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Noch viele Hürden bis zum Mars
Frühestens 2035 fliegen Menschen zum roten Planeten

Eine Reise mit Menschen zum Planeten Mars ist alles andere als ein Kinderspiel. Es gibt bis heute keine Rakete, die ein großes Raumschiff zum Mars bringen könnte.

Von Dirk Lorenzen |
    Ferner Nachbar: Mars und sein Mond Phobos (Serienaufnahme), fotografiert vom Hubble-Weltraumteleskop. Der Mars (im Hintergrund der Mond Phobos) zieht in den kommenden Tagen am Stern Antares vorbei.
    Bis Menschen zum Mars oder seinen Monden fliegen, sind noch bedeutende technische Entwicklungen nötig (NASA/ESA)
    Immerhin arbeitet die NASA an ihrem Space Launch System, das die legendären Mondraketen überflügeln soll. Auch das Unternehmen SpaceX verkündete den Bau einer großen Rakete.
    Für eine Reise von Menschen zum Mars sind nach Meinung vieler Experten aber auch unbemannte Transporte von Treibstoff und Ausrüstung nötig. Das setzt voraus, dass Raumschiffe auf dem Mars gezielt ihren Landeplatz ansteuern.
    Bisher landen Marsmissionen an einem zufälligen Ort innerhalb eines vorher ausgewählten Gebiets von Tausenden von Quadratkilometern Größe. Bei Flügen mit Menschen geht das nicht, weil sonst die Astronauten womöglich etliche Kilometer von den Vorräten entfernt wären.
    Raketen könnten gar nicht zurück zur Erde
    Auf dem Mars ist es zudem so kalt, dass herkömmliche Raketen gar nicht zurück zur Erde starten könnten – nach Monaten um minus fünfzig Grad Celsius wäre vieles eingefroren.
    Raumschiffe müssten gut abgeschirmt und damit recht schwer sein, damit die Besatzung während des Fluges nicht von der kosmischen Strahlung geschädigt wird.
    Hinzu kommt die psychische Belastung. Wer zum Mars fliegt, ist mindestens zwei Jahre unterwegs und kann zwischendurch wegen der langen Signallaufzeit auch kein Gespräch mit den Lieben daheim führen. Bei einem in Containern in Moskau simulierten Marsflug gab es unter den sechs Teilnehmern enorme Spannungen.
    Flüge zum Mars sind ein großer Traum – und werden es wohl noch lange bleiben.