Archiv

"Notes of Berlin"
Verfilmte Zettelwirtschaft

Die Berliner teilen gerne mit, was sie so umtreibt und pappen es per Zettel irgendwohin. Der Kulturwissenschaftler Joab Nist sammelt diese Mitteilungen seit fast vier Jahren und veröffentlicht sie in dem Blog "Notes of Berlin". Aus diesem Gemeinschaftsblog soll jetzt auch ein Gemeinschaftsfilm fürs Kino werden.

Mariejosephin Schneider im Gespräch mit Sigrid Fischer |
    Mann liest Zettel, die an einer Ampel hängen.
    Joab Nist sammelt Notizen, die Berliner im Stadtbild hinterlassen. (dpa/picture alliance/Claudia Levetzow)
    "Wer hat das fucking Vorderlicht vom blauen Fahrrad geklaut? Leg's wieder zurück, Arschloch."
    "Bitte schließen Sie bei lautem Sex die Fenster, BITTE!"
    "Empathie gibt's nicht im Appstore."
    "Mein Bügeleisen hat WLAN."
    "Wann endlich küsst Du mich?"
    So was liest man, wenn man in Berlin unterwegs ist. Auf Zetteln, auf Mauern, in Hausfluren, auf Baumstämmen und Gehwegen. Man kann diese Mitteilungen auch an einem Ort versammelt nachlesen, in dem Blog Notes of Berlin von Joab Nist - als Hommage an alle Notizen, die Berlin täglich im Stadtbild hinterlässt. Am Montag wurde dazu aufgerufen, Ideen einzureichen für die Geschichten hinter den Zetteln, denn aus der Zettelwirtschaft soll ein Film werden. Regie führt Mariejosephin Schneider, noch Studentin an der Deutschen Film und Fernsehakademie Berlin.