Kölner Keupstraße
NRW-Ministerpräsident Wüst bittet Opfer von NSU-Anschlag um Entschuldigung für Behördenfehler

20 Jahre nach dem Bombenanschlag der rechtsextremen Terrorgruppe NSU in Köln hat der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wüst die Opfer um Entschuldigung für die Fehler der Behörden gebeten. Die vorderste Aufgabe des Staats sei es, Menschen zu schützen, schrieb der CDU-Politiker in einem Gastbeitrag für den Kölner Stadt-Anzeiger und die türkische Zeitung Hürriyet. Man müsse eingestehen, dass der Staat an diesem Anspruch gescheitert sei.

    Hendrik Wüst (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, steht an einem Pult und spricht.
    Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (Archivbild) (Christoph Reichwein / dpa / Christoph Reichwein)
    Weder habe er die Menschen vor körperlichen und seelischen Schäden noch vor falschen Verdächtigungen bewahrt. Als Ministerpräsident wende er sich deshalb an alle, denen man lange nicht geglaubt habe und die fälschlich ins Visier der Ermittlungen geraten seien, obwohl sie Opfer gewesen seien.
    Bei dem Anschlag waren am 9. Juni 2004 insgesamt 22 Menschen verletzt worden. Die Terroristen hatten den Sprengsatz in der Kölner Keupstraße gezündet, wo viele Menschen mit türkischem Migrationshintergrund leben. Die Polizei vermutete die Täter zunächst im Umfeld der Opfer.
    Diese Nachricht wurde am 08.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.