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Nordische Ski-WM
Positives Fazit für die deutsche Mannschaft

Die Siegesserie der deutschen Sportler bei der Nordischen Ski-WM war nicht vorherzusehen. Mit sechs Gold- und drei Silbermedaillen waren sie fast so erfolgreich wie vor zwei Jahren in Lahti. Und selbst die Doping-Enthüllungen bei der WM sah Langlauf-Bundestrainer Peter Schlickenrieder im Dlf durchaus positiv.

Franz Steinle, Peter Schlickenrieder und Richard Freitag im Gespräch mit Thorsten vom Wege |
Richard Freitag bei der WM in Innsbruck
Richard Freitag bei der WM in Innsbruck (Hendrik Schmidt/dpa/picture-alliance)
Franz Steinle, Präsident des Deutschen Ski-Verbands ist mit dem deutschen Abschneiden bei der WM sehr zufrieden. Besonders, weil die Erfolge mit vielen Medaillen bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften, große Erwartungen hervorbringen. "Es war schwer zu erreichen, dass wir diese Erfolge wiederholen", sagte Steinle. "Und das ist uns durchaus gelungen. Deswegen fällt das Fazit insgesamt sehr positiv aus", sagte Steinle im Dlf-Sportgespräch.
Skispringer Richard Freitag und DSV-Präsident Franz Steinle
Skispringer Richard Freitag und DSV-Präsident Franz Steinle (vom Wege/Dlf)
Nun geht der Blick des DSV-Präsidenten nach Oberstdorf. Die WM, die dort in zwei Jahren stattfinden wird, sieht auch Peter Schlickenrieder als großes Ziel. Der Langlauf-Bundestrainer sieht den Countdown bis dahin als große Chance für seine Athleten.
Die Frauen zeigten schon in Seefeld starke Leistungen mit mehreren Top-Ten-Resultaten, bei den Männern sieht Schlickenrieder gute Chancen für starke Nachwuchsathleten. Allerdings spricht sich Schlickenrieder deutlich dafür aus, Leistungen in der Relation zu den Möglichkeiten eines Athleten zu sehen: "Unser Sport hat mehr zu bieten als Gold, Silber und Bronze."
Was an Dopingenthüllungen positiv ist
Die Dopingenthüllungen im Langlauf während der WM sieht Schlickenrieder positiv. Sie zeigten, dass der Anti-Doping-Kampf funktioniere.
"Dieses Zusammenspiel der Behörden, dieses schlagkräftige, schnelle Zuschlagen und konsequente Aufarbeiten macht mir Mut, dass wir davon ausgehen können, dass ein Großteil sauber unterwegs ist." Von einem Einzelfall könne man beim Dopingskandal sicher nicht mehr sprechen, sagte Schlickenrieder.
Peter Schlickenrieder, Bundestrainer der deutschen Langläufer, bei der WM in Seefeld
Peter Schlickenrieder, Bundestrainer der deutschen Langläufer, bei der WM in Seefeld (Hendrik Schmidt/dpa/picture-alliance)
Die guten Leistungen der deutschen Skispringer bei der WM und in den vergangenen Jahren sind auch auf die Arbeit von Nationaltrainer Werner Schuster zurückzuführen. Schuster hört nach der Saison auf. Springer Richard sieht die Zukunft dennoch positiv.
"Der Werner hat ein System aufgebaut, was sehr nachhaltig und gut funktioniert hat. Ich glaube, wir haben sehr viel Gutes, sehr viel Struktur von ihm lernen können. Der Skiverband an sich hat in diesen Jahren viel Gutes aufbauen können", sagt Freitag.
Er wünscht sich zukünftig mehr gemeinsame Wettbewerbe mit den Springerinnen, wie es sie bei der WM gibt: "Gerade der Mixed-Wettbewerb bei der WM jetzt wieder hat gezeigt, was das für ein attraktiver Wettbewerb ist. Also nicht nur, weil Frauen dabei sind, sondern der Wettbewerb selbst. Das zeigt einfach, dass es nicht nur in der Außendarstellung ein Pluspunkt ist, sondern auch für uns ist das einfach eine weitere Chance."
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