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NS-Raubkunst
"Viele Fragen werden wir niemals klären können"

Der "Fall Gurlitt" hat der Debatte über die Suche nach NS-Raubkunst neuen Schwung gegeben. Zwei aktuelle Ausstellungen in Bonn und Bern beantworten viele Fragen. Bernhard Maaz, Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, weiß aber auch, welche Probleme sich wahrscheinlich nie lösen lassen werden.

Bernhard Maaz im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
    Bernhard Maaz ist seit dem 1. April 2015 Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen
    Lässt die Herkunft der Werke in den Münchener Pinakotheken aufarbeiten: Bernhard Maaz (picture alliance / dpa - Marc Müller)
    Die beiden Ausstellungen, die zurzeit in Bonn und Bern Kunstwerke aus dem Besitz des ehemaligen Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt zeigen, liefern neue Informationen zum Fall Gurlitt. Sie stellen aber auch neue Fragen, die geklärt werden müssen. Transparenz in der Forschung ist eine der Forderungen, die im Zusammenhang mit dem Fall immer wieder erhoben werden.
    Provenienzforschung mit modernen Mitteln
    Der Kunsthistoriker Bernhard Maaz macht als Direktor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München vor, wie Provenienzforschung mit modernen Methoden funktionieren kann. Eine Handvoll Mitarbeiter arbeitet die Herkunft der Kunstwerke in den Pinakotheken seit Jahren akribisch auf. Der gesamte Bestand ist inzwischen auch Online einsehbar. Bernhard Maaz weiß aber auch, dass manche Fälle sich wahrscheinlich nie befriedigend lösen lassen werden – und er stellt neue Fragen und neue Forderungen.