um mehr als 90 Prozent geschrumpft sei. Millionen Menschen seien von dem See abhängig. Gelder aus dem „Loss and Damage“-Fonds könnten helfen, den Zustand etwa mithilfe von Wasserkanälen zu verbessern. „Frieden und Sicherheit in der Region hängen davon ab“, sagte Oladosu.
„Loss and Damage“-Fonds beschlossen - Umsetzung der Finanzierung unklar
Wie epd weiter berichtet, wurde der Fonds bei der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr beschlossen. Allerdings sei noch unklar, wie die Finanzierung umgesetzt werde. Über den Geldtopf sollten ärmere und durch die Erderwärmung besonders bedrohte Länder bei klimabedingten Schäden und Verlusten Ausgleichszahlungen erhalten.
Bei einer Klimakonferenz in Bonn werden noch bis zum 15. Juni Vorbereitungen für den Weltklimagipfel in Dubai getroffen - mit dem Ziel, im Dezember zu möglichst konkreten Beschlüssen zu kommen.
Diese Nachricht wurde am 11.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.