Nun ging es doch recht zügig zwischen Kim Jong Un und Moon Jae-In: Noch vor dem Mittagessen traten sie vor wenigen zugelassenen Journalisten und verkündeten eine Einigung. Nordkoreas Machthaber hielt sich dabei auffällig zurück:
"Wir haben ein gemeinsames Militärabkommen unterzeichnet, damit die Geschichte unseres jahrzehntelangen Konflikts und der Feindseligkeiten endet. Wir haben auch versprochen, dass die koreanischen Halbinsel zu einem Land des Friedens ohne Atomwaffen und Bedrohungen wird."
Und dann sagte er etwas, was - wie schon beim ersten Gipfel im April – ein Zeichen für ein neues Selbstbewusstsein beider Staaten ist. Ihre Zukunft nämlich soweit es geht, selbst in die Hand zu nehmen:
"Die Welt wird genau sehen, wie wir Koreaner, die lange unter der Teilung gelitten haben, unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen. Ich habe Präsident Moon Jae-In verspochen, bald nach Seoul zu kommen."
Eine Aussage, die Moon sofort nutzte, um diese Nachricht direkt zu konkretisieren:
"Ich habe den Vorsitzenden Kim Jong Un nach Seoul eingeladen und er hat sich entschieden, noch in diesem Jahr zu kommen. Er hatte ja von bald gesprochen, aber das meint noch im Laufe dieses Jahres, obwohl es natürlich besondere Umstände gibt."
Kein Wort zum Friedensabkommen
Er unterstrich, dass Kim der erste nordkoreanische Führer wäre, der die südkoreanische Hauptstadt besucht. Mit besonderen Umständen spielte Moon möglicherweise auf ein weiteres Treffen zwischen US-Präsident Trump und Kim an. Auch dieses soll in Kürze stattfinden. Und Moon und Kim haben die Basis dafür geschaffen.
"Süd-und Nordkorea haben sich zum ersten Mal auf einen Plan für eine Denuklearisierung verständigt. Das ist ein sehr bedeutungsvolles Ergebnis. Nordkorea hat sich entschieden, die Tongchang-ri Anlage aufzugeben und dies auch von Experten aus relevanten Ländern überprüfen zu lassen."
Tongchang-ri ist eine Raketenabwurfstation im Norden Nordkoreas an der Grenze zu China. Ebenso habe sich das Land bereit erklärt, das nordkoreanische Nuklearforschungszentrum samt Reaktor Yongbyon zu schließen. Allerdings alles unter einer Voraussetzung: dass die Amerikaner auch Konzessionen machen.
Wie diese aussehen sollen, ist bislang nicht bekannt. Kein konkretes Wort gab es zudem über ein mögliches Friedensabkommen zwischen Nord- und Südkorea. Stattdessen gaben beide bekannt, sich gemeinsam um die Olympischen Spiele 2032 bewerben zu wollen.