Chinesische Staatsmedien berichteten über das Telefonat der beiden Präsidenten. Sie zitierten Xi, das Peking wie auch Washington an einer atomaren Abrüstung der koreanischen Halbinsel interessiert seien. Xi rief alle beteiligten Seiten auf, "Zurückhaltung zu üben" und "den Weg des Dialogs, der Verhandlungen und einer politischen Lösung weiterzugehen", wie der Sender CCTV berichtete.
Trump hatte immer wieder geklagt, dass China als wichtigster Wirtschaftspartner Nordkoreas seinen Einfluss zu wenig geltend mache, um eine weitere atomare Bewaffnung des Landes zu verhindern. Nach Angaben des Weißen Hauses hätten beide Staatschefs darin übereingestimmt, dass die neuen vom UNO-Sicherheitsrat beschlossenen Sanktionen gegen Nordkorea ein wichtiger und notwendiger Schritt gewesen seien. Beide Präsidenten seien sich zu dem einig gewesen, dass "Nordkorea sein provozierendes und eskalierendes Verhalten beenden müsse".
Außenexperte der SPD: "Trump handelt unverantwortlich"
Niels Annen, der außenpolitische Sprecher der SPD, kritisierte die militärischen Drohungen Trumps. Die internationale Gemeinschaft habe eine gemeinsame Position zu Nordkorea, sagte Annen im Deutschlandfunk mit Blick auf den einstimmigen Beschluss im UNO-Sicherheitsrat zu Sanktionen gegen das Land. Trump gefährde diese Position mit seiner Wortwahl, was unverantwortlich sei.
Nordkorea hatte laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA angekündigt, bis Mitte August Pläne fertigzustellen, nach denen vier Mittelstreckenraketen über Japan fliegen und dann etwa 30 bis 40 Kilometer vor Guam ins Meer stürzen sollen. Die Flugdistanz von knapp 3.360 Kilometern könnten die Raketen vom Typ Hwasong-12 binnen weniger als 18 Minuten zurücklegen.
(nch/tzi)