" Zeitarbeit sollte nur in der Größenordnung praktiziert werden, wie die Betriebe es brauchen, um Auftragsspitzen abzudecken. Aber in der Größenordnung von 20 oder 30 Prozent im Einsatz ist zuviel, nach unserer Ansicht, weil dadurch das Lohnniveau entsprechend reduziert wird. "
Reinhard Dombre ist der Leiter der Abteilung Tarifpolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Er spielt unter anderem auf das Unternehmen Airbus an, bei dem ein knappes Drittel der Beschäftigten Leiharbeiter sind. Die Gewerkschaften sehen die Zeitarbeit kritisch. Zwar gelang 2003 mit dem Aushandeln von Tarifverträgen mit den großen Zeitarbeitsverbänden ein Fortschritt. Doch es gibt noch einige Lücken, die dazu führen, dass Leiharbeiter häufig weniger verdienen, als Festangestellte, erklärt Wolfgang Hartig, der Bundesfachgruppenleiter Zeitarbeit bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di:
" Wir haben 2003 Tarifverträge ausgehandelt, die auf der Basis des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes liegen, da steht nämlich drin, als erstes der Grundsatz, equal pay, equal treatment, also gleicher Lohn für gleiche Arbeit, also die Kollegen aus der Zeitarbeit müssten nach diesem Grundsatz das gleiche verdienen, und die gleichen Bedingungen haben wie ein Festangestellter in einem Unternehmen, aber die Bundesregierung, die damalige, hat dann einen Nachsatz drunter gesetzt: es sei denn, Tarifverträge weichen davon ab und der DGB hat lange überlegt, ob man diese Regelung aufgreift. "
Denn nicht nur der DGB kann Tarifverträge abschließen.
" Aber es gibt auch Tarifverträge, die der christliche Gewerkschaftsbund mit Zeitarbeit- und Personalserviceagenturen abgeschlossen hat, und die liegen noch weit unter unseren Tarifverträgen in der Bezahlung, wir liegen jetzt zum Beispiel bei 7.38 Euro und bei Verbänden, die mit dem christlichen Gewerkschaftsbund Verträge abgeschlossen haben, liegt man teilweise bei fünf Euro im Helferbereich. "
Und selbst der Abschluss des DGB für die Zeitarbeitsbranche liegt deutlich unter den Tarifen, die etwa für Festangestellte in der Metall- und Elektroindustrie gelten. Zumindest für die weniger gut Qualifizierten zweifeln Gewerkschafter auch am so genannten Klebeeffekt, also dem Übergang von einem Zeitarbeitsverhältnis in eine Festanstellung. Hartig:
" Mit dem Klebeeffekt ist es so eine Sache, Unternehmen sagen, sie haben teilweise 20, 30 oder 40% der Mitarbeiter, die vermittelt werden in eine feste Anstellung im Kundenbetrieb, diese Aussagen nehmen wir mal so hin, aber es gibt keine detaillierten Statistiken darüber, es gibt Kolleginnen und Kollegen, die die Chance genutzt haben, die übernommen worden sind, die Kollegen arbeiten aber meistens in den Bereichen qualifizierte Facharbeiter oder Hoch- und Fachhochschulabsolventen, die lange in Projekten gearbeitet haben und demzufolge sich in diesen Unternehmen, in ihren Kundenunternehmen entsprechend vorstellen konnten und übernommen wurden. "
Zeitarbeitsunternehmen betonen zwar stets, dass sie ihren Mitarbeitern eine Festanstellung bieten und auch das Risiko tragen, wenn ein Mitarbeiter nicht an eine Firma entliehen werden kann. Tatsache ist aber, dass die meisten Zeitarbeit zunächst befristete Verträge bekommen, die bis zu zwei Jahre aneinandergehängt werden können. Die ersten sechs Monate gelten in der Regel als Probezeit, in der die Leiharbeiter jederzeit kündbar sind. Leiharbeiter fühlen sich häufig als Arbeitnehmer zweiter Klasse, sagen Gewerkschafter, sie gehören nie dazu, können keine tieferen Kontakte zu den Kollegen aufbauen, denn im Schnitt wechselt ein Zeitarbeiter alle drei Monate das Unternehmen.
Schon lange kämpfen die Gewerkschaften für einen Mindestlohn unter anderem in der Zeitarbeitsbranche. Die Regierungskoalition streitet darüber seit acht Monaten - ohne Annäherung. Auch in der vergangenen Woche wurde das Thema wieder vertagt.
Reinhard Dombre ist der Leiter der Abteilung Tarifpolitik beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Er spielt unter anderem auf das Unternehmen Airbus an, bei dem ein knappes Drittel der Beschäftigten Leiharbeiter sind. Die Gewerkschaften sehen die Zeitarbeit kritisch. Zwar gelang 2003 mit dem Aushandeln von Tarifverträgen mit den großen Zeitarbeitsverbänden ein Fortschritt. Doch es gibt noch einige Lücken, die dazu führen, dass Leiharbeiter häufig weniger verdienen, als Festangestellte, erklärt Wolfgang Hartig, der Bundesfachgruppenleiter Zeitarbeit bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di:
" Wir haben 2003 Tarifverträge ausgehandelt, die auf der Basis des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes liegen, da steht nämlich drin, als erstes der Grundsatz, equal pay, equal treatment, also gleicher Lohn für gleiche Arbeit, also die Kollegen aus der Zeitarbeit müssten nach diesem Grundsatz das gleiche verdienen, und die gleichen Bedingungen haben wie ein Festangestellter in einem Unternehmen, aber die Bundesregierung, die damalige, hat dann einen Nachsatz drunter gesetzt: es sei denn, Tarifverträge weichen davon ab und der DGB hat lange überlegt, ob man diese Regelung aufgreift. "
Denn nicht nur der DGB kann Tarifverträge abschließen.
" Aber es gibt auch Tarifverträge, die der christliche Gewerkschaftsbund mit Zeitarbeit- und Personalserviceagenturen abgeschlossen hat, und die liegen noch weit unter unseren Tarifverträgen in der Bezahlung, wir liegen jetzt zum Beispiel bei 7.38 Euro und bei Verbänden, die mit dem christlichen Gewerkschaftsbund Verträge abgeschlossen haben, liegt man teilweise bei fünf Euro im Helferbereich. "
Und selbst der Abschluss des DGB für die Zeitarbeitsbranche liegt deutlich unter den Tarifen, die etwa für Festangestellte in der Metall- und Elektroindustrie gelten. Zumindest für die weniger gut Qualifizierten zweifeln Gewerkschafter auch am so genannten Klebeeffekt, also dem Übergang von einem Zeitarbeitsverhältnis in eine Festanstellung. Hartig:
" Mit dem Klebeeffekt ist es so eine Sache, Unternehmen sagen, sie haben teilweise 20, 30 oder 40% der Mitarbeiter, die vermittelt werden in eine feste Anstellung im Kundenbetrieb, diese Aussagen nehmen wir mal so hin, aber es gibt keine detaillierten Statistiken darüber, es gibt Kolleginnen und Kollegen, die die Chance genutzt haben, die übernommen worden sind, die Kollegen arbeiten aber meistens in den Bereichen qualifizierte Facharbeiter oder Hoch- und Fachhochschulabsolventen, die lange in Projekten gearbeitet haben und demzufolge sich in diesen Unternehmen, in ihren Kundenunternehmen entsprechend vorstellen konnten und übernommen wurden. "
Zeitarbeitsunternehmen betonen zwar stets, dass sie ihren Mitarbeitern eine Festanstellung bieten und auch das Risiko tragen, wenn ein Mitarbeiter nicht an eine Firma entliehen werden kann. Tatsache ist aber, dass die meisten Zeitarbeit zunächst befristete Verträge bekommen, die bis zu zwei Jahre aneinandergehängt werden können. Die ersten sechs Monate gelten in der Regel als Probezeit, in der die Leiharbeiter jederzeit kündbar sind. Leiharbeiter fühlen sich häufig als Arbeitnehmer zweiter Klasse, sagen Gewerkschafter, sie gehören nie dazu, können keine tieferen Kontakte zu den Kollegen aufbauen, denn im Schnitt wechselt ein Zeitarbeiter alle drei Monate das Unternehmen.
Schon lange kämpfen die Gewerkschaften für einen Mindestlohn unter anderem in der Zeitarbeitsbranche. Die Regierungskoalition streitet darüber seit acht Monaten - ohne Annäherung. Auch in der vergangenen Woche wurde das Thema wieder vertagt.