Die Gesten der amerikanischen Regierung sollen Entschlossenheit demonstrieren, doch wie weit Präsident Trump bereit ist, zu gehen, darüber kann nur spekuliert werden. Eindeutig ist, dass auch die Alliierten der USA in der Region alarmiert sind. Japan entsandte mehrere Kriegsschiffe, die sich der amerikanischen Flugzeugträgergruppe vor der koreanischen Halbinsel anschlossen.
Vizepräsident Mike Pence beruhigte bei seinem Besuch in Südkorea die dortige Regierung: Jeder nordkoreanische Gebrauch von Atomwaffen würde eine überwältigende Reaktion auslösen. Das ist seit langem die erklärte Bündnispolitik der USA mit Südkorea, aber Pence wollte offensichtlich diesen Punkt noch einmal sehr deutlich machen. Doch gleichzeitig ließ Pence erkennen, dass die amerikanische Regierung eine diplomatische Lösung bevorzuge:
"Wir werden unsere Anstrengungen verdoppeln, diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf Nordkorea auszuüben. Wir hoffen, dieses Problem friedlich lösen zu können. Die Gespräche mit dem chinesischen Präsident Xi haben Präsident Trump ermutigt. China beginnt, mehr Druck auf Nordkorea auszuüben, aber da muss noch mehr kommen."
Vorerst setzen die USA auf China
Die diplomatische Praxis der sogenannten "strategischen Geduld" der letzten drei US-Präsidenten im Umgang mit Nordkorea und seinem Atomprogramm habe offensichtlich nicht gefruchtet. Pence erklärte unter Verweis auf die jüngsten Militäraktionen der USA in Syrien und Afghanistan, dass Präsident Trump handlungsbereit sei.
Doch vorerst setzt die Trump-Administration auf die Kooperation Chinas. Ein wichtiger Schritt wäre, wenn die chinesischen Banken den Zugang Nordkoreas zum internationalen Finanzmarkt komplett stilllegen würden.
China könnte auch seine Kohlekäufe in Nordkorea einschränken. Doch wie weit Peking dazu bereit ist und auch Einfluss auf Nordkorea hat, ist unklar.