Die Spuren der kosmischen Treffer sind bis heute zu sehen: Das Nördlinger Ries und etwa 40 Kilometer südwestlich das Steinheimer Becken. Lange Zeit galt es als sicher, dass beide Krater zeitgleich entstanden sind – das kleinere Becken etwa durch einen Mond des Asteroiden, der das Ries geschlagen hat. Doch ein Forscherteam um Elmar Buchner von der Hochschule Neu-Ulm kommt zu dem Schluss, dass die Krater von unterschiedlichen Einschlägen stammen.
Beim Ries-Einschlag wurde Material über hunderte Kilometer weit herausgeschleudert. Es bildete waagerechte Schichten, die erst später verbogen und verschoben wurden.
Beide Krater einst voll Wasser
Das jetzt entdeckte Muster passt bestens zu Schockwellen eines Einschlags etwa 500.000 Jahre nach der Entstehung der Schichten. Erdbeben oder Vulkanausbrüche schließen die Forscher als Ursache aus.
Dieser Befund passt zu früheren Rätseln des vermeintlichen Doppelkraters. Beide Krater standen einst voll Wasser, allerdings sind die Sedimente im Ries etwa 500.000 Jahre älter als die im Steinheimer Becken. Das Ries ist durch einen steinigen Körper entstanden, das Becken aber eher durch ein sehr eisenhaltiges Objekt.
Was für ein skurriler Zufall: Offenbar wurde die Schwäbische Alb in – geologisch gesehen – sehr kurzer Zeit gleich zweimal aus dem All getroffen.