Er geht in seine 20. Saison bei den Dallas Mavericks.
"20 Jahre bei einem Club, das ist schon Wahnsinn. Das würde ich mir schon gerne erfüllen und deswegen spiele ich auch auf jeden Fall noch nächstes Jahr."
Dirk Nowitzki ist nach Lakers-Star Kobe Bryant erst der zweite Basketballer in der nordamerikanischen Profiliga NBA, der 20 Jahre für die gleiche Mannschaft aufläuft. Und das in einer Liga, die boomt. Erst vor wenigen Tagen unterschrieb Superstar Stephen Curry für weitere fünf Jahre bei den Golden State Warriors und kassiert dafür die Garantiesumme von 201 Millionen US-Dollar, soviel wie noch kein Spieler vor ihm.
"Wahnsinn! – Wahnsinn!" findet Nowitzki das im Deutschlandfunk-Sportgespräch.
"Aber man muss natürlich einfach sehen, dass es der Liga gut geht, dass es den Eigentümern gut geht."
Ein neuer Rahmentarifvertrag zwischen NBA und Spielergewerkschaft lässt die Gehälter steigen, finanziert durch sprudelnde Fernseheinnahmen.
"Dadurch hat jetzt einfach jede Mannschaft mehr Platz und mehr Geld zur Verfügung, um das auszugeben, und dadurch kommen jetzt diese Summen zustande. Das ist natürlich Wahnsinn, kann man so als normaler Mensch gar nicht richtig verstehen, was da jetzt für Summen herumgeworfen werden."
Freiwilliger Verzicht auf Geld
Nowitzki selbst verzichtet er nach Medienberichten freiwillig auf viel Geld. Seinen mit 50 Millionen Dollar dotierten Vertrag kündigte er. Ab jetzt spielt er in den kommenden zwei Jahren für kolportierte 10 Millionen, wobei für das zweite Jahr eine Team-Option gilt. Das heißt, die Mavericks können entscheiden, ob sie auch in eine 21. Saison mit Nowitzki gehen wollen.
"Ich versuche einfach, noch Spaß zu haben, der Mannschaft – soweit es geht zu helfen – noch ein paar Spiele zu gewinnen und einfach so lang es machen, wie es geht, wie der Körper mithält."
Das hat er in der vergangenen Saison aber nicht immer. Wegen Achillessehnen-Beschwerden verpasste Nowitzki einen Teil der Spielzeit und kam er am Ende nur auf 54 Einsätze, in denen er durchschnittlich 14,2 Punkte erzielte. Trotzdem:
"Ich wollte Basketball immer als Hobby, als Spaß sehen. Der ist auf jeden Fall noch da. Klar, hier und da bei ein paar Trainingseinheiten fehlt ein bisschen die Motivation. Das ist klar. Wenn wir jetzt mal abends spielen und dann am nächsten Morgen soll ich um zehn Uhr wieder voll trainieren mit den Jungs, das ist manchmal ein bisschen schwer jetzt im Alter."
Mehr als sein halbes Leben in Dallas
Mitte Juni ist Nowitzki 39 geworden. Mehr als sein halbes Leben trägt er jetzt das Trikot der Texaner. Mehr als 30.000 Punkte hat er in seiner Karriere erzielt, damit gehört er, der Basketball nie als Beruf gesehen hat, zu den Top6-Spielern der Geschichte der NBA.
"Ich hob den Wettbewerbswillen, der ist schon noch da."
Auch in Saison Nummer 20, weitere Verlängerungen nicht ausgeschlossen.
Das ausführliche Sportgespräch mit Dirk Nowitzki hören Sie hier und am Sonntag, 9. Juli 2017 ab 23.30 Uhr im Deutschlandfunk.