Die Treffen zwischen US-Präsident Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un haben in militärischer Hinsicht bislang kaum Erfolge gezeitigt: Nordkorea testet weiterhin Kurzstreckenraketen und präsentiert anderes neues Kriegsgerät. Ein Vorgehen, das von Nordkoreas Nachbarländern mit großer Sorge beobachtet wird.
Bei Pressefreiheit vorletzter Platz
Auf der Rangliste für Pressefreiheit steht Nordkorea auf Platz 179 und damit an vorletzter Stelle. Die staatliche Propaganda ist allumfassend. Ausländische Journalisten kommen meist nur mit langen Wartezeiten an Visa und können sich vor Ort nur unter der Aufsicht persönlicher staatlicher Begleiter bewegen.
ARD-Korrespondentin Kathrin Erdmann konnte als einzige deutsche Journalistin innerhalb eines Jahres bereits zweimal nach Nordkorea einreisen. Neben der Hauptstadt Pjöngjang besuchte sie - stets unter Aufsicht - auch die Küstenregion und ländliche Gegenden. Ihre Reiseeindrücke hat sie in Reportagen gebündelt. Sie erzählen von pompösen Tourismus-Projekten in direkter Nähe zu militärischem Testgelände. Sie spiegeln das
harte und entbehrungsreiche Leben vieler Menschen auf dem Land, deren Sorge insbesondere der Ernte gilt.
harte und entbehrungsreiche Leben vieler Menschen auf dem Land, deren Sorge insbesondere der Ernte gilt.
Sehr begrenzte Einblicke
Auch Christian Taaks, Leiter des Büros der Friedrich-Naumann-Stiftung in Seoul, spricht von sehr begrenzten Einblicken: "Wir werden am Flughafen abgeholt. Wir werden zum Hotel gebracht. Eigentlich haben wir immer Menschen um uns, die darauf achten, dass wir uns dort bewegen, wo es schicklich ist." Allerdings beschreibt Christian Taaks auch eine gewisse Öffnung des Landes. Seinem Arbeitskollegen – einem passionierten Marathonläufer - sei im April 2019 erlaubt worden, in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang morgens Laufen zu gehen. Das sei vorher, vor allem in einer Phase des Stillstands zwischen 2016 und 2018, undenkbar gewesen. "Es war die Hauptzeit der Raketentest, wo man sich auf der koreanischen Halbinsel am Rande eines Krieges wähnte."
Doch auch diese Öffnung sieht Taaks nur sehr eingeschränkt. Die Vereinten Nationen sprechen davon, dass 40 Prozent der Bevölkerung von einer Hungersnot bedroht sind. Für Pjöngjang kann Christian Taaks das nicht bestätigen. "Es wäre anmaßend, wenn ich sagen würde, wie die Ernährungslage in der Weite des Landes ist. Ich muss da ganz klar sagen: Da sind unsere Einblicke, die wir bekommeen, auch durch die Betreuung, die wir erfahren, tatsächlich sehr begrenzt."
Dass er und sein Team sich zeitweise etwas freier bewegen können, hat für Christian Taaks einen bestimmten Grund: "Unser Hauptziel ist, dass wir dort hingehen und einen zweitägigen Workshop mit Fachexperten zum Thema Wasser durchführen." Man wolle auf das Leben der Menschen einen positiven Einfluss nehmen - zum Beispiel für sauberes Trinkwasser. Das sei eben nicht die große Politik, sondern die Arbeitsebene.