Wer ist Nikki Haley?
Nikki Haley war in der ersten Präsidentschaft Trumps Botschafterin der USA bei den Vereinten Nationen. Zuvor war sie Gouverneurin von South Carolina. Mittlerweile hat sie sich aber von ihm distanziert. Unter dem Motto "Es ist Zeit für eine andere Generation" wirbt sie für eine Rückkehr zu traditionellen republikanischen Werten wie soliden Staatsfinanzen und sicheren Grenzen.
Wofür steht Nikki Haley?
Haley versucht, sich als moderate Alternative zu Trump zu präsentieren - hart genug, um auch Trump-Anhänger zu überzeugen, gemäßigt genug, um Wechselwähler auf ihre Seite zu ziehen. Sie ist mit 52 Jahren deutlich jünger als Trump (77) und US-Präsident Biden (81). Haley betonte bei Wahlkampfveranstaltungen, dass 70 Prozent der Amerikaner keine Neuauflage des Duells Trump gegen Biden wollten.
Zum aktuellen Krieg in Nahost sagte sie bei CNN: "Als ich bei den UN war, kam das Thema Zwei-Staaten-Lösung immer wieder auf. Und Israel kam immer an den Verhandlungstisch. Die Palästinenser haben die Zwei-Staaten-Lösung immer abgelehnt." Eine Ansicht, der europäische Diplomaten heftig widersprechen würden, wie ARD-Korrespondent Ralf Borchard aus Washington berichtet.
Zum Thema Klimawandel sagte Haley: "Ich denke der Klimawandel ist real, wir müssen ihn als Tatsache anerkennen." Das Problem seien die extremen Positionen. "Manche leugnen den Klimawandel. Andere, wie Präsident Biden, sagen, alle sollten bis 2033 ein Elektroauto fahren. Amerikaner wollen nicht alle Elektroautos. Hört auf, ihnen vorzuschreiben, wie sie zu leben haben!"
Mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine plädierte sie für eine Unterstützung Kiews.
Wie sind ihre Chancen bei den Vorwahlen der Republikaner?
Haley werden nur geringe Chancen eingeräumt, den signifikanten Rückstand auf Trump in den Umfragen aufzuholen. Sie bekam zum Auftakt der Vorwahlen in Iowa 19 Prozent der Stimmen und wurde damit Drittplatzierte, hinter Trump und DeSantis, der inzwischen aufgegeben hat. DeSantis hat seine Anhänger zur Unterstützung Trumps aufgerufen. Wenn sie dem nachkommen, dürften Haleys Chancen weiter sinken. Auch in New Hampshire musste sich Haley Trump geschlagen geben.
Welche Rolle spielte die Vorwahl in New Hampshire?
Laut Fernsehprognosen und der Auszählung von mehr als 60 Prozent der Stimmen kam Trump in New Hampshire auf etwa 54 Prozent, Haley erreichte demnach rund 44 Prozent. Die Wahlbeteiligung war nach Angaben der Behörden sehr hoch.
In Umfragen liegt Trump weiter vorne. In New Hampshire galt der Abstand aber geringer als anderswo. Haley hatte auf eine Überraschung gehofft. Sie setzte zudem darauf, dass in dem Bundesstaat auch als Unabhängige registrierte Wähler an den Vorwahlen teilnehmen dürfen, was moderate Politiker wie sie begünstigt.