Hockey
Nike Lorenz: Kritik am deutschen Hochleistungssportsystem

Hockeyspielerin Nike Lorenz hat bekannt gegeben, nicht mehr für die Nationalmannschaft zu spielen. Es sei keine spontane Entscheidung gewesen, betonte sie. Sie habe eine unglaubliche Zeit erlebt, werde aber in Deutschland nur mittelmäßig gefördert.

Nike Lorenz im Gespräch mit Thomas Wheeler |
Nike Lorenz, deutsche Hockeyspielerin, im Trikot mit Schläger in der Hand, lächelt.
Die langjährige Hockey-Nationalmannschaftskapitänin Nike Lorenz hat ihre Karriere im Nationalteam beendet. In der Bundesliga will sie weiterspielen. (picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
Nike Lorenz war lange Zeit Gesicht und Stimme der deutschen Hockey-Nationalmannschaft. Nun gab die Kapitänin ihren Rücktritt aus dem DHB-Team im Alter von 27 Jahren nach 196 Länderspielen bekannt. Sie erklärte, dass die Belastung des Leistungssports neben Studium und Arbeit, als "Amateurin im Profisport", sie ausgelaugt habe.
Lorenz kritisierte die mangelnde Unterstützung des deutschen Sports und betonte, dass sie ihr Doppelleben nicht länger fortführen könne. "Wir können uns keinen großen Puffer aufbauen, dass wir locker bis Mitte 30 spielen und uns danach um unsere Karriere kümmern können." Finanziell fehlten die Grundlagen.

Lorenz schließt Rückkehr in Nationalteam aus

Sie sei generell genervt von dem deutschen System, das auch andere Sportarten treffe, habe aber auch Lust auf ihre private Zukunft. Daher schließt sie einen Rücktritt vom Rücktritt aus.
Während ihrer Karriere hat sich Lorenz stark für Werte wie Umweltschutz und Frauenrechte eingesetzt. Trotz vieler verpasster Chancen auf große Titel in internationalen Wettbewerben zeigt sie sich zufrieden mit dem Erreichten. Zukünftig möchte sie sich beruflich im Bereich Nachhaltigkeit engagieren, während sie weiterhin in der Bundesliga für Rot-Weiss Köln spielt.

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