- Nora Bossong: 36,9° (Hanser Verlag): Nora Bossongs Roman „36,9°" erzählt vom politischen Leben und von der lebenslangen Krankheit des großen italienischen Kommunisten und Intellektuellen Antonio Gramsci.
- Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen (Knaus Verlag, München): Jenny Erpenbeck geht in ihrem Roman „Gehen, ging, gegangen" zu den Flüchtlingen am Berliner Oranien-Platz und sammelt deren Lebensgeschichten. Aktueller kann Literatur kaum sein.
- Ulrich Peltzer: Das bessere Leben (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.): Ulrich Peltzer versucht in seinem Roman „Das bessere Leben" eine Erzählform für das schwindelerregende Wirtschafts- und Kapitalgeschehen in der globalisieren Gegenwart zu finden.
- Monique Schwitter. Eins im Anderen (Literaturverlag Droschl, Graz): Monique Schwitter reiht in ihrem Roman „Eins im Anderen" ihre verflossenen 12 Liebhaber in Entsprechung zu den 12 Jüngern Jesu auf´,
- Clemens J. Setz: Die Stunde zwischen Frau und Gitarre (Suhrkamp Verlag, Berlin): Der Grazer Clemens J. Setz führt in seinem tausendseitigen Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre" in jeder Hinsicht in psychopathologische Verhältnisse, von der Klinik bis zum Satzbau.
- Feridun Zaimoglu: Siebentürmeviertel (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln): Und Feridun Zaimoglu schließlich führt uns auf guten 800 Seiten ins titelgebende Istanbuler „Siebentürmeviertel" von 1939 bis 1949.
Der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis wird von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk gestiftet und ist mit 30.000 Euro dotiert. Er gehört zu den renommiertesten Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum und ist nach dem in Braunschweig gestorbenen Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910) benannt. Zu den Preisträgern gehören unter anderem Sibylle Lewitscharoff ("Blumenberg", 2011), Christian Kracht ("Imperium", 2012) sowie Marion Poschmann ("Die Sonnenposition, 2013)". Im vergangenen Jahr wurde der Autor Thomas Hettche für den Roman "Pfaueninsel" geehrt.
Welche Autorin oder welcher Autor am Ende ausgezeichnet wird, entscheidet die neunköpfige Kritikerjury mit DLF-Literatur-Redakteur Hubert Winkels als Vorsitzendem am 1. Oktober 2015. Einen Monat später wird der Preisträger dann im Kleinen Haus des Staatstheaters Braunschweig ausgezeichnet. Der Deutschlandfunk überträgt die Preisverleihung am 28. November 2015 von 20.05 bis 22 Uhr.