Kurdische Peschmerga-Kämpfer hätten die Menschen mit Nahrung versorgt und sie zur medizinischen Behandlung gebracht, berichtete die Nachrichtenseite Al-Sumaria unter Berufung auf lokale Quellen. Über die Hintergründe der Freilassung gab es zunächst keine Angaben.
Die Freigelassenen seien bei schlechter Gesundheit und wiesen Zeichen von Misshandlung auf, sagte General Hiwa Abdullah, ein Kommandeur der Peschmerga in der irakischen Stadt Kirkuk. Darunter seien etwa 40 Kinder. In Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Irak, sollen die Jesiden medizinisch behandelt und gepflegt werden.
Schicksal vieler Jesiden noch ungewiss
Die Milizen des "Islamischen Staats" hatte im vergangenen August bei ihrem Vormarsch im nordirakischen Sindschar-Gebirge Hunderte Jesiden in ihre Gewalt gebracht. Das Schicksal vieler Menschen ist weiterhin ungewiss.
Die sunnitischen Extremisten betrachten die Jesiden als Ungläubige und "Teufelsanbeter" - die religiöse Minderheit hat einen eigenständigen monotheistischen Glauben. Bereits im Januar hatte der IS rund 200 Angehörige der religiösen Minderheit freigelassen. Damals erklärten kurdische Militärs die Freilassung damit, dass die Jesiden sich zur Last für die IS-Kämpfer entwickelt hätten.
Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden hunderte, wenn nicht tausende jesidische Frauen als Ehefrauen an Dschihadisten verkauft oder als Sexsklavinnen missbraucht. Laut einem im März veröffentlichten Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte hat der IS das Ziel, "die Jesiden als Gruppe zu zerstören".
(vic/bor)