Nach Gold bei den Paralympischen Spielen in Rio 2016 und Gold bei der Leichtathletik-Para-WM in London 2017 hat Kugelstoßer Niko Kappel nun also in Dubai Silber gewonnen - mit einer Wurfweite von 13,87 Metern. Das bedeute ihm unfassbar viel, sagte der kleinwüchsige Sportler in der Sendung "Sport am Sonntag", weil man sehe, "dass das Niveau unfassbar ansteigt." Mit seiner Weite von Rio wäre er in Dubai nur auf Platz fünf gelandet.
Die Weltspitze liege aktuell extrem eng beieinander, so Kappel, was den Wettkampf umso spannender mache. Weniger beeindruckt als vom sportlichen Niveau des Wettbewerbs zeigte er sich jedoch von der Atmosphäre in Dubai: "Das Stadion ist schon recht klein und dann ist es auch noch leer." Das sei definitiv kein Vergleich zu den Veranstaltungen in London oder Rio.
Den Verbänden "auf die Finger gucken"
Kappel hatte schon vor Beginn der Leichtathletik-Para-WM in Dubai den Austragungsort aufgrund der fehlenden Tradition und Sportkultur kritisiert. Auf die Frage, wann es so weit sei, dass Athletinnen und Athleten mitreden dürfen bei der Vergabe internationaler Sportveranstaltungen, sagte Kappel im Dlf: "Ich finde auf jeden Fall, dass es ein Thema werden sollte, dass die Athleten eingebunden werden und zwar flächendeckend in allen Sportarten."
Der Kugelstoßer plädierte für eine Art "Aufsichtsrat", in dem Athleten und Athletinnen den Führungsebenen der internationalen Verbände "auf die Finger gucken" - auch bei der Vergabe von sportlichen Großveranstaltungen: "Es würde jeder Sportart unglaublich guttun, wenn mehr auf die Athleten gehört würde."
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