
Der Geschäftsführer des Unternehmens, Seipolt, sagte der "Bild"-Zeitung, die sechs Atomkraftwerke, die zuletzt vom Netz gegangen seien, könnten bis 2030 wieder hochgefahren werden. Die Kosten dafür würden nach seinen Schätzungen bei ein bis drei Milliarden Euro pro Kraftwerk liegen. Wichtig dafür sei, jetzt eine politische Entscheidung zu treffen und den begonnenen Rückbau sofort zu stoppen.
Die beiden Energiekonzerne EnBW und EON haben eine Rückkehr zur Atomkraft bisher ausgeschlossen. EnBW hatte im vergangenen Jahr erklärt, der Rückbau der fünf Kraftwerke des Konzerns sei so weit fortgeschritten, dass er praktisch unumkehrbar sei. EON-Chef Birnbaum hatte vor wenigen Tagen erklärt, für Diskussionen über das Thema Kernenergie sei es zu spät. Er könne seinen Mitarbeitenden nicht sagen: "Legt euch noch mal für zwei Jahre in die Hängematte, bis sich irgendjemand in Berlin auf irgendetwas geeinigt hat." Man wolle ganz klar zurückbauen.
Merz für Abbau-Moratorium
Die letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland waren im April 2023 vom Netz genommen worden. Seitdem sind die Betreiberunternehmen mit dem Rückbau der Kraftwerke beschäftigt. Der wahrscheinliche neue Bundeskanzler Merz hatte nach der Wahl ein Abbau-Moratorium ins Spiel gebracht. Alle wüssten, dass man ein Kernkraftwerk nicht wie eine Schreibtischlampe an- und ausschalten könnte.
Nukem kümmert sich um das Management von radioaktiven Abfällen und abgebrannten Brennelementen sowie um die Stilllegung von nuklearen Einrichtungen. Das Unternehmen war lange eine Tochter der russischen Atomenergiebehörde Rosatom, im Juli 2024 übernahm die Firma ein japanischer IT-Dienstleister.
Diese Nachricht wurde am 05.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.