Jang war gemeinsam mit einigen Gefolgsleuten im Dezember wegen Hochverrats hingerichtet worden. Der 67-Jährige hatte lange Zeit als graue Eminenz des Regimes und als Förderer Kims nach dem Tod dessen Vaters im Jahr 2011 gegolten. Seine Exekution wurde im Ausland als Zeichen eines Machtkampfes gesehen. Die Regierung Südkoreas befürchtet eine wachsende Instabilität im Nachbarland und mögliche Provokationen durch dessen Militär, um von den inneren Vorgängen abzulenken und die innere Einheit zu stärken.
Drohung mit massiver Nuklearkatastrophe
In seiner Neujahrsansprache rief Kim allerdings auch zu besseren Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten auf. Er wolle "aggressive Bemühungen" dazu unternehmen. Gleichzeitig warnte er jedoch, dass ein zufälliger militärischer Konflikt zu einem umfassenden Krieg eskalieren und eine "massive Nuklearkatastrophe" auslösen könne. Dadurch wäre auch die Sicherheit der USA gefährdet.
Schon in seiner ersten Neujahrsansprache im vergangenen Jahr hatte sich Kim ähnlich geäußert. Im Februar allerdings hatte Nordkorea dann einen Atomtest durchgeführt, was die Spannungen zwischen den Nachbarländern deutlich erhöhte: Es kam zu internationalen Sanktionen, woraufhin Nordkorea mehrmals den USA und Südkorea mit einem Atomschlag drohte.