Insgesamt seien 20 Telefonnummern auf der Liste der Enthüllungsplattform Wikileaks, elf davon Handynummern. Auch das Handy, das die NSA Außenminister Frank-Walter Steinmeier als SPD-Politiker zuordnete, stehe darauf. Von wann die Liste stamme, sei unklar, doch sie spanne auch den Bogen von der alten Hauptstadt Bonn nach Berlin und deute darauf hin, dass das Außenministerium bereits seit Jahrzehnten ausgespäht werde.
Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele forderte das Kanzleramt auf, tätig zu werden. "Weiteres Wegducken darf es nicht geben", erklärte er. Das Ausspionieren der ganzen Bundesregierung durch den US-Geheimdienst werde immer vollständiger belegt.
Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks, Julian Assange, hatte sich dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages vor wenigen Tagen als Zeuge angeboten. "Ich würde mich freuen, wenn die Abgeordneten zu mir kämen, um ihre Fragen zu stellen", sagte Assange dem "Spiegel". Ausschussmitgliedern würde er die unlängst von Wikileaks veröffentlichten Listen auch ungeschwärzt übergeben, so Assange.
(vic/bn)