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Normal gibt's nicht

Die Genomforschung wird die Medizin revolutionieren. Das kündigten die Biowissenschaftler zuletzt bei der vollständigen Entschlüsselung des menschlichen Erbgutes vor rund einem halben Jahr an. Doch mit der Kenntnis des Erbgutes eines einzigen Modell-Menschen ist für die Medizin noch nicht viel gewonnen. Im zweiten Schritt der weltweiten Genom-Projekte geht es darum, die genetischen Unterschiede zwischen einzelnen Menschen aufzuspüren.

Michael Lange | 29.07.2001
    Im Genom ist ein Teil unserer Individualität angelegt. Bei ihrer Arbeit begreifen die Forscher die genetische Vielfalt als Konzept der Natur. Jedes Individuum ist etwas Besonderes. "Normal" gibt's nicht.

    Wer die Stellen im Erbgut entdeckt, die den Einzelnen einzigartig machen, kann eine maßgeschneiderte individuelle Medizin entwickeln, so die Vision. Die Pharmaindustrie will auf dieser Basis vorbeugende Therapien für jeden einzelnen Menschen entwickeln. Wissenschaft im Brennpunkt zeigt die Möglichkeiten und die Grenzen der "persönlichen Genetik".